Wie zählt man den Rhythmus richtig im Kopf mit?

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Tolstoi
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Hey,
hab vor 2 Monaten mit dem Klavierspielen angefangen und hab auch echt Spaß dabei. Ein Problem lässt mir allerdings keine Ruhe:
Wie zählt man den Rhythmus im Kopf richtig mit? Wenn ich im Kopf den Takt (Zahlen) mitzähle, fällt es mir schwer dann auch noch gleichzeitig die richtigen Noten zu spielen.
1. Wie ist das als erfahrener Musiker, läuft dann der Rhythmus praktisch passiv im Kopf mit, ohne dass man ihn aktiv zählen müsste ? :D Kann mir das irgendjemand möglichst genau beschreiben ?
2. Wenn ihr den richtigen Rhythmus einmal verinnerlicht habe, muss ich dann immernoch mitzählen?

Bin jetzt schon dankbar für alle Antworten ;)
 
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Hallo Tolstoi,

du wirfst da gerade Rhythmus und Takt in einen Topf. Lass uns das erst einmal trennen:

Das, was du zählst, ist der Takt, wie du es betonst, ist der Rhythmus. (Ganz grob und simpel)

Zum Mitzählen ist es für Anfänger wichtig, einen Taktgeber (Metronom) mitlaufen zu lassen. Schön langsam, dass du sauber mitspielen kannst. Elektronische Metronome lassen sich so einstellen, daß die Betonungen einen anderen (meist höheren) Klick haben.

Wenn der Rhythmus "drin" ist, erübrigt sich das mitzählen. Man hat sich dann sozusagen "eingegroovt". Das nützt bloß beim Üben gleich mal gar nix, sondern führt nur zu Unsauberkeiten.

Hast du einen Lehrer oder bist du Autodidakt?

Beste Grüße,
6f
 
Wenn schon, dann gründlich:
Takt teilt den jeweiligen grundschlag oder beat in überschaubare, meist wiederkehrende abschnitte,
Metrum regelt die hebungen und senkungen (die betonungen),
Rhythmus die (verschiedenen) tonlängen

Die form einer note zeigt die relative tonlänge, die lage im 5-linien-system die tonhöhe, dieses praxisbezogene koordinaten-system von zeit- und frequenz-achse lernt man lesen und auf das instrument zu übertragen, das geht nicht von heute auf morgen, üben hilft.
Ich halte viel vom "stummen spiel", sich die folge verschiedener tonlängen mit hilfe des taktschlags zu vergegenwärtigen. Später wird das automatisiert, und man "zählt" nur noch bei extrem schwierigen, unübersichtlichen stellen.
Ein metronom kann hilfreich sein (ich benutze es nie!), die finger- oder zehenspitze tuts auch.
 
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@6thfoot naja Autodidakt bin ich zum Glück nicht ganz. Ich lerne mithilfe all der Sachen, die man im Internet dazu findet und das klappt bisher auch ganz gut. Am meisten hilft mir "Fundamentals of piano practice" ein E-Book von Chuan C. Chang. Bei mir fehlt leider das Geld für einen Lehrer.
Einen Metronom hab ich auch, aber ich will ja auch nicht nur von dem abhängig sein, sondern den nur zur Korrektur sag ich mal benutzen.
@ Günter Sch.
Danke für die Aufklärung ;) mit der Terminologie kenn ich mich noch nicht so ganz aus.
 
Mir hilft es immer sich klarzumachen auf welcher Zählzeit ein Ton gespielt wird. Dann werden auch die Betonungen klarer.
Ich hab mal versucht das in einer Grafik deutlich zu machen
Zählzeit 1.jpg

Hier ist jetzt nur das Grundmetrum des Taktes eingetragen. Die Töne "sortieren" sich dann in dieses Schema ein.
 
Einfach das Bein im Takt klopfen lassen. Ich weiß nicht, warum alles immer so kompliziert sein muss.
So wirst du in der Regel nicht ungeplant schneller oder langsamer.
 
Einfach das Bein im Takt klopfen lassen. Ich weiß nicht, warum alles immer so kompliziert sein muss.
So wirst du in der Regel nicht ungeplant schneller oder langsamer.

leider trifft diese regel meiner erfahrung nach nur ganz ganz selten so richtig 100%ig zu :gruebel:

für alle anderen fälle hier mal ein paar gedanken eines trommler zum zählen:

- lautes (!!!) zählen (also reden/sprechen/babbeln/quatschen/etc.) können die leute normalerweise schon etwas länger als z.b. klavier spielen oder trommeln, also fällt es leichter, dieses einigermassen präzise und gleichmässig zu tun ... damit hat man eine gute orientierung für alles, was man mit den tasten/stöckchen so dazu spielen möchte/sollte/muss/darf

- lautes und bewusstes zählen kostet ziemlich viel "arbeitsspeicher" im hirn, kann ich trotzdem meine töne dazu spielen, hab ich im ernstfall (vorspiel/probe/gig/aufnahme) genug headroom, um nicht an meine grenzen zu stossen

- trotzdem hilft es ungemein, ein metronom zur kontrolle (!) mitlaufen zu lassen ... wohlgemerkt: zur kontrolle, nicht zum "sich durchziehen lassen" ... für fortgeschrittene masochisten bieten sich diverse spielchen mit dem klick/metronom an (selbiges mal nur auf "zwei und vier", nur auf "und", auf "punktierte 8tel", drei takte an dann einen takt aus, etc.) ... somit wird man dazu gezwungen, sich seinen "puls" im stück selbst zu suchen, und bekommt vom klick gelegentlich eine rückmeldung, ob´s noch passt

hope that helps

grüssle
 

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