Vom Suchen und Finden des eigenen Gitarrendesigns

  • Ersteller helferlain
  • Erstellt am
Hi Zusammen,

toller Thread! :great:
Ich hab (zugegeben :rolleyes: ) noch nicht alle Posts gelesen, aber hier kann man sich echt inspirieren lassen.
Ich hab mir vor einigen jahren, ca 3 (ohje schon solang her, dass ichs nicht mehr genau weis :()
mal aus nem Onlineshop einen Gitarrenbausatz besorgt, den ich dann nach eigenen Wünschen umgestalten wollte.
War im ersten Ansatz ein Ibanez Nachbau, aber ich hab den Korbus etwas verändert und ein in meinen Augen unansehnliches Griffloch "gestopft".
Dazu wurde ein Loch für ein Batteriefach ausgebohrt, da ich die Gitarre mit Aktivtonabnehmern bestücken will.
zurzeit liegen die Sachen unfertig in einem großen karton und verstauben :( da ich nicht mehr die Motivation/ Zeit fand endlich an die Lackierung zu gehen.
Geplant war eine weiße Hochglanz Lackierung als Kontrakt zu den schwarzen Mechaniken und ein Pickguard in Zebraoptik.
Hierzu hab ich die Kunstoffplatte mit Designfolie beklebt. Damit die neuen Tonabnehmer und Rahmen etc. Platz finden, mussten daran auch einige neue Löcher ausgebohrt/ asgesägt und alte gestopft werden. Fotos werd ich hoffentlich bald mal noch ergänzen, wenn ich den Vorsatz für nächstes Jahr in die Tat umsetze und an dem Projekt endlich mal weiterwerkel.

In diesem Sinne, danke dass ihr eure Ideen teilt und Respekt vor der Motivation und der Handwerkskunst =)
 
Wer hätte gedacht, dass ein eigenständiges Kopfplattendesign so schwierig wird. Nach mehreren Entwürfen das Ergebnis des heutigen Tages:

TeleSetup6.png


Mal sehen, wieviel davon den morgigen Tag übersteht...
 
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Auf den ersten Blick finde ich das linke Kopfplattendesign irgendwie besser, es wirkt mit der restlichen Gitarre etwas stimmiger. Das rechte macht so einen merkwürdigen Knick nach unten, das sieht meiner Meinung nach etwas seltsam aus.
 
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Das Problem mit dem eigenständigen Design der Kopfplatte kenne ich sehr gut, ich finde auch,
dass die Kopfplatte einen großen Teil der optischen Identität einer Gitarre ausmacht.

In diesem Fall bin ich eindeutig für die linke Variante (alleine schon weil sie der Kopfplatte meines
Projektes sehr ähnelt) die Rechte ist zwar auch nicht schlecht, aber noch etwas ausbaufähig.
Ich bin wirklich gespannt was dabei rauskommt!
 
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Ich grabe mal meinen eigenen Uralt-Thread wieder aus.
Irgendwann hatte ich hier nichts mehr dokumentiert, aber das Thema hat mich weiter verfolgt. Jetzt also im Rückblick.

Ausgehend von den bisherigen Designstudien habe ich 2013 einen Doppelpack gebaut.

[ Twins 2013 ]

file.php



[ Twins 2018 ]

Hauptsächlich wegen der Anordnung der Potis und Schalter und der ewigen Suche nach besseren Tonabnehmern wurde im Laufe der Jahre immer mal wieder modfiziert.
Der Rückseitige Zugang zum E-Fach wurde verschlossen, Pickups versenkt montiert bzw. Singlecoil durch Humbucker ersetzt. Auf der Vorderseite wurde mit verschiedenen Schlagbrettern / Schalteranordnungen experimentiert. Die Fräsung darunter wird auch jedesmal größer. Der aktuelle Stand hat sich bewährt, deshalb nun die Ausführung in Metall. Ist auf den ersten Blick etwas überdimensioniert, verdeckt aber auf den Millimeter die darunter liegenden Fräsungen.

Twin Bubinga


Kopus: Walnuss, Decke Buinga
Hals: Walnuss / Zwetschge
Griffbrett: Ebenholz
Steg: ABM
Mechaniken: Hipshot Open Backlock
Pickups: GFS Power Rails Set
Finish: Osmo rapid Hartwachsöl + Hartwachs Politur

file.php


file.php


file.php


Twin Ahorn

Kopus: Walnuss, Decke Riegelahorn
Hals: Walnuss / Zwetschge
Griffbrett: Rosenholz
Steg: ABM 3250
Mechaniken: Hipshot Open Backlock
Pickups: 2 x GFS Lil Killer (10k) + 1 x China Klingen Humbucker
Finish: Osmo rapid Hartwachsöl + Hartwachs Politur

file.php


file.php


file.php


file.php
 
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Hi,

wow, Hut ab, schöne Formen und sehr viel Gefühl für Material und Konzepte...eine gelungene Mischung aus geschmackvoller Form und konsequentem Design:eek::great:!!!!.
Nur eines treibt mich ein wenig um wenn ich den ganzen Thread so angucke: in Sachen Pickups fliegst du etwas in die (vielleicht nicht ganz zuträglichen) Extreme....wie meine ich das?

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Gitarren und habe immer wieder die Feststellung gemacht, dass sehr gute E-Gitarren vorallem mit (im guten Sinne) Standard Pickups ihre Klangnuancen am authentischsten darstellen. Viele Pickup Spezialisten wissen das, und so sind deren Eigen-Auslegungen auch intelligent erweiterte Standard Designs (Häussels/Nick Page Humbucker/ SD Antiquities/Kinman usw.).

Lange Rede, kurzer Sinn: ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so wundervolle Gitarren wie du sie gemacht hast eben gerade mir Seymour Duncans 59er oder so richtig gut klingen, da solche PUs nur übertragen was an Input anliegt und keine spezielle "Soundphilosophie" zugeben, oder wenn, dann nur sehr dezent...

Nick Page hat für seine Gitarren lange Zeit geeignete PUs gesucht...und nie gefunden! Klang alles zu fett, zu hell, zu dumpf, vorallem zu viel-nie stimmig.
Seit paar Jahren wickelt er selbst seine ganz einfachen, sehr leisen und betont geradlinigen PAF und P90 Typen. Die machen genau das wie sie heißen: den Ton abnehmen, basta. Und plötzlich werden die ganzen Nuancen die vorher quasi im Sound "ersoffen" sind plötzlich adäquat dargestellt.
Ich denke, dass ein paar Überlegungen in diese Richtung deinen wundervollen Kreationen noch die Krone aufsetzen könnten...



Ach ja, noch was: eigentlich bin ich (notgedrungen weil`s halt nix stimmigeres gibt (für mich)) immer noch Fan von Fender Style Klampfen, Strat/Tele in verschiedenen Varianten. Doch manchmal bekommt man so Teile in die Hand die mich nachdenken lassen. Beeindruckendstes Erlebnis in diese Richtung war ein "Aristide"-Prototyp (deutlich radikaler als die heutigen Serienmodelle) die ich für meinen früheren Arbeitgeber testen durfte....mein Chef fragte mich dann was ich davon halte. Meine Antwort: "Ganz ehrlich? Für son`n Teil kannst du den ganzen alten Fender und Gibson Scheiss zum Heizen ins Kaminfeuer schmeissen!"...

Designs wie deines gehen in diese Richtung, und es wird Zeit für neues!


Gruss,
Bernie
 
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Danke für das Feedback.

Zu den PUs: da bin ich nach langer Reise an einer Stelle wo ich mich wohl fühle. Vieles, was das Etikett "Vintage" trägt, war mit dabei zu dünn, besonders in den Mitten und Bässen. Im Bereich "High Gain" wiederum fehlte mit oft die Transparenz und Auflösung.
Nach meiner Erfahrung muss das Klangspektrum und die Transparenz vom Tonabnehmer kommen, der eigentliche Sound entsteht dann erst in Verbindung mit dem Verstärker und der Box -> unendliche Welten...
Da ich Freude am Ausprobieren habe, aber die Mittel begrenzt sind, habe ich grundsätzlich nur unterhalb von 50,- pro PU gesucht und auch vernünftige gefunden.

Zurück zu Design: Es juckte in den Fingern, mit fehlte noch ein Instrument mit Tremolo und eine 2. für humbuckerförmige Tonabnehmer. Also noch mal am Design gefeilt und versucht, die Ergonomie in eine etwas herkömmlichere Form zu bringen.

Ergebnis:

[ Black Beauty 2016/2017]

Kopus: Esche (2lagig)
Hals: Wenge
Griffbrett: Ebenholz
Steg: ABM
Mechaniken: Hipshot
Tonabnehmer: GFS Mean90 Set
Finish:
- Korpus leicht gebürstet, schwarz gebeizt, Osmo rapid Hartwachsöl, Wachspolitur
- Hals: Osmo rapid Hartwachsöl, Wachspolitur
file.php

file.php




[ X-Trem 2016 angefangen / 2018 fertiggestellt ]


Kopus: Kirsche (Front) Erle (Rückseite)
Hals: Ahorn
Griffbrett: Grenadillo (Palisanderart?)
Steg: Wilkinson Roller Bridge
Tremolo: GFS X-Trem
Mechaniken: ML Factory Backlock
Tonabnehmer: China Humbucker Set
Finish:
- Korpus Rückseite gebeizt, Mipa Klarlack Pinselauftrag, viel schleifen und polieren
- Hals: Osmo rapid Hartwachsöl, Wachspolitur
file.php


file.php


file.php
 
Grund: Rechtscheibung
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Mir gefällt das Kopfplattendesign!
 
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Genial! Das sieht, vom Design und von der Verarbeitung her, erstklassig aus!

Grüße, Marc
 
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Die Kopfplatte ist wirklich mal was spannend anderes :great:
 
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:hail:ääääääh....
nimmst du auch Aufträge an?:whistle:

(die schwarze ist ne Killermaschine!!!!)

Bernie
 
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Danke, freut mich dass euch das Design gefällt.

Für mich ist die aktive Gitarrenbau Zeit vorbei. Mir fehlt seit 2 Jahren umzugsbedingt die Holzwerkstatt, die Fertigstellung und Überarbeitung der Gitarren hat sich dann noch mal bis zu diesem Jahr hingezogen.
Inzwischen habe ich festgestellt, dass ich mit anderen Interessen trotzdem ausgelastet bin. Musikalisch wächst dabei im Moment nach einer ziemlichen Flaute wieder die Motivation, wieder mehr zu spielen und weniger an den Instrumenten zu schrauben.

Hier noch ein Link mit noch ein paar weitern Fotos. Die Bilder sind dort auch für Gäste komplett sichtbar.
Vorsicht! Das Hobby Gitarrenbau kann suchterzeugend sein!

http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=9&t=7437
 
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Also noch mal am Design gefeilt und versucht, die Ergonomie in eine etwas herkömmlichere Form zu bringen.
Danke für die spannende Geschichte. Man sieht auch hier, dass Übung den Meister macht. Die ersten waren schon gut, aber die letzten schlagen optisch So einige teure Custom Gitarren.

@all
Wie wäre es mit einem Sammelthread Innovation im Gitarrendesign?
 

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