Wo kann man HiEnd-Preamps mieten?? Raum Darmstadt - Mannheim

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Hallihallo,

Der Titel sagt's ja schon. Bei einer meiner Bands steht eine Aufnahmesession an, wir wollen an einem Wochenende eine Liveaufnahme (ohne Publikum ;)) machen, mit 2 Hauptmikros und evtl. noch 2-3 closed mics für evtl. Lautstärkeanpassungen hinterher. Nun brauchen wir noch Vorverstärker - und zwar nach Möglichkeit was richtig gutes. Ich habe mir Tipps von einem befreundeten Studio-Profi aus New York geholt, und alles paßt soweit. Nur meint er, daß die Preamps bei einer solchen Aufnahme (kompl. Band mit 2 Mikros) ungeheuer wichtig wären, also wichtiger als ohnehin schon, und ich solle mir doch Daking oder API Preamps mieten.

Nur, wo kriegt man sowas? Gibt's zwischen Darmstadt - Mannheim - Heidelberg irgendwo die Möglichkeit, solches Equipment zu leihen?

Macht das Session sowas? Weiß es jemand? Oder evtl. sogar MS? Wäre beides zwar etwas weit - ginge aber zur Not auch, wenn wir's zeitlich und logistisch gebacken kriegten. Es irgendwo bestellen, dann benutzen und dann wieder zurückschicken ist nicht gerade mein Ding... Hab' im Netz schon reichlich rumgestöbert und bevor ich anfange, wild in der Gegend rumzutelefonieren, wollte ich zunächst hier mal nachfragen.

Vielen Dank schonmal!




p.s. hätte das eher in die "Soundkarten, Interfaces & Preamps"-Sektion gehört? Falls ja, bitte verschieben und meine Entschuldigung akzeptieren :)
 
Eigenschaft
 
Was ist denn das für eine Band? Musikstil, Instrumentierung, Gesang?
 
Wüßte nicht, was das mit der Frage zu tun hat, aber von mir aus: Rockband; Drums, Bass, Gitarre, Gesang - wobei letzterer nachträglich aufgenommen und es Overdubs für Soli und Background-Gesang geben wird.
 
Ich weiß jetzt nicht wie gut der Raum ist und wie genau ihr die Mics positionieren wollt, aber angesichts der Tatsache das ihr da eh nur eine verwaschene Hallsuppe aufnehmen werdet würde ich mir da um die Vorverstärker nicht so arg viele Gedanken machen.

Ich würde wenn einen Testlauf machen, vor allem auch um den Sound, Aufstellung und Lautstärken abzustimmen (ihr könnt hinterher nix mehr machen) und um Festzustellen was ihr noch direkt Abnehmen müsst. Bei der Gelegenheit könnt ihr dann auch hören ob euch wirklich noch Edel-Preamps fehlen.

Was wollt ihr denn für einen Sound erreichen? Das ist ja schon recht ungewöhnlich was ihr da vor habt.
 
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Ich kann MatthiasT nur zustimmen.

Ich weiß, Du hast nicht gefragt und ich finde eigentlich ungebetene Ratschläge nicht gut, aber lieber noch mal nachgefragt, bevor ihr Zeit und Geld verschwendet: Wisst Ihr wirklich, was Ihr da tut? Eine (nicht-akustische) Rockband so aufzunehmen, wird zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. Außer vielleicht, man möchte schnell mal die Probe mitschneiden. Dann sind aber die Preamps wirklich herzlich egal. Die VIEL wichtigeren Punkte wären hier Raumakustik und Aufstellung der Mikros. Aber wie gesagt, selbst wenn diese Punkte ideal gelöst sind, kommt da keine Produktion 'raus, die auch nur halbwegs den heutigen Standards und Konventionen einer (Live-)Rock-Produktion nahe kommt.
 
Um das mal kurz zu präzisieren: Nehmen wir mal an ihr wollt wirklich das akustische Abbild einer Rockband auf die Festplatte bekommen. Das halte ich erstmal nicht für verkehrt, man muss sich nicht an Normen halten und wie jeder andere klingen. Man kann da durchaus sein eigenes Ding fahren und auf Konvetionen scheißen.

Was ihr aber unter jedem Umständen wollt ist ein einigermaßen direktes Klangbild, und das ist so kaum machbar. Je weiter ihr ein Mic von der Schallquelle entfernt aufstellt desto geringer wird der Direktschallanteil während der Diffusschall der von dem Raum vielfach reflektiert völlig unkorreliert im Raum herumspaziert an jeder Stelle etwa den gleichen Pegel hat. Irgendwann kommt man so an den sog. Hallabstand wo beides gleich laut ist. Und dieser Abstand ist je nach Raum nicht sonderlich groß. Da bist du mit einer Aufstellung der Mics die die komplette Band aufnehmen soll weit drüber - außer natürlich du bekommst deine komplette Band auf einen Kubikmeter konzentriert. ;)
Das heißt dass das was du aufnimmst nicht der Klang der Band ist mit ein wenig Raum dabei, sondern die Reflektionen des Raums wo sich noch ein wenig Direktschall drin versteckt. Nimm mal eine Aufnahme, Pack ein Hallplugin drauf und dreh den Trockenanteil weg, dann bekommst du eine grobe Ahnung wie es klingen wird.

Entweder habt ihr einen Raum der so gigantisch ist dass das kein Problem ist (andererseits will man auf einer Rockaufnahme auch keine Nachhallzeiten von 2-4 Sekunden drauf haben) oder ihr macht das auf dem freien Feld draußen. Oder ihr nehmt einige Stützmics und benutzt die Raummics nur um der Aufnahme Tiefe zu geben.


So oder so, von allen Problemen die ihr habt ist die Wahl des Preamps das egalste, und das mit maximalem Abstand.
Und wenn ihr unbedingt genau so aufnehmen wollt, dann mein Rat: Gebt so wenig wie möglich aus, das Ergebnis wird kaum über dem eines Proberaummitschnittes mittels Handyrecorder irgendwo im Raum aufstellt liegen, und das unabhängig davon wie gut das restliche Equipment ist. Das ist akustisch nicht tauglich.
 
Magst Du uns an den Tipps von dem New Yorker teilhaben lassen? Ich wäre sehr neugierig darauf.
Ich werde es mal mit meinen Worten zusammenfassen, da ich nicht gerade wild darauf bin, eMails, die wir privat ausgetauscht haben, in einem Forum zu veröffentlichen. Auch den Namen werde ich nicht nennen, es sollte genügen, daß dieser Mann bei Produktionen von B.B. King, Richard Marx, Bill Champlin und noch einigen mehr mitgewirkt hat, ich ihn nun schon seit 10 Jahren persönlich kenne und fast alles gehört habe, was er eingespielt und produziert hat. Dem Urteil vertraue ich voll und ganz.

Ich finde es auch ok und bin dankbar für alle, die sich die Mühe machen, mich über die Möglich- oder Unmöglichkeit dieses Unterfangens zu belehren :D. Nun bin ich nicht gerade ein Neuling und weiß was ich tue. Wir reden hier auch nicht von einer CD-Produktion, sondern in erster Linie von einem Experiment. Ich bin also selbst auf das Resultat gespannt, weiß aber, daß die Chancen nicht so schlecht stehen - denn ich kenne den Raum, die Instrumente sowie die Musiker sehr gut und traue uns das durchaus zu. Übrigens hasse ich jede Art von Sterilität bei Aufnahmen und könnte bei 95% aller selbstgemachten Aufnahmen direkt k0tzen, weil es nur nach NoiseGates und Rumgeschnippel klingt.

Auf meine Anfrage hin, ob es denn überhaupt Sinn macht, solch eine Idee zu verfolgen (siehe da, da bin ich auch drauf gekommen :)), kam als Antwort, es sei machbar und auch schon gemacht worden, aber man brauche einen gut klingenden Raum, sehr gute Mikros (er empfiehlt Schoeps oder DPAs) und sehr gute Preamps (hier die Empfehlungen Daking, API, Neve).
Es ist vollkommen klar, daß das Positionieren der Mikros der wichtigste Punkt an der ganzen Sache ist und dafür wohl ohne Zweifel die meiste Zeit draufgehen wird. Ich plane 2 Tage dafür ein, vorher einen halben Tag um den ganzen Schmodder aufzubauen, sowie die Instrumente zu platzieren und danach 1 Tag für die eigentliche Aufnahme. Darüber hinaus machen die 2 Mikros im Raum die eigentliche Aufnahme, während es noch ein Bassdrum, ein Snare und evtl. ein Gitarrenboxmikro geben wird - einfach nur für den Fall, daß hinterher Lautstärkeanpassungen notwendig sind, diese closed Mikros sind also weit weniger wichtig. Das waren auch seine Tips, war aber schon vorher klar.

Dann noch zur Positionierung der Instrumente, die sehr nahe zusammengepackt werden müssen - eigentlich auch logisch - da werde ich vorher noch einige Versuche zu machen. Es gibt auch etliche verschiedene Absorber, die ich überall im Raum anbringen kann - haben wir beim Einzug damals extra so vorbereitet, wobei der Raum auch ohne schon relativ trocken und aufgeräumt klingt.

Wie gesagt, es wird vor der eigentlichen Aufnahme jede Menge Versuche geben, wie was wo aufgebaut wird und wo was wie klingt, welche Mikros wir verwenden etc. Das einzige, was wir nicht haben, sind eben gescheite Vorverstärker. Wir machen Testaufnahmen mit dem Equipment was wir haben und sobald wir die besten Plätze für die Mikros und die Instrumente gefunden haben und alles so weit klar ist, wollen wir gute Preamps mieten und die Aufnahme machen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß uns die Miete dafür umbringen wird - also warum nicht?

Ich finde es ein wenig schade, daß bei einer diesbezüglichen Frage immer gleich mehrere Leute aufspringen und sagen, daß es doch eh keinen Sinn hat. Vielleicht stimmt's sogar, vielleicht auch nicht - das werde ich schon früh genug herausfinden :). Für mich ist das Faszinierendste am Recording, daß es eigentlich nix gibt, was in Stein gemeißelt ist. Niemand kann eine Pauschalantwort darauf geben, wo man seine Mikros positionieren soll - man muß es einfach ausprobieren. Und ich will gar nicht wissen, wie viele klasse Aufnahmen schon entstanden sind, gerade weil jemand was gemacht hat, bei dem andere die Köpfe geschüttelt haben, aus Unwissen, aus Trotz, aus Neugier, weshalb auch immer - jedes Tape Op ist voll davon. Ich werde einen Heidenspaß an der Aktion haben und eine Menge dazulernen, völlig egal, was am Ende rauskommt - und alleine das ist die Sache wert.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin dankbar für jede Antwort. Es wäre nur schön, wenn zwischendurch auch mal jemand auf die eigentliche Frage antworten würde :p
 
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin dankbar für jede Antwort. Es wäre nur schön, wenn zwischendurch auch mal jemand auf die eigentliche Frage antworten würde :p
Da kann ich leider nicht sonderlich helfen. Darmstadt ist jetzt nicht gerade eine Weltmetropole, so viele Nutzer die auch noch gerade die Kontakte zu Leuten haben die Edelpreamps verleihen wird es hier nicht geben. Grase doch einfach mal alle Studios in der Nähe ab ob du gegen entsprechendes Endgeld was bekommen kannst.

Auch wenn du Kritik nicht hören magst (im Zweifel einfach darüber weg lesen) und so sehr ich Experimente toll finde und anscheinend auch ein ähnliches Ideal im Kopf haben wie eine Rockproduktion aussehen sollte - es gibt nun mal ein paar Kleinigkeiten die sich gemeinerweise nicht ändern lassen. Scheiß Physik und so...
Und ich bin immer noch der Meinung dass bei deinem Vorhaben die Wahl des Preamps das mit allergrößtem Abstand das unwichtigste Detail ist um das du dich kümmern solltest.
Nur mal interessehalber: Wie sieht das Setup denn aus? Also, wie groß ist der Raum, wie ist die Aufstellung geplant usw?
 
Sicher wurde sowas schon gemacht! Die Beatles haben irgendwann in ihrer Karriere damit begonnen, auf 4 (!) Spuren aufzunehmen. Alles davor wurde genauso wie du es beschreibst durch Platzieren der Musiker im Raum "gemischt" und mono oder stereo aufgenommen.

Der Argwohn hier kommt mit Sicherheit daher, dass gefühlt 95% der Fragesteller hier noch eher am Anfang ihrer Karriere stehen und tatsächlich oft sehr naive Vorstellungen haben. Nimms nicht persönlich.

Ich wäre sehr neugierig darauf. Vllt kann ich Euch helfen. Kriegst gleich ´ne PN.
 
Sicher wurde sowas schon gemacht! Die Beatles haben irgendwann in ihrer Karriere damit begonnen, auf 4 (!) Spuren aufzunehmen. Alles davor wurde genauso wie du es beschreibst durch Platzieren der Musiker im Raum "gemischt" und mono oder stereo aufgenommen.
Das Radikale an der Aufnahmetechnik der Beatles war doch das konsequente close miking was so vorher noch niemand gemacht hat, oder vertue ich mich da gerade?

Wie auch immer, ich bin gespannt was bei raus kommt. Aber sonderlich viel erwarten würde ich nicht, egal mit was für Preamps.
 
Genau, alles was älter ist, ist idR NICHT close miked.
 
Genau, alles was älter ist, ist idR NICHT close miked.
Soweit ich weiß wurden die ersten beiden Alben auf Zweispurrecordern aufgenommen. Wenn man das mal aus dem historischen Kontext heraus nimmt - will man heute noch so einen Schlagzeugsound haben? Wenn genau das erwünscht ist will ich gar nichts gesagt haben. Bei akustischer Musik könnte ich mir das sogar noch einigermaßen vorstellen... nunja es hatte schon einen Grund warum auch die Beatles das nur solange gemacht wie die fehlende Technik sie dazu gezwungen hat.

Ich bin ja schon ruhig, vllt gehe ich einfach fälschlicherweise davon aus dass der TE davon ausgeht dass es sich am Ende nach Rock anhört. Für eine "ich will klingen wie Anfang der 60er" Aufnahme ist das sicher nicht ganz verkehrt.
 
Ich nehme gar nix persönlich und ich höre mir auch Kritik sehr gerne an. Das mit den Fragestellern kenne ich auch - aus dem Gesangsteil dieses Forums ;). Die Naturgesetze können wir nicht ändern und das Argument mit dem Hallabstand ist völlig legitim :great:. Nur meiner Meinung nach gibt es im Recording Bereich nix, was nicht wenigstens einen Versuch wert ist. Und wir haben bei den letzten Aufnahmen alle hübsch einzeln eingespielt und alles schön nach Vorschrift gemacht - mit einem Ergebnis, das mir nicht gefällt. Jetzt stehen wg. Umbesetzung neue Aufnahmen an, also wird halt einfach mal was probiert. Wenn's tatsächlich grottig wird, können wir immer noch einen anderen Weg gehen...
Wir sitzen ziemlich genau zwischen Darmstadt und Mannheim und klar gibt es solche Preamps nicht an jeder Ecke, deswegen hab' ich ja gefragt. Es sind auch schon 2 PNs angekommen - mal sehen. Ich werde auch die Tage mal beim Session anrufen, früher haben die Kram vermietet, mittlerweile steht davon aber nix mehr auf der Website...

Die Aufstellung ist noch gar nicht geplant, das muß erst noch ausprobiert werden. Der Raum hat ca. 7,5x5,5m und hat dicken Teppichfußboden und Holzdecke. Die Wände wurden von uns damals mit einem Lattengitter versehen und darauf dicker Teppichboden getackert, sodaß zwischen eigentlicher Wand und Teppich nochmal 10 cm Luft sind. Zur Zeit steht ein Drumset in einer Ecke und eines in der Mitte einer Längsseite, beide auf Podesten. Welches Set verwendet wird und ob es stehen bleibt wo es ist, wird man sehen. Mein erster Versuch wird so aussehen, daß ich Bass und Gitarrenboxen an das mittige Drumset platziere, so nah dran wie möglich. Ob 1 oder 2 Gitarrenboxen ist noch nicht raus - ich meine, der Gitarrist nutzt auch Stereoeffekte, also vermutlich 2 Boxen. Aber das ist alles noch sehr vage, Rumprobieren ist Pflicht. Es gibt auch zwei Nebenräume, wir können den Raum also komplett leer räumen - bis auf die aufzunehmenden Instrumente halt :D.

Ich muß ehrlich sagen, daß ich keine Ahnung habe, wie viel die Qualität des Preamps bei dieser Unternehmung ausmacht. Es kann also durchaus sein, daß es tatsächlich völlig unwichtig ist. Allerdings sind die einzigen Preamps, die wir haben, in einem Motu 828 Mk1, einem Fostex 812, einem Zoom R24 und einem E-MU Tracker Pre eingebaut - also alles nix besonderes bzw. schon reichlich alt. Und ich möchte einfach vermeiden, hinterher zu denken "hätten wir nur gescheite Preamps gehabt" :rolleyes:. Da geben wir doch lieber ein paar Euro aus und sind hinterher sicher, daß es zumindest nicht am Equipment gelegen hat. Ich weiß nicht, was so ein Preamp über's Wochenende kostet, aber ich bin ziemlich sicher, daß es kein Vermögen sein wird - zumal wir ja durch 4 teilen...
 
Edit: Hab' meinen Post nach dem letzten Beitrag des TE abgeschickt, deshalb gibt es keine direkte Bezugnahme.

Wegen Beatles, 4-Spur, etc.: Es ist schon mal zwei völlig verschiedene Welten, ob ich Mono oder Stereo aufnehme. Und es sind nochmal zwei verschiedene Welten, ob ich Sixties-Pop aufnehme oder eine Rock-Produktion haben will, die zumindest "gewisse" Hörgewohnheiten nicht völlig vor den Kopf stoßen will. Das wird also schnell ein Vergleich von Äpfel mit Birnen und Kompott mit Fruchtsalat. Ich habe keine Ahnung, welches Genre hier bedient wird, insofern kann die Vorgehensweise grundsätzlich vielleicht funktionieren, oder auch nicht. Das die richtigen Ressourcen (Raumakustik, etc.) vorhanden sind glaube ich eher nicht. Übrigens, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Für gewisse Genres und akustische Musik ist eine solche Vorgehensweise imho grundsätzlich unbedingt angesagt, da ist der aus dem Pop- und Rock-Bereich übliche Mono-Overdub-Hall-Schlonz wiederum DAS Sakrileg.

MatthiasT hat insofern wieder recht, dass es schlicht Gesetze der Physik gibt, die sich nicht umgehen lassen. Wenn der TE z.B. schreibt, dass er die Instrumente ganz nah zusammenstellen möchte, dann wird er mit keiner Hauptmikrofonanordnung der Welt ein auch nur halbwegs breites Stereobild hinbekommen. Klar, kann man nun wieder sagen, na, vielleicht passt's ja...

Und was kreative Techniken, Innovation und "if it sounds, good it is good" angeht: Glaubt mir, ich dachte früher auch so. Aber wie gesagt, es gibt Physik, es gibt das Handwerk. Wenn man da einige Grundlagen kennt, kann man sich soviel Zeit und "tolle" Experimente sparen. 99% dieser Experimente, die man begeistert, aber ohne Plan beginnt, führen eben nicht zu der einer genialen Produktion, die über Jahrzehnte hin legendär bleibt und mit Grammys überhäuft wird, sondern klingen schlicht schlecht. Wenn ich z.B. über dem Schlagzeug eine 90°-XY-Stereomikrofon sehe, dann muss ich mir das nicht anhören um zu wissen, dass das Stereobild so schmal wie Kate Moss sein wird. Einiges dieser legendären Produktionen und der genialen "Fehler" entstammt vielleicht dem Zufall, ja, aber das waren dann schon in den allermeisten Fällen Leute, die das Handwerk aus dem FF kannten. Es ist halt einfach was anderes ob George Martin und Eddie Kramer mit den absoluten High-End-Ressourcen ihrer Zeit ein Experiment machen oder der geneigte Hobby-Homerecordler in seinem Proberaum, auch wenn Letzterer heute zum Teil wesentlich "bessere" Technik zur Verfügung hat.

Ein großer Teil der Arbeit so manches Aufnahme- und Mixing-Engineers besteht - nicht erst seit heute, aber heute besonders genau darin, die "tollen" Einfälle der Band, des Produzenten oder des Vorgängers wieder geradezubiegen. Heißt, die Frage ist, klingen die Produktionen WEGEN der tollen Einfälle so gut, oder TROTZ. ;)

Wie gesagt, ich finde es eigentlich grundsätzlich nicht gut ungefragt Ratschläge zu geben und so vom Thema abzuweichen. Aber wenn es um die oft zelebrierte Einstellung "Dreh' einfach irgendwie, bis es gut klingt", muss man imho gegensteuern, denn das führt gerade Anfänger, wenn sie sowas lesen in die falsche Richtung.
 
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Und ich möchte einfach vermeiden, hinterher zu denken "hätten wir nur gescheite Preamps gehabt" :rolleyes:. Da geben wir doch lieber ein paar Euro aus und sind hinterher sicher, daß es zumindest nicht am Equipment gelegen hat. Ich weiß nicht, was so ein Preamp über's Wochenende kostet, aber ich bin ziemlich sicher, daß es kein Vermögen sein wird - zumal wir ja durch 4 teilen...
Ich bin grundsätzlich der Ansicht dass in der Elektronik - sobald man über Spielzeugniveau hinaus ist - nicht mehr so extrem viel zu holen ist.

Bzw. wenn dann am Besten mal das anhören was du hast und wenn du fest stellst dass es unzumutbar rauscht, der Frequenzgang verbogen ist oder es verzerrt dann besorgt dir was anderes, sonst verschwende keinen Gedanken mehr daran und mach einfach damit weiter. Wenn du sonst nicht ruhig schlafen kannst dann miete das Zeugs einfach und dann hast du den Kopf frei. ;)

Was ist denn so an Mikrofonen da? Ich könnte mir folgendes Szenario gut vorstellen: M/S Mikrofonie, alle Instrumente möglichst nahe im Kreis aufstellen mit der Mikrofonanordnung in der Mitte und relativ tief. Das 8ter Mic dann quer zum Schlagzeug aufstellen, mit der toten Achse auf BD und Snare gerichtet. Dem gegenüber ebefalls auf der toten Achse dann der Bassverstärker. Vorne/hinten ist der Mikrofonanordnung ja egal. So würdest du eine stabile Monoaufnahme erreichen bei der du auch alles sehr nahe an das Mikrofon bekommen könntest und hast einen kontrollierbaren Stereoeffekt.
Ansonsten wenn du einen bühnenartigen Aufbau haben willst vllt mal mit etwas Decca Tree artigem experimentieren?

Wie auch immer, ich würde dazu mindestens die BD und Snare abnehmen, und das nicht um Lautstärken anzupassen (das sollte dann schon auf der Aufnahme stimmen) sondern um dem Ganzen ein wenig Druck zu verleihen. Natürlich schön die Abstände aufschreiben damit man die Phase in den Griff bekommt. ;)


Also, bevor du die Kritik falsch verstehst, ich finde das im Grunde arschcool was du da machst, ich überlege auch schon längere Zeit lose mal was in der Richtung zu machen (also, möglichst natürliche Aufnahme einer Rockband). Deswegen bin ich durchaus daran interessiert dass das etwas wird und helfe auch gerne - unter der Vorraussetzung dass du das ein klein wenig dokumentierst, dann brauche ich etwas das mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Hose geht nicht selber mit viel Aufwand ausprobieren. ;)

Du solltest dir auf jeden Fall bewusst sein dass du eine Rockband so aufnimmst wie sie sonst nie zu hören ist - weder auf der gewöhnlichen Aufnahme noch Live auf einem Konzert.
 
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Ihr habt ja alle Recht :). Wir wollen doch auch gar keine Grammys gewinnen und ich denke nicht im Traum daran, hier eine später mal legendäre Produktion auf die Beine zu stellen. Und ich könnte nie Studio-Engineer sein, genau weil mir die Bands mit ihren unausgegorenen Einfällen unglaublich auf die Nerven gingen. Und, glaubt's mir oder nicht, ich war schon zigmal in Studios aller Preisklassen ohne irgendwem dort reinzureden. Wenn ich in ein Studio gehe, lasse ich die Leute dort ihren Job machen, bin brav :D und konzentriere mich auf meinen Job - man ist halt Profi.
Aber wenn ich - ohne Außenstehende mit ins Verderben zu reißen - ein Experiment wagen will, dem ich gute Chancen einräume, dann ist es mir völlig wurscht, ob ein Anfänger diesen Thread liest und dadurch komische Ideen kriegt.

Ich hab' ja auch nicht gefragt, was jemand von meiner Idee hält - sondern ob jemand weiß, wo man Preamps leihen kann. Und diese Frage halte ich nun nicht für jugendgefährdend :). Was kann denn schon schlimmstenfalls passieren? Ein Anfänger liest diesen Thread, stellt 2 Mikros auf, klöppelt mit seiner Band ein wenig rum, merkt, daß es sche!ße klingt und denkt sich "mann, war der Threadautor aber dämlich" - so what? Damit hätte er schon mehr Recording-Erfahrung gesammelt als 99% aller Anfänger. Und für mich war die Einstellung "Dreh' einfach irgendwie, bis es gut klingt" einmal sehr wertvoll. Denn dadurch hab' ich wild rumprobiert und herausgefunden, daß es durchaus ein paar Sachen gibt, die man wissen sollte. Daraufhin war ich richtig motiviert, mich ins Thema einzuarbeiten. Hätte mir am Anfang jemand gesagt "lies' erstmal 5 Bücher bevor du ein Mikro auch nur ansiehst", hätte ich bis heute noch nie irgendwas aufgenommen...

---------- Post hinzugefügt um 20:44:36 ---------- Letzter Beitrag war um 20:27:03 ----------

Ich bin grundsätzlich der Ansicht dass in der Elektronik - sobald man über Spielzeugniveau hinaus ist - nicht mehr so extrem viel zu holen ist.

Bzw. wenn dann am Besten mal das anhören was du hast und wenn du fest stellst dass es unzumutbar rauscht, der Frequenzgang verbogen ist oder es verzerrt dann besorgt dir was anderes, sonst verschwende keinen Gedanken mehr daran und mach einfach damit weiter. Wenn du sonst nicht ruhig schlafen kannst dann miete das Zeugs einfach und dann hast du den Kopf frei. ;)

Was ist denn so an Mikrofonen da? Ich könnte mir folgendes Szenario gut vorstellen: M/S Mikrofonie, alle Instrumente möglichst nahe im Kreis aufstellen mit der Mikrofonanordnung in der Mitte und relativ tief. Das 8ter Mic dann quer zum Schlagzeug aufstellen, mit der toten Achse auf BD und Snare gerichtet. Dem gegenüber ebefalls auf der toten Achse dann der Bassverstärker. Vorne/hinten ist der Mikrofonanordnung ja egal. So würdest du eine stabile Monoaufnahme erreichen bei der du auch alles sehr nahe an das Mikrofon bekommen könntest und hast einen kontrollierbaren Stereoeffekt.
Ansonsten wenn du einen bühnenartigen Aufbau haben willst vllt mal mit etwas Decca Tree artigem experimentieren?

Wie auch immer, ich würde dazu mindestens die BD und Snare abnehmen, und das nicht um Lautstärken anzupassen (das sollte dann schon auf der Aufnahme stimmen) sondern um dem Ganzen ein wenig Druck zu verleihen. Natürlich schön die Abstände aufschreiben damit man die Phase in den Griff bekommt. ;)


Also, bevor du die Kritik falsch verstehst, ich finde das im Grunde arschcool was du da machst, ich überlege auch schon längere Zeit lose mal was in der Richtung zu machen (also, möglichst natürliche Aufnahme einer Rockband). Deswegen bin ich durchaus daran interessiert dass das etwas wird und helfe auch gerne - unter der Vorraussetzung dass du das ein klein wenig dokumentierst, dann brauche ich etwas das mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Hose geht nicht selber mit viel Aufwand ausprobieren. ;)

Du solltest dir auf jeden Fall bewusst sein dass du eine Rockband so aufnimmst wie sie sonst nie zu hören ist - weder auf der gewöhnlichen Aufnahme noch Live auf einem Konzert.


Hups, da haben wir uns irgendwie überschnitten. Die Kreisidee ist interessant, ich hätte zunächst mal mit einem Halbkreis rumprobiert. Mikros sind haufenweise vorhanden, muß ich mal noch sortieren, gehören nicht alle mir, deshalb weiß ich's jetzt nicht auswendig. Es müßten 2 KSM44 dabei sein (ist auf 8 schaltbar, glaube ich), ein oder zwei NT-2 haben wir noch (das Original), ein C1000. Dann noch 2 SM81 und ein Stereopaar SCT-800 der Thomann Hausmarke :) Jaja, ich weiß..... Für die Bassdrum gibt's ein Beta 52 oder ein EV ME20 (heißt das so?), 2 SM57 gibt's natürlich und noch einiges mehr. Wenn wir was bestimmtes brauchen/wollen kann der Basser (Musikladen) das wahrscheinlich mitbringen, gilt auch für's Interface - nur bei hochpreisigen Preamps sind die halt nicht sortiert, verkauft sich wohl auch eher selten...

Bassdrum und Snare werden auf jeden Fall abgenommen - das ist bisher das einzige, was feststeht :). Und klar wird's dokumentiert. Im Falle eines Erfolges poste ich die Details auch gerne. Wenn es zwar nicht spitze, aber ausbaufähig wird, wohl auch - um Verbesserungsvorschläge abzugreifen :D. Falls es wirklich völlig unbrauchbar wird, überlege ich mir die Veröffentlichung noch mal :p - ich muß ja nicht auch noch die Zeit von anderen verplempern :cool:
 
Doppel-MS könnte hier im Sinne der Kontrollierbarkeit auch mal was sein.

Nach konkreter Hilfestellung hast Du ja nun auch nicht gefragt. Sollte die interessant sein, kleine Zwischenfrage: Sind die Hörproben auf deiner HP von der aufzunehmenden Band?
 
Falls es wirklich völlig unbrauchbar wird, überlege ich mir die Veröffentlichung noch mal :p - ich muß ja nicht auch noch die Zeit von anderen verplempern :cool:
Gerade dann solltest du es dokumentieren.

Ist jetzt ein anderes Thema, aber ich hab in meinem Leben so viel Zeit mit Dingen zugebracht die am Ende nicht funktioniert haben von denen ich sicher weiß dass sich schon andere damit beschäftigt haben - aber meinst du irgendjemand von denen schreibt mal ein wissenschaftliches Paper zu etwas was nicht funktioniert weil es technisch unmöglich ist? Was habe ich schon geflucht... ;)
Experimente die daneben gehen bieten manchmal einen größeren Erkenntnisgewinn als Sachen die klappen.

Wenn ich darüber nachdenke scheint mir die MS - oder noch besser wie UranusEXP vorschlägt - Doppel MS (das ist ja fast schon Ambisonics...) am geeignesten. Damit hast du auf jeden Fall schonmal eine stabile, klare Mono-Aufnahme als Grundlage und du hast die Chance alles auf gut 1-1.5 Meter ans Mic zu bekommen. Mit den restlichen Gelöte kannst du dann sehr gut dosiert eine beliebige Stereowirkung erreichen.
Grundsätzlich würde ich versuchen alles tiefbassige nochmal separat auf die Platte zu bekommen, da macht der Aufnahmeraum unter Umständen unschöne Dinge - da reicht schon das Bassmodenmassaker im späteren Abhörraum aus, das braucht man nicht doppelt.
Das wäre mir wichtig. Bei so einer Aufnahme kann man großartige Lautheit eh knicken, da kannst du den vielen Headroom auch nutzen um ein richtig nettes Bassfundament zu liefern.

Naja, immer noch keine Ahnung ob du an Hilfe interessiert bist, ich schreibe mehr weil ich das persönlich interessant finde. Wenn du willst kannst du ja die geplante Anordnung vorher mal hier reinschreiben, wir können dir sicher sagen wenn etwas sicher daneben geht.
 
Eine Doppel M/S Anordnung finde ich bei dieser Art von Aufnahme auch besser als die anfangs erwähnten Schoeps oder DPA in AB Anordnung. Halbkreis oder Kreis, beides interessant. Mit dem Josephson C700S könnte man beide Aufstellungen gut aufnehmen. Denn mit seinen 3 Kapseln (2 gekreuzte Achten plus eine Kugel als Druckempfänger) kann man Surround oder Stereo aufnehmen. Das Ganze geht dann noch mit frequenzabhängigen Richtcharakteristiken. Damit kann das genannte Bassgrtöse in den Griff bekommen.

Das Schöne daran ist, dass man die ganze Einstellung nach der Aufnahme der 3 Kapseln optimieren kann

Ich würde einfach mal beim deutschen Vertrieb fragen, ob man das C700S leihen kann. Der ist nicht weit weg von Darmstadt. Gute Preamps sollten die auch haben.
 

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