So, jetzt mal mein Erfahrungsbericht, was ich mit dem Park-Amp gemacht habe!
Als erstes habe ich die neuen Potis bestellt. Nach einiger Verwirrung habe ich doch die "passenden" Potis bei Reichelt Elektronik (
www.reichelt.de) gefunden.
Und zwar waren das in meinem Fall Drehpotentiometer mono mit 16mm Gehäuse und 4mm Achse. Die Park-Potis haben zwar 6mm Achsen, doch bei den 6mm-Potis von Reichelt ist das Gehäuse zu groß. Doch dazu später mehr.
Die genauen Werte der Park-Potis gab es nicht, aber die annähernden Werte gehen genauso:
lin 10kOhm
lin 220kOhm (statt 200kOhm)
lin 22kOhm (statt 20kOhm)
lin 2,2kOhm
log 10kOhm
Die Potis kosteten 0,53/Stück, also deutlich günstiger als die 4-6/Stück die mir verschiedene Musik(versand)häuser abknöpfen wollten.
Dazu bestellte ich Reduzierstücke von 6mm Potiknöpfen auf 4mm Achsen zu 0,09/Stück.
Macht also insgesamt 3,72 für 6 Potis und 6 Reduzierstücke.
Als erstes ging es ans auslöten der alten Potis. Dummerweise habe ich keine Entlötsaugpumpe und auch keine Litze. So ging es nicht so gut das alte Lötzinn loszuwerden
Man muss auch sehr aufpassen, dass sich die Lötpunkte nicht von der Platine lösen! Zu viel Hitze und etwas Gewalt sind hier gar nicht gut! (Kommt davon, wenn man keine Pumpe hat...)
Danach habe ich die neuen Potis eingelötet. Durch das 5mm Raster, in dem die Potibeinchen angeordnet sind, passten sie wunderbar auf Anhieb hinein.
Doch dann der Schock! Die Achsen der neuen Potis sind ja viel länger, als die der alten, und die Platine ging nicht mehr ins Gehäuse, da nicht genug Platz ist.
Klar wollte ich die Achsen noch absägen, aber das sollte man unbedingt machen,
bevor man die Potis einlötet. Na ja, ich habe es eben danach gemacht, ist aber umständlicher.
Um die Achsen sanft abzusägen habe ich eine elektrische Laubsäge benutzt, das ging ganz gut. Man sollte nur darauf achten, dass kein Schmutz in die Potis gerät und dass man nicht zu sehr an den Achsen herumreisst.
Danach habe ich die Platine eingebaut und den Amp wieder ins Gehäuse eingebaut.
Nun kam der Test.
Der Amp funktioniert einwandfrei, kein Kratzen, Knistern und Krachen mehr.
OK, nun wieder ausschalten und die Muttern der Potis befestigen.
Dann habe ich die Reduzierstücke in die Potiknöpfe gedrückt und dann die Knöpfe auf die Achsen geschoben. Dummerweise rutschten die Reduzierstücke so sehr auf den Achsen, dass die Knöpfe durchdrehten.
Na ja, also die Knöpfe und Reduzierstücke wieder weg und Sekundenkleber her.
Ein paar zusammengeklebte Finger und Tropfen auf dem Tisch später hatte ich alle Reduzierstücke in die Knöpfe geklebt.
Nun gab ich auf jede Achse einen Tropfen Kleber und haben die Knöpfe drübergeschoben. bei 4 Potis hat es sehr gut geklappt, bei 2 Potis klebte der Knopf schon, bevor er ganz draufgeschoben war
Jetzt gehen sie nicht mehr ganz drauf und auch nicht mehr runter.
Ich weiß noch nicht, was ich da machen soll. Vielleicht hat jemand ne Lösung
Nun zum Klang der überholten Park G10:
Der Distortionsound ist natürlich durch Transistoren erzeugt.
Trotzdem ist er nicht unangenehm. Von AC/DC bis Metallica ist alles möglich (nein, er hört sich nicht an wie ein Rectifier, wir reden hier über einen Übungsamp!).
Der Cleansound ist auch OK.
Distortion ist zwar nicht schaltbar, aber durch die zwei Gainregler doch einigermaßen komfortabel regelbar.
Was mich überrascht hat war die Lautstärke. Klar kann er nicht mit meiner Engl 2x35W Röhrenendstufe und den zwei 1x12" Marshall-Boxen mithalten, aber für nen Hörschaden reicht der Park locker.
Heute Abend teste ich ihn mal im Bandkontext, aber ich schätze mal, dass er schon mithalten kann.