Yamaha GB1 oder Kemble KC-151

[Starsky]

Hallo zusammen,

bislang sind meine Tochter und ich seit ca. 2 Jahren
begeisterte Klavierspieler (Tochter mit Unterricht), ausgerüstet
mit einem Roland FP7F Stagepiano auch sehr zufrieden damit.
Allerdings ist es doch immer etwas anderes (wie beim Klavierunterricht)
auf einem richtigen Klavier zu spielen.
Deswegen schaue ich mich seit einiger Zeit nach einem Klavier um und
bin dann auf ein Kemble KC-151 Flügel (ca. 9000,-Euro) und auch ein
Yamaha-GB1 (ca. 11000,-Euro)Flügel gestoßen aber bei unterschiedlichen
Anbietern und daher kein direkter Vergleich.
Der Kemble Anbieter erzählte mir das der Kemble Stützflügel Baugleich
wie der Yamaha-GB1 Flügel ist, aber günstiger.
Kann mir das einer von euch bestätigen?
Oder kann mir auch einer was über die Qualität der Instromente was sagen?

Dummerweise übersteigt das aber auch meine finanzielle Obergrenze.
Im Netz habe ich jetzt ein gebrauchten Yamaha GB1 gefunden von 2008
für 7000,- Euro. Ist das ein angemessener Preis oder sollte man lieber
gut 3500,- Euro drauf packen und einen neuen nehmen?

Vielen Dank im voraus.
Starsky

 

[Mod-Paul]

Hallo Starsky,

Kemble (GB) und Yamaha (Japan) verbindet eine langjährige Partnerschaft (seit 1968). Ich glaube sogar, dass Kemble der erste europäische Partner von Yamaha war. Der Stutzflügel von Kemble KC wird mit 151cm angegeben und der Stutzflügel von Yamaha GB1 mit 149cm.

Zur Qualität:
Beide Instrumente verfügen über eine gute Stimmhaltung. Bei den derzeitigen klimatischen Wetterverhältnissen ein nicht unschätzbarer Vorteil. Natürlich gibt es - gerade was die Qulaität der einzelnen Materialien angeht, weitaus "bessere" Instrumente, die jedoch dann dementsprechend auch ihren Preis haben. Gebraucht sind die Stutzflügel aufgrund des hohen Wertverlustes eigentlich relativ günstig zu bekommen. Also weitaus günstiger als 7000,- Euro! Manchmal kann das sogar vom Vorteil sein, da neue Instrumente eine gewisse Zeit brauchen um stimmstabil zu werden (ist bei jedem Instrument unterschiedlich). Der Nachteil ist, dass man sich selbst um den Transport bemühen muss. Vom Händler aus ist der Transport frei, plus einwer bestimmten Garantiezeit und einer Stimmung vor Ort. Hier gilt es als Käufer abzuwägen.

Es gibt einige, die ihre Nase über die Klangqualität der Stutzflügel im allgemeinen rümpfen. Hier gilt. Gut ist das, was euch gefällt! Natürlich haben größere Flügel längere Saiten und dementsprechend mehr Dynamik- und Klangreserven. Aber wichtig ist, dass euch der Klang gefällt und gut zum Raum passt, wo das Instrument zu stehen kommen soll.

Schaut euch so viele Instrumente an, wie´s geht. Diese Suche wird auf jeden Fall Deine Tochter nie vergessen: Mit Papa auf Flügelsuche gegangen Ich wünsch euch viel Spaß, Glück und Erfolg dabei
Und wenn Fragen auftauchen, immer hier raus damit.

 

[Starsky]

Hallo Mod-Paul,

erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Wenn ich das so richtig verstehe, würdest du die Qualität von dem Kemble KC-151 und dem Yamaha GB1 als gleichwertig betrachten?
Soweit ich das rausbekommen konnte werden beide in Indonesien hergestellt!?!

Da sich der Vergleich bislang zwischen Klavier und diesen beiden Flügel abspielte, war ich von beiden sehr angetan.
Beim ausprobieren war mein subjektiver Eindruck, dass diese kleinen Flügel viel besser klingen als ein etwa gleich teures Klavier.
Als der Verkäufer anspielte war der Unterschied nicht mehr so groß.
Irgendwie scheint das auch wohl eine Kopfsache zu sein wenn man an einen Flügel sitzt.

Vom Platz her wäre es bei uns Sinnvoll ein Klavier zu nehmen, da wir ein Wohnzimmer mit 35qm haben.
Alternativ käme ein Kellerraum mit ca. 20qm in frage.

Wo gibt es die gebrauchten Stutzflügel mit hohen Wertverlust?
Wenn ich im Internet suche finde ich dort nicht so wirklich was.
Ist die Klavierhalle.de in Münster empfehlenswert?
oder andere Anbieter im nörtlichen Bereich mit großer Auswahl?

Vielen Dank im voraus.
Starsky

 

[Klavierbauer1]

Hallo Starsky, die beiden Flügel sind nicht baugleich. Der Preisunterschied liegt daran daß der Kemble im Vergleich zum YAMAHA keinen massiven Fichtenresonanzboden hat sondern einen schichtverleimten und die Hebeglieder in der Mechanik aus Kunststoff bestehen und nicht wie beim YAMAHA aus Holz, was zu im Vergleich wohl wahrnehmbar deutlicheren Klopfgeräuschen führt. Solltest Du den Flügel irgendwann einmal wieder verkaufen wollen bist Du mit dem Yamaha deutlich besser beraten. Abgesehen davon bekommst Du in dieser Preiskategorie mit diesen Modellen absolut zuverlässige und langlebige Instrumente.

 

[Starsky]

Hallo Klavierbauer1,

danke für die Info. Woher bekommt man solche Details?
Auf den Internetseiten der Hersteller findet man nicht sonderlich viel.
Ich war am Wochenende wieder unterwegs und habe einige Modelle verglichen.
Bislang steht der Yamaha GB1 Preisleistungsmäßig auf Platz 1
Nicht der beste Flügel aber nach mein Geschmack besser als das beste Klavier
was dort vorhanden war.
Direkt daneben Stand ein Yamaha C3 Flügel.
Ein traumhafter Klang, toller Bassbereich, aber doppelt so teuer wie der GB1.
Dann hatte ich noch ein Essex Stutzflügel probiert der allerdings
meinen Geschmack nicht entsprach.
Auf jeden Fall nehme ich mir den Tipp von Mod-Paul zu Herzen und
werde noch soviel Instrumente ausprobieren wie es nur geht.
Kawai z.B. habe ich noch gar nicht probiert.
Kann mir noch einer ein Tipp geben wo es eine reichhaltige
Auswahl an Instrumenten gibt.

Vielen Dank im voraus.
Starsky

 

[löwenzahn]

Die Infos bekommt man, wenn man den ganzen Tag an den Instrumenten herumschraubt.

Die Yamaha C Serie weist ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis auf. Der GB Flügel, naja, spielt, aber der Hit ist er nicht. Vielleicht kann man einen gebrauchten C1 erwerben? Der C3 ist besser, ich weiß.

Ansonsten: naiv, wie ein Kind hinsetzen, spielen, spüren und hören. Hören vor allem auf das Bauchgefühl und bei Gefallen - einpacken und mitnehmen.

Herzlichst

Michael

 

[Starsky]

Hallo zusammen,
ich habe mir eure Empfehlungen zu Herzen genommen und
habe mir heute einen gebrauchten Yamaha C1 (Baujahr 1997, aus 1. Hand)
bei einen sehr netten älteren Herren angesehen.
Dieser Flügel wurde allerdings seit ca. 10 Jahren nicht mehr benutzt
und wurde daher auch nicht mehr gestimmt.
Dementsprechend war der Klang auch nicht so 100% in Ordnung
obwohl der Klang nach meinen leienhaften Verständnis nicht schlecht war.
Der Anbieter hatte einen ortsansässigen Klavierstimmer mit dabei gehabt
der mir zusicherte das der Klang mit einem einmaligen Stimmen wieder 1A wäre.
Ist das wirklich so? Ich lese immer wieder das es so wichtig ist das Instrumente
regelmäßig gestimmt werden sollten.
Außerdem hat das Instrument einen kleinen Lackabplatzer an der unteren Kante von
der Klaviatur und unten am Pedal von ca. 1mm Durchmesser. Fällt nicht doll auf
aber trägt auch nicht zur Wertsteigerung bei.
Das Instrumment wurde angeboten für 9600,- Euro.
Ist das ein angemessener Preis für ein Yamaha C1 Baujahr 1997 von Privat?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe.

Starsky

 

[löwenzahn]

Bitte zwischen Klang (Charakter) und Stimmung unterscheiden. Was kommt dann raus? Stimmung schlecht, Klang gut, oder was?

9k6 sind viel Geld. Eigenen Sachverständigen mitnehmen, der den Flügel überprüft.

Lackabplatzer kann ein versierter Techniker zu 95% wieder hinbringen. Kosten ermitteln und diese dem Verkäufer mitteilen.

LG

Michael

 

[McCoy]

Seit 10 Jahren nicht gespielt, aber Baujahr 1997, dann wurde das Instrument ja nur 6 Jahre gespielt, von 1997 bis 2003. Ich würde evtl. auch eher einen eigenen Techniker mitnehmen, der nicht die Interessen des Verkäufers vertritt.

Evtl. dem Verkäufer sagen, daß man € 100,- mehr bezahlt, wenn er das Instrument auf eigene Kosten vorher nochmal stimmen läßt?

Viele Grüße,
McCoy

 

[Starsky]

Ja, da fängt das dann bei mir an, der Unterschied zwischen Stimmung und Klang...
Auf jeden Fall hat sich dieses "das ist mein Flügel" Gefühl nicht so richtig eingestellt.

@löwenzahn
Was meinst du mit "9k6 sind viel Geld"?
Meinst du damit das 9k6 Euro für ein 16 Jahre alten Yamaha C1 der
ansonsten gut in Schuss ist, zu viel wäre?
Wenn ja, was wäre für dich ein angemessener (von Privat)-Preis?
Ich habe da noch ein anderes gewerbliches Angebot eines Yamaha
C1 Baujahr 2001 für 11k5. Da gibt es dann allerdings Gewährleistung.

Wenn das Instrument jetzt vorher noch gestimmt werden würde
und der Klang sehr gut wäre, besteht dann trotzdem die Gefahr
das dieses Instrument diese Stimmung nicht so lange hält wie
ein Instrument was jährlich gestimmt wurde?

Ich glaube ich werde den Verkäufer 9k anbieten allerdings
mit vorherigen stimmen!?!
Wenn er sich darauf einlässt werde ich trotzdem noch einen
Fachmann mit nehmen.
Müsste das Instrument, wenn man es dann kauft, dann trotzdem
nach dem Transport nochmal gestimmt werden?

Vielen dank nochmal für eure Unterstützung.
Starsky

 

[Klavierbauer1]

Hallo zusammen,
ich habe mir eure Empfehlungen zu Herzen genommen und
habe mir heute einen gebrauchten Yamaha C1 (Baujahr 1997, aus 1. Hand)
bei einen sehr netten älteren Herren angesehen.
Dieser Flügel wurde allerdings seit ca. 10 Jahren nicht mehr benutzt
und wurde daher auch nicht mehr gestimmt.
Dementsprechend war der Klang auch nicht so 100% in Ordnung
obwohl der Klang nach meinen leienhaften Verständnis nicht schlecht war.
Der Anbieter hatte einen ortsansässigen Klavierstimmer mit dabei gehabt
der mir zusicherte das der Klang mit einem einmaligen Stimmen wieder 1A wäre.
Ist das wirklich so? Ich lese immer wieder das es so wichtig ist das Instrumente
regelmäßig gestimmt werden sollten.
Außerdem hat das Instrument einen kleinen Lackabplatzer an der unteren Kante von
der Klaviatur und unten am Pedal von ca. 1mm Durchmesser. Fällt nicht doll auf
aber trägt auch nicht zur Wertsteigerung bei.
Das Instrumment wurde angeboten für 9600,- Euro.
Ist das ein angemessener Preis für ein Yamaha C1 Baujahr 1997 von Privat?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe.

Starsky

Der Verkäufer hat den Klavierstimmer antanzen lassen damit dieser erklärt der Flügel klingt wenn er denn gestimmt sei tadellos ?
Das mag durchaus sein aber warum wurde der Flügel dann nicht gleich gestimmt ?

 

[Starsky]

Der Klavierstimmer wickelt den ganzen Verkauf für den älteren Herren ab.
Der wird da sicherlich eine Provision dafür bekommen.
Aber warum der den nicht vorher gestimmt hat, weiss ich nicht.
Allerdings bin ich froh das er so ehrlich war und das mitgeteilt
hat, dass das Instrument ca. 10 Jahre nicht gestimmt wurde.

 

[Starsky]

Hallo nochmal,
nachdem ich mich noch breit umgesehen habe,
bin ich bei zwei Instrumente hängen geblieben.
- Yamaha GB1 Neu für ca. 10K
- Yamaha C1 Bj.97 für 9K
Der C1 ist immer noch das Instrument welches 10 Jahre nicht gestimmt wurde.
Ich habe jetzt mit dem Verkäufer vereinbart dass ich das Instrument
noch mit einem Fachmann besichtigen möchte.
Der Verkäufer hatte mir aber auch angeboten das Instrument vor der
nächsten Besichtigung zu stimmen.
Wäre es Sinnvoll das der Verkäufer vor der nächsten Besichtigung noch
eine Stimmung vornimmt oder ist es für den Fachmann besser zu
beurteilen wenn das Instrument nicht vorher gestimmt wird?

Was für mich gegen den C1 spricht sind:
- Unsicherheit weil lange nicht gestimmt.
- Zwei kleine Lackplatzer unten am Pedal und an der Seite
- Allgemeinzustand würde ich als 3- beurteilen.
Der Lack ist nicht in einem optimalen Zustand (leichte Kratzer vom Staubwischen)
und Messingbeschläge sind teilweise Stumpf müssten auch poliert werden
- Zusätzliche Kosten für Fachmann Transport und nachträgliche Stimmung.
- Keine Garantie

Was für mich für den C1 spricht.
- Wahrscheinlich wenig gespielt daher geringe Beanspruchung der Mechanik.
- Qualitativ im Gegensatz zum GB1 sehr Hochwertig.

Zu welchem Instrument würdet ihr mir denn Raten?
Ist ein Preis von 9k für ein Yamaha C1 von Privat angemessen?

Vielen Dank im voraus.
Starsky