Westerngitarre, wie viel sollte man anlegen? Welche Bauform? Lautstärke? Vollmassiv oder Laminat?

L
LUF
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.04.24
Registriert
27.05.22
Beiträge
124
Kekse
10
Anfänger, keine Ambitionen außer im Schlafzimmer Songs zu lernen.

Wie viel sollte ich mindestens anlegen für eine Westerngitarre mit der ich einige tausend Stunden verbringen kann?

Ich habe eine Ukulele für wenig Geld gekauft und habe Spaß am Sperrholz Spielzeug Klang aber merke, dass das zu billig war und sie als Wegwerfartikel gebaut wurde was ich schade finde. Das soll bei der neuen Gitarre nicht passieren.

Gibt es zwischen Dreadnought und 000 deutliche Lauststärkenunterschiede? Ich neige zu Dreadnought weil ich vor vielen Jahren so eine als Kind gespielt hatte aber als ich neulich eine geliehene Dreadnought bei mir hatte, war ich überrascht von der Lautstärke. Sind 000s grundsätzlich deutlich leiser oder kann man das nicht pauschal sagen?

Laminierte Boden und Zargen scheinen unverwüstlich zu sein. Sind vollmassive Gitarren deutlich empfindlicher? So empfindlich, dass man lieber darauf verzichten sollte?

Wenn ich sehe wie zerkratzt der Pickguard bei meiner E-Gitarre ist wundere ich mich über Westerngitarren ohne Pickguard. Ist das kein Problem?

Vielen Dank.
 
Hallo @LUF,
es gibt auch kleinere Gitarren, die recht laut sind.

Eine Dreadnought hat natürlich ein anderes Volumen. Eine 000 hat hingegen sicherlich eine symphatische Größe und ist sicherlich eine flexible Basis. Laut genug sind die alle, es sei denn Du hast spezielle Dinge im Sinn? In einer Bluegrass-Band ist eine laute Gitarre sicher ganz gut um z.B. gegen ein lautes Banjo zu bestehen. ;-) Aber sonst? Ich hatte noch keine Gitarrem von der ich hätte sagen können sie wäre zu leise gewesen. ;-)

Laminiert oder nicht, eine Zarge und der Boden ist in der Regel so stabil, dass man da bei "normaler Benutzung" keine Sorgen hinsichtlich der Stabilität haben muss. Das mit dem Pickguard muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Eine mag das, der Andere nicht. Bei mir ist das bunt gemischt. Eine meiner Gitarren hat auch ein recht unauffälliges transparentes Pickguard.

Das mit dem Preis ist schwer zu beantworten.
Sehr günstig: ab 300,00
Für 500,00 gibt es z.B. schon recht ordentlich Sigmas

Noch oben ist alles offen.
Ab 900,00 EUR bis etwa 1.000,00 EUR gibt es schon wirklich sehr gute Gitarren. So z.B. die Hausmarke "Fame" vom Musikstore. (Santos Deluxe). Auch von Yamaha gibt es da schöne Teile. Wenn Du mehr ausgeben möchtest, dann ist die Auswahl riesig.

Nimm dir mal einen Tag Zeit und mache ein Ausflug in einen gur sortierten Laden.
Das müssen ja auch viele andere Details für Dich passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine 000 reicht nach meiner Meinung zuhause ganz klar lautstärkemäßig aus - ist aber im Handling deutlich bequemer als eine Dreadnought.
Am Besten mal im Laden selber ausprobieren, welches Format grundsätzlich mehr zusagt.
VG, Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei deinen Ansprüchen würde ich sagen, geh in einen Laden, der mehr als 2 Gitarren da hat, teste dich durch und nimm dann die, die dir am besten gefallen hat (und die ins Budget passt). Meine Tochter spielt eine Sigma aus der 250€-Klasse und die ist wirklich schön. Natürlich kein Vergleich mit einem 3000€-Instrument, aber wer würde sowas auch erwarten?

Ich würde auf jeden Fall auch sehen, dass du möglichst viele verschiedene Formen durchprobierst, ich mag zum Beispiel sehr Grand Orchestra Modelle, aber das ist echt Geschmackssache. Das Gesamtpaket muss für dich passen. Form, Klang, Hals, Preis, ....

Wie viel man ausgeben "muss" ist schwierig, aber @SlowGin hat da ja schon ein paar Anhaltspunkte genannt.
 
Grund: Typos
In einer Bluegrass-Band ist eine laute Gitarre sicher ganz gut um z.B. gegen ein lautes Banjo zu bestehen.
Und dafür wurde die Dreadnought m.W. auch konzipiert. In solchen Bands stehen die Mitglieder auch. Je nach Ergonomie kann also im Schlafzimmer, wo das vielleicht nicht unbedingt der Fall ist, ein kleinerer Korpus deutlich besser sein. Ansonsten gibt es, wie andere schon geschrieben, eine ganze Menge Stellschrauben bzw. Kriterien. Einen guten Einstieg bildet weiterhin der Fragebogen: https://www.musiker-board.de/threads/fragebogen-gitarrenkauf-bitte-vorab-lesen.295571/

Wie viel sollte ich mindestens anlegen für eine Westerngitarre mit der ich einige tausend Stunden verbringen kann?
Sollte? Keine Ahnung. Aber wieviel legt der Mensch für ein Auto an, in dem er vielleicht weniger Stunden verbringt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben Aspekten wie Klang, Größe, vollmassiv oder laminiert ist m.E. sehr wesentlich die Halsform, also dick oder dünn sowie die Griffbrettbreite. Gerade bei letzterer gibt es erhebliche Unterschiede, die sich massiv auf das Spielgefühl auswirken. Insofern ist Antesten im Laden praktisch Pflicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für 500,00 gibt es z.B. schon recht ordentlich Sigmas
Hier würde ich auch sowohl bei der Preisidee, als auch bei der Marke zustimmen. 000 oder Dreadnought kann beides passen, wenn Du es ausprobiert hast, was Dir besser gefällt und wie Dein Bedarf ist.
 
Meine Western zwischen 300 und 1000 € diverser Marken sind alle recht ordentlich.

Wichtiger als der Preis war mir immer der "persönliche Eindruck", obwohl ich auch von Versandgitarren (Corona) nicht enttäuscht wurde.
 
Bin nicht sicher ob das nicht in ein neues Thread gehört aber da es immer noch um Kaufentscheidung geht versuche ich es hier mal.

Macht die kürzere Mensur bei 000 einen signifikanten Unterschied bei der Saitenspannung?

Als jemand der bisher mit der E-Gitarre lange trainiert hat, um die Saiten nicht zu stark auf die Bundstäbe zu drücken produziere ich mit einer geliehenen Dreadnought nur Schnarren.

Bekommt man mit einem Halb- oder Ganzton runterstimmen die Saitenspannung deutlich herunter?

Muss man beim Runterstimmen bereits am Trussrod herumdrehen, um die Saitenlage zu korrigieren?

Kapo Empfehlung wäre auch schön wenn das Runterstimmen eine Lösung sein könnte. Ich sehe alles zwischen einem Kugelschreiber mit Haarband bis Teile für weit über 20 EUR. Wo ist da der "Sweet Spot"? Kein Schund und kein überkandidelter Lifestyle Luxuskram?

Danke.
 
Wenn Dir die Saiten zu hart sind, dann bist du zu weich! ;-)

Im Ernst, dass ist alles Gewohnheitssache und da mussten alle durch.
Hilfreich ist allerdings eine gut eingestelle und angenehm spielbare Gitarre.

Als Kapo taugt fast alles außer irgendwelcher China-Mist von Amazon.
Shubb (quasi unkaputtbar), G7th, etc..
 
Wenn Dir die Saiten zu hart sind, dann bist du zu weich! ;-)
Naja, ich habe mir meine Gitarren aus meiner Kindheit angeschaut die Jahrzehnte lang weggepackt waren.

Bei der Westerngitarre sind die Bünde durch. Sowohl bei der Konzert- und Westerngitarre sind tiefe Krater im Griffbrett. Beide unspielbar. Da war ich wohl zu hart. :)

Noch sehe ich Westerngitarre eher als gelegentliche Ergänzung zum bereits vorhandenen Klangspektrum. Daher suche ich nach Möglichkeit den Anfangsschock zu minimieren. Wobei ich nicht soweit gehen würde aus einer Westerngitarre eine verkappt E-Gitarre machen zu wollen.
 
Macht die kürzere Mensur bei 000 einen signifikanten Unterschied bei der Saitenspannung?
Ich wüsste nicht, dass Gitarren mit kleinerer Korpusform (aus der gleichen Modellreihe) auch kürzere Mensuren haben.

Was du auf jeden Fall mit einplanen solltest, ist eine Einstellung der Saitenlage. Die ist oft bei neuen Gitarren recht hoch. Besonders wichtig für Lagerfeuer- und Barregriffe ist das Feilen des Sattels - und das ist öfters bei billigeren Gitarren auch im Ladengeschäft nicht Bestandteil des "Auslieferungsservices".

tiefe Krater im Griffbrett
Zu lange Fingernägel ;)
Das macht aber nix aus - du sollst ja die Saiten auf keinen Fall bis aufs Griffbrett runterdrücken.


Edit: Upps, hier tut sich ja nicht rasend viel - das Thema ist von Anfang des Jahres und der TE war auch schon seit mehr als nem Monat nicht mehr hier. Naja, vielleicht sieht er das ja, wenn er das nächstemal für ne Frage hier reinschneit :evil:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wüsste nicht, dass Gitarren mit kleinerer Korpusform (aus der gleichen Modellreihe) auch kürzere Mensuren haben.
Doch, das ist schon so. :opa:
Hier liegt auch der Hauptunterschied zwischen den OM und 000 Modellen, die ansonsten fast die gleiche Form haben.

Martin D-28 : Mensur: 645 mm (25,4")
Martin OM-28 : Mensur: 645 mm (25,4")
Martin 000-28 : Mensur: 633 mm (24.9")

LG, Anderl
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ah ja, danke!

Wobei nicht jede 000 Gitarre die kürzere Mensur hat, die Martin 000-15M z.B. hat auch 645 mm.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wobei nicht jede 000 Gitarre die kürzere Mensur hat
Das stimmt, das geht kreuz & quer, wobei man schon sagen kann, dass die 000, 00 und 0-Modelle in der Regel die kurze Mesur haben - nicht aber die OM-Modelle.

die Martin 000-15M z.B. hat auch 645 mm.
Die 000-15M ist in meinen Augen auch ein Sonderfall (von denen es sicher mehrere gibt) , da sie eine ganz andere Korpusform hat.

Screenshot 2023-04-18 103904.jpg

(Quelle: Martinguitar.com)
Auch die kleine 00-15M hat die lange Mensur. Vielleicht passt das besser zur Mahagonidecke? :unsure:

LG, Anderl
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe seit vielen Jahren eine Fender CD60 CE. Gab's (vor 2010) für unter 200 Euro. Das aktuelle Modell scheint dieses zu sein:

Für daheim völlig ausreichend. Akkorde, Fingerpicking geht alles problemlos. Mein Hauptkriterium war damals der cutaway um an die hohen Bünde zu kommen und ein integrierter Preamp um auch mal was aufnehmen zu können.
 
...


Die 000-15M ist in meinen Augen auch ein Sonderfall (von denen es sicher mehrere gibt) , da sie eine ganz andere Korpusform hat.

Anhang anzeigen 890460
(Quelle: Martinguitar.com)
Nicht ganz richtig. Was Du da zeigst ist die 000-15SM mit dem etwas gestreckteren Korpus und einem Halsansatz am 12. Bund, die 000-15M hingegen hat einen Halsansatz am 14. Bund und die Korpusform entspricht so auch eher zB. der ebenfalls gezeigten 000-28.
Richtig ist aber, dass beide, 000-15M und 000-15SM, eine lange Mensur haben.
VG, Christian
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Als jemand der bisher mit der E-Gitarre lange trainiert hat, um die Saiten nicht zu stark auf die Bundstäbe zu drücken produziere ich mit einer geliehenen Dreadnought nur Schnarren.

Bekommt man mit einem Halb- oder Ganzton runterstimmen die Saitenspannung deutlich herunter?
Akustikgitarren haben schon unterschiedliche Spannung bzgl. der Steifigkeit der Saiten.
Bei meiner damaligen Larrivee D09 taten mir die Finger schon nach 20 min weh mit 0.12 Saiten bei einer Taylor mit 0.13 konnte ich stundenlang drauf spielen.
Hab die Larrivee damals zum professionellen Gitarrenbauer gebracht der mir die Saitenlage wunderbar eingestellt hat aber die Steifigkeit blieb und die Flossen taten immer noch weh.

Heute hab ich selbst eine Ibanez AW500 NT und die spielt sich mit 0.12 Saiten auch schön fluffig.

Mein Tipp wie immer: Gitarrenladen gehen und ausprobieren. Da merkste auch schnell welche dir am besten gefällt und ob für dich die bespielbarkeit gut ist.
 
Sind vollmassive Gitarren deutlich empfindlicher?
Ja, man muss auf die Luftfeuchtigkeit achten, ob es im Koffer nicht überhitzt.
So empfindlich, dass man lieber darauf verzichten sollte?
Wäre beinahe meine Empfehlung, günstige Vollmassive können Probleme bereiten (Luftfeuchtigkeit etc), auch mit den hochpreisigen muss man eben auch acht geben.

Für den Ton maßgebend ist die Decke, es reicht, wenn die massiv ist, Boden und Zargen können ruhig laminiert sein. Man bekommt in dieser Bauform sehr gute Gitarren, die auch klingen. Man muss auch nicht Unsummen ausgeben, um eine gute Gitarre zu bekommen (wenn es um Budget geht).
Tatsächlich kann eine Gitarre in diesem Preissegment schon ausreichend gut genug sein. Und Ja, entscheidend ist primär, ob du dich damit wohl fühlst, sie für dich gut bespielbar ist.
 
Für daheim völlig ausreichend. Akkorde, Fingerpicking geht alles problemlos. Mein Hauptkriterium war damals der cutaway um an die hohen Bünde zu kommen und ein integrierter Preamp um auch mal was aufnehmen zu können.
...Hey,
solche Tipps sind meiner Ansicht nach kontraproduktiv, denn eine akustische Steelstring (auch Westerngitarre genannt) mit der man mit etwas Anspruch längere Zeit verbringen möchte sollte mindestens eine massive Decke haben...während sie definitiv keinen Cutaway braucht...und zum Aufnehmen gibt es Mikrofone - Pickups sind zum Verstärken gedacht!

Früher war mein "günstigster Basic-Tip" immer die Cort Earth 100 - lange Zeit die preisgünstigste "richtige" Dreadnought Gitarre (da massive Fichtendecke, Mahagonihals, Palisandergriffbrett/Steg, Zargen aus gut gemachtem Schichtholz, guter Klang/Bespielbarkeit).
Mittlerweile gibt es da wohl viele Alternativen....Sigma wurde oft genannt - die günstigste Sigma mit massiver Decke war früher (weiß nicht wie`s heute ist) aus dem Cort Werk und nahezu baugleich mit der Earth 100.

In der günstigen Klasse haben Dreadnoughts oft Vorteile, da kleinere Gitarren filigranere Konstruktionen sein müssen damit sie trotzdem gutes Klangvolumen haben.
Günstige Jumbos klingen sogar oft recht dünn, da die großen Decken einfach dicker gehalten werden oder heftiger abgestützt werden um genügend Stabilität trotz kleinem Budget zu erreichen.


Gruß,
Bernie
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben