Wie teuer sollten Gebraucht-Amp-Angebote sein (und sollte man Gebrauchtangebote im Schnäppchen-Thread posten)?

[Schnabelrock]

Mal ganz zu schweigen von den Psycho-Texten wie:

"Ohne Garantie, ihr Gewürm. Ich antworte nur auf Anschreiben mit Anrede "Master". MACHT MIR EIN ANGEBOT! Nicht unter Festpreis, ihr niederen Lappen. Nur Abholung in Finsterwalde und nur gegen Sicherheitszahlung von 170% Paypal Friends. Schickt eure Tochter. KENNER WISSEN BESCHEID!"

 

[Mister Spock]

Da werden Sachen, die man mal für 60 Mark oder 80 Euro oder 1.200 Mark oder Euro gekauft hat, recht häufig für > 130% des damals NP angeboten. Nicht selten des NP in DM.

Wenn man davon ausgeht, dass man noch runtergehandelt wird, dann setzt man den Preis erst mal hoch an und freut sich, wenn man die Hälfte davon tatsächlich bekommt.

Ich kenne keinen Händler, der es sich auf Dauer leisten könnte einen Laden voller Ladenhüter zu haben, weil er viel zu teuer ist.

Ich glaube, ich kenne tatsächlich einen. Keine Ahnung, wie der Laden funktioniert, manche Ware wechselt tatsächlich, aber der hat ne Wand voller Amps, die steht da seit Jahr und Tag. Vielleicht ist der Eigentümer ja wohlhabend und hat den Laden nur zum Vergnügen und zur Beschäftigung.

Und das kann man z.B bei EBK recht gut beobachten. Krempel der über Monate immer wieder aufs neue eingestellt wird.

Das heißt dann aber, es gibt eigentlich keine echte Verkaufsabsicht, sondern "wenns einer nimmt, is gut, wenn nich, is auch nich schlimm". Wenn es Geld kosten würde, bei Ebay KA was reinzustellen, und sei es nur ein Euro, dann würden alle diese "Angebote" verschwinden.

Ebenso: Wenn es einen Cent kosten würde, eine Email zu verschicken, hätten wir schlagartig kein Spamproblem mehr, das ist genau das gleiche. Besser fürs Klima wärs auch.

 

[pat875a5]

Ist das wirklich ein Schnäppchen, wenn ein gebrauchter Amp für etwas weniger als 2/3 des aktuellen Neupreises (ohne Lieferschwierigkeiten) angeboten wird?

Das ist nur Angebot. Es hängt alles von "letzter Preis" ab.

 

[Bluesbaker]

Ich bleibe - wie drüben - dabei, dass eine pauschale %-Zahl der falsche Denkansatz ist.

Du hast aber auch eine relevante Einschränkung benannt, die wohl bei einigen überlesen wurde. Ist das Produkt "NEU" und ohne Lieferengpässe verfügbar?

Dinge wie Neuerhältlichkeit oder Lieferengpässe interessieren mich bei der Preisbewertung eines Produkts überhaupt nicht. Ein Produkt wird für mich nicht besser, wenn es neu (nicht mehr) erhältlich ist, somit hat das auf mich überhaupt keinen Einfluss.

Ganz genau!
Das meine ich mit Krämerseelen. Was sind denn das für Typen, die erst mal schauen ob das Gerödel was sie verkaufen wollen gerade nicht lieferbar ist?
"Aaah, überall ausverkauft, geifer, da kann ich, sabber, erst mal noch mal fett was auf den Preis draufhauen!"

 

[pat875a5]

EbK (149):

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/shure-sm58/2400887019-74-3507

Thomann (119):

Shure SM58S

 

[Gast286649]

Was sind denn das für Typen, die erst mal schauen ob das Gerödel was sie verkaufen wollen gerade nicht lieferbar ist?

Die haben sogar einen Namen im Netz und man nennt sie Scalper.
Da ich gelegentlich auch was mit Klemmbausteinen (Lego) mache, begegnen einen die Typen sehr häufig. Da wird das zehn bis zwanzigfache vom Neupreis verlangt.

Ist zwar kein Amp (wegen Thread Titel) aber das gleiche beobachte ich gerade auf dem Gibson Gebrauchtmarkt. 2/3 des Neupreises kommt vor, ist aber die Seltenheit. 15% - 20% vielleicht und teilweise so abgerockte Teile, dass man bei ner Cort Brennholz dazu sagen würde. Das nennt man dann Mojo oder Relic.
Ich gebe zu: Wenn ich selber Sachen verkaufe, orientiere ich mich an den anderen (aber nicht den Scalpern). Da ich meine Sachen aber tatsächlich verkaufen will, setze ich meinen Preis immer am tiefsten an.

 

[Domeni0]

Das Scalper Thema ist schon länger ein Ding. Bei manchen Sachen, die einen wirklich großen Markt betreffen kann ich den Unmut ja irgendwo nachvollziehen, aber bei Gitarren etc. ist es einfach lächerlich. Wie Infantil manch ein Sammler ist, der dann unbedingt genau diese eine Limited Edition von irgendwas haben muss, dass es schon genau so tausend mal in anderem Gewandt gibt. Die Hersteller profitieren doch davon. So kann man noch mehr Zeug an den Mann bringen, obwohl es Verstärker, Pedale und Gitarren auf dem Gebrauchtmarkt wie Sand am Meer gibt.
Marshall JVM, 94 Anzeigen auf Kleinanzeigen. Trotzdem wollen die Leute noch 800€ für ihr 15 Jahre altes Topteil.