Vibrato

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Hallo Ihr Lieben.
Ich wollte wieder etwas fragen:D

Also ich habe gestern die wunderbare Erfahrung gemacht, mein Vibrato ins Leben gerufen zu haben. Das kam so plötzlich in einer entspannten Situation zu Hause, dass ich ersteinmal erschrak und gleichzeitig Pipi in meine Augen bekam. Es ist jedoch nicht abrufbar. Habe gemerkt, wenn ich es bewusst klingen lassen möchte, versteckt es sich unter der Bettdecke.:bad:

Nun aber zu meiner Frage. Ich konnte ja nun nach langer Zeit feststellen, welche Dinge funktionieren müssen, damit es erscheint.
Und hier klappt es nur, wenn ich alles umsetze, was ich bisher erlernt habe. Ich glaube den letztendlichen Schliff hierfür habe ich durch den richtigen Stimmbandschluss und reinhängen in die Kehle / dem Brustbereich erlangt. Nun sind dies ja die Dinge, die ich grundsätzlich zu beachten habe. Wenn aber nun alles sauber funktioniert, müsste ich ja eigentlich durchlaufend Vibrato im Gesang haben, wie es sich bei Opernsängern wiederfindet.
So happy ich nun auch bin, habe ich jedoch Sorge, dass ich aufgrund des klassischen Unterrichts auch ein anhaltendes Vibrato bekommen könnte. Denn da es ja bei richtiger Anwendung der Technik automatisch erscheint, frage ich mich, ob ich es auch jederzeit bewusst abstellen könnte.
Wenn ich Songs höre, in dem ein durchlaufendes Vibrato erscheint, finde ich es persönlich sehr unangenehm.
Ich bin schwierig, gerade mal etwas zauberhaftes gewonnen und schon Panik !! :cool:
Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=kMke6B7EUEs&feature=related
( Stellenweise zu extrem )
Ich weiß, dass ich hierzu meine GL mal befragen könnte, mach ich auch nächste Woche - aber ich höre mir so gerne auch Eure Meinung, bzw. Erfahrungswerte an.

Also ich freue mich von Euch zu lesen und danke jetzt schon einmal

Liebe Grüße
Marion
 
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mariönchen;5060401 schrieb:
Es ist jedoch nicht abrufbar. Habe gemerkt, wenn ich es bewusst klingen lassen möchte, versteckt es sich unter der Bettdecke.:bad:
Hihi, das ist typisch. Das Vibrato ist eine kleine Diva und ziert sich gerne. :D

Nun aber zu meiner Frage. Ich konnte ja nun nach langer Zeit feststellen, welche Dinge funktionieren müssen, damit es erscheint.
Und hier klappt es nur, wenn ich alles umsetze, was ich bisher erlernt habe.
Genau das ist der Weg, um ein natürliches Vibrato zu entwickeln. Und wie du richtig feststellst: man macht es nicht, sondern es kommt, wenn eben sonst alles stimmt.

So happy ich nun auch bin, habe ich jedoch Sorge, dass ich aufgrund des klassischen Unterrichts auch ein anhaltendes Vibrato bekommen könnte. Denn da es ja bei richtiger Anwendung der Technik automatisch erscheint, frage ich mich, ob ich es auch jederzeit bewusst abstellen könnte.
Da würde ich mir keine Gedanken machen. Ein natürliches Vibrato kann man eigentlich leicht "festhalten", eben weil es sowieso nur durch ein Zusammenspiel verschiedener gesangstechnischer Aspekte entsteht. Man kann da ganz leicht eingreifen - so herum ist es viel einfacher als es überhaupt erstmal zu finden.

In der Klassik und teilweise im Musical wird das Vibrato auch für meinen Geschmack oft zu exzessiv angewendet, aber das ist dann auch gewollt.
 
In einem Sonogramm kann man beobachten, dass das Vibrato erscheint, sobald der Sängerformant eine gewisse relative Stärke erlangt hat.

Ein möglicher Weg also, um das Vibrato zu finden: Töne singen und dabei mit Hilfe einer Stimmanalysesoftware wie VoceVista die Obertöne im Bereich von 3 KHz betrachten, mit "Rumprobieren" versuchen, diese ansteigen zu lassen, ohne die allgemeine Lautstärke besonders zu erhöhen und nach einiger Zeit fängt die Stimme an - zunächst bei tiefen Tönen - gleichmäßig zu wackeln. So habe ich das erste Mal ein Vibrato gefunden.

Zitat: Michael Pezenburg, "Stimmbildung", Seite 120

Sängerformant und Vibrato sind also keine aufsummierenden Eigenschaften eines Stimmklangs, sondern gegenseitige Bedingungen.
 
In einem Sonogramm kann man beobachten, dass das Vibrato erscheint, sobald der Sängerformant eine gewisse relative Stärke erlangt hat.

Ein möglicher Weg also, um das Vibrato zu finden: Töne singen und dabei mit Hilfe einer Stimmanalysesoftware wie VoceVista die Obertöne im Bereich von 3 KHz betrachten, mit "Rumprobieren" versuchen, diese ansteigen zu lassen, ohne die allgemeine Lautstärke besonders zu erhöhen und nach einiger Zeit fängt die Stimme an - zunächst bei tiefen Tönen - gleichmäßig zu wackeln. So habe ich das erste Mal ein Vibrato gefunden.

Zitat: Michael Pezenburg, "Stimmbildung", Seite 120


Würde das mit einem Tool wie Voxengo Span auch funktionieren? Das ist ein Spectrum Analyzer.
Ich würde das ja gleich selber probieren, denn Sängerformant in Echtzeit suchen stell ich mir recht spannend vor, aber meine Stimmbänder sind momentan lädiert :(. Deswegen die Frage: ist VoceVista auch nur ein Analyzer oder mehr?

SoLong,
T-Rex
 
Danke für Eure Infos. Das mit dem Programm würde mich auch interessieren...Schmeißt Google was dazu raus? Da bräuchte ich doch glatt nähere Informationen zu:D
 
Hallo,

VoceVista zeigt vor allem eine Spektralanalyse an, einen Graph mit den Dimensionen Frequenz (HZ) und Schalldruck (dB). Prinzipiell müsste das mit jeder Echtzeit-Spektralanalyse funktionieren. Mit anderen Programmen habe ich aber keine Erfahrung. Interessant ist der Bereich zwischen 0 und 5.000 KHz.

In diesem Graph kann man bestimmte Frequenzbereiche markieren, das ist dann ein wenig angenehmer. Formanten sind als "Bergspitzen" erkennbar, so lernt man z.B. schnell was ein Vokal ist.
Hauchigkeit und Pressigkeit ist schnell durch die Anzahl der Obertöne erkennbar.
Durch "Rumprobieren" kann man sehr schnell einzelne Obertöne oder -Bereiche auf- oder absteigen lassen. Viel schneller und gezielter, als es durch traditionelle "Bildervermittlung" möglich wäre.
Den Sängerformant zu entwickeln, dauert aber seine Zeit, das geht nicht in 15 Minuten. Nach ein paar Wochen bis Monaten Übung kann man aber deutliche Fortschritte erkennen und das Vibrato meldet sich langsam auch. Da müsste man schon einen unfassbar guten (= meistens teuren) Lehrer haben, um das so schnell zu erreichen.

Neben dem Graph werden auch die Obertöne der letzten Sekunden in einem fortlaufenden Band aufgezeichnet. Man kann somit sehen, wie sich diese in den letzten Sekunden entwickelt haben, ob der Ton z.B. auf- oder abgestiegen ist, ob es einen Registerbruch gab oder ob die Stimme einen Unterton produziert hat (eine Art ungefährliches, aber scheiße klingendes Krächzen, was oft zu Beginn des Trainings auftritt, erkennbar durch Obertöne, die genau zwischen den normalen Obertönen aufsteigen).

Daneben gibt es ein Fenster, in dem der gesamte Schalldruck in einem forlaufenden Band angezeigt wird (auf Blöddeutsch: "Lautstärke"). Sehr praktisch, um Schwelltöne zu üben.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Elektroglottograph anzuschließen, das sind zwei Elektroden, die man beim gleichen Hersteller bestellen kann und die - am Kehlkopf angebracht - den Stimmlippenschluss durch Messung des elektrischen Widerstands messen. Das ist eine wissenschaftliche Methode, die an Hochschulen zur Erforschung der Phonation verwendet wird. Diese Messung ermöglicht genauere Aussagen zur Registrierung, ich habe die Dinger aber noch nicht gekauft (habe es aber bald vor - dann sehe ich, was es mit der Frage Registermischung ja oder nein auf sich hat...:D).

Je länger man sich mit seinen Kurven beschäftigt, desto mehr kann man daraus ablesen. Es wird vom Programm aber grundsätzlich nichts "ausgewertet", sondern lediglich analysiert und dargestellt. Die Kurven muss man dann selbst deuten. Meine Schüler sind sehr interessiert an diesem optischen Feedback, weil sie so auch effektiv zu Hause zwischen den Stunden üben können und ich ihnen Tipps gebe, worauf sie achten sollten. Sie werden so sehr schnell unabhängig vom Lehrer und ich kann ihnen keinen Unsinn erzählen, weil sie das sonst schnell merken würden.

Das Programm kann man auf der Seite des Herstellers bestellen. Downloads gibt es nach meiner Kenntnis nicht.
 
Ich habe diesbezüglich mal gegoogelt. Das ist nichts für mich. Da muss man ja ein Studium für absolvieren.:D Dann doch lieber GU und mit der Zeit die Stimme reifen lassen:p
 
Viel Glück!

Na ja, ich hab damals einfach mal drei Sekunden reingesungen und wusste ungefähr, wie der Hase läuft. Man muss natürlich meine hier im Forum oft attestierte überschäumende Intelligenz mit berücksichtigen :D
 

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