Was ist Best Practice bei Instrumenten mit Volume Reglern?

André 2AM
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Hallo zusammen,

Bei der letzten Probe hat ein Kanal auf unserem Mischpult resolut rot geblinkt, weil der Input übersteuert hat. Unser Keyboarder hat sich wohl nicht gut gehört, und darum etwas mehr aufgedreht als üblich. Das ist die Vorgeschichte zu meiner Frage:

Wie macht ihr das bei Instrumenten mit einem Volume-Regler, wie z.B. Keyboards oder einer Western-Gitarre mit Pickup? Lasst ihr die Musiker den Regler voll aufdrehen und pegelt dann das Signal am Mischpult ein, oder lasst ihr den Regler am Instrument in einer Mitte-Stellung und vertraut darauf, dass der Musiker nach dem Einpegeln nicht mehr substantiell daran herumschraubt?

PS: wenn ich mich nicht ums Mischpult kümmern muss und auf meiner A-Gitarre spiele, habe ich den Volume-Regler gewohnheitsbedingt in der Mittestellung - ich habe mir aber bisher nicht überlegt, ob das eine gute Idee ist oder nicht ;-)
 
Wenn du ganz sicher gehen willst, soll jeder Instrumentalist den Vol zuerst komplett aufdrehen und so lsut wie möglich spielen und dann macht man max Gain. Dann darf der in die Normstellung (1/2 oder 3/4) zurück.
Dann kann man die Lautstärkeverhältnisse im Mix einstellen.
Bei mir ist abet in der Regel überall etwa Headroom, so dass ein Höherdrehen nichts ausmachen würde.
Allerdings sollte der Keyboarder lieber mehr von sich auf dem Moniltor bekommen, wenn er sich schlecht hört und nicht aufdrehen, sonst kommt das ja auch vorne zu laut raus.

Wenn ich uns von der Bühne mische, dann sind die 4 wichtigesten Kanäle Post Fader und die alle im Monitor gleich hoch gezogen (i.d.R 0dB). Damit habe ich die Rückmeldung, wie es vorne im Verhältnis rauskommt.
Manchmal muss ich mehr Volumen am Fader zugeben, wenn ich ein gezupftes Solo bringe, sonst muss ich so fürchterlich reinlangen.
Mit mehr Volumen am Fader brauche ich dann nicht so angestrengt spielen, aber ich muss ja da Verhältnis von mir zum Rest nach wie vor hören, damit da Verhältnis stimmt. Und das geht mit dem Post Fader Monitor bestens.
Wenn man so arbeitet, darf man aber kein "more Me" Typ sein (bin ich nicht).
 
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für mich hat sich immer eine stellung zwischen 75 und 90% des Weges an dem Ausgang der Quelle etabliert.
Hintergrund ist, dass man genügend Signalpegel liefern sollte, damit die Vorstufe des nachfolgenden Gerätes nicht zu viel aufholen muss und damit das SR Verhältnis klein gehalten wird.
Andererseits muss sichergestellt sein, dass eben diese Vorstufe nicht überfahren wird oder die Ausgangsstufe der Quelle anfängt zu rauschen.

Wenn das dann mal eingepegelt ist sollte man die Finger von dem LS Steller der Quelle lassen.

Wenn der Kollege sich nicht hört, dann muss eben das im Monitorweg hochgeregelt werden.
 
Ist wohl auch ganz viel Psychologie dabei. Wenn der Musiker sein Instrument für's Auspegeln auf Vollanschlag drehen soll, denkt er, dass er nachher keine Reserve mehr hat, und tut halt nur so, was natürlich kontraproduktiv ist.
Auf der anderen Seite ist es auch nicht gut, wenn man den Gain am Pult zu gering hat, da geht gefühlt Dynamik verloren.
Unproblematisch ist natürlich, wenn jemand am Pult sitzt, dem ich auch vertraue, dass der Sound vorne korrekt rauskommt, ggf. auch den Gain nachregeln kann. Noch besser, bzw. weniger ein Problem, dass ich mit in-ear und Tablet, meinen Monitorsound selber beeinflussen und anstatt am Instrument am Fader des Pults meinen Mix korrigieren kann, was dann keinen Einfluss auf den Gain hat.

Interessant evtl. die Autogain-Funktion, die manches Digitalpult on board hat, wie z.B. das Allen & Heath CQ20. Das AutoSet nutze ich gerne mal für die Grundeinstellung, wobei ich dann das Autogain bislang eher nicht nutze, das eigentlich nachregeln soll, wenn das Signal zu hoch kommt, z.B. der Sänger jetzt doch mal den Mund beim Singen aufmacht, oder wenn's mit dem Drummer durchgeht, und er im Gegensatz zum Soundcheck jetzt doch sein Drumset malträtiert. Natürlich auch, wenn irgendwer an seinem Instrument nachregelt. Regelt aber auch nach, wenn ein Signal zu leise ist. Von der Idee sicher nicht schlecht, vermeidet zumindest das übersteuern.
 

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