RodeoRadio
Registrierter Benutzer
Hi,
ich habe vor vielen Jahren für 3 Jahre klassische Gitarre gelernt, leider aber nie viel geübt. Meine Richtung, in der ich am Ende vorrangig spielte, war Flamenco auf fortgeschrittenem Anfänger-Niveau. Dennoch habe ich nie vollständig die Noten gelernt und kannte bis vor wenigen Wochen fast keine einzige mehr.
Vor kurzem habe ich wieder begonnen. Der Aufhänger war die Musik von The BossHoss. Ich kann zwar einige Passagen des Fingerpickings, leider aber überhaupt keine Begleitung mit Akkorden! Dies wurde mir nie beigebracht. Zwar macht es wirklich Spaß, wenn sich das eine oder andere Stück schon wie ein kleiner Flamenco anhört, doch die Möglichkeit, einfach (berühmte) Lieder nachzuspielen, zu begleiten bzw. gar zu improvisieren, das wohl oft zitierte Lagerfeuer-Feeling zu bekommen, hatte ich nie.
Nun habe ich dann vor sehr kurzer Zeit wieder mit Unterricht begonnen und hatte einige Schwierigkeiten meinem Lehrer klar zu machen, was ich eigentlich wollte. Er selbst spielt außerordentlich gut Gitarre und konnte sich gar nicht vorstellen, dass man nur einfache Begleitung erlernen möchte. Er bezeichnete dies zunächst sogar als Quatsch-Musik doch machte ich ihm klar, dass mir dieser Quatsch eben Spaß machen würde. Nun ja, da ich selbst Pädagoge und Trainerausbilder bin, weiß ich, dass man die Motive und Ziele des Schülers sehr wohl berücksichtigen muss. So war ich denn auch zuerst ein wenig genervt, dass ICH den Lehrern erst überzeugen musste, mir das beizubringen, was ich mir vorstellte. Wie auch immer letztlich wart es geschafft und er stellte schnell fest, dass ich keinerlei wie er es nennt Rhythmus-Übungen erlernt hatte. Ich gab ihm eine CD mit den 2 Wunsch-Liedern, die ich gerne begleiten möchte (Rodeo Radio und Mary Marry Me von The BossHoss). Er hörte sie sich an und versuchte für das erste Stück die Akkorde herauszuhören. Daraufhin gab er mir folgende Aufgaben:
Rhythmus-Übungen
Der C-Dur-Akkord war mir bekannt, A-Dur vermeintlich einfach, neu und schwierig dagegen D-moll. Wie ich sogleich feststellte, hatte mir mein Lehrer methodisch korrekt vom Einfachen zum Schwierigen folgende Reihenfolge mitgegeben. Die Übung wurde mir von ihm in Notenform aufgeschrieben:
1. Mit dem Daumen 4mal D-moll, dann 4mal C-Dur, dann 2mal D-moll, 2mal C-Dur und 4mal A-Dur jeweils mit einer Bewegung des Daumens nach unten (kenne den Fachausdruck nicht)
2. Dann die erste Variation, wobei ich vorrangig zwischen D-moll und C-Dur wechseln sollte, um D-moll zu trainieren. 4/4-Takt: Erste Bewegung des Daumens nach unten, hoch ohne Saiten zu berühren, wieder nach unten, um nun aber bei der Aufwärtsbewegung des Daumens denselben Akkord direkt noch einmal zu spielen, dann weitere 2 Male nur bei der Abwärtsbewegung.
3. Jetzt auf 1 nur runter, auf 2 und 3 runter und rauf, auf 4 nur runter
4. Auf 1 und 2 runter und rauf, auf 3 und 4
(bis jetzt hatte ich noch etwas Zeit den Griff für den Akkord am Ende des Taktes zu wechseln)
5. Auf 1 und 2 nur runter, auf 3 und 4 runter und rauf
(Hui, nur noch halb so viel Zeit für den Griffwechsel!)
6. Und nun das vom Lehrer ausgegebene Ziel: Auf 1 runter, auf 2 runter und rauf, auf 3 runter ohne zu spielen (!) aber wieder bei der Aufwärtsbewegung und dann auf 4 nochmals runter. Sincope hatte er dies genannt eine Art Hänger im Rhythmus.
Diese Übungen machten mir sofort Spaß, konnte ich doch endlich in dem gewünschten Bereich üben. D-moll macht mir zwar immer noch etwas Schwierigkeiten, da der knorrige Ringfinger sich nicht so gern spreizen lässt, doch es geht stetig besser.
Darüber hinaus hatte ich mich mit meinem Lehrer darauf geeinigt, dass ich parallel meine klassische Ausbildung weiter betreibe, was ich auch für Ok befand. Er gab mir hierzu folgende Übungen:
1. Spiel der C-Dur Tonleiter mit dem Daumen bis sie aus dem EffEff vorwärts und rückwärts kommt. Zudem Erlernen der Noten der dazugehörigen Töne auf der Gitarre.
2. Training für die linke Hand: Erste Saite (E): Zeigefinger auf den ersten Bund, Mittelfinger auf den zweiten, Ringfinger auf den dritten und den kleinen auf den vierten Bund. Jeweils spielen eines Tons mit Mittel- und Zeigefinger der rechten Hand. Dann wieder rückwärts und das gleiche wiederholen auf der 2., 3., 4., 5. und 6. Saite.
Soweit mein Einstieg. Und nun meine Fragen an Euch:
1. Welche Übungen kennt Ihr, um im Bereich der Songbegleitung einzusteigen?
2. Habt Ihr darüber hinaus Hinweise für den Einstieg?
3. Welche Erfahrungen habt Ihr zu Beginn gemacht?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
Viele Grüße an Alle
RodeoRadio
ich habe vor vielen Jahren für 3 Jahre klassische Gitarre gelernt, leider aber nie viel geübt. Meine Richtung, in der ich am Ende vorrangig spielte, war Flamenco auf fortgeschrittenem Anfänger-Niveau. Dennoch habe ich nie vollständig die Noten gelernt und kannte bis vor wenigen Wochen fast keine einzige mehr.
Vor kurzem habe ich wieder begonnen. Der Aufhänger war die Musik von The BossHoss. Ich kann zwar einige Passagen des Fingerpickings, leider aber überhaupt keine Begleitung mit Akkorden! Dies wurde mir nie beigebracht. Zwar macht es wirklich Spaß, wenn sich das eine oder andere Stück schon wie ein kleiner Flamenco anhört, doch die Möglichkeit, einfach (berühmte) Lieder nachzuspielen, zu begleiten bzw. gar zu improvisieren, das wohl oft zitierte Lagerfeuer-Feeling zu bekommen, hatte ich nie.
Nun habe ich dann vor sehr kurzer Zeit wieder mit Unterricht begonnen und hatte einige Schwierigkeiten meinem Lehrer klar zu machen, was ich eigentlich wollte. Er selbst spielt außerordentlich gut Gitarre und konnte sich gar nicht vorstellen, dass man nur einfache Begleitung erlernen möchte. Er bezeichnete dies zunächst sogar als Quatsch-Musik doch machte ich ihm klar, dass mir dieser Quatsch eben Spaß machen würde. Nun ja, da ich selbst Pädagoge und Trainerausbilder bin, weiß ich, dass man die Motive und Ziele des Schülers sehr wohl berücksichtigen muss. So war ich denn auch zuerst ein wenig genervt, dass ICH den Lehrern erst überzeugen musste, mir das beizubringen, was ich mir vorstellte. Wie auch immer letztlich wart es geschafft und er stellte schnell fest, dass ich keinerlei wie er es nennt Rhythmus-Übungen erlernt hatte. Ich gab ihm eine CD mit den 2 Wunsch-Liedern, die ich gerne begleiten möchte (Rodeo Radio und Mary Marry Me von The BossHoss). Er hörte sie sich an und versuchte für das erste Stück die Akkorde herauszuhören. Daraufhin gab er mir folgende Aufgaben:
Rhythmus-Übungen
Der C-Dur-Akkord war mir bekannt, A-Dur vermeintlich einfach, neu und schwierig dagegen D-moll. Wie ich sogleich feststellte, hatte mir mein Lehrer methodisch korrekt vom Einfachen zum Schwierigen folgende Reihenfolge mitgegeben. Die Übung wurde mir von ihm in Notenform aufgeschrieben:
1. Mit dem Daumen 4mal D-moll, dann 4mal C-Dur, dann 2mal D-moll, 2mal C-Dur und 4mal A-Dur jeweils mit einer Bewegung des Daumens nach unten (kenne den Fachausdruck nicht)
2. Dann die erste Variation, wobei ich vorrangig zwischen D-moll und C-Dur wechseln sollte, um D-moll zu trainieren. 4/4-Takt: Erste Bewegung des Daumens nach unten, hoch ohne Saiten zu berühren, wieder nach unten, um nun aber bei der Aufwärtsbewegung des Daumens denselben Akkord direkt noch einmal zu spielen, dann weitere 2 Male nur bei der Abwärtsbewegung.
3. Jetzt auf 1 nur runter, auf 2 und 3 runter und rauf, auf 4 nur runter
4. Auf 1 und 2 runter und rauf, auf 3 und 4
(bis jetzt hatte ich noch etwas Zeit den Griff für den Akkord am Ende des Taktes zu wechseln)
5. Auf 1 und 2 nur runter, auf 3 und 4 runter und rauf
(Hui, nur noch halb so viel Zeit für den Griffwechsel!)
6. Und nun das vom Lehrer ausgegebene Ziel: Auf 1 runter, auf 2 runter und rauf, auf 3 runter ohne zu spielen (!) aber wieder bei der Aufwärtsbewegung und dann auf 4 nochmals runter. Sincope hatte er dies genannt eine Art Hänger im Rhythmus.
Diese Übungen machten mir sofort Spaß, konnte ich doch endlich in dem gewünschten Bereich üben. D-moll macht mir zwar immer noch etwas Schwierigkeiten, da der knorrige Ringfinger sich nicht so gern spreizen lässt, doch es geht stetig besser.
Darüber hinaus hatte ich mich mit meinem Lehrer darauf geeinigt, dass ich parallel meine klassische Ausbildung weiter betreibe, was ich auch für Ok befand. Er gab mir hierzu folgende Übungen:
1. Spiel der C-Dur Tonleiter mit dem Daumen bis sie aus dem EffEff vorwärts und rückwärts kommt. Zudem Erlernen der Noten der dazugehörigen Töne auf der Gitarre.
2. Training für die linke Hand: Erste Saite (E): Zeigefinger auf den ersten Bund, Mittelfinger auf den zweiten, Ringfinger auf den dritten und den kleinen auf den vierten Bund. Jeweils spielen eines Tons mit Mittel- und Zeigefinger der rechten Hand. Dann wieder rückwärts und das gleiche wiederholen auf der 2., 3., 4., 5. und 6. Saite.
Soweit mein Einstieg. Und nun meine Fragen an Euch:
1. Welche Übungen kennt Ihr, um im Bereich der Songbegleitung einzusteigen?
2. Habt Ihr darüber hinaus Hinweise für den Einstieg?
3. Welche Erfahrungen habt Ihr zu Beginn gemacht?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
Viele Grüße an Alle
RodeoRadio
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