Was taugt das Humidipak von Planet Waves?

messi
messi
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.01.14
Registriert
17.04.06
Beiträge
203
Kekse
177
Ort
Ludwigshafen am Rhein
Bonjour!

Da es jetzt wieder in die kalte Jahreszeit mit ihrer trockenen Heizungsluft geht wollte ich dem Austrocknen meines akustischen Schatzes vorbeugen. Eigentlich hatte ich vor, einen Raumbefeuchter in mein Zimmer zu stellen, nur da dieses ca. 40 qm groß ist müsste es ein leistungsfähiges und damit auch leider recht teures Produkt sein. Darüberhinaus sind solche Befeuchter auch häufig Brutstätten für Bakterien und andere unheimlichen Mitbewohner.

Jetzt hab ich eine Werbeanzeige für das neue Humidipak von Planet Waves gesehn. Diese verspricht ja eine relative Luftfeuchtigkeit von 45% +/- 2% in einem geschlossenen Case zu halten - also eigentlich ja eine preisgünstige (ca. 30€) und vielversprechende Lösung. Dazu kommt auch noch die Funktion Luft zu trocknen und somit wäre es auch für den Sommer interessant, wenn man z.B. in den Urlaub fliegt oder die Gitarre bei hoher Luftfeuchtigkeit lagern will (z.B. beim Jammen an einem See usw.).

Nun würde ich gerne wissen, ob ihr schon Erfahrungen mit diesem Produkt gemacht habt und/oder alternative Produkte/Lösungen empfehlen könnt.

Was nebenbei vielleicht noch interessant sein könnte: Ich besitze eine Yamaha CPX-900 und lagere diese eigentlich immer (manchmal stehend, manchmal liegend) in einem geschlossenen Hardschalen-Koffer von Stagg.
 
Eigenschaft
 
Tja,
würd mich auch mal interessieren.
Hab's jetzt mal einfach bestellt, wird seinen Zweck schon erfüllen.
Werd auf jeden Fall mal drüber berichten, wenn's in meiner Gitarre baumelt ;-)


Gruß

Carsten
 
Vorteil von dem Teil ist, daß die Gitarre nicht verkratzt werden kann, und eigentlich kaum Gefahr durch auslaufendes Wasser besteht. Nachteil ist, daß der Korpus nicht verschlossen wird, wie es bei Dampit oder Lifeguard der Fall ist, die Feuchtigkeit also überall hingehen kann, und nicht nur zielgerichtet in die Gitarre. Und ein Hardshell-Case kann anders als ein Holzkoffer selbst keine Feuchtigkeit speichern. Besser als ein Gigbag ist das aber allerdings, und der Befeuchter ist auch besser als nichts. Nur - in Verbindung mit einem Gigbag oder offen gelagerten Gitarren wäre es fast sinnlos, das Teil zu verwenden.
 
Das stimmt,
Sinn macht das nur, wenn die Gitarre auch geschlossen gelagert wird.
Aber ist ein Holzkoffer nicht deshalb ungünstiger, weil das Holz evtl. das Wasser aufnimmt, welches eigentlich für die Gitarre gedacht war?
 
So,
heute kam das Paket dann an.
Ausgepackt und eingesetzt, mal sehen was passiert.
Meine Gitarre (Takamine EF508C TBS) scheint jedoch nicht tief genug zu sein, die Pakete für das Schalloch berühren den Boden, wird aber wohl egal sein. Die Gel-Tüten sind übrigens nicht wirklich aus Plastik, sondern eher aus einem papierartigen Material, da muss ja schließlich auch die Feuchtigkeit durch kommen.
Nettes Feature am Rande: auf jeder Gel-Tüte kann man das Installations-Datum eintragen, gar nicht schlecht.

Carsten
 
Nach einigen Wochen im Einsatz kann ich schon mal sagen, dass die Gel-Tüten schon ansatzweise kleine Klümpchen bilden, offensichtlich ist die Luftfeuchtigkeit bei mir also zu hoch. Naja, egal, auf jeden Fall scheint es was zu bringen. Etwas nervig ist der kleine Planet-Waves-Aufnäher auf den Stofftaschen, daran bleibt man manchmal mit den Saiten hängen, wenn man die Taschen aus den Schallloch zieht. Ansonsten ist es glaub ich eine gute Sache.
 
Nach einigen Wochen im Einsatz kann ich schon mal sagen, dass die Gel-Tüten schon ansatzweise kleine Klümpchen bilden, offensichtlich ist die Luftfeuchtigkeit bei mir also zu hoch. Naja, egal, auf jeden Fall scheint es was zu bringen. Etwas nervig ist der kleine Planet-Waves-Aufnäher auf den Stofftaschen, daran bleibt man manchmal mit den Saiten hängen, wenn man die Taschen aus den Schallloch zieht. Ansonsten ist es glaub ich eine gute Sache.

Die Feuchtigkeit scheint Dir zu hoch und trotzdem lässt Du die Tüten im Koffer?

Hast Du ein Hygrometer mitreingepackt?
Die Decke wird bei zu hoher Luftfeuchtigkeit schon nicht aufquillen, aber der Sinn dieser Packs ist es ja auch nicht, den Koffer in eine Sauna zu verwandeln...:D

Schau mal zwischendurch, ob es nicht doch zu feucht ist...

Grüße...
 
Hi,
sorry, hab da wohl in die falsche Richtung vermutet.
Wenn das Gel schon Kügelchen bildet, wird es wohl eher Feuchtigkeit abgegeben haben, was mir im Winter auch wahrscheinlicher zu sein scheint.

Aber die Packs regulieren ja die Luftfeuchte sowohl bei zu hoher, als auch bei zu niedriger Feuchtigkeit, darum sollen die wohl immer im Koffer bleiben, um konstant 48% zu halten.


Gruß
 
Hi,
ich nochmal mit weiteren Daten zum Langzeittest ;-)
Hab vor ein paar Tagen mal einen Temperatur- und Luftfeuchte-Logger in meinen Gitarrenkoffer gelegt und den dann mal ausgewertet. Das Resultat seht ihr in der Grafik - und ich finde es tatsächlich beeindruckend, wie gut diese Teile die angestrebten 48% Luftfeuchte halten. Am 11.03. hab ich den Logger mal für ne Zeit lang aus dem Koffer genommen, um das Klima im Raum mit dem im Gitarrenkoffer zu vergleichen, das sieht man auch sehr deutlich. Und obwohl die Packs mittlerweile fast bretthart und ausgetrocknet sind, scheinen sie immer noch ihren Zweck zu erfüllen. Ich glaube fast, man braucht nur einmal im Jahr neue Packs zu kaufen, nämlich wenn's wieder Richtung Winter geht.

Carsten
 

Anhänge

  • humidipack.jpg
    humidipack.jpg
    99,1 KB · Aufrufe: 361
Hallo,
um meinen Monolog nochmal weiter zu führen: mittlerweile sind die Packs ziemlich weich geworden, ob die sich wohl wieder mit Feuchtigkeit vollgesogen haben? Muss nochmal die Logger in den Koffer legen, werd dann bald wieder berichten!

Gruß
 
So,
hab jetzt mal offiziell und amtlich die ziemlich genau ein Jahr alten Packs mit zwei Loggern getestet: ein Logger im Gitarrenkoffer, einer daneben. Die Packs sind wie gesagt mittlerweile wieder weich geworden, genauer gesagt fühlt es sich an, als ob sie mit Wasser gefüllt wären.

Fazit: trotz ziemlicher Schwankungen der Luftfeuchtigkeit in meinem Zimmer bleibt die Feuchte im Gitarrenkoffer sehr konstant - allerdings nicht bei knapp 50%, wie das bei neuen Packs sein sollte, sondern bei knapp 60%. Weiß jetzt nicht, ob das so schlimm ist, aber als Faustregel kann man vielleicht feststellen, dass die Packs aufgebraucht sind, sobald sie vom harten wieder in den wabbeligen Aggregatzustand übergangen sind ;-) Auf jeden Fall scheinen sie ca. ein Jahr zu halten (zumindest in unseren Breiten), und das ist doch eigentlich recht erfreulich.
 

Anhänge

  • Gitarre_aussen.jpg
    Gitarre_aussen.jpg
    85,1 KB · Aufrufe: 295
  • Gitarre_innen.jpg
    Gitarre_innen.jpg
    73,1 KB · Aufrufe: 302
Hallo zusammen,
dieser Thread ist ja nun schon etwas älter, aber ich möchte ihn gerne nochmal reaktivieren;-)
Ich bin jetzt ebenfalls auf das in diesem Thread diskutierte Humidipak gestossen, und wollte dies gerne mal ausprobieren, um meine Lakewood keinen unnötigen Feuchtigkeitsschwankungen auszusetzen. Ich habe das System heute installiert, war zuerst etwas irritiert, da es nicht recht zu passen schien, habe es aber letztendlich so eingesetzt bekommen, dass das Instrument (hoffentlich) auch beim Transport nicht beschädigt wird.
Ich wüsste gerne, ob es inzwischen neue Erfahrungen mit diesem Produkt gibt, positive oder - noch wichtiger - negative. Wäre schön, wenn hier wieder Erfahrungen mitgeteilt würden:)

Liebe Grüße
Paddy
 
Nach fast 10 Jahren möchte ich den Thread gerne noch mal aus der Versenkung holen. :tongue:

Ich habe mit den diversen Packs von da D'Addario und Boveda hervorragende Erfahrungen gemacht - by the way, ich vermute dass ihr alle aus der gleichen Fertigung kommen, und nur unterschiedliche Aufdrucke haben.
Diese Packs gibt's ja nicht nur für Gitarren, sondern auch für Humidore also Zigarren oder auch für die beliebten Kräuter die mittlerweile fast legal sind. :D.
Die Packs sind dann so ausgelegt, dass sie unterschiedliche prozentuale Feuchtigkeiten aufrechterhalten, und das ziemlich zuverlässig. 👍

Im Winter trocknen die Dinger natürlich langsam aus, bedingt durch die trockene Heizungsluft.
Ich habe die Teile dann gerne mal in destilliertes Wasser gelegt um sie quasi wieder aufzuladen.
Bisher habe ich den Vorgang maximal zweimal wiederholt, und mir dann neue Packs zugelegt.
Hat bis dato auch zuverlässig und gut funktioniert.

Jetzt wäre es dann doch mal an der Zeit wieder aufzuladen oder neue Packs zu kaufen, und deshalb meine Frage, ob noch jemand diese Methode des "wiederaufladens" nutzt, und ob es schon zu "Unfällen", auslaufen o. ä. gekommen ist.

Ich spare natürlich gerne mal den ein oder anderen 20er, aber meine schönen Gitarren möchte ich natürlich keiner Gefahr aussetzen. 😇
 
Ich spare natürlich gerne mal den ein oder anderen 20er, aber meine schönen Gitarren möchte ich natürlich keiner Gefahr aussetzen.

Es besteht keine Gefahr für Gitarren wenn man einen großen Bogen um Gitarrenzubehör und Pflegeprodukte macht und gleichzeitig ein wenig gesunden Verstand benutzt.

Es ist draußen noch nicht klirrend kalt und ich habe in meiner beheizten Wohnung gerade eine relative Luftfeuchte von 46%.

Ich bin umgeben von einigen Gitarren und Bässen aller Preisklassen ( nein nicht fünf- oder sechsstellig) und mache mir keine Sorgen.

Die Trocknungsrissschäden die ich über die Jahre repariert habe waren entweder durch Lagerung auf einem Dachboden bedingt, oder durch dekorative Lagerung in einem Wandhalter an einer Außenwand in unmittelbarer Nähe eines Heizkörpers.

Zu bedenken möchte ich noch geben dass ein Klima das für Gitarren schädlich ist, auch für Menschen sehr ungesund ist. Also: Fühlt der Mensch sich wohl, tut es die Gitarre auch.

Ein Gitarrenbefeuchter der Firma Planet Waves den ich mal besaß als diese Dinger auf den Markt kamen, war innerhalb kurzer Zeit verschimmelt. Selbst wenn am Instrument dadurch kein Schaden entsteht, ist dies doch gesundheitsgefährdend.

Wenn man wirklich ein Instrument hat das zu trocken gelagert wurde und wegen eingefallener Decke wieder auf ein normales Feuchtigkeitslevel gebracht werden soll, kann man sich einen richtig guten Befeuchter aus einem Streifen Viskoseschwamm und einem dieser kleinen Zipperbeutel basteln in denen Thomann die letzten Kleinteile geliefert hat. Einfach das Schwämmchen anfeuchten, in den Beutel und diesen dann mit ein paar Nadelstichen versehen. So ist der Zwanni gespart und die Gitarre bestens versorgt.

*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Es besteht keine Gefahr für Gitarren wenn man einen großen Bogen um Gitarrenzubehör und Pflegeprodukte macht und gleichzeitig ein wenig gesunden Verstand benutzt.
+1
Zu bedenken möchte ich noch geben dass ein Klima das für Gitarren schädlich ist, auch für Menschen sehr ungesund ist. Also: Fühlt der Mensch sich wohl, tut es die Gitarre auch.
+1
Und allem anderen kann ich auch nur zustimmen.
 
Ja da ist viel Wahres dran, aber wie so oft gilt nicht immer alles für jeden.

Für mich ergeben die Dinger durchaus Sinn, da ich quasi 2 Wohnsitze habe und meine Gitarren im D manchmal auch 3 Monate oder länger im Koffer schlummern und ich mir so keine Gedanken machen muss.
Meistens muss ich die Gitarren nicht mal groß stimmen, wegen der stabilen Luftfeuchtigkeit.

Und an meinem. anderen Wohnsitz habe ich eigentlich durchgängig eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Das ist doch kein Drama, und die Gitarren gehen dadurch nicht kaputt, aber sie klingen bei 45 bis 50% Luftfeuchtigkeit gelagert einfach um Längen besser als bei 70% umd mehr.

Und das ist bestimmt kein Voodoo 😉, das kann jeder deutlich hören.
Und auch da können die kleinen Päckchen helfen.
Wenn ich zu Hause bin kümmere ich mich um das Klima, gegebenenfalls auch mit einem Entfeuchter.
Wenn ich unterwegs bin kommen die Gitarren in die Koffer mit dem Packs und das Klima ist konstant.

Für mich eine super Lösung, und geschimmelt es auch noch nie was in den letzten Jahren - ganz im Gegenteil eine konstante Luftfeuchtigkeit von 50% wirkt Schimmelbildung entgegen.

Nicht umsonst haben einige Boutique Gitarrenhersteller so einen Befeuchter und ein Hygrometer direkt im Koffer verbaut.


Ab und an gönne ich meinen Gitarren sogar ein bisschen Griffbrett Öl und manchmal auch ein bisschen Bleistift Graphit in. den Sattelkerben.
.... aber das kann zum Glück ja jeder halten wie er will. 😇
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nachtrag : @Bassturmator

Der Unterschied zu deinem Befeuchter von der Firma Planet Waves mit einem Schwämmchen ist, dass bei dem Packs die Luftfeuchtigkeit mit so einer Art Silikatgel konstant gehalten wird, das wirkt einer Schimmelbildung entgegen.
Die Schwämmchen fangen auch in den Zigarren Humidoren nach relativ kurzer Zeit an zu schimmeln, deshalb wird in den hochwertigeren Humidoren auch ein Boweda System verwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben