Welches Akkordeon mit Mussette Klang (Tremolo) passt größenmäßig zu mir?

  • Ersteller Anatker
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OK, das sind spielerisch definitiv Argumente für mehr ist mehr 🤣
 
Ich spiele ja auch Harfe, Einfachpedal und mit Klappen. Da bin ich von den Tonarten auf Es bis E "beschränkt" - für mich fühlt es sich aber nicht beschränkt an.

Bei der Harfe ist s aber so, dass du trotzdem die Töne zur Verfügung hast (zumindest die meisten) - du musst nur anders greifen, wenn ein Akkordwechsel kommt. Beim Akkordeon hast du fest vorbelegte Reihen und kannst die Töne nicht so frei zusammensetzen wie bei der Harfe.

Und wenn du jetzt z.B in Es Dur spielst, brauchst du typischerweise auch Dominante und Subdominante... und da brauchst du dann ab und an eben auch mal den As Bass.. auch wenn das Stück eingentlich in Es geschrieben steht... Und genau dazu brauchst du dann mehr Bassreihen - nicht um mehr Tonarten spielen zu können, sondern um die Tonartwechsel innerhalb eines Stücks sinnvoll mit abzubilden, weil halt so ein Stück nie komplett in einer Tonart geschieben bleibt . ( ich hoffe ich hab jetzt die Begriffe Tonart, Harmonie und Akkord nicht allzugrob durcheinander gewürfelt...aber ich glaube ihr wisst was gemeint ist...)



Aber gibt es den im Bereich Volksmusik, Pop, Weltmusik, Folk, Rock so viel Literatur, bei dem man wirklich 96 Bässe braucht. Klassische Musik reizt mich momentan eher nicht. Ob ich die Gelegenheit habe mit anderen Leuten zu spielen, ist für mich momentan nicht vorhersehbar.

Bei "Klassisch" würde ich mal ein mehr oder weniger großes Fragezeichen setzen... Denn klassische Literatur ist meist relativ frei gesetzt in der linken Hand.. und da wirds beim Akkordeon mit Standardbass sehr schnell sehr begrenzt mit den Spielmöglichkeiten. Geht zwar auch mit Standardbass ist aber in aller Regel nur eine Krücke. Wenn du wirklich mehr mit Klassik im Sinn hast dann solltest du dir ernsthaft ein Instrument mit Melodiebass überlegen... aber dann brauchtst dir über Gewicht und Größe keine großen Gedanken mehr machen. Denn beides ist bei solchen Instrumente in aller Regel reichlich vorhanden...

denn 72 Bässe sind preislich doch attraktiver.
ja , aber in aller Regel eher weil durch den kleineren Tonumfang im Diskant weniger Stimmplatten und Bauraum verbaut werden.

Vom Bass her sind das nur mehr Knöpfe. Denn ab 72 Bass Instrumenten sind alle Stimmplatten für eine komplette Oktave verbaut - es werden dann nicht mehr Stimmplatten , sondern nur mehr Knöpfe! ( Melodiebassinstrumente ausgenommen, aber um die gehts hier eigentlich auch nicht)

Das 96 Bass Instrumente größer sind als 72 Bass Instrumente kommt normal nur daher, dass im Diskant der Tonumfang auch größer wird - Muss aber nicht sein. Denn so wie es 72 Bass Instrumente mit 34 Tasten im Diskant gibt , gibt es bei 96 bässigen Instrumenten ebenfalls außer 37 tastigen Ausführungen auch Instrumente mit 34 Tasten.... die dürften dann vermutlich genauso groß und genauso leicht/schwer wie 72 Bass Instrumente (mit 345 Tasten) sein.
 
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Ah. Ja, das die Akkorde ja so fertig sind beim Standardbass, das weiß ich zwar, habe es aber noch nicht so verinnerlicht 🙈 Das ist definitiv ein Argument.
Das mit der Anzahl der Diskant Tasten ist ja Recht vielseitig... Allerdings muss ich halt schauen was verfügbar ist, bei gebrauchten Instrumenten ist die Auswahl halt eingeschränkt.
 
Allerdings muss ich halt schauen was verfügbar ist, bei gebrauchten Instrumenten ist die Auswahl halt eingeschränkt.
Stimmt ! Da muss man schauen, was grad so angeboten wird.

Aber auch da würde ich mich nicht unbedingt so fix auf bestimmte Zahlenwerte festlegen. Denn die Gehäuse sind je nach Hersteller und Modell teilweise recht unterschiedlich gebaut. Ich würd einen groben "Zielbereich" definieren und in dem Bereich ausprobieren. Dann wird man feststellen, dass sich die Akkordeons auch durch aus recht unterschiedlich am Körper" anfühlen. Bei manchen meint man, dass man einen Klotz umgebunden hat und bei anderen hat man das Gefühl man schlüpft in eine zweite Haut und fühlt sich schon vor dem ersten Ton wohl.

...Nur leider kann man da keine Abschätzungen für andere abgeben, da jeder Mensch anders ist sind auch die Gehäuse, die man als angenehm empfindet individuell anders. Das muss man einfach ausprobieren.
 
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Aber weißt Du, beim Harfe spielen ist das für mich es eh ganz anders, da meine kleinste 15 Saiten hat und und nur 2 Halbtonklappen pro Oktave und meine größte 37 und Einfachpedale für alle 7 Töne, transponiere und oktaviere ich fröhlich, nutze Akkordumkehrungen wie sie halt auf die Harfe oder ins Stück passen oder spiele auch nur den Grundton, wenn einfach die nötigen Saiten fehlen. Außerdem kann ich auch, falls nicht genug Platz oder es spieltechnisch bequemer ist, problemlos Melodietöne in die Bassbegleitung legen oder andersrum. Ich spiele auch nicht ausschließlich Harfenliteratur, da sind die Noten dann mehr eine Idee zur weiteren Umsetzung. Und da ich nach einigen Anfängerstunden autodidaktisch bzw. nach online Kursen und Büchern gelernt habe, hat mir da auch nie einer reingeredet. Für Akkordeon nehme ich jetzt Unterricht. Und es ist natürlich auch noch nicht so vertraut.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ja, das ist vermutlich bei vielen Instrumenten so. Ich habe tatsächlich das selbe Thema bei Harfe ausgemacht. Da gibt es in dem entsprechenden Forum natürlich auch diese Diskussion. 🤣 Sorry dass ich soviel über meine anderen Instrumente schreibe, aber das ist halt derzeit meine Referenz.
Ich muss sehen, wie mir die verfügbaren Instrumente taugen. Da ich aber ein bisschen im Zugzwang bin, da ich mein Leihakkordeon zurück geben muss, muss ich vielleicht einen Kompromiss finden.
 
Aber gibt es den im Bereich Volksmusik, Pop, Weltmusik, Folk, Rock so viel Literatur, bei dem man wirklich 96 Bässe braucht [? ...] Sagt mir doch Mal eure Argumente.

Naja, sollte ein Stück so gesetzt sein, könnte ich [t]ransponieren, in eine Tonart, bei der ich dann nicht springen müsste.

Es gibt mindestens drei Aspekte, die bei einem 72-Baß-Akkordeon die Wahl der Tonart einschränken:
- In Tonarten am (v. a. oberen) Rand des Baßfeldes erfordern übliche Begleitmuster häufige Sprünge zu einem Akkord am anderen Ende und sie sind schwer spielbar.
Entschärfen kann man das z. B., indem man zum Überbrücken oder Vermeiden der Sprünge Grund- und Terzbässe nutzt, die zum Zielakkord passen und mehr auf dem Weg liegen.
- Bei Stücken mit großem Tonumfang reichen die Tasten der rechten Hand evtl. nicht für alle Tonarten.
Entschärfen kann man das z. B. durch geeignet eingebaute Oktavsprünge und Registerwechsel und durch Abändern nicht melodietragender Passagen.
- Der Sänger wünscht eine bestimmte Tonart - aber je geringer der Tonumfang des Stücks, desto mehr Abweichung von der bevorzugten Tonart ist zumutbar.

Man muß prüfen, ob bei den gewünschten Stücken unter Berücksichtigung aller Anforderungen noch nutzbare Tonarten übrigbleiben. Ich beantworte dies für mein 30-Tasten-60-Baß-Instrument in weit über 90 Prozent der Fälle mit "ja".
 
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Man muß prüfen, ob bei den gewünschten Stücken unter Berücksichtigung aller Anforderungen noch nutzbare Tonarten übrigbleiben. Ich beantworte dies für mein 30-Tasten-60-Baß-Instrument in weit über 90 Prozent der Fälle mit "ja".
Danke! Ich vermute mit mehr Spielerfahrung könnte ich vieles auf dem Akkordeon umsetzen, dass ich mir auf der Harfe schon angeeignet habe, im kreativen Musik auf meine Möglichkeiten anpassen...
 
Entscheidend sind aus meiner Sicht mehrere Punkte.

a) aus körperlicher und praktischer Sicht: Wie schwer und groß soll/darf es sein - Rücken, Transport, Kraftaufwand, Bedienung, spielt man im Stehen usw.
b) Repertoire: Wieviel Töne brauchst Du im Diskant, welche Akkorde / Tonarten benutzt Du im Bass
c) klanglich: Bass - ein großes Akkordeon hat meistens mehr Volumen im Bass. Für zB irische Musik kann dagegen ein kleines Akkordeon genausogut oder manchmal besser passen, und allgemein: Welche / wieviele Chöre / Register brauchst Du vs. welche sind vorhanden. Evtl auch noch, ob man verstärkt oder unverstärkt spielt (verstärkt kann man durch EQ u.a. Effekte klanglich einiges beeinflussen).

Für mich ist ein 96er ein sehr guter Kompromiss. Ich habe aber auch ein 120er, was klanglich nochmal mehr hermacht, aber deutlich schwerer ist. Das würde ich ungern längere Zeit stehend spielen.
Letztens habe ich auf dem 72er eines Kollegen gespielt, weil das auf der Bühne schon eingerichtet war. War auch gut und vom Gewicht her sehr entspannt. Kleiner kann zB auch sinnvoll sein, wenn man zB in einem Theaterstück auf einer Bühne unterwegs ist und es mehr auf den Rücken als auf Klangvolumen ankommt. Dann ist halt die Frage, ob Du mit dem Tonumfang rechts noch klarkommst bzw wie flexibel Du da bist.

Die meisten, die ich kenne, haben mehrere Instrumente und können dann je nach Anlass auswählen. Als Anfänger/in würde ich zu einem 96er oder 72er raten. Ich hatte als erstes für ein paar Jahre ein 72er, was ich günstig bekommen habe, bevor ich mich entschieden habe, etwas mehr zu investieren.
 
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Ich muss opa_albin völlig Recht geben: Es kommt darauf an, was man will bzw. welche Kriterien wichtig sind.

Ich möchte noch auf das Gewicht eingehen:
Bei gleicher Choranzahl und Preisklasse (im Verhältnis zu anderen gleich großen Instrumenten) besteht zwischen den unterschiedlichen Instrumentengrößen ein erstaunlich geringer Gewichtsunterschied.
Eine alte (mit höherem Personalaufwand hergestellte) dreichörige Atlantic mit 120 Bässen wiegt das selbe wie ein neue(re)s dreichöriges 72-Bass-Instrument der günstigsten Preisklasse.
Erst bei entweder Unterschieden im Inneren, d.h. weniger Chöre, oder beim Kauf eines hochwertiger gefertigten und daher teureren 72-Bass-Instruments kommt ein spürbarer Unterschied von 2-3 kg zwischen einem 72-Bass-Instrument und einem Mittelklasse-120-Bass-Instrument zustande.
Der Unterschied im Neupreis zwischen 96 und 120 Bässen liegt zwar im höheren 3-stelligen, wenn nicht 4-stelligen Bereich, der Gewichtsunterschied zwischen bauähnlichen 96- und 120-Bass-Instrumenten ist mit unter 1 kg nicht nennenswert.

Will ich ein Oberklasse-Instrument mit 4-5 Chören, Cassotto, ggf. MIII, dann ist der Aufschlag in Preis und Gewicht von 96 auf 120 Bässe vorhanden, aber im Vergleich zu Platzbedarf, Ergonomie und Anforderungen an den Tonumfang komplett unwichtig.
(Mit diesen Anforderungen gibt es kein 72-Bass-Instrument.)
Will ich ein Einsteiger-/Mittelklasse-Instrument, 3-chörig, kein Cassotto, dann gibt es zumindest gebraucht gar keinen besonderen Preis- oder Gewichtsunterschied.

Es sind also andere Kriterien als Gewicht und Preis, die den Ausschlag geben sollten, nämlich Platzbedarf, Ergonomie, Anforderung an den Tonumfang und ggf. Ausstattungsmerkmale, die es nur bei großen Instrumenten gibt.

Ich habe und spiele aus diesem Grund hauptsächlich die für mich mit über 1,80m ergonomisch beste Größe mit 120+ Bässen und wegen Ausstattungswünschen und benötigtem Tonumfang mit 4-5 Chören.
Für Gewichts- und Preisersparnis müsste ich bei der Choranzahl und beim Cassotto abrüsten aber nicht bei der Instrumentengröße bzw. Bassanzahl. (Deshalb liebäugle ich hin und wieder mit einer Atlantic III.)
Erst für den Fall, dass ich zusätzlich ein kleineres Instrument brauche, habe ich 72-Bass-Instrumente.
Ich wüsste nicht, was ich mit einem 96-Bass-Instrument soll, wofür nicht entweder ein 72-Bass-Instrument oder ein 120-Bass-Instrument besser wäre.
96 Bässe sind für mich nicht die goldene Mitte sondern machen für mich weder das eine richtig noch das andere.
Ich hatte auch nie ein 96-Bass-Instrument. Als ich Unterricht hatte (als Kind), habe ich direkt von 72 zu 120 Bässen gewechselt.
Also auch als Zwischenstufe braucht man kein 96-Bass-Instrument, wenn es nicht die eigene Körpergröße erfordert.

(Auch wenn ich erst heute den Ausmarsch meines Chores mit "Muss i denn zum Städtele hinaus" angeführt habe (mit 120 Bässen, von denen ich dafür 6 gebraucht habe), spiele ich im Gegensatz zu opa_albin ungern und deshalb selten im Stehen, so dass das bei mir keine Rolle bei der Instrumentenwahl spielt. (Sprünge im Bass sind schwierig bis unmöglich und das Instrument dreht sich so weit nach rechts.))

Wäre ich 20cm kleiner hätte ich meine 120-Bass-Instrumente in der 96-Bass-Ausführung.
96-Bass-Instrumente sind für mich die Endgröße für kleine Menschen (unter 1,60m) oder mit kurzem Oberkörper.


Was ich dir, Anatker, jetzt raten würde:
Finde eine gute Spielhaltung für das Instrument, das du jetzt hast, und komm ins Spielen.
Dann probier andere Instrumentengrößen, wobei du auch da auf die Spielhaltung/Gurteinstellung achtest.
Im besten Fall wird dir da schon klar, was du nicht willst.
Und wenn du schon einmal da bis, hör dir ruhig auch klangliche Ausstattungsmerkmale an, z.B. Cassotto, verschiedene Schwebungen/Tremolos, auch mit drei 8'-Chören, da ja von Mussette-Klang die Rede war, auch wenn dir klar sein muss, dass sich das alles ungünstig auf den Preis auswirkt.
 
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Danke für deine Einschätzung. Das Problem ist, dass ich das aktuelle Instrument bald wieder zurück geben muss. Ich muss mich also mit relativ wenig Spielerfahrung daran machen ein eigenes zu finden. Denn mieten würde sich für mich nicht rentieren, denn auch beim Miet-Kauf würde ein solches Instrument meine finanziellen Möglichkeiten momentan weit überschreiten.
 
Dann versuch doch mal rauszufinden, was dir an deinem jetzigen geborgten gefällt und was nicht.
Und versuch möglichst viele Instrumente probezuspielen, während Du es mit deinem jetzigen vergleichen kannst. Kleinanzeigen, besser ein Akkordeonhaus oder Akkordeonbauer (Handzuginstrumentenmachermeister) mit Verkauf.

Du bist ja musikalisch vorgebildet und merkst dann schon grob, was totale Billiggurken sind und wo es Spaß macht. Das Innenleben sollte man sich anschauen, dazu gibt es hier schon einige Threads mit den entsprechenden Hinweisen. Oder man lässt halt vor dem Kauf einen HZIMM draufschauen, der Dir das Ding dann wahrscheinlich nochmal durchsieht und stimmt. Dann weißt Du auch, was es insgesamt kostet.
 
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