Worauf sollte ich mich als nächstes fokussieren? (Eigenkomposition mit ein paar hohen Tönen)

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Ich bin jetzt 34 Jahre und fange in 2 Wochen mit Gesangsunterricht an. Bisher habe ich nur zuhause geübt und meine eigenen Songs geschrieben. Meine Freunde meinten immer ich hätte eine angenehme, tiefe, ruhige Stimme, so Gute-Nacht-Lied mäßig. Deshalb habe ich bisher meine eigenen songs immer nur in tiefen Lagen und meistens eher melancholisch und ruhig gehalten.

Allerdings möchte ich mich gerne weiterentwickeln und etwas "mehr aus mir rausgehen", also auch mal höhere Töne und mit etwas Power singen. Wenn ihr mein das Beispiel hier anhört, was fällt euch da negativ oder positiv auf? Woran sollte ich arbeiten, wenn ich das Gesamtpaket überzeugend rüberbringen will?

Falls alles irgendwie so "meh" ist, lasst es mich auch gerne wissen. Ich werde zwar trotzdem versuchen meinen Tonumfang zu verbessern, aber wenn echt alle außer mir sagen, ich soll lieber bei den ruhigen tiefen Sachen bleiben, dann ist meine Zeit vielleicht wirklich besser investiert, einfach weiter in dem ruhigen Ding zu bleiben.

Die Aufnahme hat reverb und leichte compression, aber keine pitch correction.


View: https://youtu.be/0S1md1vN4DU?si=WK9eg4KHnWX-yKCH

Danke schonmal! :)
 
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Ich finde es klasse! Musste sofort an Billy Bragg denken. Sehr schön!
LG Jörg
 
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Danke! :) Und danke für die Erwähnung von Billy Bragg, da hab ich doch glatt eine musikalische Bildungslücke schließen können. Die Sachen gefallen mir super, da muss ich weiter reinhören. Und ich seh den Vergleich als großes Kompliment, danke!
 
Nötig hast du einen Unterricht nicht unbedingt, du kommst sehr authentisch rüber. Gefällt mir. 👍 👍👍
Aber Schaden wird er auch nicht, man kann immer was dazulernen.
Diese mehr "herausgehen" bei 3:00 in deinem Song braucht es m.M.n. nicht unbedingt. Etwas mehr "Power" ja, aber clean bleiben.
Ich denke da an Chris de Burgh oder Paul McCartney. Die singen auch überwiegend clean.
BDX.
 
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Wie läuft es denn mit dem Unterricht? 🙂

Dein Song gefällt mir, auch wie Du singst, hat Potential!
 
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Potenzial!

Versanfänge könnten für mich kerniger sein,
"call" ist mir zu luftig und im Stimmsitz ein bissl weit hinten.

Gitarreneffekt finde ich gut.

Gesangshall könnte anders gewählt sein, müsste man ausprobieren, bin da kein Experte, ggf sogar trocken?
 
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Wie läuft es denn mit dem Unterricht?
Macht Spaß, viel positives Feedback, gut für die Motivation und wir haben schon einige Punkte gefunden an denen ich arbeiten kann. :) Meine Lehrerin lobt meine Stimmfarbe in der mittleren Stimmlage, aber an den Höhen und Tiefen kann man noch viel machen was Stimmsitz und Resonanz angeht.

Den Song noch einen halben Ton runter transponieren hilft aber auch. :D
 
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Meine Freunde meinten immer ich hätte eine angenehme, tiefe, ruhige Stimme, so Gute-Nacht-Lied mäßig.
Ja, der Meinung bin ich auch. Ich meine das "Timbre" der Tiefe durchaus ansatzweise zu hören. Wo ich dachte, wenn Du das singst und Kraft reinlegst, klingt das bestimmt gut.
Gerne auch in Kombination.
Ist Deine Stimme in dem Stück eigentlich technisch irgendwie bearbeitet?
 
Ich bin jetzt 34 Jahre und fange in 2 Wochen mit Gesangsunterricht an. Bisher habe ich nur zuhause geübt und meine eigenen Songs geschrieben.

Nanana, nicht flunkern. Ist zwar schon eine Weile her, aber du hattest mindestens ein Jahr lang Gesangsunterricht. Siehe hier und hier und hier. Du fängst also nicht gerade erst mit GU an, sondern setzt ihn nach einer ausgiebigen Pause fort.

Warum habe ich mir die alberne Mühe gemacht, das zu recherchieren? Weil ich fand, dass man das hört. Du klingst wie jemand, der die Basics kennt, aber nicht darüber hinausgekommen ist. Wie jemand, der sich noch sehr auf das Gelernte konzentrieren muss. Das wäre dann der nächste Schritt. Das, was schon da ist, zu routinisieren und aufzubauen. Es ist ja alles da, nur noch auf leicht wackligem Fundament.

angenehme, tiefe, ruhige Stimme

Beim Klang von Stimmen spricht man eher von hell oder dunkel. Ich finde nicht, dass du ein auffallend dunkles Timbre hast.

...
 
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Ist Deine Stimme in dem Stück eigentlich technisch irgendwie bearbeitet?
Stümperhafte Versuche EQ, Kompressor und Delay/Hall auf meine zwei Spuren zu packen. Keine Pitch Correction in diesem Fall, weil die Gitarre ja mit auf derselben Spur ist.
1759523213187.png


Nanana, nicht flunkern. Ist zwar schon eine Weile her, aber du hattest mindestens ein Jahr lang Gesangsunterricht.
Ich wollte die Geschichte jetzt nicht so detailliert aufrollen in meinem kurzen Re-Intro, aber ich hab 2007 angefangen in einer Band zu spielen und richtig schlecht zu singen, bis 2009 hab ich dann schon ein paar Fortschritte alleine zuhause gemacht. Dann hab ich einige Monate Gesangsunterricht genommen, aber leider gar keine Verbesserung beim Singen festgestellt. Dann war die Bandzeit vorbei und ich hab 15 Jahre Pause von der Musik gemacht. Als ich dieses Jahr wieder angefangen habe Gitarre zu spielen und zu singen, war das ungefähr so wie 2008, kann sein, dass man manche basics nicht verlernt, aber auf jeden Fall würde ich mich wieder als Anfänger sehen, weil ich eher unsicher mit allem bin.

Aber die gute Nachricht: nach meinen 4 neuen Gesangsstunden kann ich feststellen, dass ich jetzt schon mehr Fortschritte gemacht hab, als in den Jahren als Teenager. Bleibt natürlich offen ob es an meiner persönlichen Entwicklung liegt, aber ich sage mal: mein damaliger Gesangslehrer hat mir eine CD in die Hand gedrückt und gesagt "mach mal die Übungen hier" und dann immer, wenn ich was vorgespielt habe gesagt "ja das klingt doch schon gut", und so ging das bis ich keinen Bock mehr hatte. Mit meiner neuen Lehrerin hab ich jetzt schon einen Unterschied in meiner Atemstütze, Aussprache und Phrasierung festgestellt und sie hat mich sogar konstruktiv angeregt meine Songs zu verbessern (ich kann ja bald mal meine neue Variante posten, mal schauen ob ihr das auch als Verbesserung ansehen würdet xD).


Das wäre dann der nächste Schritt. Das, was schon da ist, zu routinisieren und aufzubauen.
Danke für dein Feedback, dann ist Hopfen und Malz nicht verloren. :D Aber meine Lehrerin hat jetzt im Prinzip das selbe gesagt: sie findet ich hab wesentlich bessere Voraussetzungen als die meisten ihrer Schüler, die ohne Erfahrung zu ihr kommen, aber ich hab mir auch Macken angewöhnt, die ich mir erst wieder abtrainieren muss (z.b. das Zwerchfell, oder eher die Bauchmuskeln die ganze Zeit angespannt zu lassen und aktiv einzuatmen), aber sie denkt auch, dass da noch 2/3 an Fortschritt rauszuholen ist.


Ich finde nicht, dass du ein auffallend dunkles Timbre hast.
Ich denke, das Feedback dazu kommt eher daher, dass meine range sehr klein ist, und eher mittel-tiefe Töne umfasst. Bei dem Song in diesem Thread hab ich ja bewusst mal versucht höher zu singen als ich es gewohnt war. Meine Lehrerin meint ich wäre ein Bariton und hätte einen absoluten Tonumfang von knapp 3 Oktaven, was eigentlich heißt, dass ich irgendwann in der Lage sein sollte das meiste aus Pop/Rock zu singen. Ich persönlich bin ja noch skeptisch, für mich fühlt sich gerade mal eine Oktave halbwegs gut an.
 
Danke für dein Feedback, dann ist Hopfen und Malz nicht verloren. :D
Geht wegen dem Smiley in Ordnung - ist schon eine starke Untertreibung ...
Ich finde nicht, dass du ein auffallend dunkles Timbre hast.
Finde ich auch.
Ich denke, das Feedback dazu kommt eher daher, dass meine range sehr klein ist, und eher mittel-tiefe Töne umfasst. Bei dem Song in diesem Thread hab ich ja bewusst mal versucht höher zu singen als ich es gewohnt war.
Klar - an Höhen und Tiefen kann man noch arbeiten, aber ausgesprochen tief: Neeee
Ich geb mal ein Feedback in eine andere Richtung: Betonung und Rhythmik.
Ich finde, Du setzt selten wirklich Betonungen im Gesang - und das liegt nicht daran, dass da jetzt höhere Töne reinmüssen, sondern daran, dass - wie bei einem Schauspieler oder jemandem, der wirklich gut erzählen kann - die wichtigen Worte betont ausgesprochen werden. Meistens versteht man darunter lauter, das ist es aber nicht alleine. Das haben beispielsweise Singer-Songwriter drauf, die alle nicht durch ihre gesanglichen Qualitäten herausstechen wie Dylan, Neil Young oder Cash. Der Eindruck des "Gute-Nacht-Lied"-mäßigen kann auch daher kommen, dass sich alles in einer kleinen Range des "Betonten-Unbetonten" abspielt ... Stell Dir vor, Du sagst Deinem Kind: Ich habe NEIN gesagt - und Du betonst dann das Nein genau so viel oder wenig wie die anderen Worte ...
Zweitens wäre das tatsächlich ein "Stauchen oder Strecken", das sich auch hier nicht auf den Bereich der Range bezieht, sondern darauf - analog zum ziemlich Gleichbetonten - dass Deine Worte fließen wie ein ruhiger oder halbschneller Fluß. Wenn man das beim Erzählen oder im Gespräch durchgängig macht, verstärkt das ebenfalls den Eindruck des "Gute-Nacht-Lied"-mäßigen. Worte oder Silben zu dehnen und zu stauchen hat auch etwas mit der Betonung oder Bedeutung zu tun: was man schnell erzählt, ist weniger wichtig, was man dehnt, stellt man heraus (jedenfalls im Regelfall).
Deine Gesangseinsätze und die Längen der Zeilen sind, zumindest bei diesem Song, auch sehr gleichförmig. Sowas reduziert auch die Spannung. Das hat was mit dem Stauchen und Strecken zu tun, aber auch was mit den Texten selbst. Wenn Du die selbst verfasst, kannst Du mal darauf achten, ob Du nicht ein paar Füllwörter streichen kannst - dann kannst Du auch mal eine kleine Pause lassen oder hast Luft zum Hin- und Herschieben.

Ich glaube, Du siehst eher die Bereiche "Stimmumfang" und "hoch" und "tief" und da ist was dran - aber der Eindruck, warum wir dem einen gern und gebannt zuhören und dem anderen nicht, wird durch mehrere Faktoren bestimmt und im Grunde möchte ich darauf hinweisen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Kleiner Nachtrag: Bei dem geposteten Song finde ich auch die Strophen und den Refrain sehr ähnlich, was Rhythmik, Akkordfolge und Melodie angeht.
Kurz: Einiges, was zum Eindruck des "Gute-Nacht-Lied"-Eindrucks bzw. der ziemlichen Gleichförmigkeit beiträgt, liegt eher im Bereich des Songwriting, einiges im Bereich der Umsetzung (Gitarre und Gesang), einiges im Bereich des Vortrags (Betonungen herausstellen, Stauchen und Strecken) und - wie von Dir herausgestellt und hier diskutiert - im Bereich der Range Deines Gesangs und der Ausnutzung dieses Bereichs (hohe und tiefe Töne, Melodie).

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Danke! Klingt alles einleuchtend. :) Meine Lehrerin meinte auch, ich soll mal mit Korken im Mund üben und mal damit experimentieren ein paar Wörter oder Zeilen zu streichen. Bin gerade dabei das umzusetzen, dann kann ich ja mal eine neue Aufnahme machen als Vergleich.
 
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Du kannst auch gerne mal hier oder im lyrics forum den text posten.
 

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