Altina
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
Es gab im Archiv schon einige gute Beiträge dazu, jedoch bringe ich dieses Thema mal wieder zum Vorschein: Koloratur singen. Manchmal in den Verzweiflungsmomenten denke ich, dass die von mir geliebten und hochgeschätzten Barockkomponisten dies extra so komponiert haben, damit Laie wie ich sich an ihre Werke nicht trauen
Ich mag wirklich sehr gerne alte Musik - Bach, Händel, Schütz, Schein usw. Das klingt alles nur wunderbar - selber versuchen bringt mich aber sehr schnell zum Verzweifeln. Vermutlich ist meine Stimme von Natur aus nicht beweglich genug, und ich es noch nicht wirklich herausgefunden habe, wie ich sie beweglicher mache.
Bei den Koloraturen habe ich im Grunde zwei Probleme - das Tempo und die Intonation.
Intonationswackler waren schon immer ein Thema bei mir. Im Chor habe ich vor Jahren gelernt, mich an die sicheren Stimmen anzulehnen, Soloerfahrung hatte ich bis vor 1 Jahr keine. Nach 1,5 Jahren GU kann ich sagen, dass ich inzwischen viel sicherer geworden bin. Bei ruhigeren Stücken, nicht allzu schrägen Harmonien und mit etwas Harmonie-Begleitung kann ich schon eine Solostimme selbstständig führen und auch in einem Duett mich halbwegs gut durchschlagen. Fair gesagt: das war noch vor einem Jahr nicht so. Bei den acapella Stücken und eben bei schnelleren Stücken muss ich schon viel mehr üben und der Erfolg hält sich noch in Grenzen.
Bei ruhigeren Stücken höre ich mich in der Gesamtharmonie und gleiche kurz ab, ob ich noch richtig bin. Bei den Koloraturen habe ich keine Zeit dazu. Es fühlt sich für mich so an, als ob nichts stabiles da hätte. Ich kann z.B. mir einen Koloraturabschnitt am Klavier vorspielen und nach etwas Übung gut sauber nachsingen. In 5 Min vergesse ich aber schon wie es war und es schmiert wieder wie vorher. Wenn ich Koloraturen zu lang übe, und sehr genau werden möchte, geht es irgendwann auf den Hals -> heiser. Bei "normalen" Stücken passiert mir das sehr selten.
Meine GL sagt mir, ich soll mich weniger auf die Töne / Intonation konzentrieren, sondern vielmehr auf den Körper und auf den Stimmsitz vorne. Wenn die stimmen nämlich, dann kommen auch die Töne. Wenn wir an Koloraturen im GU arbeiten, nach viel rumwerkeln klappt meist eine kurze Phrase, wenn ich es wiede probiere, ist es meist flutsch.
Ich muss auch zugeben, ich habe seit November-Lockdown keine Koloraturen mehr versucht, weil es in online-GU viel schwieriger ist an so was zu arbeiten. Stücke mit Playback gehen 1000x leichter. Da ich noch nicht sooo solo-erfahren bin, erschien mir sinvoller, zuerst in für mich leichteren Stücken gut und sicher zu werden, um eben insgesamt mehr Sicherheit zu gewinnen, sowie grundlegende technische Themen zu trainieren, bevor ich mich an die Koloraturen wage.
Meine GL sagt, was ich singe, entscheide ich selber, bei ihr gibt es keinen Lehrplan oder ähnliches. Die für mich relevanten Sachen kann man bei jedem Stück arbeiten. Auf meine Anfrage habe ich verschiedenste Noten bekommen, vom Bach und Schütz über Rheinberger bis in die moderne. Alles durchprobiert, Bach & Schütz bleiben mit Abstand die Schwierigsten.
Jetzt habe ich 2 Wochen Osterferien ohne GU, und Zeit zu überlegen wie ich es weitermache. Einige von Euch haben mich in einer oder anderen Hörprobe gehört, bei Bedarf stelle ich hier auch noch eine - nicht das Thema.
a) wie weiß ich, ob ich eine schwerere Stimme habe und grundsätzlich nicht so richtig fähig für die Koloraturen und alte Misik bin, oder ob es eine Frage der Übung ist?
b) was denkt ihr, ist der sinnvollere Weg, sich den größten Schwierigkeiten (Koloraturen) direkt ggü.zu stellen, und üben bis es irgendwann besser klappt (und bis dahin, regelmäßig zu verzweifeln ), oder zuerst das zu singen, was leichter klappt (modernes, semi-klassik, etwas musical-artiges, evtl. Romantik)? Ich frage mich halt, soll ich da mehr üben, oder versuche ich damit quasi gegen meine Stimme zu gehen?
c) für ultimative Tipps für Koloratur singen ohne dass es auf den Hals geht, wäre ich selbstverständlich auch dankbar. Die Theorie weiß ich ja - langsam üben, mit Silben anstatt Vokal, mal jede zweite betonen, mal jede erste, auf li--li-li usw. Bisher geht es alles irgendwie nicht so recht.
Danke vorab für alle möglichen Anregungen, Meinungen und Ideen.
Liebe Grüße,
Kristina
Es gab im Archiv schon einige gute Beiträge dazu, jedoch bringe ich dieses Thema mal wieder zum Vorschein: Koloratur singen. Manchmal in den Verzweiflungsmomenten denke ich, dass die von mir geliebten und hochgeschätzten Barockkomponisten dies extra so komponiert haben, damit Laie wie ich sich an ihre Werke nicht trauen
Ich mag wirklich sehr gerne alte Musik - Bach, Händel, Schütz, Schein usw. Das klingt alles nur wunderbar - selber versuchen bringt mich aber sehr schnell zum Verzweifeln. Vermutlich ist meine Stimme von Natur aus nicht beweglich genug, und ich es noch nicht wirklich herausgefunden habe, wie ich sie beweglicher mache.
Bei den Koloraturen habe ich im Grunde zwei Probleme - das Tempo und die Intonation.
Intonationswackler waren schon immer ein Thema bei mir. Im Chor habe ich vor Jahren gelernt, mich an die sicheren Stimmen anzulehnen, Soloerfahrung hatte ich bis vor 1 Jahr keine. Nach 1,5 Jahren GU kann ich sagen, dass ich inzwischen viel sicherer geworden bin. Bei ruhigeren Stücken, nicht allzu schrägen Harmonien und mit etwas Harmonie-Begleitung kann ich schon eine Solostimme selbstständig führen und auch in einem Duett mich halbwegs gut durchschlagen. Fair gesagt: das war noch vor einem Jahr nicht so. Bei den acapella Stücken und eben bei schnelleren Stücken muss ich schon viel mehr üben und der Erfolg hält sich noch in Grenzen.
Bei ruhigeren Stücken höre ich mich in der Gesamtharmonie und gleiche kurz ab, ob ich noch richtig bin. Bei den Koloraturen habe ich keine Zeit dazu. Es fühlt sich für mich so an, als ob nichts stabiles da hätte. Ich kann z.B. mir einen Koloraturabschnitt am Klavier vorspielen und nach etwas Übung gut sauber nachsingen. In 5 Min vergesse ich aber schon wie es war und es schmiert wieder wie vorher. Wenn ich Koloraturen zu lang übe, und sehr genau werden möchte, geht es irgendwann auf den Hals -> heiser. Bei "normalen" Stücken passiert mir das sehr selten.
Meine GL sagt mir, ich soll mich weniger auf die Töne / Intonation konzentrieren, sondern vielmehr auf den Körper und auf den Stimmsitz vorne. Wenn die stimmen nämlich, dann kommen auch die Töne. Wenn wir an Koloraturen im GU arbeiten, nach viel rumwerkeln klappt meist eine kurze Phrase, wenn ich es wiede probiere, ist es meist flutsch.
Ich muss auch zugeben, ich habe seit November-Lockdown keine Koloraturen mehr versucht, weil es in online-GU viel schwieriger ist an so was zu arbeiten. Stücke mit Playback gehen 1000x leichter. Da ich noch nicht sooo solo-erfahren bin, erschien mir sinvoller, zuerst in für mich leichteren Stücken gut und sicher zu werden, um eben insgesamt mehr Sicherheit zu gewinnen, sowie grundlegende technische Themen zu trainieren, bevor ich mich an die Koloraturen wage.
Meine GL sagt, was ich singe, entscheide ich selber, bei ihr gibt es keinen Lehrplan oder ähnliches. Die für mich relevanten Sachen kann man bei jedem Stück arbeiten. Auf meine Anfrage habe ich verschiedenste Noten bekommen, vom Bach und Schütz über Rheinberger bis in die moderne. Alles durchprobiert, Bach & Schütz bleiben mit Abstand die Schwierigsten.
Jetzt habe ich 2 Wochen Osterferien ohne GU, und Zeit zu überlegen wie ich es weitermache. Einige von Euch haben mich in einer oder anderen Hörprobe gehört, bei Bedarf stelle ich hier auch noch eine - nicht das Thema.
a) wie weiß ich, ob ich eine schwerere Stimme habe und grundsätzlich nicht so richtig fähig für die Koloraturen und alte Misik bin, oder ob es eine Frage der Übung ist?
b) was denkt ihr, ist der sinnvollere Weg, sich den größten Schwierigkeiten (Koloraturen) direkt ggü.zu stellen, und üben bis es irgendwann besser klappt (und bis dahin, regelmäßig zu verzweifeln ), oder zuerst das zu singen, was leichter klappt (modernes, semi-klassik, etwas musical-artiges, evtl. Romantik)? Ich frage mich halt, soll ich da mehr üben, oder versuche ich damit quasi gegen meine Stimme zu gehen?
c) für ultimative Tipps für Koloratur singen ohne dass es auf den Hals geht, wäre ich selbstverständlich auch dankbar. Die Theorie weiß ich ja - langsam üben, mit Silben anstatt Vokal, mal jede zweite betonen, mal jede erste, auf li--li-li usw. Bisher geht es alles irgendwie nicht so recht.
Danke vorab für alle möglichen Anregungen, Meinungen und Ideen.
Liebe Grüße,
Kristina
- Eigenschaft