Da spielen simple, liebe und nette Klänge eine Rolle - wahrscheinlich, um einen Kontrast zur dunklen Sci-Fi-Fantasywelt zu schaffen, der in den Charaktären ja ebenso angelegt ist.
Ja, kann sein, dass das ein Grund ist. Es ist v.a. ein Wohnheim für Schülerinnen aus sehr gutem Hause. Vermutlich wurde deshalb der Esprit eines fröhlich-beschwingten Orchesterstückes genutzt.
Und ja, die meisten anderen Stücke des Soundtracks sind eher eine Kombination aus traditionellen Instrumenten und elektronischer Musik. Es geht im Film und der Serie im Grunde um den Dualismus zwischen Kirche und Wissenschaft. Kirche könnte durch Choräle, Orgel-Toccaten o. Ä. und die Wissenschaft durch elektronische Sounds dargestellt werden. Zumindest habe ich die Vermutung, dass das so die grundlegende Idee der Komponistin war und es sich mit Ausnahmen durch den gesamten Soundtrack so durchzieht.
Es gibt übrigens eine andere Versionen der gleichen Musik, die viel mechanischer klingt
Ja, das ist die ursprüngliche Version des Stückes. Für den später erschienenen Film wurde diese überarbeitet und klingt finde ich in dieser Movie-Fassung deutlich schöner. Bzw. mag die alte Version eigentlich nicht mehr so gerne.
Orchester im Videospielbereich haben ihre Noten aber auch irgendwoher. Ich bin Orchesterbibliothekar bei einem Sinfonieorchester und da u.a. für die Notenbeschaffung zuständig. Da gibt es sicher Verlage, Komponisten und Dirigenten, bei denen man solche Noten von Videospielmusik bekommen kann bzw. einsehen könnte. Es gibt wahrscheinlich nicht alles käuflich oder leihweise, aber vieles. Selbst die Filmmusikwerke von John Williams sind ja ziemlich problemlos erhältlich.
Also das ist meiner Erfahrung nach halt immer so eine Sache. Meine damals gestellten Anfragen wurden in etwa so beantwortet:
Leiterin eines Notenarchives eines bekannten Rundfunkes:
"Aus urheberrechtlichen Gründen können wir Ihnen die Partitur weder ausleihen noch als Kopie zur Verfügung stellen.
Anfragen aus der Wissenschaft unterstützen wir unter Einhaltung des Urheberrechts gerne, können dies aus Kapazitätsgründen allerdings erst ab Masterarbeiten tun.
Für private Anfragen haben wir leider keine Personalkapazitäten."
Eine andere wiederum so (CEO eines Orchesters in Schweden):
"I'm happy you're interested in game music.
Unfortunately, I can't provide you with our scores for two reasons.
The first is that these concerts are our livelyhood, and one of our largest costs/investments are the creation of custom scores. If we sold/shared them, other orchestras would start using them without hiring us and that would in the long run put us out of business.
The second reason is that I'm under contract with the game companies (Nintendo in this case) not to provide these notes to any third party. So legally I'm just not allowed to share them with anybody."
Ja, Instrumentenkunde gibt es - das ist aber eher ein Kennen- und Beherrschen-lernen der Systematik von Instrumentenkunde.
Also wir hatten im Studium einen Kurs zur Instrumentation. Dort haben wir auch selbst Stücke für Orchester vorzugsweise im klassischen und frühromantischen Stil arrangiert. Außerdem habe ich einige bekannte Lehrbücher von Sevsay, Herrmann, Ulrich Kaiser usw. genutzt um mehr und mehr zu lernen und habe auch selbst privat einige Arrangements erstellt.
Leider gibt es auch nach etwa 5 Jahren Trainings immer noch Klangverbindungen die ich nicht mit Sicherheit heraushören kann. Manchmal sind es auch Details wie z.B. eben die Frage, ob es sich nun um eine Oboe im tiefen Register oder doch vielleicht um ein Englisch Horn handeln könnte. Sehr Schwer fällt mir auch die Notation von Bläsersätzen im Tutti bzw. wenn diese als harmonische Grundierung im Hintergrund verwendet werden. Unser Dozent meinte zwar, dass es in Tuttis und größer angelegten Bläserwänden nicht wirklich auf das einzelne Instrument ankäme, aber interessieren tut es mich doch, zumal man sehr viel durch andere Arrangeure und Komponisten lernen kann und es hier auch unterschiedliche Techniken gibt.