Die Symbole wie Stern, Kreis, Quadrat... dienen der genaueren Markierung in der Grafik und der leichteren Unterscheidung der Hersteller, z.B. leeres Quadrat für Yamaha, volles Quadrat für die Mundstücke von Yamahas historisch erstem Chefberater Schilke, fünfzackiger Stern für Bach usw.
Die
Position dieser Zeichen in der Grafik zeigen den
relativen Innendurchmesser, immer 1mm unter dem höchsten Punkt des Randes gemessen.
Das ist zwar willkürlich, weil die Hersteller unterschiedliche Messpunkte für die Bestimmung des Innendurchmessers haben und nicht alle Hersteller ihre Messpunkte angeben, aber dafür ist es ein objektives Maß und das praktikable Ergebnis gibt Best Brass m.E. recht.
Übrigens sollen gerade bei Bach einige Mundstücke mit gleicher Bezeichnung im Laufe der Jahrzehnte auch mal "angepasst" worden sein und damit die Maße geändert haben, ohne dass das genau beschrieben wird.
Bei Klier gibt es die an alten Bach Mundstücken orientierte
USA-Serie bis heute.
Ein jahrzehnte altes Bach 3C kann spürbar größer sein als ein aktuelles Bach 3C. Gerade älteren Bach Mundstücken sagt man auch nach, dass sie nicht immer konsistent in Größe und Qualität gefertigt wurden. In Zeiten der CNC Fräsen mit nachführenden Schneiden dürfte das aber keine Rolle mehr spielen.
Neben den international vertretenen Herstellern gibt es gerade in unserem "Trompetenparadies" Deutschland und Österreich einige sehr renommierte Mundstückhersteller wie Klier, Tilz, Breslmair (Drehventil) und einige mehr. Bei diesen Herstellern ist oft noch faszinierende Handarbeit angesagt:
youtube.com/watch?v=o9bu7IqRpxI
Ebenso gibt es einige internationale Hersteller, die nicht so groß sind, aber interessant wie z.B. Best Brass in Japan oder die amerikanischen Anbieter Kanstul, Monette, Marcinkiewicz, Radtke, mit Sitz in Spanien bietet Obrac ebenso wie Kanstul (früher?) Monette Kopien an usw.
Auf den Internetseiten und in den Katalogen von Bach, Schilke, Marcinkiewicz, Gary Radtke, Breslmair und anderen kann man zum Thema Mundstücke ganz gut vertiefend lesen.
Praktische Auswertung für die Best Brass Chart oder die grau gedruckte Grafik oben: nimmt man als Ausgangspunkt das Best Brass 7C, dann ist das Bach 7C minimal weiter und tiefer, das von Chet Baker bekannte Bach 6B noch einmal minimal weiter und deutlich tiefer und das Best Brass 5B schließt diese künstliche Reihe noch einmal tiefer und etwas weiter ab.
Den Mundstück Mainstream für Trompetenamateure würde ich ungefähr in der unteren Grafik verorten, natürlich unter Vorbehalt:
links (evtl. oben) erste Trompete Tanz- und Blasmusik(-Verein), rechts (evtl. unten) symphonisches Blasorchester.
Quelle:
Best Brass
Es gibt etliche an klassischer Musik interessierte Amateurtrompeter, die das in der Grafik rechts nicht mehr abgebildete Bach 1 1/4C spielen, bei den Profis ist u.a. Alison Balsom bekannterweise mit diesem Mundstück unterwegs. Dieses Mundstück erfordert sehr guten Ansatz und geht auf die Kondition, was für Miss Balsom sicher kein Thema ist, aber vielleicht für Hobby-Trompeter.
Bei mir kommt es nicht so auf Kondition an, daher kann ich auch ganz gut ein ca. Bach 1 1/2C vergleichbares Monette B3F S7 spielen. Durch den Trick steiler als üblich abfallender Kesselwände wird das Volumen etwas vergrößert (mehr Klangfülle ohne mehr Kesseltiefe), das Herz in F für Funnel (dt. Trichter) unterstützt die gute Spielbarkeit in die Höhe.
Ein persönlich passendes Mundstück zu finden ist ein oft mehrjähriger Prozess, da hilft nur die bekannt-beliebte "Mundstück-Safari", bei der sich über die Jahre etliche Trophäen ansammeln. Oft macht es Sinn, sich dafür auch auf dem Gebrauchtmarkt umzuschauen, was das Budget schont.
Obwohl mein Monette das von mir bevorzugte Allround-Mundstück ist, übe ich seit Längerem einen guten Teil mit einem aS 10 1/2C, weil das zu einem besser fokussierten Ton erzieht und vergleichsweise Kondition spart.