Zithern mit 6 Melodiesaiten und nahe beieinanderliegenden Begleitsaiten?

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Gast293421
Guest
Grüß Gott,

nach einem Jahr Nutzung einer "Sandner H 100 CR"-Zither haben sich folgende Bedürfnisse herauskristallisiert:

- Die Begleitsaiten sind mir zu weit voneinander entfernt. Am rechten Rand gemessen haben die höchsten Saiten Abstände um die 5,3 mm, in der Mitte geht es dann mal bis auf 5,1 mm runter und bei den tiefsten Kontrasaiten sind es um die 5,5 mm. Die tiefsten Saiten müssen wahrscheinlich aus klanglichen Gründen und weil sie mehr Platz zum Schwingen brauchen etwas mehr Abstand haben, aber im Ganzen hätte ich es einfach lieber, wenn die Saiten näher beieinander wären und dafür dann alle Saiten mehr in die Reichweite einer normalgroßen Hand rücken würden. 10-15% niedrigere Abstände wären von Interesse.

- Interessant wäre auch eine sechste Melodiesaite. Die Mensur sollte 43,5 cm sein - Uraltinstrumente, die mal für die "Stuttgarter Stimmung" gebaut worden sind, scheiden eher aus.

Welche Modelle welcher Hersteller gab/gibt es, die auf jeden Fall näher beieinanderliegende Begleitsaiten und evtl. auch eine sechste Melodiesaite haben und bei denen eine Aussicht besteht, sie mal auf dem Gebrauchtmarkt zu finden? Und wie groß ist eigentlich die Bandbreite, die bei den Begleitsaitenabständen vorkommt?

Vielen Dank!
H.
 
Ganz ehrlich: ich habe noch nie die Abstände meiner Saiten auf den Zithern ausgemessen. Es gibt Zithern, mit denen kann ich auf Anhieb spielen, es gibt welche, mit denen werde ich nicht warm. Da wirst wohl in den Laden gehen müssen und ausprobieren.
Ich habe eine eher kleiner Hand und kann normale Begleitung gut spielen. Kontrasaiten, ja, da muss man springen, das muss aber jeder auf jeder Zither, die ich bisher gesehen habe. Wenn die Abstände der Saiten zu niedrig werden, wird m.E. das Spielen eher schwieriger, weil die Gefahr steigt, dass man Saiten unabsichtlich dämpft.

Konzertzithern bzw. alpenländische Zithern mit 6 Saiten habe ich noch nie (in neu) gesehen, da wirst wohl selber bauen oder Dich doch mit einem alten Instrument anfreunden müssen. Ich wüsste auch nicht, was schlecht dran ist, vorausgesetzt, Du bekommst Saiten und das Instrument taugt.
 
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Guten Abend,

nanu, so eine schnelle Reaktion auf so ein Randthema...

Ja, die ersten 24 Saiten werden wohl auf "allen" Zithern gut erreichbar sein, beim Spielen einer Standardbegleitung ist das also kein Thema. Mir geht es um das gleichzeitige Spielen von Melodie- und Kontrasaiten. Kontrasaiten, die man nicht einigermaßen vollwertig ins Spiel einbinden, sondern nur ab und zu mal, wenn der Daumen nichts zu tun hat, als Spezialeffekt nutzen kann, sind mir unsympathisch...
Die 35-te Kontrasaite, bei mir die äußerste, kann ich nur mit der innersten Melodiesaite zusammen spielen, und das auch nur mit so gespannter Hand, daß es einen sehr eingeschränkten Nutzen hat. Wären die Saiten so zusammengerückt, wie ich es gerne hätte, dann könnte ich schätzungsweise noch von der d'-Melodiesaite aus alle Kontrasaiten so ausreichend locker erreichen, daß es gut spielerisch nutzbar wäre.
Einer, der mir mal seine Zither ausgemessen hat, berichtete von 4,2 mm Saitenabstand. Es geht also sogar noch enger, als ich es haben möchte, ohne daß es unspielbar wird. Das war aber eine ganz hochwertige Psalterzither, die für mich nicht infragekäme.
Wenn man bei Ebay-Kleinanzeigen Leute ums Ausmessen bittet, die Erbstücke verkaufen, mit denen sie sich nicht auskennen, dann vermessen die sich, man fährt ständig hunderte Kilometer umsonst und kommt nicht weiter...

Eine Harfenzither, die sechs Melodiesaiten hatte, höchstens ein paar Jahrzehnte alt war und nicht in einer ganz unerschwinglichen Preisklasse lag, habe ich bei Ebay mal gesehen, aber dummerweise nicht näher beachtet, weil ich da noch kein Interesse an einer sechsten Saite hatte... Ich weiß also nichts weiter als, daß es das geben muß...
Es wäre praktisch, um die Saiten z. B. in Quarten- statt Quintenabstand stimmen zu können, ohne den gesamten Tonumfang zu verringern. Terzen sowie Sekunden lägen dann weniger Bünde auseinander und manche Mehrklänge mit dichtliegenden Tönen wären besser spielbar.

Mit freundlichem Gruß
H.
 
Wenn man bei Ebay-Kleinanzeigen Leute ums Ausmessen bittet, die Erbstücke verkaufen, mit denen sie sich nicht auskennen, dann vermessen die sich, man fährt ständig hunderte Kilometer umsonst und kommt nicht weiter...
Hast Du schon mal darum gebeten, einen Zollstock auf die Saiten zu legen und dann senkrecht zu fotografieren? Dann müsste man doch erkennen können, was los ist. Oder?

Gruß
Lisa
 
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nanu, so eine schnelle Reaktion auf so ein Randthema...
Wie sich's grad ausgeht. Wenn ich es mitbekomme und grad Zeit hab, wird schnell geantwortet ;)
Kontrasaiten, die man nicht einigermaßen vollwertig ins Spiel einbinden, sondern nur ab und zu mal, wenn der Daumen nichts zu tun hat, als Spezialeffekt nutzen kann, sind mir unsympathisch...
Dann musst halt schauen, ob Du etwas anderes findest. Ich kann Zither spielen, aber ich war's zufrieden mit meinen und hab nie nach anderen geschaut. Da hier schon kaum welche vertreten sind, die die normale Konzertzither spielen, wird's wohl eher eng werden. Ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner Suche.
Zu den Kontrasaiten: normalerweise benötigt man die ja nicht so oft. Wenn Du sie brauchst, wenn Du gerade Melodie spielst, musst Du halt schnell sein. Ich hab mal von einer Pianistin mit sehr kleinen Händen gelesen, das muss eine wunderbare Liszt-Interpretin gewesen sein, wofür man wohl eigentlich eine sehr große Handspanne braucht. Die machte das mit Geschwindigkeit - wenn zwei Töne innerhalb einer gewissen (sehr kurzen) Zeit angeschlagen werden, tönen sie wie zusammen gespielt.
Eine Harfenzither, die sechs Melodiesaiten hatte, höchstens ein paar Jahrzehnte alt war und nicht in einer ganz unerschwinglichen Preisklasse lag, habe ich bei Ebay mal gesehen, aber dummerweise nicht näher beachtet, weil ich da noch kein Interesse an einer sechsten Saite hatte...
Und das war keine in Stuttgarter Stimmung?
Es wäre praktisch, um die Saiten z. B. in Quarten- statt Quintenabstand stimmen zu können, ohne den gesamten Tonumfang zu verringern
Du beziehst Dich hier auf die Melodiesaiten? Wie willst Du die dann stimmen?
 
Grüß Gott,

Zollstock - normalerweise ja, aber ab und zu mal hat ein Verkäufer eh schon Schwierigkeiten, scharfe Fotos aus aussagekräftigen Perspektiven zu machen, da klappt dann so etwas wie mit dem Zollstock auch nicht. So geht einem manch eines der eh wenigen Instrumente, die passen könnten, durch die Lappen. Dies wäre besser handhabbar, wenn man eine Liste mit vielversprechenden Modellen oder Herstellern hätte...
Mir ist nun aber aufgefallen, daß anscheinend nur eine regelmäßige Forenbesucherin alpenländische Zither spielt. Insofern erübrigt sich der Versuch, durch Angaben verschiedener Forennutzer sich so eine Liste zu verschaffen...

Kontrasaiten:
Wenn man sie eh kaum braucht, dann gefällt mir die althergebrachte Lösung am besten, nur ca. drei Stück davon zu haben und diese, wenn sie mal zum Einsatz kommen, passend umzustimmen oder auszutauschen. Dann sind auch alle gut erreichbar.
Aber mir geht es unter anderem um Fälle, in denen man viele Kontrasaiten ständig spielt, z. B. eine Boogie-Woogie-Begleitung durchgehend in Achteln, die sich fast nur auf den Kontrasaiten abspielt. Springen wäre ja an sich eine spaßige Sache, aber bei so etwas kann das wohl kaum mehr helfen, da muß einfach ein möglichst großer Teil der Saiten in Reichweite sein.
Das Stichwort "Reformzither" könnte noch zum Thema passen. Hierzu habe ich nur gelesen, daß ein Teil der Kontrasaiten unter die ersten 24 Saiten gelegt wird, aber wie das genau aussieht und wie diese Saiten dann überhaupt erreichbar sind, ist daraus nicht hervorgegangen... Und eine gebrauchte Reformzither wird auch noch schwerer zu finden sein als eine mit geringem Saitenabstand.

Sechs Melodiesaiten:
Bei der Zither, die mir mal über den Weg gelaufen ist, war die sechste Saite nicht eingespannt, die ursprüngliche Stimmung also unklar... Sie schien intakt und kostete, glaube ich, ein paarhundert Euro, muß also beinahe "von der Stange" gewesen sein. Aber diese Zither habe ich sofort aus den Augen gelassen und kann nichts mehr herausfinden... Jedenfalls: Laut Internetangaben gab es die Stuttgarter Stimmung nur bis kurz nach 1900, so alt war diese Zither nicht, es müssen also auch noch neuere Zithern von wem und wofür auch immer mit 6 Saiten gebaut worden sein...

Ich hätte vor, die Saiten c''-g'-d'-a-e-H oder (vielleicht sogar eher) a'-a'-d'-a-e-H zu stimmen. Was am meisten zusagt, müßte die Praxis zeigen.
Extrembeispiel: Der Akkord h'-gis'-e'-d' ist in der Münchner Stimmung nicht spielbar, bei "meinen" Stimmungen hingegen ziemlich bequem. Freilich wird nicht jeder diese Akkorde unbedingt auf dem Griffbrett spielen wollen...

Um die Vorteile der engen Saitenanordnung und der neuen Stimmung richtig nutzen zu können, müßte ich eh erstmal besser als jetzt spielen können, d. h. es ist nicht eilig, an so eine Zither zu kommen. Außerdem brauche ich im Moment die tiefsten Töne der Melodiesaiten nicht so "dringend", d. h. ich kann das H weglassen und die Stimmung auf meiner fünfsaitigen Zither ausprobieren. Ich halte halt schonmal die Augen offen, weil das Anliegen problematisch und nicht so schnell erfüllbar zu sein scheint...

Viele Grüße
H.
 
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