Was ist Groove?

Ich kann eigentlich fast alles unterschreiben was bislang gesagt wurde (sehr interessanter Thread uebrigens :) ) nur die Sache mit dem "Bekanntsein eines Kulturkreises" stoeßt mir ein wenig auf.
Sicher, Hip Hop, R'n'B usw. - all das hat vor allem in der Rhythmik Wurzeln in der afrikanischen Kultur.
Ich gehe allerdings soweit dass ich sage, dass "wir" Europaeer z.B. nichtmal ansatzweise diese musikalische Kultur kennen. Klar gibt es "ueberlieferte" oder angepasste Sachen wie Afrobeatelemente (erst letztes Jahr mit Vampire Weekend in's "Pop Business" eingehalten) oder eben besagte Hip Hop Sachen usw. , aber wirklich native Musik von da ist "uns" nicht gelaeufig. Da hat x-riff ein schoenes Beispiel hier gebracht - der Groove kommt einfach von alleine und keiner kann es erklaeren, nichtmal die Instrumentalisten selber. :) Es dauert also noch eine ganze Weile, bis wir (nur als Beispiel) die vielen hundert verschiedenen afrikanischen Rhythmen ueberhaupt verstehen koennen, bzw. den "Groove" ebenso viel Leben einhauchen koennen wie es die Naturvoelker tuen.
 
Groove ist das herauszögern eines Schlages (Anschlagen) eines jeden Musikers innerhalb eines Beat um dann doch auf den Punkt (Takt) zu spielen.
 
ich denke für den groove von relvanz ist tightes spiel bzw. die art und weise wie etwas gespielt wird. umso stärker man sich der 100%igen taktgenauigkeit nähert, desto grooviger wirds. aber die 100% würden steril klingen (pc sounds etc.). kann man sich vll als eine funktion vorstellen, die bei 100% eine asymptote hat und dieser unendlich nahe kommt ohne sie zu berühren.
 
Nach so viel definitionen auch meine:
winzige ungenauigkeiten bringen einen rhythmus zum "schwingen". Der begriff ist neu, der fakt alt: nur nannte man es anders, agogik oder tempo rubato: jeder gute interpret spielt nur in ausnahmefällen mechanisch/exakt, sondern haucht jeder phrase durch unwägbare, nicht notierbare verzögerungen oder beschleunigungen leben ein.
 
Hi all, ich werf mal noch zwei Begriffe in die Runde, die mir zur afrikanischen Trommelmusik eingefallen sind: Puls und Beat. (Hab ich mal vor Ewigkeiten bei Kubik oder so gelesen...)
Puls ist die kleinste rhythmische Einheit, bei Thrash Metal wären das wahrscheinlich die 16tel auf 150 bpm o.ä. :p

Ich denke, dass Groove dann entsteht, wenn Pulse und Beat in irgendeinem sinnvollen Verhältnis stehen. Meistens bildet der Beat ja dann eine Patternstruktur, die den Puls in schwere und leichte Pulse auflöst. Breakbeat und Jungle nutzen solche Sachen extrem.

In afrikanischer Ensemble-Musik wird viel mit solchen Patternstrukturen gearbeitet, daher groovts dort auch ziemlich.

Mit der Definition wäre übrigens das Timing-Problem eliminiert, das in der Diskussion die ganze Zeit 'mitschwingt' :rolleyes: Denn auch on time können Sachen grooven, jawohl, so ist es ;)

Grüße Jerzy
 
, Grüß Gott, ich habe Gedacht es gäbe schon einen Groovethread, aber ich hab´ ihn nicht mehr gefunden und weiß auch nicht mehr die richtige Definition von Groove und wie man ihn in Stücken erzeugt...
...ich dachte immer es wäre, wenn man sein Instrument ohne andere spielt man trotzdem noch, das Schlagzeug sich gut vorstellen und das was einen dazu veranlasst zu einem Lied zu tanzen oder anderst bewegen.
 
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Also ich finde dass ist wenn man durch den Rythmus die Leute zum Bewegen bringt
 
Hallo liebe MB-User

Im Rahmen meiner Matura-Arbeit möchte ich den Begriff "Groove" verstehen, bzw. genau definieren. Was mir jedoch sofort aufgefallen ist: Die Meinungen und das Verständnis über den Begriff gehen auseinander. Beinahe jede Person versteht etwas anderes darunter.
Trotzdem interessiert mich der Begriff brennend. Jeder möchte, dass seine Musik grooved, Bands sind dann toll, wenn sie grooven, und so weiter...

Auf jeden Fall möchte ich wissen, was eure Meinungen zum Groove in der Musik sind. Kennt vielleicht jemand eine Art "Formel", um einem Song Groove einzutreiben? Was ist Groove für euch?

Ich denke, ich beginne einfach mal mit meiner eigenen (bisherigen) Meinung und Erfahrung mit dem Begriff. Manchmal, wenn ich mit meinem Vater Musik höre, sagt er: "Hör dir das an! Das hat Groove!"
Für meinen Vater entsteht Groove aus einem perfektem Zusammenspiel zwischen Bass und Schlagzeug. Mit dieser Definition bin ich sozusagen gross geworden und deshalb kann ich den Gedankengang nachvollziehen.
Ich habe in letzter Zeit oftmals auf groovende Parts in Songs geachtet und diese Songs auf einer Playlist gesammelt. Es gibt bei diesen Songs Überschneidungen, was das Songwriting und die Instrumentierung anbelangt (bin vor allem vom Metal geprägt), doch ich kann diese Übereinstimmungen nur schlecht in Worte fassen.
Was ich allerdings weiss, bzw. gemerkt habe, ist, dass diese Parts mich "zum Bewegen antreiben" und besonders auffällig ist eben, dass es nur einzelne Parts betrifft, welche ohne den Rest des Songs wahrscheinlich gar nicht groovy wären.

Ein Beispiel für so einen Part wäre bei Do Not Look Down von Meshuggah ab 0:23.

Ein weiteres Beispiel wäre Scourge Of Iron von Cannibal Corpse ab 0:14.

Ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis ich sagen kann, was daran genau den Groove ausmacht (bis jetzt kann ich nur sagen, dass Gitarren, Drums und Bass perfekt aufeinander passen, mehr nicht).

Ich freue mich über jeden Beitrag und über jede Meinung von euch.:)
 
peter55
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: durch verschieben erledigt.
...Für meinen Vater entsteht Groove aus einem perfektem Zusammenspiel zwischen Bass und Schlagzeug.
...
Ein weiteres Beispiel wäre Scourge Of Iron von Cannibal Corpse ab 0:14.

Groove meint das rhythmische Feeling eines Songs, dafür sind das Spiel der Percussion bzw. des Schlagzeugs und das gute Zusammenspiel der Musiker einer Band natürlich die Voraussetzung.
Groove kommt mir vor wie ein Pendant des "Swing" für Musik außerhalb des Jazz.


Die Beispiele aus deiner Lieblingsmusik sagen mir musikalisch leider nicht viel, ich finde das Hören sogar stressig. Durch Musik ausgelöst ist diese Empfindung m.E. ein regelrechtes Gegenteil zu dem, was Groove ausmacht bzw. beim Hörer erreichen soll.
Einige Ausführungen zu "Groove Metal" findest Du allerdings im letzten Absatz des Wikipedia-Artikels.
http://de.wikipedia.org/wiki/Groove_(Musik)
http://de.wikipedia.org/wiki/Groove_Metal

Es gibt einen Song von Paul Simon aus den 70er Jahren, der ganz wesentlich durch seinen Groove zum Riesen-Hit wurde, gespielt wurde das von Steve Gadd. Er gilt/galt vielen Musikern als ein Synomym für einen extem gut groovenden Schlagzeuger.
Hier ist die Schlagzeug-Figur, solo gespielt: http://www.youtube.com/watch?v=sZZLLYEzKE8
Und hier im Song, ebenfalls mit Steve Gadd: http://www.youtube.com/watch?v=91euERWH2M4

Ein weiteres Beispiel für einen Song, der seinen Groove m.E. durch die Qualität der drei Musiker erhält und wieder hat der finessenreiche Schlagzeuger (Stewart Copeland) daran ganz erheblichen Anteil:
http://www.youtube.com/watch?v=AO4Je4JOikA&feature=relmfu
 
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@zonquer: Vielen Dank für deinen Beitrag und für die Beispiele!:)

Also heisst das für dich, dass Groove beruhigend sein muss, oder wie meinst du das Gegenteil von stressig?

Auch bei deinen Songbeispielen fällt (wie du auch gesagt hast) der groovende Schlagzeugrhythmus und der Bass auf. Was mich bei meiner Arbeit jedoch speziell interessiert, ist, ob auch die Gitarre einen Einfluss auf den Groove haben kann. Weiss da jemand mehr dazu?
 
Da hast du schon ein Beispiel dafür, das man Groove nicht in ein Schema pressen kann.
Cannibale Corps findet der eine zum "mitbewegen" was auch in die Definition von Groove fällt, für den anderen ist es Stress.
Groove muss auch nicht beruhigend sein, (das wäre dann eher ein chilliger Groove :D), Groove kann auch nach vorne gehen, schnell sein.
Groove entsthet durch so viele Dinge, so das es nicht wirklich möglich ist, die "Hand drauf zu legen" was Groove ist und wie er entsteht.

Lies doch noch mal den ganzen Thread, da steht noch ein bisschen was drin.
 
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Lies doch noch mal den ganzen Thread, da steht noch ein bisschen was drin.

Das habe ich bisher vor mich hingeschoben, frag mich nicht, wieso...:redface:

Der Thread gibt eigentlich die Antwort, die ich schon befürchtet habe:

-Man kann den Begriff Groove nicht objektiv definieren, allerhöchstens subjektive Schlüsse ziehen.
-Groove ist eine "musikalische Gefühlssache".
-Groove gibt es in allen Musikstilen und Kulturen.
-Groove entsteht durch Spannungen innerhalb eines Songs.

Für meine Arbeit suche ich in einer gewissen Weise auch subjektive Ansichten zu dem Thema, daher bin ich für jede Meinung dankbar.
Was mich allerdings nicht loslässt ist, dass oftmals ähnliche Elemente in Liedern mit Groove in Verbindung gebracht werden. Ein Beispiel dafür wäre eine "laufende" Bassspur über einem Standard-Rock-4/4-Drum-Beat.
 
...Also heisst das für dich, dass Groove beruhigend sein muss, oder wie meinst du das Gegenteil von stressig?

Das vom Groove vermittelte Gefühl ist m.E. nicht "beruhigend", sondern allenfalls "relaxed", muss aber nicht immer so sein. Wichtig ist (für mich) eine gelungene rhythmische Gestaltung.
Groove löst dann ein dem "Swing" vergleichbares Gefühl aus, das aber nicht so sehr wie der Swing auf Jazz bezogen ist.
Sehr hohe oder sehr langsame Geschwindigkeiten stehen einem Groove genauso entgegen wie ein als stressig empfundenes Hören der Musik. Natürlich sind solche Kriterien "weich", also subjektiv.

...Was mich bei meiner Arbeit jedoch speziell interessiert, ist, ob auch die Gitarre einen Einfluss auf den Groove haben kann

Als berühmte Beispiele für göttlich (und teilweise extrem einflussreich) groovende Gitarristen in von mir bevorzugten Musikstilen würde ich auf jeden Fall folgende Herren ansehen, Youtube-Links sind in den Band-Namen hinterlegt:

Zum Vergleich der absolute Inbegriff einer (swingend)-groovenden Band, das Count Basie Orchestra mit dem "effektivsten" Gitarristen aller Zeiten (auffallend gute ein-, zwei- und dreistimmige Voicings, absolut "steady in rhythm", unglaublich swingend) :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Freddie_Green (Count Basie Orchestra)

Ansonsten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Keith_Richards (The Rolling Stones)
http://de.wikipedia.org/wiki/Phelps_Collins (James Brown)
http://de.wikipedia.org/wiki/Nile_Rodgers (Chic)
http://de.wikipedia.org/wiki/Steve_Cropper (Booker T & The M.G.'s, Blues Brothers)
http://de.wikipedia.org/wiki/Andy_Summers (The Police)

Die deutschen und englisch-sprachigen Wikipedia-Artikel beschreiben den Begriff für mein Gefühl umfassend und sehr gut, außerdem berücksichtigen Sie (möglicherweise) auch deine bevorzugte Musikrichtung. :)
 
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Meine Überlegungen zu diesem Thema (das hier im Board übrigens schon einmal thematisiert wurde), basierend auf mehr als 2 Jahrzehnten des darüber Nachdenkens, des darauf fukusierten Musikhörens und des eigenen Herumprobierens in eigener Musik:

Groove ist eine besondere rhythmische Intensität, die erreicht wird durch:

Es treten zwei oder mehr rhythmische Ebenen zueinander in Beziehung und erzeugen eine Art „Schwebefaktor“, der daber dazu führt, daß der Puls der Musik nur umso mehr empfunden wird. Eine eher simple Variante davon ist schon der bloße Backbeat. Er tritt auf als 2. Ebene zum Grundbeat und es stellt sich so dieser Schwebefaktor ein. Dieses Schweben ist umso intensiver, je kunstvoller die Groovegestaltung ist.

Wie immer in der Musik ist auch hier das Spiel Spannung-Entspannung von entscheidender Bedeutung. Auch Rhythmen haben „konsonante“ und „disssonante“ Elemente. Letztlich geht es um eine kunstvolle Verzahnung verschiedener rhythmischer Ebenen zu einem sinnvollen Ganzen. Und das hat - natürlich - immer mit einem Gefühl der Relaxtheit zu tun.

SWING ist eine Sonderform des Groove: Hier treten der Backbeat gegen den ständigen Puls an, und die rhythmische Gestaltung des Solisten noch einmal gegen die beiden erstgenannten. Natürlich ist auch die Rasterung des Swing sehr fein ... 12 oder 16 oder 24 Rasterlinien pro Takt ...

Jedenfalls hat Groove NICHTS zu tun mit:

Rhythmischen Ungenauigkeiten (die durchaus menschlich sind ... aber allein dadurch grooved noch nichts)
Der (alleinigen) Rolle von Schlagzeugen

Und zur oben gestellten Frage nach der Gitarre ... natürlich kann die ihren Beitrag zum Groove der Band leisten. Indem der Gitarrist Rhythmen spielt, die sich in das Geflecht einfügen, oder ein Geflecht erst entstehen lassen. Stichwort Komplementärrhythmik. Ein besonderes Beispiel, wie man Grooves baut (im Sinne eines Arrangements: Welches Instrument hat welche rhythmischen Aufgaben) bieten immer wieder die FUNK-Brothers (ehem. Motown-Band ...). Die liefern (im Pop-Bereich) alles zu dem Thema, was man wissen muß, und zwar in fast exemplarischer Klarheit.

Daß das ganze in der Praxis nur funktioniert, wenn es entsprechend gespielt wird, dürfte klar sein (Präzise, selbstbewußt, und mit mit dem Wissen, was genau man da tut ...)

LG, Thomas
 
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Hi Dr. Rockstar,

ich hatte mir vorgestern so meine Gedanken gemacht über "groove", auch die guten Wikipedia-Artikel gelesen. Als ich dann den Thread von Beginn an las, fand ich die Antworten so gut, daß ich auf meine verzichtete.

Für meine Arbeit suche ich in einer gewissen Weise auch subjektive Ansichten zu dem Thema, daher bin ich für jede Meinung dankbar.

Nur, weil Du jetzt zu subjetive Äußerungen ermutigst, schreibe ich noch etwas.
Der Begriff "groove" hat viele Aspekte, doch für mich persönlich ist eine etwas allgemeinere Sichtweise am wichtigsten:

- Groove ist, das, was in den Noten nicht drin steht. ("Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten", meinte Gustav Mahler)

- Auf Groove zielte Karajan ab, wenn er nach Klärung von technischen Einzelheiten zur Solo-Violinistin sagt: "Und jetzt hauchen Sie dem Ganzen Leben ein!"

- Groove wird gefordert, wenn wir früher in der Schüler-Band sagten: ".. und jetzt mit feeling!"

- Mehr Groove wird auch verlangt, wenn einer Salsa-Gruppe gesagt wird: "You got to play it like a Cuban-you know-con filin!"
(In lateinamerikanischen Musikerkreisen seit Mitte der 70er Jahre offenbar ein gängiger Ausdruck.)

- Groove ist, wenn alles in einer Rockband zu einer Einheit verschmilzt: u.a. Rhythmus, Tempo, Tempoänderungen, Dynamik, melodische Gestaltung, die Action auf der Bühne. Jeder trägt seinen Teil nur im Hinblick auf die Idee des Ganzen bei.

- Durch den Groove bekommt das Ganze überhaupt erst klare Konturen: Es wird wahrnehmbare Gestalt. Man begreift intuitiv, daß sich die Einzelkomponenten der Musik genau richtig zusammengefunden haben.
Als wie wenn ein Könner, z.B. ein Gedicht eben nicht herunterleiert, sondern exakt an der richtigen Stelle das Tempo verändert, die Lautstärke, die Pausen richtig setzt, Phrasen formt und selbst das einzelne Wort noch genau passend zum Ausdruck bringt.

Groove ist das, was im reinen Computersatz mit MIDI kaum nachzubilden ist.
Es gibt in Sequenzerprogrammen schon Funktionen, Groove aus Audio-Aufnahmen zu extrahieren und die MIDI-Aufnahme entspechend zu verändern, damit sie "groovt".

Hier wären wir beim wichtigen rhythmischen Aspekt des Groove, dem man wissenschaftlich versucht auf die Spur zu kommen, indem man z.B. bei bekannten Jazz-Drummern die Abhängigkeit des "Swing Ratio" vom Tempo untersucht.

Mit Groove macht man Musik begreiflich, mit Groove wirken die Musiker überzeugend, mit groovender Musik identifiziert man sich, Groove bewegt einen und animiert zum mitmachen.

Zur weiteren Vertiefung des Themas fand ich diesen Artikel sehr gut. In ihm findet sich interessanterweise auch der Satz:

Pattern-design and Feelings
First of all, the ability to play a rhythmic pattern "con filin"; (see Washburne 1998) re-
quires the competence to play it as a perceptible gestalt.
(Quelle: Klingmann, Heinrich (2010): Improvising with a Groove - Pedagogic Steps Towards an Elusive Task)

Viele Grüße
Klaus
 
Groove ist das, was im reinen Computersatz mit MIDI kaum nachzubilden ist.
Es gibt in Sequenzerprogrammen schon Funktionen, Groove aus Audio-Aufnahmen zu extrahieren und die MIDI-Aufnahme entspechend zu verändern, damit sie "groovt".
I beg to differ!


Für mich hat Groove sehr viel mit Parallelrhytmik zu tun. Wenn man sich den Justice Track anhört, dann merkt man, dass die Rhytmen, die Grooven sehr off beat sind. Die funktionieren aber nut, weil das Schlagzeug darunter so simpel den Beat angibt, Bass und Snare machen eigtl nur Viertel.
 
.... daß sich die Einzelkomponenten der Musik genau richtig zusammengefunden haben.
... und Musik dadurch zum Leben erweckt wird.

Um mich mal von der anderen Seite dem "Groove" zu nähern:
Ich kenne einen Berufsmusiker, der seit ewigen Jahren Musik macht.
Und bei dem passiert genau das eben nicht. Er kann vom Blatt spielen, hat ein großes Repertoir an Stücken, sehr gutes (nüchternes) Timing, spielt eine handvoll Instrumente, verdient sein Geld als Alleinunterhalter, Sideman, hat mittlerweile ein kleines Studio usw .... aber es grooved nicht. Wenn er als Alleinunterhalter auftritt, juckt es ncht in den Füßen, damit man tanzt. In seinem Spiel fehlt eben das Leben, die Emotion, alles was in der Summe zu "Groove" führt.
 
-Man kann den Begriff Groove nicht objektiv definieren, allerhöchstens subjektive Schlüsse ziehen.
Ich finde man kann "Groove" objektivieren. Nämlich dann, wenn es dem jeweiligen Subjekt, das ihn hört, ein Schmunzeln auf's Gesicht zaubert oder ihn zum Mitwippen oder Füsseklopfen animiert. Das mag zwar bei jedem subjektiv und bei einem anderen Stück und/oder Groove der Fall sein. Objektiv gesehen steckt "guter Groove" aber jeden an ;)

Alles Liebe,

Lim
 
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