Wer hat dich lieb?

  • Ersteller Teestunde
  • Erstellt am
Teestunde
Teestunde
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.02.25
Registriert
07.11.19
BeitrÀge
996
Kekse
5.668
So. Das hier ist jetzt aber meins. Tausendprozentig. ;) Der Text war mal reserviert, leider hat sich der Komponist nie mehr gemeldet. Also ist er jetzt wieder zu haben. :)

Wer hat dich lieb? (Fassung II)

Wie lange schweigst du mich noch an,
dass ich die Stille hören kann?
Du bist wie Holz, wenn ich dich drĂŒck,
vor meinem Kuss weichst du zurĂŒck.
Von selbst löst sich das RÀtsel nicht.
Sag mir die Wahrheit ins Gesicht,
auch wenn sie wehtut, wie ein Hieb:
Wer hat dich lieb? Wer hat dich lieb?

Dass du auf einmal schwimmen gehst
und abends Joggingrunden drehst
und morgens nur noch Porridge kaust
und stÀndig auf die Waage schaust,
das macht mich stutzig, tut mir leid,
denn sie ist neu, die Eitelkeit.
Sag nicht, es geht dir ums Prinzip.
Wer hat dich lieb? Wer hat dich lieb?

Komm ich ins Bett, drehst du dich weg,
vergrÀbst dich tief in dein Versteck.
Du trÀgst den Ehering nicht mehr,
wenn ich es sag, stellst du dich quer.
Will ich mit dir ins Kino gehn,
hast du den Film schon mal gesehn
mit den Kollegen vom Betrieb. –
Wer hat dich lieb? Wer hat dich lieb?

Gilt unser GlĂŒck dir nicht mehr viel?
Spiel nicht zu lange dieses Spiel!
Es nervt, dass du fast nur noch fauchst.
Falls du mich doch noch einmal brauchst –
bald warte ich nicht mehr darauf;
zertretne Hoffnung zehrt sich auf,
seit meine Frage offen blieb:
Wer hat dich lieb? Wer hat dich lieb?
 
  • GefĂ€llt mir
  • Wow
Reaktionen: 10 Benutzer
.. könnte auch "wer hat mich lieb" heißen ;)
 
  • GefĂ€llt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
liebe @Teestunde,

Warum webst du so oft Teppiche mit Bildern komplizierter Konfliktsituationen? Viele deiner Konfliktsituationen mögen Ehrlichkeit verbreiten
 aber sie strahlen zugleich Unsicherheit aus. Ich frage mich gerade, ob ich Unsicherheit suche, um mich zu entspannen. :unsure:

Was verunsichert mich denn gewöhnlich? Ich wĂŒrde mal spontan sagen: ein innerlicher Druck ohne Ausweg.

Was schiebt mich bestenfalls an? Ich behaupte mal: Das Ende eines Konfliktes - die Stunde der Erleichterung, in den Armen der Liebe ODER die unbestimmte Zeit in den HĂ€nden der Freiheit, wo ich eigentlich nicht mal einsam bin, sondern glasklar allein. Wenn schon Konflikt, dann habe ich sie wohl vor allen Anderen mit mir!

Zu deinem verschwiegenen lyrisches Du kann ich nichts sagen: Wenn du es nicht verstehen kannst, wie sollte ich es dann mit diesen kargen Informationen können! Wenn es aber darum geht, dein LI anzuschieben, als wĂ€re es meines, dann fĂŒhle ich mich schon angesprochen.

Aber auch da gibt es ein Problem: Du redest mehr ĂŒber das LD als ĂŒber das LI. Kann ich allerdings verstehen. Wer zeigt heutzutage in der Öffentlichkeit noch gern auf IntimitĂ€ten. wo doch die anderen Finger auf einen selbst weisen könnten. Bleibt uns aber das Uneigentliche: Etwa die irdische Natur, das himmlische All, die Menschen an und fĂŒr sich


Das mag ironisch klingen, ist aber ernst gemeint! Gerader fiel mir ein: Die Sterne sind mir nÀher als du
. Ein uneigentliches Bild mit vielen RÀtseln, zu denen mir aber mehr einfÀllt als zu deinem LD


Ich las heute Morgen viele sogenannte „schönste deutsche Liebesgedichte“. IntimitĂ€ten las ich da eher selten. Eher uneigentliche Vergleiche und Bilder. Und TrĂ€ume. Und ich dachte: Wer bzw., was in der Natur entscheidet, weiß ich nicht. Aber etwas geschieht pausenlos und mit einer gewissen RegelmĂ€ĂŸigkeit: und schiebt mich an:? So oder so! Und dieses So finde ich gut so!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Eine Anregung wird nicht besser, wenn man sie wiederholt. Aber es sticht so in die Augen, dass ich meine empfohlene Übung wiederhole: KĂŒrzung.
In dieser Songidee ist in jeder Strophe die vorletzte Zeile auffÀllig entbehrlich.
Diese Zeilen schaden dem Text sogar. Weil sie durch die Reimform den Inhalt infantalisieren.
Erst, wenn diese ReimverkĂŒrzung durch ist, könnte man weiter am Text arbeiten.
Welche Aussagen interessant und intellektuell unterhaltsam sind...wer kÀme zu einer Lesung "mein Tagebuch wird vorgelesen"?
Es geht ums Songschreiben. Also um das Streichen von systematischen AutorenschwÀchen. Genau genommen aber um Selbsterkenntnis.
Jede Änderung kommt von innen. Ich will die Persönlichkeiten nicht Ă€ndern.😀
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
@Jongleur @Poppotov Viel Stoff zum Nachdenken. Danke euch beiden. Wenn ich wieder da bin, setz ich mich ran. :)
KĂŒrzen ist schwerer als neu schreiben. ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
  • Wow
Reaktionen: 5 Benutzer
Dein Text hat mich lÀnger beschÀftigt, bis hin zu AnsÀtzen einer musikalischen Umsetzung. Etwas hÀlt mich ab und das versuche ich mal in Worte zu fassen:

Szene einer Ehe wĂ€re fĂŒr mich der Kurztitel. Der Mann bewegt sich eigenstĂ€ndig, verschafft sich eine Art zweiten FrĂŒhling - aber jenseits, wenn nicht gegen die bestehende Beziehung. Denn er tut nichts, um sich mitzuteilen. Diese einseitige Absentierung ist ein ĂŒblicher Vorbote einer AffĂ€re, im weiteren gedacht: Trennung. Dies ahnt und befĂŒrchtet das LI und stellt Fragen. Fragen,die nicht beantwortet werden. Auch das spiegelt ein typisches MachtverhĂ€ltnisse einer konventionellen Ehe. Er aktiv, sie passiv. Er machend, sie bittend. Soweit eine ĂŒbliche Szene einer Ehe.

Sie greift zum letzten Mittel und fragt: Wer hat Dich lieb?
In dieser Frage liegt fĂŒr mich die ganze Verkehrtheit, Ausgeliefertheit und Hoffnungslosigkeit ihrer Situation. Sie sagt nicht: So kann und will ich nicht lieben, so kann und will ich nicht leben. Sie stellt keine durchaus berechtigten Forderungen. Sie macht IHN und seine BedĂŒrfnisse zum Dreh- und Angelpunkt: Wer liebt Dich? Damit bestĂ€tigt und krĂ€ftigt sie seine Macht und macht sich selbst zu seinem AnhĂ€ngsel. Aber halt: Noch nicht mal das macht sie. Sie fragt nicht "Wer liebt Dich?", sondern sie fragt: "Wer hat Dich lieb?". Das erste ist eine Frage unter Erwachsenen. Das zweite ist eine Frage, die eher ĂŒblich ist zwischen Kindern und Erwachsenen: "Wer hat Dich lieb?" "Mama hat Dich lieb!".

Eine Beziehung hat dann Bestand und Sinn, wenn sich beide Partner in Liebe zuwenden. Der Mann wendet sich ab - und der Frau fĂ€llt nichts anderes ein als ihn zu fragen, wo er denn nun sein BedĂŒrfnis, geliebt zu werden, erfĂŒllt bekommt? Wo sein Verhalten ihr offensichtlich zeigt, dass er es nicht mehr von ihr gestillt bekommen möchte. Sie macht nicht ihre unerfĂŒllte Liebe zum Thema, sondern seine - und das in einer fĂŒrsorglichen Form: Als ginge es nicht um sie, sondern um ihn. Sie selbst macht ihn damit zum Mittelpunkt.

So traurig wie ĂŒblich und wahr: Szene einer Ehe, die aus Routine, Absenz und AbhĂ€ngigkeit besteht. Alltag in vielen Beziehungen.

Aber was schreckt mich ab?
ZunĂ€chst die Statik des Textes. Sie mag der Statik entsprechen, in der das LI sich befindet. Letztlich wird ihre Situation im Text zunehmend aufgefĂ€chert und wir erfahren mehr ĂŒber ihre Situation. Mehr Details, aber - was sich auf ihre Situation bezieht - nichts anderes. Es bleibt eine Beschreibung ihrer Situation.
Es gibt viele songtexte, die genau so funktionieren. Und jede/r soll die songtexte schreiben, die ihm oder ihr liegen oder die das sagen, was der Autor oder die Autorin sagen will. Mir ist es zu statisch - und wenn man will zu eindimensional. Insofern - und deshalb beschreibe ich meine Auseinandersetzung mit diesem Text - wĂŒrde auch eine KĂŒrzung (so zutreffend dieser Hinweis sein mag: und ich will gar nicht verhehlen, dass ich so viele Details des Textes fĂŒr das VerstĂ€ndnis der Situation nicht brauche, obwohl ich die beschriebenen Details zutreffend finde) nicht den Text so verĂ€ndern, dass er diese Statik oder EindimensionalitĂ€t aufbricht.

Was stelle ich mir unter MehrdimensionalitÀt vor?
ZunĂ€chst: Ich meine damit nicht einen Einschub, der dem LI rĂ€t, was zu tun ist. "Ratgebersongtexte" mögen ihre Berechtigung haben, aber ich kenne wenige, denen ich etwas abgewinnen kann und vor allem: das ist nicht das, was ich meine. Mit MehrdimensionalitĂ€t meine ich etwas, das es ermöglicht, diese eine statische, rein beschreibende Perspektive zu durchbrechen - oder ihr zumindest etwas hinzuzufĂŒgen. Ein Silberstreif am Horizont kann das sein. Eine konkrete oder vage Handlungsoption. Eine Perspektive, die dazu fĂŒhrt, das LI zu ermĂ€chtigen, sich anders zu verhalten oder sich zu besinnen. Im Allgemeinsten: eine Möglichkeit, sich anders zu verhalten oder die Dinge bzw. die eigene Situation anders zu verstehen. (Im Grunde glaube ich, dass das LI lĂ€ngst weiß, dass die Entscheidung seitens ihres Partners lĂ€ngst gefallen ist. Sie sucht nicht Klarheit, sondern BestĂ€tigung und was sie hilflos auswirft, ist ein Strohhalm, der ihre Hilflosigkeit ausdrĂŒckt: "Wer hat Dich lieb?". Diese Frage ist als rhetorische gemeint (mit der quasi erzwungenen Antwort: "Ich natĂŒrlich") und wird als Bumerang zu ihr zurĂŒckkehren. Insofern glaube ich, dass das LI schon weiter ist als im Text geschildert - sie will es nur nicht wahrhaben. Auch dies könnte eine Möglichkeit der MehrdimensionalitĂ€t sein: dass sie mit dieser Klarheit ĂŒber sich selbst (Schluss mit dem Selbstbetrug) sich selbst zuwendet: Es geht um mich! und aus dieser Perspektive neue Handlungsoptionen gewinnt.)

Im Grunde ist es etwas, das auch in Deinen letzten Texten, @Teestunde, immer wieder aufkam: Die Schilderung von Zorn mag berechtigt sein - aber was erwĂ€chst daraus? Die Beschreibung eines fruchtlosen Besuchs des Weihnachtsmarktes mag berĂŒhrend sein - aber was folgt daraus? FĂŒhren die - immer gut und zutreffend geschilderten - Erlebnisse des LI dazu, dass sich in dem LI - oder zumindest bei den Zuhörenden, Lesenden, dem Publikum - etwas Ă€ndert? Dass sie bereichert zu sich zurĂŒckkehren? Dass eine Wirkung eintritt, die ĂŒber die Kenntnisnahme eines Zustandes, einer Situation, eines Konfliktes hinausgehen?

Das sind viele Fragen. Und sie haben natĂŒrlich damit zu tun, was man als Schreibende/r selbst mit einem Text bezwecken will.
So weit möchte ich mein Feedback hier verstanden wissen: Es geht mir in keinster Weise darum, dass Du einen Text schreibst, wie ich - oder andere Feedbackgebende - hier lesen oder hören möchten. Darum geht es nicht. Jede/r hier kann seine oder ihre eigenen Texte schreiben. Es geht mir darum, dass Du bei dem bleibst, was Du erzĂ€hlen willst, was Du bewirken willst. Bereichert um das Wissen, wie Deine Texte auf andere wirken und bereichert darum, was Texte generell bewirken können und wie sich dies in allen formalen und inhaltlichen Aspekten wiederspiegelt, wie sich das zu einem organischen Ganzen fĂŒgt.

Herzliche GrĂŒĂŸe an Dich und alle Feedbackgebenden!

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
  • Wow
Reaktionen: 3 Benutzer
Ein sehr gelungener und auch traurig machender Blick in eine Situation, die wohl viele schon erlebt haben.

...
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich schreibe um zu kĂŒrzen.
ich kĂŒrze um die stille
zwischen worten
zu genießen:
wahrheit

GekĂŒrzt: :facepalm1:
Das ist das herrlichste Beispiel, das ich seit langem gesehen habe, welches Form und Inhalt erfolgreich erlÀutert. Bravo.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Er oder Sie will keine zur Schau getragene "Liebe", sondern klare VerhÀltniss
Aus der Sicht des LDs haben also die WĂŒnsche des LIs nichts mit ehrlicher Liebe zu tun. Er verachtet diese WĂŒnsche und folgerichtig auch das LI. Zwar sind sie noch verheiratet, aber das LI soll ihn vollstĂ€ndig in Ruhe lassen. Klingt nach eiskalter „Vernunftsbeziehung“.

Was hat sich denn das Ehepaar beidseitig zu bieten?
Das ist das herrlichste Beispiel, das ich seit langem gesehen habe, welches Form und Inhalt erfolgreich erlÀutert. Bravo.
Das freut mich sehr! Danke. Ich lese deine vitalen BeitrĂ€ge ĂŒbers Schreiben ebenfalls mit viel Neugier und Zustimmung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
KĂŒrzen ist schwerer als neu schreiben. ;)
Stimmt.
KĂŒrzen lĂ€sst sich vermeiden, wenn man vorausschauend handelt und denkt. Im Fußball nennt man das "Stellungsspiel".
Ich arbeite auch mit Mantra-Zetteln. Schreibe also:
"Inhalt ist wichtiger als Reim". Jeden Tag laut lesen.

"Der selbstverliebte Reim soll mit sich alleine sein!"

Und
"Nur durch KĂŒrzen kann ich preiswert WĂŒrzen".
😃
Mantras sind sehr hilfreich im Leben! Man kann auch beten "Hilf mir, mich kurz zu fassen, obwohl ich so viel sagen muss".
Es kann nur geschehen, was man sich laut wĂŒnscht. Viel Erfolg!
 
  • GefĂ€llt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
KĂŒrzen lĂ€sst sich vermeiden, wenn man vorausschauend handelt und denkt. Im Fußball nennt man das "Stellungsspiel".
Ich arbeite auch mit Mantra-Zetteln. Schreibe also:
"Inhalt ist wichtiger als Reim". Jeden Tag laut lesen.

"Der selbstverliebte Reim soll mit sich alleine sein!"

Und
"Nur durch KĂŒrzen kann ich preiswert WĂŒrzen".
😃
Mantras sind sehr hilfreich im Leben! Man kann auch beten "Hilf mir, mich kurz zu fassen, obwohl ich so viel sagen muss".
EsJa kann nur geschehen, was man sich laut wĂŒnscht. Viel Erfolg!
Das sehe ich alles sehr Ă€hnlich! Ich habe auch wie viele andere Kollegen meine Mantras. Es werden immer mehr, in dem Maße, wie ich das GefĂŒhl habe, daran wachse.

Und was speziell den Reim betrifft, wĂŒrde ich @Teestunde ebenfalls empfehlen, gelegentlich freie Reime zu ĂŒben und zu schreiben. Viele Zeilen, die ich von ihrer Lebendigkeit als „ungereimt“ empfinde, fĂŒhre Ich auf ihren mE spĂŒrbaren Reimzwang zurĂŒck.
Aber ich sehe auch viele Gemeinsamkeiten mit @Teestunde!

Viel eher wundert mich dass vermutliche Schweigen vieler freundlich geneigten Sterne. Warum unterstĂŒtzen sie ihren Text nicht mit ermutigenden Kommentaren? Ich wĂŒrde das @Teestube gönnen, Wenn schon, denn schon!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Wow
Reaktionen: 1 Benutzer
Warum unterstĂŒtzen sie ihren Text nicht mit ermutigenden Kommentaren?

Manchmal ist mit einm Klick auf "GefÀllt mir" alles Nötige gesagt. Zumal der schriftliche Meinungsaustausch auch an eine gewisse Tagesfreizeit gebunden ist, die halt nicht jeder aufzubringen vermag.;)

...
 
  • Interessant
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Manchmal ist mit einm Klick auf "GefÀllt mir" alles Nötige gesagt. Zumal das schriftliche Diskutieren in einen Forum auch an eine gewisse Tagesfreizeit gebunden ist, die halt nicht jeder aufzubringen vermag.
:unsure:
 ah, die Fans dĂŒrfen freundlich Sternchen werfen und Lichter zĂŒnden, wĂ€hrend die Kritiker alternativ schriftlich und ungeschĂŒtzt ihre mĂŒrrischen Veranlagung und grammatikalische Inkompetenz prĂ€sentieren mĂŒssen. Hatte der Rilke am Ende wohl doch recht: „Glauben Sie keinem Kritiker
“ ;)

Aber Danke fĂŒr diese nachvollziehbare, gewinnbringende ErklĂ€rung. Sie leuchtet mir ein. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde glaube ich, dass das LI lĂ€ngst weiß, dass die Entscheidung seitens ihres Partners lĂ€ngst gefallen ist. Sie sucht nicht Klarheit, sondern BestĂ€tigung und was sie hilflos auswirft, ist ein Strohhalm, der ihre Hilflosigkeit ausdrĂŒckt: "Wer hat Dich lieb?". Diese Frage ist als rethorische gemeint (mit der quasi erzwungenen Antwort: "Ich natĂŒrlich" und wird als Bumerang zu ihr zurĂŒckkehren. Insofern glaube ich, dass das LI schon weiter ist als im Text geschildert - sie will es nur nicht wahrhaben. Auch dies könnte eine Möglichkeit der MehrdimensionalitĂ€t sein: dass sie mit dieser Klarheit ĂŒber sich selbst (Schluss mit dem Selbstbetrug) sich selbst zuwendet: Es geht um mich! und aus dieser Perspektive neue Handlungsoptionen gewinnt.)
Erst mal danke, ich bin absolut geplÀttet. Und bekomme Lust, den Text aus dieser Perspektive auszuleuchten (siehe Zitat). :)
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

Klingt nach eiskalter „Vernunftsbeziehung“.
Ich habe das falsch formuliert: Der Wunsch nach Liebe ist natĂŒrlich groß, aber eben nicht nach "nur zur Schau getragener Liebe". Die wĂŒrde demĂŒtigen. (Ich glaub jetzt nicht, dass du damit besser kannst.)
Und was speziell den Reim betrifft, wĂŒrde ich @Teestunde ebenfalls empfehlen, gelegentlich freie Reime zu ĂŒben und zu schreiben.
Das hast du schon getan. Allerdings bin ich ĂŒber einige klĂ€gliche Versuche bisher noch nicht hinausgekommen. Ich habe aber vor, es noch mal zu versuchen, wenn ich mit den BĂŒchern durch bin, die alle noch auf meinem Nachtschrank liegen. Oder zwischendurch, wenn es mich denn packen sollte.
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

Im Moment lese ich gerade Miriam Francis und Phillip Schaab. Die beiden machen mich dermaßen sprachlos (vor Ehrfurcht!), dass ich erst mal Luft holen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Manchmal ist mit einm Klick auf "GefÀllt mir" alles Nötige gesagt. Zumal der schriftliche Meinungsaustausch auch an eine gewisse Tagesfreizeit gebunden ist, die halt nicht jeder aufzubringen vermag.;)

...
Also, wenn ich hier schreibe, nutze ich keine Tagesfreizeit, sondern gehe meinem "Beruf" nach. Ich hatte mit 50 aufgehört mit der Lohnarbeit und muss jetzt seit fast 20 Jahren 24/7 Songtexte schreiben und vertonen, 365 Tage im Jahr und selbst der Urlaub wird der Kunst geopfert. Aber ab und zu eine Online-Abwechslung im Workflow muss sein. Das ist wie Tanken. KĂŒnstler ist ein Full-Time-Job. Es gab nur sieben Lebensjahre jenseits der 14, wo ich nichts aufschrieb, sondern nur klimperte...("auch solche KĂ€uze muss es geben" (A. Schopenhauer).)
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin gerade am Basteln. Muss erst mal Pause machen, sonst bleibt gar nichts mehr ĂŒbrig. :)

Bajazzo

Dass du auf einmal schwimmen gehst
und abends Joggingrunden drehst,
das wundert mich, denn du bleibst zach,
wenn ich dir Komplimente mach.
Dann werden deine Augen klein.
Ich soll wohl nicht mehr freundlich sein?

Du bist wie Holz, wenn ich dich drĂŒck,
vor meinem Kuss weichst du zurĂŒck.
Komm ich ins Bett, drehst du dich weg,
vergrÀbst dich tief in dein Versteck.
Seit kurzem schlÀfst du ganz allein.
Ich soll wohl nicht mehr zÀrtlich sein?

Du trÀgst den Ehering nicht mehr
und wenn ich frag, stellst du dich quer.
Wie lange schweigst du mich noch an,
dass ich die Stille hören kann?
Mir ist, um es laut rauszuschrein:
Ich soll wohl nur dein Trottel sein?
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Lauter ĂŒberaus interessante Informationen. Wir wissen nun, dass du dich weder von Jongleur noch von mir angesprochen fĂŒhlen musst.

...
Sorry, bin OT. Möchte aber anmerken, dass der Gedanke, man könne nichts mehr lernen, mir völlig ist und immer gewesen ist.
Gerade in Bezug auf "Trennungslieder" oder "Trennungs-AnkĂŒndigungslieder" lohnt sich der Blick ĂŒber den eigenen Tellerrand oder gar der "Miniblase". Wie sind die Beatles mit dem Thema umgegangen? "You gonna loose that girl". Ganz klar: Das Liebesende ist in Wahrheit ein Liebesanfang. Auch musikalisch ein tolles Beispiel fĂŒr Form und Inhalt. Quasi eine Benchmark fĂŒr die Thematik. Hören schadet nie. "Es gibt keinen Menschen, von dem man nichts lernen kann" (unbekannt).😀
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben