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Von Veranstalter betrogen - welche Handhabe?

deXta
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Guten Tag zusammen,

Zunächst einmal ist mir klar, dass hier in diesem Rahmen keine Rechsberatung stattfinden kann, ich wäre allerdings für Hinweise auf sich ergebene Handlungsoptionen sehr dankbar.

Nun zum Problem:
Vor über zwei Jahren wurden wir für eine Veranstaltung für 12/2017 gebucht, für die wir ein Buy-In von 500€ zu tragen hatten (Wir hätten Tickets bekommen und wären diese auch alle losgeworden, sodass das für uns ok war). Selbstverständlich haben wir bei einer solchen Summe den Vertrag sowie den Veranstalter überprüft, soweit war alles in Ordnung.

Ein halbes Jahr vor dieser Veranstaltung hat der Veranstalter die Veranstaltung gecancelt und ist mit unserer Kohle verschwunden. Er hat alle Internetpräsenzen gelöscht etc. Daraufhin haben wir mit einem Rechtsanwalt Kontakt auf genommen, dieser hat einen Vollstreckungsbescheid erwirkt, sodass, sobald der sich mittlerweile in Privatinsolvenz befindliche Veranstalter an Geld kommt, dieses an uns weitergeleitet werden kann. Seitdem hat sich nichts getan.

Irgendwann kam er aus der Versenkung und hat allen betroffenen Bands beteuert wie Leid ihm das alles tut und dass er alles bis auf den letzten Cent zurückzahlen werde. Wie ihr euch denken könnt ist seitdem wieder nichts passiert. In der Zwischenzeit habe ich gefälschte Überweisungsbestätigungen von ihm erhalten, dass das Geld ja auf dem Weg sei.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die heutige Information, dass er diese Masche immernoch durchzieht, gerade letztens wurde eine uns bekannte Band von ihm in gleicher Art und Weise abgezockt.

Was wären Schritte die gegenüber dieser Person zu unternehmen sind? Mit vertraglich garantierter Ausfallgage (die gezahlt werden muss, da der Auftritt ohne unser Verschulden nicht stattfand) reden wir hier von 2500€.
 
Eigenschaft
 
In der Zwischenzeit habe ich gefälschte Überweisungsbestätigungen von ihm erhalten, dass das Geld ja auf dem Weg sei.
Das ist doch schon mal was, nämlich ein zweiter (ggf. versuchter) Betrug oder Urkundenfälschung!

Dazu eine relativ einfache Lösung:

Strafanzeige bei der Polizei erstatten.

Das bringt Euch zwar (noch) kein Geld, aber es kostet außer Zeitaufwand auch nichts.
Und wenn sich mehrere Geschädigte (z.b. die Euch bekannte Band) melden und Anzeige erstatten, kann die Staatsanwaltschaft ein System / eine Masche erkennen, und meistens kann solchen Leuten das Handwerk gelegt werden.

Ich halte Euch die Daumen!
 
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Daraufhin haben wir mit einem Rechtsanwalt Kontakt auf genommen, dieser hat einen Vollstreckungsbescheid erwirkt, sodass, sobald der sich mittlerweile in Privatinsolvenz befindliche Veranstalter an Geld kommt, dieses an uns weitergeleitet werden kann.
Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die heutige Information, dass er diese Masche immernoch durchzieht, gerade letztens wurde eine uns bekannte Band von ihm in gleicher Art und Weise abgezockt.
So viel ich weiß, ist eine geregelte private Insolvenz an Auflagen gebunden.
Die haben damit zu tun, mit den Gläubigern Verhandlungen aufzunehmen, damit die einen Teil ihrer Forderungen in den Wind schießen, um wenigstens einen Teil ihrer Kohle zu bekommen, während der überschuldete Mensch eine Chance hat, irgendwann schuldenfrei zu sein, um wieder neu starten zu können.
Wenn das so ist, wie Du schilderst, wird der Veranstalter in wirklich ernsthafte Schwierigkeiten kommen.

Mag sein, dass Euch das finanziell nicht wirklich was bringt, aber zumindest ist es nicht aussichtslos, ihn daran zu hindern, weiteren Schaden anzurichten.

Euer Anwalt wird Euch da beraten können.

x-Riff
 
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Eine Privatinsolvenz hat das Ziel, demjenigen nach der ganzen Sache einen schuldenfreien Neustart zu ermöglichen. Diese ist, wie x-Riff schon angemerkt hat, an Auflagen gebunden. So muss vorher ein Versuch unternommen werden, die ganze Sache außergerichtlich zu klären. Sollte er das Verfahren inklusive Wohlverhaltensphase positiv abschließen, ist er schuldenfrei. Meiner Ansicht nach wäre Euer Titel in dem Fall wertlos, falls Ihr nicht schon zur außergerichtlichen Einigung eingebunden wart. Auch die Anzeige würde ich in Erwägung ziehen und in Summe mit Eurem Anwalt darüber sprechen.
 

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