We are not alone - P. Choplin: Chor+Solo alleine eingesungen. Feedback und tipps gewünscht

Altina
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Liebe Forum-Musiker,

ich habe gestern mal ein Experiment gemacht, und einen SSA Chorsatz plus Solostimme alleine eingesungen. Warum? ...weil ich derzeit wegen Corona mehrstimmigen Gesang unglaublich vermisse
...weil ich dieses Stück für unser Frauenensemble üben wollte
...weil ich mich gerade in die Recording-Basics und DAW einarbeite, und die Basics gut beherrschen möchte
...weil die einzelnen Spuren evtl. als Hilfe für die anderen Ensemble-Mitgliederinnen später genutzt werden können
...weil ich auch in Sachen Harmonie- und Gehörbildung besser werden will
...weil mir dieses Lied gefällt, und ich es einfach singen wollte.

https://soundcloud.app.goo.gl/KhoHS

Ich habe es in Ableton 10 Lite aufgenommen, und Null nachbearbeitet. Nur die Lautstärke einzelner Spuren passend gemischt. Bearbeiten (Hall, Equalizer und schlag mich tot was man da alles normalerweise drauf macht) kann ich noch nicht, bin schon froh dass ich die rohe Aufnahme geschafft habe :-D

Von vorne weg, es ist mehr oder weniger first take, also es gab nicht mehr als 2 Versuche pro Stimme. Das ganze sollte mir auch Spaß machen und so nutze ich halt die 1-1,5h freie Zeit die mir abends zusteht, während meine Tocher mit meinem Mann zusammen Videos schauen.

Ich weiß, dass es nicht ganz zusammen klingt, dass die Solo-Stimme schöner klingen könnte. Bin überhaupt kein Sopran, aber mit mehr Übung hätte selbst ich das etwas besser hinbekommen können. Wie der Thomas @turko gleich sagen würde, Intonation...hmmm...! :mad:Naja.

Ich bin um jedes Feedback dankbar, und auch für die Tipps wie man so was besser machen kann. Ich habe jede einzelne Stimme nur zu Playback eingesungen, aber vielleicht hätte es mehr Sinn gemacht, die schon eingesungenen Stimmen einzublenden, während ich die nächsten einsinge? So dass ich sie auch höre... ich habe halt nur das Playback gehört und dazu gesungen.

Also, danke vorab für Eure allgemeine Eindrücke und / oder Detailfeedbacks.

Liebe Grüße,
Kristina
 
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Oje, da habe ich mir ja scheinbar einen unguten Ruf eingehandelt ... :(

Ich finde es wirklich gut, gemessen daran, daß es "First Takes" sind.

Für das eigene Dazulernen fände ich es sinnvoller, nur die erste aufgenommene Stimme zum Playback dazu einzusingen, und die folgenden Stimmen dann NUR zur ersten dazu, und das Playback dann wegzulassen. Probier´s mal aus.
Wenn es dann nämlich nicht von Durchgang zu Durchgang schräger wird, dann ist man schon wirklich gut unterwegs.

LG
Thomas
 
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Nein, keinen schlechen Ruf! Aber ich habe sehr viel Respekt vor Sachen die DU manchmal reinstellst :)
Deswegen wollte ich deine Meinung unbedingt hören ;-)
 
Sehr schöner Chorsatz. Bewundere Dich, dass du dich da technisch mit Spurenaufnahmen beschäftigst. Ich mach das erst im nächsten Leben ;-)
Gesanglich habe ich dich lange nicht gehört und finde, du hast deine Stimme toll weitergearbeitet!
Wie schön, du die hohen Töne am Ende wegnehmen kannst!
Ansonsten immer „angreifen“, das ist die Falle, es soll emotional, sanft klingen und dann greift man die Stimme nicht an.
Ich finde es ganz toll, was du da produziert hast. Hut ab!
 
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Wow, toll!

Hallo Kristina, die Investition in dein neues Equipment hat sich gelohnt - die Mischung hast du echt toll hinbekommen.
Deine Stimme gefällt mir wirklich gut, weniger das ausgeprägte Vibrato.

Beim Hören deiner Aufnahme irritiert mich das schon im anfänglichen Chorteil, wobei es da gar nicht mal so schlecht zum Stück passt. Doch dann im Solopart 0:36, 0:39 ... Ich habe das Gefühl, das du am Phrasenende beim leiser werden immer die Spannung verlierst und die Stimme zu "flattern" beginnt.
Im Gegensatz dazu hältst du das e´´ (1:10, 2:01) total schön gerade aus. Ich nehme an, dass du als Altistin für ein e´´ schon richtig gut stützen musst, und dadurch den Ton "gerade" hältst.

Ich weiß, dass Viele ein schönes Vibrato als Ziel haben (und oft technisch scheitern). Dieses Problem hast du auf jeden Fall nicht :) . Ich würde es nur nicht so inflationär einsetzen. Damit verliert es (zumindest für mich), diesen "warmen Wohlfühleffekt".

Lg Thomas
 
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Wow, wirklich schön! Ein paar Stellen sind vielleicht noch überarbeitungsbedürftig, aber das stört den Gesamtgenuß nicht. Ohne Hall würde ich nicht machen. Es muß ja nicht gleich absaufen, so ganz trocken ist ja auch nicht natürlich.

LG Robert
 
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Sehr schöner Chorsatz. Bewundere Dich, dass du dich da technisch mit Spurenaufnahmen beschäftigst. Ich mach das erst im nächsten Leben ;-)
Hallo @vokarin, schön dich wiederzusehen, und freut mich dass du dich in meine Hörprobe reingehört hast. Ich mag diesen Chorsatz auch sehr gerne, er hat diese schöne Seufzer drin - poch - poch - poch. Nur eine gute Sopran-Solistin fehlt in meinem Kristina-Team :)

Ich musste diesen Satz sowieso für unser Frauenensemble üben - wir versuchen gerade jede Zuhause unser neues Programm einzuüben, damit es dann "nach Lockdown" schneller auftrittsreif wird. Und dann dachte ich, warum dann nicht gleich so? :) Ich habe mir vor kurzem etwas mehr Equipment gegönnt, und es wollte verwendet werden ;-) Eigentlich war es gar nicht sooo viel Aufwand.
Gesanglich habe ich dich lange nicht gehört und finde, du hast deine Stimme toll weitergearbeitet!
Danke schön, freut mich zu hören! Man merkt es ja nicht unbedingt selber, weil ich mich ja jeden Tag höre.
Wie schön, du die hohen Töne am Ende wegnehmen kannst!
Ansonsten immer „angreifen“, das ist die Falle, es soll emotional, sanft klingen und dann greift man die Stimme nicht an.
Spannend, eigentlich kann ich es nicht. Zumindest nicht bei diesem Stück und in dieser Höhe. In "meinen", normalen Solostücken klappt es manchmal richtig abzuspannen am Schluss, dann ist meist auch der nächste Ton mit richtiger Spannung da. Dann greift auch der Anfangskonsonant gut und die Stimme kommt. Routine ist es für aber noch lange nicht. Und bei diesem Solo klappt es noch überhaupt nicht - es ist nicht meine Wohlfühllage, ich bin noch nicht 100% tonsicher und ich bin es nicht gewohnt, ständig über den anderen Stimmen zu "schweben", brauche eine "Decke" über den Kopf. Auch wenn ich bis ca. f-fis" noch relativ sicher singen kann - einzelne Töne ja, aber das ganze Stück zw. a' und e" ist zu viel des Guten. Und im Ensemble haben wir nur 2 Altis und 7 gute Soprane (S1 und S2), also es ist klar dass es wirklich geeignetere Sängerinnen für dieses Solo gibt.

Unsere CL (=GL) meinte aber, dass jede im 9 köpfigen Ensemble dieses Solo einüben soll - wer weiss was alles passieren kann, und als Übung auch. Deswegen habe ich es eben auch versucht :)

Danke noch mal und freue mich auf weiteren musikalischen Austausch!
 
Hallo Thomas @Koksi01 ,
danke dass du es dir angehört hast!

Es freut mich, dass es generell gut gefallen hat. Zum Thema Vibrato hatten wir es schon mal. Ich habe es über längerer Zeit analysiert. Zum einen, gefällt mir in der Tat auch bei anderen durchaus dezente schöne Vibrato in der Stimme. Besser als wenn es schrill oder rausgedrückt klingt. Aber: dezent und passend, da hast du völlig Recht.

Das was wir hier bei mir im Solo hören, ist denke ich, kein richtiges Vibrato, sondern zögern und zittern :-D Das muss so weg, da bin ich bei dir. Da verliere ich die Spannung und es flattert, ja. Und gerade wenn ich "leicht" und "schwebend" sein möchte, lasse ich zu viel los und dann passiert es irgendwie. Ich nenne es mal Bedarf an bessere Luftführung und konstantere Spannung. Danke, verstanden, werde daran weiterarbeiten.

Liebe Grüße,
Kristina
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Hallo Robert @drowo,

danke, bin überrascht dass doch so gut angekommen ist.
Ohne Hall würde ich nicht machen. Es muß ja nicht gleich absaufen
Ohne Hall war keine Absicht, sondern ich kann es einfach noch nicht. Mit allen Hall-Presets die Ableton hat, klingt es nur übertrieben und grässlich. Ich versuche noch herauszufinden, welche Akustik-Parameter ich wohin drehen soll, damit es vernünftig bzw. natürlich klingt. Es wird noch, irgendwann.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Liebe alle,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen, bin überrascht und happy dass mein Experiment so gut angekommen ist, und inspiriert für weitere Verbesserungen gesangs- und recordingtechnisch und neue Projekte! ;-)

Liebe Grüße,
Kristina
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kristina, du schreibst:
Und bei diesem Solo klappt es noch überhaupt nicht - es ist nicht meine Wohlfühllage, ich bin noch nicht 100% tonsicher und ich bin es nicht gewohnt, ständig über den anderen Stimmen zu "schweben“.

Das klappt schon gut, dir kracht der Ton bis zum Ende nicht wech! Muss man erst mal so machen!!
 
Hi,
Deine Ziele (... weil ) hast Du alle super umgesetzt, und man hört auch gleich, dass Du eine schöne Altstimme hast!

Man darf nicht vergessen, dass solche Aufnahmen am Ende weniger nach Chor klingen als vielmehr nach Vokalensemble, weil die Stimmen letztlich ja nicht chorisch besetzt sind.

Ich selbst nehme auch oft solche mehrstimmigen Sachen auf, habe früher mit der Methode (ich bin ja nicht Mozart) sogar eigene Arrangements "getestet". Wie man sowas auch machen kann:
- ich spiele die Einzelstimmen in der DAW per Klavier ein und /oder
- spiele das Klavier beim Singen der Stimme nochmal laut mit (natürlich ein virtuelles Klavier, sonst hört man es ja auf der Aufnahme)
Da ich sehr gut Klavier spiele, geht es auf diese Weise für mich deutlich schneller, einen fehlerfreien Chorsatz einzusingen.
- ich nehme jede Stimme zwei bis dreimal auf (dann klingt es doch nach Chor)
- ich ordne die Stimmen im Stereofeld an (das macht einen GROßEN Unterschied)

Was mir an dem Stück konkret noch auffällt: Mir ist die Phrasierung des Chores unklar. Für mich müssten die Phrasen viel länger sein, bei dir steht fast jedes Wort einzeln da.

Das ist bei der Nummer etwas schwierig. Wir haben we - are not a - lone - we are not a lone we - usw, da sind ja pausen zwischen den Worten. Dennoch endet für mein Empfinden die erste Phrase erst nach "God is with us". Das kann man erreichen, indem man - trotz der Pausen - alles auf einen Atem singt (oder, wenn Du ein Streichinstrument spielst, auf einen Bogen, trotz der Pausen). (man muss natürlich nicht alles auf einen Atem singen, man muss es sich nur vorstellen, dass es zusammengehört).


Das Vibrato wurde schon erwähnt: Stimmtechnisch schwierig, aber optimal wäre es, wenn der Chor mit wenig Vibrato singt, das Solo darf mehr haben.

Also: Experiment gelungen, die Tür für dutzende Stunden Beschäftigung mit der Materie steht weit offen ;)
 
Hallo @SingSangSung,

vielen Dank für dein Feedback und neue Impulse!

Das mit dem Klavier vorher einspielen und zum Klavier singen habe ich mir ehrlich gesagt auch vorher überlegt ;-) Wenn mein reines Ziel nur das Endergebnis wäre, in kürzester Zeit und maximal sauber, wäre das vermutlich die effektivste Lösung. Eins meiner Ziele war (weiß allerdings nicht mehr, ob ich es unter "...weil" aufgelistet habe), das Stück für ein künftiges live performance möglichst sicher einzuüben... da wollte ich nicht "schummeln".

Ich müsste das mit Klavier aber auch mal ausprobieren! ...vor allem bei einem acapella Stück wird es am Meisten Sinn machen, zumindest für die erste eingesungene Stimme, weil ich sonst wahrscheinlich einfach nur ewig für ein richtig sauberes Take brauchen würde...
- ich nehme jede Stimme zwei bis dreimal auf (dann klingt es doch nach Chor)
danke, gut zu wissen. (Uaaa, noch mehr Timing-Probleme?!) Das mit Ensemble anstatt Chor klingt aber doch auch eigentlich ok? ...ist halt kein Chorklang, klar... schlimmer finde ich, dass alles ganz gleiches Timbre hat. Es hat aber gerade dadurch ein lustiges Verstärkungseffekt, quasi "sie meint es wirklich so, wenn sie es 5x in verschiedenen Stimmen singen muss".
- ich ordne die Stimmen im Stereofeld an (das macht einen GROßEN Unterschied)
ja, mache ich unbedingt, ich habe, glaube ich, schon rausgefunden wie es geht

Einen besonderen Dank für den Input mit der Phrasierung, es ist mir selber ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen. Dass die Phrase dynamisch und sinngemäß zu "God is with us" geht, war mir irgendwie klar. Aber die ausdrückliche Pause in den Noten gleich nach "We" hat mich wahrscheinlich etwas in Versuchung gebracht, alles zu arg zu zerstückeln. Und ich mache leider noch oft den Fehler, dass wenn ich zu sehr an Sauberkeit einzelner Töne denke, verliere ich den Bogen. Danke auf jeden Fall für die gute Anleitung, wie man es anders denken könnte, es hilft mir weiter!
(oder, wenn Du ein Streichinstrument spielst, auf einen Bogen, trotz der Pausen)
Nein, leider keine Streicher, aber der Satz ist mir einleuchtend - man spricht immer von einem großen Bogen, ich hatte aber nie eine Idee, dass es vermutlich von Streichern kommt! So kann ich mir das endlich konkreter vorstellen :)

Das mit weniger Vibrato beim Chor - verstehe, habe aber kein clue wie ich das umsetzen könnte, ohne dass es eng und eingeklemmt klingt.
Also: Experiment gelungen, die Tür für dutzende Stunden Beschäftigung mit der Materie steht weit offen ;)
Oh, das fürchte ich auch :-D Bin schon dabei, mir zumindest schon mal mehr DAW-Kenntnisse einzueignen.

Danke und liebe Grüße,
Kristina
 

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