Vorgehen beim Testen und Vergleichen höherwertiger Gesangsmikrofone

  • Ersteller Hotspot
  • Erstellt am
Hotspot
Hotspot
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
08.01.24
Registriert
01.04.08
Beiträge
6.292
Kekse
35.398
Ort
Ennerweh
Hi,


ich wollte mir demnächst mal ein neues "fortgeschrittenes" GM vorrangig für Gesangsaufnahmen und (ferner) akustische Instrumente zulegen. Für letzteres habe ich ein Paar KM, mit denen ich zufrieden bin, deshalb spielt das bei der Betrachtung eine kleinere Rolle.


Derzeit benutze ich für den Gesang vorrangig SM7 und AT2035. Das AT soll mit einem höherwertigeren Mikro ersetzt werden. Dabei ist mir eine langfristige Lösung lieber, oder um es anders zu sagen, ich möchte das Thema Gesangsmikrofone für längere Zeit erst einmal abschließen.
Deshalb durhaus auch die Bereitschaft, einmal etwas mehr zu investieren und damit dann "Ruhe zu haben" :)
Mein Hauptaugenmerk liegt auf einer weichen Abbildung ohne übertriebene Höhenbetonung. Gerade beim AT2035 habe ich häufig eine Überbetonung der Siblianten in einer mich störenden Art.


Um ein paar vorausgewählte (unten mehr) Mikros sinnvoll testen zu können, würde ich mir die gern bestellen und über ein paar Tage in meiner Umgebung und mit meinem Equipment testen.
Ich habe mittlerweile mein homestudio raumtechnisch etwas optimiert und unschöne Raumeinflüsse ausgeglichen.


Als Interface benutze ich das Apogee Duet. Das hat ja bekanntlich ganz gute Preamps und Wandler.
Optional habe ich noch ein paar analoge Komponenten von Golden Age Project davor (pre73 mkII, EQ 73 und Comp 54), die natürlich als weiteres Kriterium auch mit betrachtet werden sollen.


Wie gehe ich sinnvollerweise vor, um möglichst effektiv zu testen und eine möglichst objektive Entscheidungsgrundlage zu erhalten?
Kann mir da jemand Tipps zu geben?
Das Problem, was ich sehe, ist, dass man die aufgezeichneten Vocaltracks zwar sicher schon einzeln betrachten und vergleichen kann - für die Entscheidung ist aber auch notwendig, beurteilen zu können, wie sich die einzelnen Mikros im Mix verhalten.
Und da wird es doch schon etwas komplexer. Vielleicht fehlt mir dafür auch noch die Erfahrung, das zielsicher beurteilen zu können. Welches Vorgehen empfehlt ihr da?



Folgende Mikrofone kommen erst einmal in die Vorauswahl.
Habt ihr Bemerkungen/Anregungen dazu?




Microtech Gefell MT 71S (wo kann man das mit 30 Tage Rückgabe beziehen?)







Um jetzt hier keine Romane zu schreiben, spare ich mir mal die Erklärung, warum ich diese Mikros ins Auge gefasst habe. Kann ich bei Nachfrage aber gern ergänzen.

Jegliche Anregungen sind gern willkommen
Grüße, falcone
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hervorragende Formulierung Deiner Anfrage :hat:

Augenmerk liegt bei Dir auf einer weichen Abbildung ohne übertriebene Höhenbetonung.
Hierzu gehören feinste Auflösung dazu UND eine gute Abbildung des Mittenbereichs.
An letztgenanntem denkt man gar nicht erst. Meistens maskieren Bässe und Höhen die Mitten.

Zu den Mikros:
Alles Spitzenklassemikros, wobei das Violet vor allem die Vintage Variante Deiner Zielrichtung nahe kommt (tendenziell weich, sehr gute Höhenabbildung).
Gefolgt vom AT4060, dass die Höhen seidig klingen lässt, nicht unbedingt weich, aber auch nicht hart.
Das TLM49 ist manchmal etwas forsch in den Höhen, weich ist es aber nicht
Das Phantom löst auch sehr gut auf, die Höhen sind aber nicht weich, eher zu stark im Vordergrund.
Die Mojave Röhrenvarianten MA-200 oder 300 sind weicher, als die FET Variante, die aber in Acht-Charakt. nicht übertrieben klingt.

Bei Deiner Anforderung kommt mir das Gefell MT71s und das M930TS (hat einen Ausgangsübertrager und ist weicher als das M930, aber mit der extrem guten Auflösung) noch in den Sinn. Die M7-Kapsel von Gefell beim MT71s ist tendenziell weich, aber dennoch sehr gut auflösend.

Überlegen solltest Du ggf. ein MIkro mit Richtcharakterisitken zu holen.
Gerade bei Gesang sehr vorteilhaft (quasi als EQ mit Veränderung der räumlichen Note) nutzbar (breite Niere oder Acht).
Dann käme noch das Gefell UMT70s in Frage. Ein Preis-/Leistungssieger.
Die Gefells bekommst Du problemlos und kostenlos direkt bei Microtechgefell für 14 Tage ausgeliehen inkl. Abholung bei Dir.

Zum Testen rate ich folgendes:
Folgendes beachten:
1. räumliche Anforderung (kurzer Nachhall, keine ausgeprägten Resonanzen etc.) sollte gut sein
2. Wie fühlt sich das Mikro im Moment der Aufnahme unter dem Kopfhörer an (beflügelt es den Sänger oder nicht?) --> ein wichtiger Indikator!
3. Unbedingt im Mix testen, das ist das A und O, und man kann das blaue Wunder erleben
Also, kommt der Gesang gleich nach vorne, wie nimmt das Mikro EQ-Veränderungen und Comp-Veränderungen an, hier zahlt sich die hervorragende Auflösung und eine gewisse Neutralität des Mikros aus.
4. Nacheinander einsingen, dabei auf gute Positionierung des jeweiligen Mikros achten.
5. Unbedingt am gleichen Tag bzw. hintereinander einsingen, anderer Tag oder sogar anderer Tagesbereich ergibt unterschiedliche Ergebnisse
6. Nutze den Testzeitraum voll aus, mache sogar ein oder zwei Tage Pause.
Wenn ein Mikro Dich fesselt und nach zwei Tagen immer noch, dann passts :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 9 Benutzer
Nur kurz zur Ergänzung zu meinem Vorredner:

Das TLM 49 ist eine kleine Diva, das passt selten wirklich gut, aber wenn dann richtig.
Das MT71s ist unglaublich gut, sehr weich ohne aber an Auflösung einzubüßen.

Das MT71s kann man übrigens 14 Tage direkt bei Gefell kostenlos zum testen Ordern.
Beziehen kann man es auch über Digital Audio Service.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank Andreas für die ersten Bemerkungen. Vor allem die Punkte zum Ablauf werde ich mir merken.

Ein paar wenige Kommentare zu den Mikros:


Violet vor allem die Vintage Variante Deiner Zielrichtung nahe kommt
Das scheint ein sehr spezielles Mikro zu sein. Ich habe bei ihm am längsten gezögert, es in die Liste aufzunehmen. Man hört einfach recht wenig darüber, wobei das, was man hört, nicht das schlechteste ist. Guter Punkt, für dieses muß ich mich weiter belesen.

AT4060, dass die Höhen seidig klingen lässt, nicht unbedingt weich, aber auch nicht hart
Auch hier wieder ein längeres Zögern von mir. Ich hatte Röhrenmikros bislang immer erst einmal ausgeschlossen, wobei das eher ein diffuser Bauchgrund war im Sinne von "überbewertet". Ich habe bislang keinerlei persönlichen Erfahrungen mit einem Röhrenmikro.
Was ich bis jetzt über das AT gelesen habe, klingt für mich aber interessant.

Die Mojave Röhrenvarianten MA-200 oder 300 sind weicher, als die FET Variante, die aber in Acht-Charakt. nicht übertrieben klingt
Ich fand die FET-Variante speziell wegen ihrer 3 Richtcharakteristiken sehr interessant.
Trotzdem vermerke ich mir mal die anderen beiden MA's.

Prinzipiell zur weichen Abbildung... ein wenig habe ich schon auch meine GAP-Teile im Hinterkopf, die eventuell noch etwas Weichheit ins Spiel bringen können. Speziell beim Neumann könnte ich mir vorstellen, dass dadurch die ggf. zu forschen Höhen abgemildert werden können.
Obwohl ich schon möchte, dass es auch ohne die Vorfilterung rund klingt.

Die M7-Kapsel von Gefell beim MT71s ist tendenziell weich, aber dennoch sehr gut auflösend.
Deshalb hatte ich es oben auch schon mit auf der Liste, nur ohne Bild und Link, deshalb ging es wohl unter.

Richtcharakteristiken finde ich einen wichtigen Punkt.
Danke.

- - - aktualisiert - - -

Das TLM 49 ist eine kleine Diva, das passt selten wirklich gut, aber wenn dann richtig.
Das macht es interessant, ist dann aber wahrscheinlich schnell zu eruieren.

Das MT71s ist unglaublich gut, sehr weich ohne aber an Auflösung einzubüßen.
Also (wiedermal) ein internes Plus fürs MT71s.

Das MT71s kann man übrigens 14 Tage direkt bei Gefell kostenlos zum testen Ordern.
Beziehen kann man es auch über Digital Audio Service.
Danke für den Tipp.
 
Noch eine Frage, ist das Mikro für Deine Stimme bestimmt in erster Linie, oder sollte es einen großen Bereich von Sängern/ Sängerinnen abdecken?
Wenn für Deine Stimme, welche Stimmlage hast Du, ist Deine Stimme eher fest, eher weich, kantig, resonanzstark?

Zu den Mikros ein paar Erfahrungswerte :
Das Violet Vintage sieht man sehr selten, aber oft, wenn Frauen drüber singen.
Das gibt schonmal einen Hinweis wie es Höhen abbildet, das Vintage klingt wie das Gefell M930, ist aber runder/weicher erinnert dann eher an das M930 TS. Es ist ein erstaunlich unterbewertetes Mikro. Konnte es eine Weile neben dem M930 testen, macht seine Sache gut.
Das MT71s hatte ich überblättert ;)

Das UMT70s mit seinen Richtcharakteristiken ist sehr universell einsetzbar, das gleiche gilt für das MT71s (hat aber nur Niere).
Ich habe von Gefell auch das UM92.1s was auch die M7-Kapsel hat.
Das sind Mikros, die die Stimme automatisch vorne im Mix stellen, und einen wunderbaren Mittenbereich haben, und sich exquisit EQen lassen. Fast wie bei einem Bändchenmikro. Da kannst Du 6-8 db breitbandig Höhen drauflegen, und es klingt immer noch :)
Alle Gefells die ich habe, können sehr gut die Dynamik des Sängers abbilden, auch noch ein Punkt, den ich vergaß zu erwähnen.
Sollte man auch nicht unterschätzen.

Das AT4060, was ich auch schon einige Jahre habe, ist wirklich ein richtig gutes Mikro.
Es "färbt" (aber auf gute Weise) stärker als Referenzröhrenmikros, aber es passt zu vielem.
Gute Röhrenmikros machen in den Höhen was ganz feines, es klingt schlichtweg runder.


Ein guter, nicht ganz neutraler Preamp kann da auch etwas bewirken, keine Frage.
Aber wie Du sagst, es sollte bei allen verfügbaren Preamps gut klingen.
 
In erster Linie ist das mal für meine eigene Stimme gedacht.
Dass darüber immer mal auch andere Stimmen singen werden, sollte jetzt nicht unbedingt berücksichtigt werden, allein, weil da komplett verschiedene Stimmcharakteristiken eine Rolle spielen, männlich und weiblich.

Stimmlich liege ich zwischen Bariton und Tenor, Kopfstimme bzw. Falsett spielt auch eine Rolle. Meine Stimme ist eher fest mit weichen Kanten (seltsame Beschreibung, weiß es aber grad nicht besser :) ), ich würde sagen relativ durchschnittliche Resonanz in dieser Tonlage.
Im oberen Grenzbereich der Bruststimme und bei entsprechender Power muss ich schon immer drauf achten, dass es nicht zu scharf wird.
Zischlaute kommen eigentlich nicht überbetont, sind aber schon hörbar da, deshalb darf das Mikro hier auch nichts dazu erfinden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu Deiner Stimmberechreibung, da passen meine Aussagen nach wie vor.
Die weichen Kanten lassen Dir auch Spielraum bei Mikros, die eher kantiger klingen.

Bei meiner Stimmlage Tenor, voll und klar, Neigung zur Schärfe in den hohen Lagen, da passt ein TLM49 eher nicht.
Die anderen Genannten fühlen sich dagegen wohl :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi,
nur mal ein Gedanke, den ich bezüglich des Testprogramms in den Ring schmeißen würde:
Macht es nicht Sinn, ein oder zwei geeignete Stücke (nur mit den jeweils interessanten Spuren > Gesang, feine akustische Instrumente) über einen guten Lautsprecher abspielen zu lassen und dann von den Mikros aufnehmen zu lassen? Man hätte absolut den gleichen Aufbau und den gleichen Input (nur die Miks) ändern sich und außerdem scheint mir das eine recht unaufwändige Sache zu sein.

Das soll natürlich weder den Test mit selber reinsingen und über Kopfhörer abhören noch das nachträgliche Mixen der aufgenommenen Spuren ersetzen, könnte aber tauglich sein, um quasi eine Art Test mit Referenzinput zu haben als zusätzliche Vergleichsvariante, da man ja doch natürlicherweise Änderungen beim live-Einspielen drinne hat.

Wie gesagt - nur eine Idee - ich bin selbst kein Sänger und auch kein Aufnahmeprofi.

herzliche Grüße

x-Riff
 
Hi x-Riff,

für mich persönlich halte ich den Aussagewert von Referenztracks für fragwürdig. Das wäre natürlich eine objektive Sache mit festen Eckpunkten bei überschaubarem Aufwand.
Ich sehe dabei nur das Problem, dass das nichts darüber aussagt, wie sich das Mikro im direkten Zusammenspiel mit meiner Stimme macht.
Es sind ja oft nur Nuancen, die man manchmal - auch in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen, der begleitenden Musik oder auch nur der Tagesform - mal weniger, mal mehr oder sogar auch mal gar nicht wahrnimmt.
Manche Problempunkte fallen u.U. auf, wenn es (beispielsweise) schon zu spät ist, z.B. beim Mischen und Bearbeiten der Stimme im Studio.
Gerade das macht es (für mich) auch nicht gerade leicht, sich für den besten Kandidaten zu entscheiden.

Ich denke eher darüber nach, ein Paar unvoreingenommene und unparteiische Ohren dazu zu holen. Mal überlegen, vielleicht wäre es auch eine Option, hier im Board Blindtests o.ä. reinzustellen. Das finde ich meist sehr interessant und hilfreich.

Mal schauen.

Viele Grüße
falcone
 
Bei meiner Stimmlage Tenor, voll und klar, Neigung zur Schärfe in den hohen Lagen, da passt ein TLM49 eher nicht.
Okay, das wäre ein gedankliches -1 beim TLM49.
Wenn ich das richtig verstehe, wäre dann ja auch ein Violet Amethyst Vintage bei deiner Stimme eine gute Wahl.
Hast du persönlich schon Erfahrungen damit gemacht?

Oder, mal in die Runde gefragt, hat jemand hier Erfahrungen mit dem Mikro gemacht?
 
Ja, hatte ich oben geschrieben (ging vielleicht unter...), hatte das Violet Amethyst Vintage neben dem M930 aufgebaut, war für meine Stimme 'ne Spur gefälliger als das M930, erinnert an das M930TS, wobei die Gefells in der Auflösung einen Ticken mehr "drauf haben". Ich mochte es gerne.
Ich halte immer Ausschau nach einem günstigen Angebot ;)
 
Ah ok, ging unter :)

Was ich auch noch als problematisch ansehe, ist das logistische Ding. Ideal wäre natürlich, so viele Kandidaten wie möglich zeitgleich zu testen. Das wird bei diesen Summen aber doch eher schwierig.
In der Praxis läufts wahrscheinlich auf 1 vs. 1 hinaus.

Okay, denke mal, da muss ich die Planung entsprechend darauf anpassen.
Die Hoffnung, dass es genau einen passenden Kandidaten gibt, der alle anderen haushoch schlägt, mache ich mir gar nicht erst :) das wäre einfach.
 
Jo, das zweite Video hab ich gestern auch schon gesehen :)
Im Moment tendiere ich mal grob in die Richtung violet, AT4060 und MT71s für die erste Runde.

Gestern Abend wieder Gesangsaufnahmen mit einem Kollegen gemacht, dieselben überscharfen S- und Zischlaute am AT2035. Es ist zwar insgesamt grad noch erträglich, aber wenn man das einmal auf dem Kicker hat, achtet man verstärkt und immer wieder darauf. Schade, eigentlich klingt es sonst ja ganz gut.
 
Diese scharfen Zischlaute kann man aber auch ein wenig durch vorbei singen am Mikrofon eindämmen, zumindest wenn sie wirklich unerträglich sind.

Außerdem gibt es inzwischen recht gute De-esser PlugIns wie den Sleepy Time Lisp.

http://sleepytimedsp.com/software/lisp
 
Hallo falcone,

die Kollegen haben die Mikros schon recht gut klassifiziert.
Ich kenne persönlich:

- Mojave MA-301fet: grundehrliches Mikrofon, keine übertriebenen Höhen, sehr direkt, schafft eine gewisse Nähe. Könnte bei hohen Stimmen etwas mehr Bauch vertragen. Gutes Universalmik

- Audio Technica AT4060: Schöne, smoothe Höhen, warme Mitten, wenn es zur Stimme passt, super. An Instrumenten nicht unbedingt erste Wahl.

- Brauner Phantom Classic: Höhen springen hervor, bleiben allerdings immer kompakt. Bildet über das gesamte Frequenzspektrum sehr differenziert ab. Sehr schön auch an Akustikgitarre und Flügel.

- Hatte eben das neue Neumann TLM107 zum Test. Hat mir sehr gut gefallen, eher neutral abgestimmt, gute Dynamik. Durch die fünf Charakteristiken sehr gut einsetzbar.

Zum Testvorgang:
- Wenn du nicht alle Mikros gleichzeitig testen kannst, nimm dir eine Referenz, die du mit allen Kandidaten vergleichst. Nimm doch das 2035, das kennst du und weisst, was dich daran stört.
- Aufnahmen machen, gleicher Raum, gleicher Abstand. Ganz wichtig, gleiche Uhrzeit, die Stimme kann zwischen 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends sehr unterschiedlich klingen. Ich habe Stücke, die mir eigentlich zu tief waren, immer morgens vor dem Frühstück aufgenommen, da kam ich locker einen Halbton tiefer.
- Guter Kopfhörer verwenden, damit du auch ordentlich beurteilen kannst. Ich habe mir gerade den Audio Technica ATH M50x angeschafft, ist meine neue Referenz.
- Wenn du dich sofort "zuhause" fühlst, dann war´s das, da gibt es dann auch nichts mehr zu analysieren. Ging mich letztens mit dem Audix SCX-25 wieder so, da muss auch noch ein Paar her. Stimmt eigentlich, wäre mein Budget-Tipp.

Viel Spass beim Testen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jo, das zweite Video hab ich gestern auch schon gesehen :)
Im Moment tendiere ich mal grob in die Richtung violet, AT4060 und MT71s für die erste Runde.

Gestern Abend wieder Gesangsaufnahmen mit einem Kollegen gemacht, dieselben überscharfen S- und Zischlaute am AT2035. Es ist zwar insgesamt grad noch erträglich, aber wenn man das einmal auf dem Kicker hat, achtet man verstärkt und immer wieder darauf. Schade, eigentlich klingt es sonst ja ganz gut.

Gute Wahl, die sind auch unterschiedlich, vor allem das AT4060 wird auffallen :)

Really No One hat es schon gesagt, ein leichtes vorbeisingen bzw. so singen, das die scharfen Zischlaute nicht auf die Membran treffen.
Das hilft schonmal. Ich habe das AT2035 mit den unterschiedlichsten Sängern und Sängerinnen gehört, bei einem zischelt es, beim anderen total smooth.
So sind halt manchmal die Stimmen, wenn man alles andere ausschließen kann.
Noch eine Frage, nehmt ihr trocken auf, ohne EQs und Kram, und zischelt es schon bei der nackten Aufnahme oder erst später?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi x-Riff,

für mich persönlich halte ich den Aussagewert von Referenztracks für fragwürdig. Das wäre natürlich eine objektive Sache mit festen Eckpunkten bei überschaubarem Aufwand.
Ich sehe dabei nur das Problem, dass das nichts darüber aussagt, wie sich das Mikro im direkten Zusammenspiel mit meiner Stimme macht.
Es sind ja oft nur Nuancen, die man manchmal - auch in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen, der begleitenden Musik oder auch nur der Tagesform - mal weniger, mal mehr oder sogar auch mal gar nicht wahrnimmt.
Manche Problempunkte fallen u.U. auf, wenn es (beispielsweise) schon zu spät ist, z.B. beim Mischen und Bearbeiten der Stimme im Studio.
Gerade das macht es (für mich) auch nicht gerade leicht, sich für den besten Kandidaten zu entscheiden.

Ich denke eher darüber nach, ein Paar unvoreingenommene und unparteiische Ohren dazu zu holen. Mal überlegen, vielleicht wäre es auch eine Option, hier im Board Blindtests o.ä. reinzustellen. Das finde ich meist sehr interessant und hilfreich.

Mal schauen.

Viele Grüße
falcone

Hi falcone,
kann ich gur nachvollziehen - dann mal guten Test und mögest Du genau das Mikro finden, was Du suchst!

x-Riff
 
Wir nehmen meistens trocken auf. Währenddessen fällt es nicht so auf bzw. man achtet vorrangig auf andere Sachen. Müsste ich mal konkret beim Aufnehmen beobachten. Erst später beim Abhören der noch trockenen Spur kommt das deutlicher zum Vorschein, evtl. spielt auch der Unterschied Kopfhörer/Abhören mit rein.
Ich hab's aber auf verschiedenen Monitoren gehört, also auch im Studio beim Mischen.
Es sind vor allem die Bereiche, die man ungern absenkt, weil es dann wieder an Präsenz fehlt.
Deesser habe ich schon mal versucht, bin ich nicht wirklich zufrieden mit.
Wenn ich zuhause aufnehme, kann ich das mit dem EQ davor etwas abmildern, dann gehts.
Was bleibt, ist dann aber auch eine etwas unnatürliche Abbildung in dem Bereich.

Es ist schon komisch, denn ich selber singe/spreche gar nicht so überbetonte Zischlaute. Über das AT klingt's aber teilweise echt schon nach Sprachfehler. Vielleicht bin ich da auch bisschen übersensibel, aber ich finde es halt schon nervig. Da macht man sich viel Arbeit und Mühe, gescheite Aufnahmen und Mixe hinzukriegen und dann hat man diese Dinger da drin.

Schräg vorbei singen hat bei mir nicht so viel gebracht, kann ich beim nächsten Mal aber nochmal intensiver austesten.
 
Ein Deesser der wirklich gut ist, damit meine ich Deesser, die wirken wie eine manuelle Absenkung der S-Laute, da gibt es nur einen der das richtig kann.
Fabfilter DS, der ist richtig gut. Der behält einfach den restlichen Klang, auch das S an sich klingt natürlich reduziert, da nuschelt nix oder ist zu "dark"

Auf der anderen Seite ist es einfach so, dass das AT2035 natürlich seine Grenzen hat.
Die Abbildung der S-Laute und vieles andere gelingt mit einem 1000€Mikro deutlich besser, wäre es nicht so, bräuchte kein Mensch ein Mikro um die 1000 oder deutlich mehr.

Ich glaube in Deinem Falle ist es so, Du bist "reif" für ein richtig gutes Mikro :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben