Vergleichstest Endstufenröhren im Laney GH50LN

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The_Buzzsaw
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Liebes Gitarrenforum, seit sehr langer Zeit möchte ich mal wieder etwas mit euch teilen:

Vorhaben:

Da ich noch ein paar verschiedene Röhrentypen rumliegen habe und seit geraumer Zeit meinen Amp fast ausschließlich nur noch über den Captor X betreibe, kam mir die Idee, einen ausführlichen Röhrenvergleichstest durchzuführen. Warum? Weil man viel lesen kann über unterschiedliche Klangcharaktere aber selten direkte AB-Vergleiche findet. Außerdem lassen sich meiner Einschätzung nach durch den Captor X viel objektivere Vergleiche anstellen und vor allem die Röhren auch wirklich im heißen Bereich testen lassen.
Durch den Captor X hatte ich das erste mal die Möglichkeit meinen Laney GH50LN in Bereichen zu spielen, wo die Endstufe den Sound maßgeblich mitbeeinflusst und das genieße ich total. Ich erhoffe mir durch den Test Aufschluss über unterschiedliche Klangcharaktere und evtl. stellt sich heraus, dass ich Röhre XY für bestimmte Sounds bevorzuge oder es einen allgemeinen Liebling geben wird…

Signalkette:

Gitarren: PRS SE Semi Hollow (Humbucker) + Faber Telecaster (Singlecoils)

Laney GH50LN

Captor X (Marshallbox 412 V30, ganz leichter Raumreverb), Stereo-Outs

M-Audio M Track

Ableton Live 11: je Track zwei Spuren R/L, hart gepannt

Alle Einstellungen werden genau repliziert, sodass nur die Röhren den Unterschied ausmachen sollten. Spieltechnik bleibt natürlich eine Variable - ich gebe mein Bestes…


Sounds

Ich möchte 6 kurze Tracks einspielen:

Clean A: Telecaster ala Sultans of swing

Clean B: PRS ala K.Perry Thinking of you

Crunch A: Telecaster ala All along the watchtower

Crunch B: PRS ala Paranoid

HiGain A: Telecaster ala Fallen Leaves

HiGain B: PRS ala Amonamarth

Genaue Verstärkereinstellungen folgen bei den jeweiligen Samples.


Röhren:

EL34 TT Next Gen

6L6 STR WGC TAD

5881 RubyTubes

EL34B STR TAD (Original des Laneys) (werde ich nur noch testen, wenn die Unterschiede zwischen den ersten drei Lust auf mehr geweckt haben)

Alle im Bias bei 35mA.

Ausblick:

Aus Zeitmangel werde ich die Samples nur häppchenweise einstellen. Habt Geduld 😉.

Ich freue mich auf eure Resonanz!

Beste Grüße,

Niklas
 
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Wenn du den Faktor Spieltechnik eliminieren willst, kann ich einen Looper (Pod) oder eine Reamp-Box (Palmer) leihen.
 
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Die Idee ist löblich, das Vorhaben IMHO sinnlos.
Was in Amb A gut klingt, klingt in Amp B wieder anders usw.
Wenn schon ein Rohrentest, dann ein Lebensdauertest unter standardisierten Bedingungen.
Aber ich denke Röhren und die sie betreibenden Schaltungen bzw. Bauteile sind nicht eng genug toleriert um eine klare Aussage treffen zu können.
 
Hi @The_Buzzsaw,
Da verliert man doch schon von Anfang an die Lust, oder :LOL:
 
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...kann ich einen Looper (Pod) oder eine Reamp-Box (Palmer) leihen.
Danke, ich habe die erste Runde aber schon aufgenommen. Ich denke, das ist dann zu spät oder?
...Und natürlich nicht vergessen: Das darf nicht nur ein Satz der Röhren sein sondern mehrere vom gleichen Hersteller.
Hm, ich wollte jetzt eigentlich kein Physikstudium machen. Was ist die Kernaussage in Bezug auf mein Vorhaben? Dass die Röhren nicht den exakt gleichen Bias brauchen und dass es Streuungen innerhalb eines Typs gibt? Ich habe mich da an den Tabellen von TubeTown orientiert, die für die drei Röhrentypen ähnliche bis gleiche Werte vorschlagen.

Das ganze wird kein wissenschaftliches Experiment, sondern ein musikalischer Vergleich. Ich erwarte mir auch Ergebnisse, die vom Mastervolume abhängen. So denke ich, dass die Samples mit MV auf 4 geringere Unterschiede liefern, wie ein Sample mit MV auf 10.
 
Grund: Vollzitate reduziert
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So Aufnahmen sind dann durch, ging doch recht flott. Ich hatte am Anfang Probleme mit der Software. Irgendwie klingt ein Track tiefer als original eingespielt...Ist jetzt zum Vergleich nicht so optimal. (Siehe auch hier) Vielleicht spiele ich den nochmal nachträglich ein.
Morgen stelle ich dann mal die ersten Samples zum Vergleich ein...
 
Es geht los. :giggle:

Wer Lust und Muße hat, darf die Dateien gerne verwenden und zerschnippeln, falls das dann besser zum Vergleichen ist.
Zur Erklärung der Dateienbenennung: E = EL34, 6 = 6L6, 5 = 5881

Sample 1A ~Sultans of swing
Tele beide PUs
Amp sehr clean, Master auf 5
Wenn euch genaue Einstellungen oder das Preset von TwoNotes interessieren sagt Bescheid.

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Sample 1B ~Thinking of you
PRS: Strophe beide PUs, Refrain Hals
Amp max. clean, Master auf 5
1AE hatte leider das oben angesprochene Problem und klingt tiefer (falsch). KA warum...
 

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Sample 2A ~All along the watchtower
Tele: lauterer Teil Steg, ruhiger Teil beide PUs, Solo Hals
Amp: Gain 6, Master 10
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Sample 2B ~Paranoid
PRS: Steg PU
Amp: Gain 8, Master 8
2BE: leider wieder gleiches Problem...
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Sample 3A ~Fallen Leaves
Tele: Steg PU, Strophe Vol. runter
Amp: Gain 8, Drive 4, Master 6
 

Anhänge

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Sample 3B ~AmonAmarth
PRS: Steg PU
Amp: Gain 8, Drive 6, Master 4
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Bonus: Bass
Teil 1 Plek, Teil 2 Finger
Amp: Gain 3, Master 4
Bassbox in TwoNotes


----------
So das wars erstmal. Viel Spaß beim Durchhören und bewerten (nicht meiner Spieltechnik bitte ;)) Bin gespannt auf eurer Fazit. Meins steht noch nicht aber Unterschiede gibt es auf jeden Fall...
 

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  • BassE.mp3
    2,8 MB
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Für mich sind die Unterschiede so gering, dass ich mir in einem Blindtest keine großen Erfolgschancen einräume. Mit dem Wissen, was was ist, meine ich leichte Unterschiede in den oberen Mitten zu hören, aber auf Grund des Bias halte ich das nicht für belastbar.
Neben den zu tief klingenden Samples fällt 2AE aus der Reihe. Ich vermute, hier war ein anderes Preset im Captor aktiv oder das Setup war anderweitig anders.
 
Sag doch selbst, hat sich der Aufwand gelohnt? Zu welchem Schluss bist du jetzt gekommen?
Oder hast du jetzt selbst Zweifel, ob das nicht verschenkte Lebenszeit war und du besser Musik gemacht hättest oder geübt etc

Es ist gar nicht so einfach einen aussagekräftigen Vergleich zu irgend etwas zu erstellen, wo alle Parameter konstant sind und man ein Resultat erhält.
Die Bilanz am Ende sollte doch einen Unterschied aufdecken. Wenn aber die Nicht-Ziel-Parameter schon vor dem eigenen Test derart variieren, dann bleibt von dem Ziel nichts über.

Und das hat mit wissenschaftlich nix zu tun, nur sollte man beachten, was man mit so einem Vergleich bezweckt.
 
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Puh, dass man sich hier so rechtferigen muss finde ich ein bisschen unnötig, ich will es trotzdem versuchen:

Ich kann dir genau sagen, was es mir gebracht hat:
In erster Linie Spaß, denn Gitarre spielen und aufnehmen ist ein Hobby für mich. Sounds finden, verändern, vergleichen gehört für mich auch dazu und ist einfach eine riesige Spielwiese. In sofern ein ganz klares NEIN, es war keine verschwendete Lebenszeit, im Gegenteil es hat mich dazu gebracht mal wieder intensiver die Gitarre in die Hand zu nehmen und auch exakter zu Üben, weil man ja mit Klick beim Recording schon etwas genauer draufschaut... Vielleicht war es für dich verschwendete Zeit aber du hättest dich, statt im Forum zu lesen, auch auch an die Klampfe setzen können...

Ich habe alle Parameter bewusst konstant gehalten, ob doch etwas verrutscht ist, kann ich nicht 100% sagen aber das Preset im Captor habe ich nicht angerührt.

Mein Fazit von den Sounds:
EL34 Next Gen: Sehr kräftig, auch gerade im Bass und eine gewisse Mittenaushöhlung. Das zusammen ist schon sehr charakteristisch ist und es weckt bei mir die Assoziation an ein lautes Marshall-Stack, wo man nicht das Ohr direkt auf dem Speaker hat aber der Sound schön pumpt und suppt. Auch wenn die tieferen Samples schwer zu vergleichen sind würde ich schon sagen, dass sich die oben beschriebene Charakteristik feststellen lässt.

Die anderen beiden sind sehr nah beieinander, wobei ich die 6L6 als die neutralste Röhre hier im Vergleich empfinde. Die 5881 hat für mich ein etwas präsenteres, süßeres Mittenbild und recht kompakte Bässe. Hier ist mir auch aufgefallen, dass im Higain mehr Nebengeräusche auftraten.

Insgesamt finde ich wie erwartet, dass die Unterschiede bei Sample 2A/B am deutlichsten sind, wo ja die Endstufe voll aufgerissen ist. Also würde ich festhalten, dass die Wahl der Endröhren nur dann miteinbezogen werden sollte, wenn die Endstufe auch wirklich in der Sättigung betrieben wird. Von wegen 6L6 = amerikanischer Sound bzw. EL34 = britisch muss ich sagen, dass das für meine Ohren keinen Sinn ergibt.
 
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ich wollte dich in keinster Weise persöhnlich angreifen und du musst dich auch nicht rechtfertigen, für das was du gemacht hast.
Mir ging es nur darum, festzuzustellen, ob du mit deinem Ergebnis zufrieden bist.

@Sele
ich hätte mir das verlinkte Video vorher mal ansehen sollen...
Und ich hoffe, dass Buzzsaw sich das Video mal angesehen hat, um sein Vorhaben einordnen zu können.
Aber was sage ich da - in unserer teilweise faktenresistenten Gesellschaft sind solche Videos natürlich nicht vermittelbar;)
 
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