PettyMonk
Registrierter Benutzer
Hallo liebe Fingerpicker,
ich wollte eure Meinung hören und fragen ob ihr vielleicht Tipps oder Hinweise habt...
Konkret geht es mir um Bass- und Melodielinien, die den normalen Fluss der gängigen Picking-Patterns unterbrechen und auflockern und dadurch Akzente setzen. Also zum Beispiel wenn man beim Akkordwechsel von C-Dur zu A-Dur die Töne c - h - b - a spielt und dazu die A-Saite nacheinander im 3.Bund, im 2., im 1. und dann leer zupft.
Bislang habe ich Basslinien bzw. Melodien auf den Basssaiten ausschließlich mit dem Daumen gezupft - downstroke sagt man auch, oder? - während ich Melodien auf der 1.-3. Saite intuitiv mit Zeige- und Mittelfinger zupfe. Während der Wechsel der Finger nachwievor kein Problem für mich darstellt ist das anhaltende Streichen allein mit dem Daumen bei einigen Liedern irgendwie anstrengend und eintönig. Dabei meine ich Basslinien die länger sind als die oben beschriebenen vier Töne bzw. ab einem gewissen Tempo.
Gemerkt habe ich das beim Nachspielen/Üben von zwei Songs in der vergangenen Wochen. Das eine das Cincinatti Flow Rag von Reverend Gary Davis, das andere ein Instrumentalstück von Big Bill Broonzy in C mit dem Titel Shuffle-Rag(auf YT oft auch als C C Rider aufgeführt). Durch meine Beschäftigung mit frühem Blues bin ich mittlerweile auf den Ragtime-Geschmack gekommen. Und vor allem, solche Basslinien machen mir spielerisch großen Spaß.
Bei dem Shuffle-Rag gibt es ein Part ab 1:03 wo Broonzy in etwas folgendes spielt:
E |---------------------------------------------1-----------------------------------------------------------------
H |----------------------1-----------------0---------------------------------------------------------------------
G |------------------0-----------------0-------------------------------0-0-2-0---3-2-0--3-2-0----------------
D |---------------2-----------------0-------------------------0-1-2--------------------------------2-0---------
A |------0-2-3------------2-3-4---------------------0-2-3-----------------------------------------------------
E |--3---------------------------------------------3-------------------------------------------------------------
Intutitiv würde ich alles auf der E-A-D-Saite mit dem Daumen downstroken und alle Töne auf der G-H-E Saite im Wechsel von Zeige- und Ringfinger. Aber das ist mir einerseits auf Dauer zu ermüdend und andererseits spieltechnisch auch zu eintönig.Nach einigen Durchgängen machte sich gar ein Ziehen im Daumen bemerkbar.
Natürlich hab ich ein Video gefunden wo jemand es nur mit dem Daumen spielt. Diesem Beispiel folgend müsste ich also einfach und unerlässlich üben.
Oder ich nehme mir Reverend Gary Davis als exponierten Vertreter des Piedmont-Style-Blues als Vorbild und lerne derartige Bass-/ Melodieläufe mit Daumen und Zeigefinger zu spielen. Die Eigenart dieser Spieltradition war wohl mitunter die alleinige Verwendung nur von Daumen und Zeigefinger. Ich habe mir die Tabs einiger Stücke von Davis angesehen (aufgeschrieben u.a. von Schülern wie Stephan Grossman) und festgestellt dass da auf allen Saiten der konstante Wechsel von Daumen- Zeigefinger - D - Z - D- Z erfolgt.
Es fühlt sich für mich erstmal sehr gewöhnungsbedürftig an, prägt sich aber gut ein. Und ich hab das Gefühl so sehr ergonomisch zu spielen. Gleichzeitig sehe ich jetzt nochmal verschiedene Möglichkeiten. Ich kann einmal den Wechsel Daumen-Zeigerfinger konsequent durchziehen. Dann würde ich (von der zweimaligen Verwendung des Mittelfingers abgesehen) die Melodielinie so spielen:
E |---------------------------------------------M------------------------------------------------------------------
H |----------------------M-----------------Z----------------------------------------------------------------------
G |------------------Z----------------D-----------------------------------Z-D-Z-D---Z-D-Z--D-Z-D-Z-----------
D |---------------D-----------------Z---------------------------D-Z-D--------------------------------------D-Z--
A |------Z-D-Z------------D-Z-D---------------------Z-D-Z-----------------------------------------------------
E |--D---------------------------------------------D---------------------------------------------------------------
Ich tendiere aber automatisch auch dazu einen Trick anzuwendenden ich mir irgendwann einmal abgeguckt habe (schreibt mir bitte wenn es einen exakten Namen dafür gibt!) demnach man den Saitenwechsel rauf und runter berücksichtigt und in einer Abwärtsbewegung den Daumen behält und in einer Aufwärtsbewegung den Zeigefinger behält. Auf diese Weise passt man die Fingerbewegung an den Lauf der Melodie an. Dann sähe etwa es so aus:
E |---------------------------------------------M-----------------------------------------------------------------
H |----------------------M-----------------Z----------------------------------------------------------------------
G |------------------Z-----------------D-------------------------------D-Z-D-Z--D-Z-D-Z-D-Z------------------
D |---------------D------------------D-------------------------D-Z-D-------------------------------Z-D---------
A |------D-Z-D------------D-Z-D---------------------D-Z-D-----------------------------------------------------
E |--D---------------------------------------------D--------------------------------------------------------------
Auf den Mittelfinger wollte ich auch hier wieder nicht gänzlich verzichten.
Ich bin jetzt seit Jahren autodidaktisch unterwegs und habe vor allem mit dem Buch von Stephan Grossman (kann ich voll und ganz empfehlen!) die bekanntesten Stücke von Mississippi John Hurt gelernt. Das war zugleich mein persönlicher Einstieg ins Fingerpicking: Ein durch und durch wechselbass-basiertes Spiel -p-i-p-m-. Mit Mississippi John Hurt bin ich auch relativ gut in Broonzy reingestiegen: Beide haben mit dem bloßen Daumen gespielt. Broonzy hat im Gegensatz zu Hurt keinen Wechselbass. Auch im Shuffle Rhythmus bin ich mittlerweile gut und entspannt unterwegs. Also von daher hab ich jetzt schon den Anspruch an mich und meinen Daumen da durchzuhalten...
Also bleibe ich dabei Basslinien weiterhin nur mit dem Daumen zu streichen, oder soll ich mich an neue Techniken heranwagen? Lust auf etwas neues Technik zur Ergänzung hätte ich.
Als Autodidakt bemühe ich um genauw Umschreibungen. Korrigiert und präsiziert mich bitte ruhig wenn ich Dinge zu umständlich beschreibe, falsch benennen oder verschiedenes in einen Topf werfe für die es klare Regeln oder Schulen gibt. Ich denke dass jeder seinen eigenes Stil finden muss. Sich auf eine Schule oder Spieltechnik einzulassen und die Vorteile aber auch Grenzen klar zu erfahren erscheint mir als sinnvoller Lernweg.
ich wollte eure Meinung hören und fragen ob ihr vielleicht Tipps oder Hinweise habt...
Konkret geht es mir um Bass- und Melodielinien, die den normalen Fluss der gängigen Picking-Patterns unterbrechen und auflockern und dadurch Akzente setzen. Also zum Beispiel wenn man beim Akkordwechsel von C-Dur zu A-Dur die Töne c - h - b - a spielt und dazu die A-Saite nacheinander im 3.Bund, im 2., im 1. und dann leer zupft.
Bislang habe ich Basslinien bzw. Melodien auf den Basssaiten ausschließlich mit dem Daumen gezupft - downstroke sagt man auch, oder? - während ich Melodien auf der 1.-3. Saite intuitiv mit Zeige- und Mittelfinger zupfe. Während der Wechsel der Finger nachwievor kein Problem für mich darstellt ist das anhaltende Streichen allein mit dem Daumen bei einigen Liedern irgendwie anstrengend und eintönig. Dabei meine ich Basslinien die länger sind als die oben beschriebenen vier Töne bzw. ab einem gewissen Tempo.
Gemerkt habe ich das beim Nachspielen/Üben von zwei Songs in der vergangenen Wochen. Das eine das Cincinatti Flow Rag von Reverend Gary Davis, das andere ein Instrumentalstück von Big Bill Broonzy in C mit dem Titel Shuffle-Rag(auf YT oft auch als C C Rider aufgeführt). Durch meine Beschäftigung mit frühem Blues bin ich mittlerweile auf den Ragtime-Geschmack gekommen. Und vor allem, solche Basslinien machen mir spielerisch großen Spaß.
Bei dem Shuffle-Rag gibt es ein Part ab 1:03 wo Broonzy in etwas folgendes spielt:
E |---------------------------------------------1-----------------------------------------------------------------
H |----------------------1-----------------0---------------------------------------------------------------------
G |------------------0-----------------0-------------------------------0-0-2-0---3-2-0--3-2-0----------------
D |---------------2-----------------0-------------------------0-1-2--------------------------------2-0---------
A |------0-2-3------------2-3-4---------------------0-2-3-----------------------------------------------------
E |--3---------------------------------------------3-------------------------------------------------------------
Intutitiv würde ich alles auf der E-A-D-Saite mit dem Daumen downstroken und alle Töne auf der G-H-E Saite im Wechsel von Zeige- und Ringfinger. Aber das ist mir einerseits auf Dauer zu ermüdend und andererseits spieltechnisch auch zu eintönig.Nach einigen Durchgängen machte sich gar ein Ziehen im Daumen bemerkbar.
Natürlich hab ich ein Video gefunden wo jemand es nur mit dem Daumen spielt. Diesem Beispiel folgend müsste ich also einfach und unerlässlich üben.
Oder ich nehme mir Reverend Gary Davis als exponierten Vertreter des Piedmont-Style-Blues als Vorbild und lerne derartige Bass-/ Melodieläufe mit Daumen und Zeigefinger zu spielen. Die Eigenart dieser Spieltradition war wohl mitunter die alleinige Verwendung nur von Daumen und Zeigefinger. Ich habe mir die Tabs einiger Stücke von Davis angesehen (aufgeschrieben u.a. von Schülern wie Stephan Grossman) und festgestellt dass da auf allen Saiten der konstante Wechsel von Daumen- Zeigefinger - D - Z - D- Z erfolgt.
Es fühlt sich für mich erstmal sehr gewöhnungsbedürftig an, prägt sich aber gut ein. Und ich hab das Gefühl so sehr ergonomisch zu spielen. Gleichzeitig sehe ich jetzt nochmal verschiedene Möglichkeiten. Ich kann einmal den Wechsel Daumen-Zeigerfinger konsequent durchziehen. Dann würde ich (von der zweimaligen Verwendung des Mittelfingers abgesehen) die Melodielinie so spielen:
E |---------------------------------------------M------------------------------------------------------------------
H |----------------------M-----------------Z----------------------------------------------------------------------
G |------------------Z----------------D-----------------------------------Z-D-Z-D---Z-D-Z--D-Z-D-Z-----------
D |---------------D-----------------Z---------------------------D-Z-D--------------------------------------D-Z--
A |------Z-D-Z------------D-Z-D---------------------Z-D-Z-----------------------------------------------------
E |--D---------------------------------------------D---------------------------------------------------------------
Ich tendiere aber automatisch auch dazu einen Trick anzuwendenden ich mir irgendwann einmal abgeguckt habe (schreibt mir bitte wenn es einen exakten Namen dafür gibt!) demnach man den Saitenwechsel rauf und runter berücksichtigt und in einer Abwärtsbewegung den Daumen behält und in einer Aufwärtsbewegung den Zeigefinger behält. Auf diese Weise passt man die Fingerbewegung an den Lauf der Melodie an. Dann sähe etwa es so aus:
E |---------------------------------------------M-----------------------------------------------------------------
H |----------------------M-----------------Z----------------------------------------------------------------------
G |------------------Z-----------------D-------------------------------D-Z-D-Z--D-Z-D-Z-D-Z------------------
D |---------------D------------------D-------------------------D-Z-D-------------------------------Z-D---------
A |------D-Z-D------------D-Z-D---------------------D-Z-D-----------------------------------------------------
E |--D---------------------------------------------D--------------------------------------------------------------
Auf den Mittelfinger wollte ich auch hier wieder nicht gänzlich verzichten.
Ich bin jetzt seit Jahren autodidaktisch unterwegs und habe vor allem mit dem Buch von Stephan Grossman (kann ich voll und ganz empfehlen!) die bekanntesten Stücke von Mississippi John Hurt gelernt. Das war zugleich mein persönlicher Einstieg ins Fingerpicking: Ein durch und durch wechselbass-basiertes Spiel -p-i-p-m-. Mit Mississippi John Hurt bin ich auch relativ gut in Broonzy reingestiegen: Beide haben mit dem bloßen Daumen gespielt. Broonzy hat im Gegensatz zu Hurt keinen Wechselbass. Auch im Shuffle Rhythmus bin ich mittlerweile gut und entspannt unterwegs. Also von daher hab ich jetzt schon den Anspruch an mich und meinen Daumen da durchzuhalten...
Also bleibe ich dabei Basslinien weiterhin nur mit dem Daumen zu streichen, oder soll ich mich an neue Techniken heranwagen? Lust auf etwas neues Technik zur Ergänzung hätte ich.
Als Autodidakt bemühe ich um genauw Umschreibungen. Korrigiert und präsiziert mich bitte ruhig wenn ich Dinge zu umständlich beschreibe, falsch benennen oder verschiedenes in einen Topf werfe für die es klare Regeln oder Schulen gibt. Ich denke dass jeder seinen eigenes Stil finden muss. Sich auf eine Schule oder Spieltechnik einzulassen und die Vorteile aber auch Grenzen klar zu erfahren erscheint mir als sinnvoller Lernweg.
- Eigenschaft