Wieso noch Musik machen?

  • Ersteller David_MiS
  • Erstellt am
David_MiS
  • Gelöscht von Xytras
  • Grund: So etwas gehört ins Beschwerdesub und wenn Du schon zitierst, hättest Du auch Deine beleidigte Antwo
Musik ist einfach das größte, egal beim praktizieren oder hören.
Das tolle an der Musik ist auch, dass sie so furchtbar vielfälltig ist..

Und ich glaube, dass es nicht viele Menschen gibt, die sagen: "Wer braucht schon Musik? Ich würde mir niemals freiwillig Musik anhören!".

Ich bin auf die Musik durch meinen ersten Musiklehrer auf dem Gymnasium gestoßen.. er war immer mein Vorbild, wenn es um Klavierspielen ging.. ich hätte alles dafür gegeben ihn als Klavierlehrer zu bekommen.. da er einfach auch alle Lieder so hammergeil begleitet, dass es sich einfach nur toll anhört.. und nun versuche ich eben genau so gut zu werden wie er..

Und ich muss auch sagen, dass mir Musizieren richtig Spaß macht, egal in welcher Form, aber auch Musiktheorie macht mir ein Heiden Spaß! :D
 
Das ich diesen Ausdruck nun schon zu zweiten Mal heute lese, kann mir mal einer erklären was GAS ist? :confused:
Gear Aquipping Syndrome (Also Frauen brauchen immer Schuhe, Zocker Grafikkarten, Musiker Instrumente und so weiter)
Ich versteh den Threadsteller nicht.
Ich mach Musik, weils spaß macht. Hatte anfangs nie geplant, mit dein paar Bands doch ein paar Auftritte zu machen.
Ich wollte einfach für mich mich damit beschäftigen. Auch wenn mir keiner mehr zuhören sollte, das wär eigentlich egal. Ich tus ja sowieso nur für meinen privaten Spaß.
Ein Draufzahlgeschäft bleibt es auch - aber das ist bei so gut wie allen Hobbys so.
 
Mich würde mal interessieren was eure Beweggründe sind heutzutage Musik zu machen. Was bleibt noch übrig nach Entwertung durch das Internet, Pay to play und div. weiteren Begleiterscheinung des Zeitgeists?

Spaß an der Sasche. So einfach das klingt, so einfach ist das. Ich habe spaß daran zu musizieren, also tue ich es. Warum soll ich darüber noch weiter nachdenken wenn ich doch merke, dass er mir gefällt !? Ein höheres Ziel gibt es nicht zu erreichen.

Ist Musik nicht einfach nur ein lebenszeitfressendes und viel zu teueres Hobby das mit falschen Versprechungen lockt, Leute auf den falschen Weg bringt, mit nazisstischen Wunschvorstellungen spielt, unterschwelliges Balz-Verhalten dastellt und inhaltlich komplett überbewertet ist?

Selbst wenn das stimmt, dann wirft Musik noch mehr ab als andere Beschäftigungen. :D

Also, dass ich es wie gesgat gerne tue kommt die verstrichene Zeit nicht als verschwendet oder aufgefrssen vor. Zeit, die ich mit musizieren verbringe ist imho gut investiert. Für falsche Versprechungen bin ich zu stumpf, die erreichen mich garnicht. Was du mit "falschen Weg" meinst weiß ich nicht. `Übrigens` auch ein tiefer gelegter 3er stellt unterschwelliges Balzverhalten dar. Inhaltliche Überbewertung ist definitiv nicht gegen wenn der Inhalt das Wohlbefinden steigert.

Wozu sich für eine Branche opfern, die nichts mehr abwirft?

Die Branche wirft`ne ganze Menge ab, nämlich eine Möglichkeit, seine Zeit sinnvoll und gewinnbringend zu investieren. Opfern !? Das Wort verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.

Wieso Instrumente schleppen und 500 Kilometer fahren, wenn am Schluss 10 Nasen vor der Bühne stehen?

Dank Bauchgefühl ist uns sowas noch nicht passiert. Wenn die Gefahr besteht, dass nur 10 Nasen vor der Bühne stehen, fahren wir keine 500km.

Wieso zuviel trinken und zuviel warten, wenn man zuhause eine Tasse gesunden Tee geniessen und sich mit irgendwas interessantem beschäftigen könnte?

Weil Tee nicht besoffen macht und weil Musik durchaus interessant ist. :D

Wozu all die Opfer, der Wahn, der Stress, die Selbstaufgabe? Welche Sehnsucht steckt hinter diesem sinnlosen Gestrampel?

Die Opfer sind nur welche wenn man sie als solche Betrachtet. Wahn trifft auf mich nicht zu. Stress kann man bereits im eigenen Kopf bekämpfen. Und nicht vergessen : Es gibt auch positiven Stress. Es ist die Sehnsucht nach spaß und einem guten Gefühl.


:) :) :)


Was hält Euch bei der Stange?

Aber die interessiert nicht so sehr, wenn schon eher die Frage wann es unbedingt Zeit ist, aufzuhören oder besser noch: Was hält Euch und Eure Bandkollegen musikalisch gerade in solchen Phasen bei der Stange, wie geht Ihr damit um bzw. welche neuen Wege schlagt Ihr ein?
Mich hält der Gedanke an meine verhältnismäßig junges alter bei der Stange. Ich bin mit 27 in unserer Band mit Abstand der Jüngste, habe, anders als die anderen, keine Familie, keinen Haushalt, keinen geregelten Ablauf und wenige Pflichten. Unsere Band hat riiiiiesiges Potenzial was aber zu wenig genutzt wird, da die anderen in der Band vielleicht schon soweit sind, dass sie gemerkt haben, auch in anderen Dingen, die geringere Investitionen erfordern, Erfüllung zu finden. Familiengründung zum Beispiel. Das kommt einfach so. Dann fällt mal`ne Probe aus weil kein Babysitter verfügbar ist, dann schläft alles ein Bisschen ein und der andere geht lieber zur Skatrunde anstatt in den Ü-Raum. Und ein ganz anderer stellt das Üben ein weil es für die 200 Besoffenen Zuschauer auch "reicht", einmal in 2 wochen kurz zu dudeln.
Tja, aber es ist eben imernoch besser vorhandenes Potential zu verschleudern als an nicht vorhandenem zu verzweifeln. Noch dazu kommen andere Vorteile, wie zum Beispiel ein superguter, billiger Tonmann und die Tatsache, dass wenn alles passt, es wirklich nichts besseres gibt. Ich bin glücklich in meiner Band weil ich weiß, dass es nicht die Letzte ist, in der ich mit meinen 27 Jahren gespielt haben werde. Und all das Wissen, also zu wissen was es heißt eben noch 4,5 andere Meinungen bei Arrnagements und Songsauswahl berücksichtigen zu müssen, zu merken wenn jemand wirklich richtig geil spielen kann, zu wissen, dass Lampenfieber abebbt und zu wissen und was man noch so alles in all den Jahren innerhalb einer Band lernen kann wird irgendwann Anwendung finden. Vielleicht in`er selbstgegründeten Band oder vielleicht finde ich auch`ne Band, die nur auf genau mich gewartet hat oder, oder oder..... Das Warten auf diesen Moment ist zumindest Teilweise mein Motor.

Natürlich macht es aber auch einfach spaß aufzutreten, zu proben etc. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann da vielleicht nur von mir Sprechen, aber in erster Linie ist Musik für mich Leidenschaft und ein Ventil um meine Gedanken und Emotionen freien Lauf zu lassen. Ich mache schon 17Jahre Musik, und dass aus jenem Grund weil für mich die Musik zum Leben dazu gehört. Ausserdem ist es in meinen Augen das beste Hobby was es gibt. Im Gegensatz zum Briefmarken sammeln, kann man vom Alltag in seine persönliche Traumwelt stürzen und sein eigenes Ding machen. Ich kann tierisch gut bei Musik abschalten - und Musik hält mich auch in gewisserweise am Leben. Egal durch welche Umstände,
Exbeziehungen, Freundeskreis der später an Drogen abgestürzt ist usw... Musik hat mich immer von allem fern gehalten. Immer zog ich mich in meine Traumwelt zurück und konnte spielen was ich wollte. Andersrum, kann man Anerkennung davon bekommen, je nachdem wie gut man Musik macht. Davon abgesehen dass ich von meiner persönlichen Musik nie Reich werden würde, was mir aber egal ist. Denn die muss aus dem Herzen kommen und man sollte sich Treu bleiben. Jeder Trottel kann in einer Coverband spielen und sich am Ruhm der anderen bekleckern. Worauf stolz sein wenn man Komplimente dafür bekommt indem man nur Sachen nachspielt ? Das Gefühl was eigenes Erschaffen zu haben, und jedesmal Menschen zu sehen die auf deine Musik abgehen - auf denen Riffs bangen oder Party machen ist auch ein wichtiger Teil des Antriebes.
Beim Musik machen kann man sich so richtig austoben ohne Limit. Wo findet man sowas noch ? Heutzutage ist man doch unter Zwangsmässigkeiten in der Gesellschaft so verankert dass einem kaum noch Platz für Individium gegeben wird.
 
Jeder Trottel kann in einer Coverband spielen und sich am Ruhm der anderen bekleckern.
Es kann auch jeder Trottel eine eigene Band gründen, über die Qualität und den Erfolg sagt das nichts aus... Im Gegenteil: für eine gute Coverband braucht man sehr gute, vielseitige Musiker... Ich persönlich glaube z. B. Nicht dass ich nach mittlerweile auch 17 Jahren Banderfahrung mit teilweise auch recht anspruchsvollem Zeug bei einer richtig guten Coverband einsteigen könnte. Insofern finde ich diese Geringschätzung der Leistungen anderer unangebracht. Aber bitte lasst uns hier nicht die Coverband Vs eigene Songs Diskussion führen.


Mobil gesendet.
 
Andere haben schlicht und einfach Spaß und Interesse am Musikmachen. Das soll es ja geben.

In der Tat. Das soll es geben :)

David, sprichst Du eigentlich von Musik als Beruf oder von Musik als Hobby? Ich sehe da einen Unterschied.

Leute, die von Musik leben (müssen), sind genau dem gleichen Stress ausgesetzt, wie jeder andere Berufstätige auch. Die müssen vielleicht auch mal einen Gig 500 km entfernt annehmen, weil sonst das Geld nicht reicht. Oder doch zwischendurch etwas anderes arbeiten.

Ich selber habe mich genau deswegen bewusst gegen Musik als Beruf entschieden (ich hatte mir das einmal eine Zeit überlegt) und bin auf etwas anderes ausgewichen, das mir auch sehr viel Spaß macht. Und damit kann ich die Musik als Hobby weiter wirklich mit Spaß betreiben. Sie ist für mich Ausgleich zum anstrengenden Beruf, ich kann runterkommen damit, mich erholen, spielen wann, was und wie ich lustig bin. Es ist immer meine Entscheidung. Das wollte ich mir nicht kaputt machen lassen.

Und somit mache ich immer noch gern Musik. Weil es mir Spaß macht, weil ich mich damit erholen kann, weil ich da nette Leute sehe (ok, die sehe ich im Beruf auch :) ), weil es ohne Musik schlicht nicht geht.
 
ne Momentaufnahme warum ich Musik mache:
ich spiel grad die Steve Cropper Licks von Doc Of The Bay von Otis Redding auf meiner Gibson ES 335 und in meinen Gedanken werd ich sofort an die San Francisco Bay gebeamt :) das is doch einfach n geiles Gefühl oder nich?:cool:

:D
 
David, sprichst Du eigentlich von Musik als Beruf oder von Musik als Hobby? Ich sehe da einen Unterschied.
In seinem zweiten Beitrag wird ja deutlich, dass er da eben nicht trennen kann, und das vielleicht eher das problem ist. Also dass er entweder sein Leben komplett der Musik widmet (wofür er sich entschieden hat), oder es ganz bleiben lässt.
 
So ähnlich hatte ich das auch verstanden. Mich hat nur irritiert, dass die meisten Antworten auf Musik als Hobby abzielen. Und ich bin der Meinung, da muss man durchaus differenzieren. Wobei ich auch Profis kenne, die durchaus Sinn darin sehen, Musik eben beruflich zu machen und Spaß daran haben.
 
Was bleibt noch übrig nach Entwertung durch das Internet, Pay to play und div. weiteren Begleiterscheinung des Zeitgeists?
Moment mal: Diese Entwertungen betreffen ja überwiegend gespeicherte Musik, also CDs, mp3s und so weiter - während es immer noch viele viele Menschen gibt, die bereit sind, sich für die Liveperformance von Musiker_innen ein halbes Monatsgehalt aus den Rippen zu schneiden.

Wo noch die Inspiration herholen, wenn eh alles Kapitalismus ist?
Kapitalismus ist doch auch eine wesentliche Inspiration für viele Musiker_innen. Kapitalismus macht so viel kaputt, Kapitalismus zerstört die Umwelt, macht Arschlöcher, Kinderarbeit und Kriege. Antikapitalistische Musik muss nicht automatisch der typische Protestsong sein. Weil einfach alles in der Welt kapitalistisch verwertbar ist, lässt sich auch über alles antikapitalistisch singen. Auch musikalische Subkulturen, die sich nicht als politisch begreifen, positionieren sich in ihrem Musik-als-Eskapismus-Gehabe zum Kapitalismus.

Ist Musik nicht einfach nur ein lebenszeitfressendes und viel zu teueres Hobby
Wer sagt denn, dass du ein Instrument spielen können musst, um Musik zu machen? Oder dafür tausende Euro hinblättern musst?

das mit falschen Versprechungen lockt
Ja! Anders lässt sich da ja schlecht Kapital rausziehen, wenn es das Denken "Ich muss berühmt werden, indem ich mir teures Equipment kaufe und mich von Veranstaltern und Labels ausbeuten lasse" nicht wäre.
Was aber auch nicht heißt, dass es keine Menschen gäbe, die sich dem zu entziehen versuchen!

unterschwelliges Balz-Verhalten dastellt
Jein! Einerseits: Sobald wir uns irgendwie körperlich darstellen, leisten wir "sexuelle Arbeit". Gerade Rockmusik, Pop und Hip Hop sind in höchstem Maße sexualisierte Genres. Aber es gibt ja auch Musik, wo das Geschlecht und die körperliche Performance völlig in den Hintergrund treten bzw. Nicht vorhanden sind. In der Elektronischen Musik zum Beispiel (auch wenn die nicht automatisch frei von Sex und Sexismen ist.)
Und zum Glück gibt es auch Musiker_innen, die versuchen, queere Musik zu machen.

und inhaltlich komplett überbewertet ist?
Definitiv! Ich finde, die Leute sollten 99% ihrer Songtexte in die Tonne kloppen und sich nur noch auf das konzentrieren, was ihnen wirklich, wirklich wichtig ist.

Warum mache ich trotzdem Musik? Weil mich nichts so sehr berührt wie Musik, weil ich Musik liebe - und weil Musik ein gutes Medium sein kann, an allen von dir erkannten Zuständen etwas zu ändern.
 
Ich bin kein guter Fußballer und habe mir gedacht es denn dann mit Gitarre zu versuchen reich und berühmt zu werden. Hat nicht ganz geklappt :rolleyes: Aber das mit den Mädels hat prima funktioniert und auch sonst gab es eine Menge Spaß. Davon ab, dass es wohl kaum ein vergleichbares und intensiveres Gruppenerlebnis als in einer Band gibt. Mit allem was dazu gehört ;) Ich möcht´s auf jeden Fall nicht missen. Zudem spiele ich für mein Leben gern Gitarre. Mir ist es auch völlig wurscht aus was für Beweggründen andere Musik machen. Soll eh jeder für sich sehen, wie er klarkommt. Mir ist es allerdings wichtig, dass ich mit den Leuten, mit denen ich zusammenspiele auf einer Wellenlinie liege. Und dieses Gefühl was dann beim miteinanderspielen entsteht, ist das warum ich jetzt immer noch gerne Musik mache.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Aufjedenfall sollte man bei dem was man macht dahinterstehen. Es ist auch schwer, anderen seine Beweg-gründe zu Mucke machen zu erzählen. Jeder hat andere Ansichten. Manche machen Musik Proffesionell oder eben Amateur, der Spass and der Sache darf nie verloren gehen. Ob jetzt jemand den Rockstar macht wegen dem Geldes oder wegen A.L.S. ist vollkommen egal. Es gibt auch nicht nur positive Seiten am Musik machen, oft muss man kompromisse eingehen, oder sich in einer Szene bewegen die einem nicht zusagt - obwohl einem die Musikrichtung gefällt. Mir gefällt an Musik bzw in einer Band spielen, eigene Songs zu schreiben, Konzerte zugeben, mit anderen Bands/Musiker sich zu unterhalten und seine eigene Kunst den anderen Leuten näher zu bringen... Am wichtigsten finde ich jedoch dass man bei was man auch immer macht, 100% dahintersteht mit dem Herzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
..wenn man zuhause eine Tasse gesunden Tee geniessen und sich mit irgendwas interessantem beschäftigen könnte?

Ich sehe hier den Haken. Ich glaube nicht, daß du (wie jeder andere, der als Rampensau geboren wurde) mit ner Tasse Tee und
Sonnenuntergang ankucken glücklich bist, wenn du weißt, daß deine Kollegen im selben Moment vor ner tobenden Meute spielen.

Meine Meinung: wir sind alle Triebtäter der selben Art. Das hat mit Verstand nicht viel zu tun - vielleicht Sinn?? - aber ich wüßte nicht,
wie man das einem Nicht-Musiker erklären könnte. Wir sind alle bekloppt. Ich habe jedenfalls nur solche Musiker kennengelernt und
ich verstehe mich blendend mit diesem Schlag Mensch. :D


cheers, fiddle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich glaube, dass war lange Zeit auch eine wichtige Motivation für mich ...:)
:D

Ich sehe hier den Haken. Ich glaube nicht, daß du (wie jeder andere, der als Rampensau geboren wurde) mit ner Tasse Tee und
Sonnenuntergang ankucken glücklich bist, wenn du weißt, daß deine Kollegen im selben Moment vor ner tobenden Meute spielen.
Doch, ein wenig Romantik kannst Du uns Triebtätern schon zugestehen. Und mit der richtigen Partnerin, kann das sogar sehr schön sein! Das muss dann aber auch erst einmal für eine Zeit reichen. Auf der Bühne ist es nämlich mindestens genauso schön ;)
Meine Meinung: wir sind alle Triebtäter der selben Art. Das hat mit Verstand nicht viel zu tun - vielleicht Sinn?? - aber ich wüßte nicht,
wie man das einem Nicht-Musiker erklären könnte. Wir sind alle bekloppt. Ich habe jedenfalls nur solche Musiker kennengelernt und
ich verstehe mich blendend mit diesem Schlag Mensch. :D
Naja, bis auf ein paar ganz wenige hier aus dem Forum ;)
Aber erklären kann man das wirklich keinem normal Sterblichen. Selbst Freundin, oder wem auch immer. Man kann nur hoffen, dass der Partner einen so akzeptiert, wie man ist.
 
Also ich finde man sollte sich nicht so sehr den Kopf zerbrechen über dieses Thema. Am Anfang sollte die Entscheidung stehen, ob man das ganze wirklich nur als Hobby betreiben will oder eben nicht.

Z.B. Thomas der Selbstständige IT-Buden Besitzer, verwirklicht sich doch mit seiner Bude selbst. Er will einem Abend die Woche ein bischen den Bass zupfen und 2 Konzerte im Jahr spielen.
Um mit seinen Freunden ein paar Bier zu trinken und Spaß bei den Auftritten zu haben ist er bereit die Proberaummiete und andere Kleinigkeiten zu bezahlen. Alles was darüber hinaus geht, ist ihm zu viel. Er will nicht seinen Laden schließen und dafür durch die Käffer touren....Verständlich.

Gehen wir jetzt mal von einem anderen Fall aus. Da ist jemand total unzufrieden mit seinem Job, kann hervorrangende Songs schreiben und möchte richtig was erreichen mit der Musik.
Super! Warum denn nicht? 90% eben dieser Fälle wollen richtig was erreichen. Nur sie tun nichts oder nur das falsche dafür. Der Traum vom Plattenmanager der um die Ecke kommt und winkt, ist meistens noch weitverbreitet in den Köpfen drin. Es heißt eben, alles oder nichts. Wenn sich dieser Jemand jetzt dafür entscheidet, alles zu versuchen...dann ist dieser Jemand 90% der Zeit nicht als Musiker sondern als Manager,Webdesinger,Booker,Artistdirector,Finanzbuchhalter,Werbeprofi,Versandmitarbeiter,Callcenteragent,Promoter,Produzent, Psychologe,Rechtsberater(wenigstens Grundkentnisse) und Firmenchef gefragt. So angenommen dieser Jemand der wirklich etwas vor hat, erfüllt diese Aufgaben...dann ist ein Grundstein gelegt. Ich behaupte in 95% der Fälle ist dieser Jemand aber leider ein Träumer, der wirklich tolle Stücke schreibt oder super singen kann...eventuell ein Riesentalent....Nur wird das nie jemand erkennen, wenn dieser Jemand nicht wirklich anfängt die Arbeit zu erledigen. Mit der Arbeit meine ich, den Fokus auf die unangenehmen Dinge zu legen, die einem leider keiner abnimmt. Bevor Herr Jemand diese Dinge nicht beherrscht und berücksichtigt...braucht er sich nicht im entferntesten mit irgendwelchen Fragen bezüglich seiner Karriere beschäftigen...er wird einfach niemals eine haben. Hier bleibt dann wohl nur noch der Gang zu DSDS oder anderen Formaten.

Also wer Musik wirklich als Hobby sieht, hat immer Spaß daran. Wenn der Spaß in Enttäuschung oder Streß ausartet, kann man genau so gut auch ne Pause einlegen.
Wer aber ernsthaft etwas mit der Musik erreichen möchte, der sollte von Anfang an mit der richtigen Einstellung an die Sache rangehen. Sich bewusst sein, das er vor allem als (siehe Fettgedruckt) arbeiten wird und dann ganz am Ende erst wissen wird, ob seine Musik der große Wurf werden kann.

Wenn man damit leben kann alles zu tun was getan werden muss, finanzielle Risiken einzugehen ohne Gewähr das man jemals etwas davon wieder sieht, seine Lebenskraft für seine Sache zu opfern...um am Ende stolz von sich sagen zu können : Ich habe alles versucht, ich habe nicht den Schwanz eingezogen und habe was anderes gemacht weil es leichter war, dann kann es was werden.

Zusammenfassung:
Ob Profimusiker oder Hobbymusiker entscheidet sich von ganz allein mit den Dingen die man dafür macht, und durch die Reaktion der Umwelt.

Ambitionierte Musiker ohne Hintergrundwissen, Weitsicht und Knowhow die nur schön singen,spielen usw. sind ebenfalls so lange Hobbymusiker
bis sie das ändern oder ein Projekt finden, wo jemand diese Aufgaben übernimmt.

Ob Profi oder Amateur ist am Ende nicht unbedingt eine Frage der Qualität, sondern des Marktwertes. Schaffst Du es mit absoluter Gammelmusik die Massen
zu erreichen..verdienst Du Geld. Ist es so viel das Du davon leben kannst..bist Du ein Profimusiker. Machst Du geile Musik, kein Arsch will es hören weil Du Dich nen ******dreck um
die Vermarktung kümmerst...verdienst Du nix..und bist ein Amateur.

Willst Du also ein Profimusiker sein, dann gründe eine Firma (ne amtliche Band mit allen Funktionen) oder werde richtig richtig gut an deinem Instrument und gründe ne Firma (ne amtliche Promotionagentur, für den neuen geilen Tour und Studiomusiker).

Hast Du das gemacht, stellt sich die Frage garnicht mehr ob man weiter macht oder nicht. Dann steckt so viel Leidenschaft drin, das man gerne schaut wohin es führt.

Alles andere ist Hobby und bleibt Hobby!
 
Jein! Einerseits: Sobald wir uns irgendwie körperlich darstellen, leisten wir "sexuelle Arbeit". Gerade Rockmusik, Pop und Hip Hop sind in höchstem Maße sexualisierte Genres. Aber es gibt ja auch Musik, wo das Geschlecht und die körperliche Performance völlig in den Hintergrund treten bzw. Nicht vorhanden sind. In der Elektronischen Musik zum Beispiel (auch wenn die nicht automatisch frei von Sex und Sexismen ist.)
Und zum Glück gibt es auch Musiker_innen, die versuchen, queere Musik zu machen.

Deshalb muss ich auch heute immer wieder lachen,wenn von authentischen,tiefgründigen oder Vollblutmusikern die Rede ist.

Sie sind es schlicht nicht, weil sie sich alle für moderne performance und Erwartungen verkaufen,um noch erfolgreicher zu sein. Das geht nunmal nur als Kommerzattracktive Marionette.

Geht alles,nur ist es musikalisch ermüdend, zumal es heutzutage Persönlichkeiten sind,die man manchmal sogar untereinander verwechseln kann ... mit anderen Worten,Langweilig und nichts neues.

Aber stimmt ,sex sales. Also nur weiter so. ;-)
 
Ich kanns mir nicht mehr leisten, Unmengen an Geld und Zeit in Musik zu verpulvern. Aber solange ich auch mit den aktuell vorhandenen Ressourcen noch Musik machen kann, mach ich weiter. Und wenn auch das irgendwann nicht mehr geht, spiel ich allein zuhause, schreib mir mein Zeug von der Seele und sing es den Meerschweinchen meiner Kinder vor. Kann nicht anders. Andere schreiben Tagebuch, joggen, boxen oder saufen zum Stressabbau.

Alex
 
Ich Antworte direkt auf die Eingangsfrage, weil ich nicht alles durchlesen möchte. Die Antwort fällt sehr kurz aus:
Musik machen und alles drumrum macht riesen Spass! Darum tu ichs.
 
OP, du hast doch recht. Musik machen bringts doch voll nicht.

Mich hat mal ein 12-jähriges Mädchen erschüttert, die - auf mein Angebot ihr Gitarrenunterricht zu geben - entsetzt sagte "nein damit will ich nicht anfangen denn davon wird man süchtig und kann damit nicht mehr aufhören". Da hat sie doch irgendwie recht, oder nicht?
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben