
MrC
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Hintergrund: auf meinen drei Bässen (Human Base BaseX.oc4, Ibanez BTB700DX, Ibanez BTB705DX) befinden sich die gleichen Typen von Mechaniken mit 14 mm Bohrung und einem Y-Key. Ich weiß nicht, welcher Hersteller werksmäßig verwendet wurde, jedenfalls passen die Standard-Kluson-Mechaniken (MKBxx) für unter 10 € das Stück prima drauf und sehen den Originalen auch zum Verwechseln ähnlich. Allerdings habe ich in den letzten 10 Jahren mehrere Mechaniken austauschen müssen, da jeweils der Schaft abgebrochen war. Also stellte sich mir die Frage, ob ein simpler Austausch auf Dauer Sinn macht oder ob es Alternativen zum – offensichtlich bruchanfälligem – Original gibt. Neugierig, wie ich in punkto Gear nun mal (leider) bin, habe ich mich dann auch gefragt, was leichtere Mechaniken „bringen“. Nein, meine Bässe haben zum Glück keine ausgeprägte Kopflastigkeit, aber mich interessierte es nun mal.
Also mal ein wenig recherchiert … und ziemlich ernüchtert worden, was v.a. die Preise angeht. Hier die Kandidaten, die auf meine Bässe passen sollten, im Überblick:
Kluson MKBxx – 58 g – 8,50 €
Gotoh GB707 – 60 g – 13 €
Schaller M4 90 – 44 g – 25 €
Gotoh GB350 – 40 g – 25 €
Hipshot Ultralight „licensed“ – 45 g – 24 €
Hipshot Ultralight – 42 g – 45 €
Insofern gliedert sich das potenzielle Test-Feld in zwei Gruppen: a) der „Standard“, ca. 60 g, ca. 10 €; b) die „Leichten“, 40-45 g, um die 25 €. Und dann gibt es noch die Original-Hipshot Ultralight „Made in USA“, die gewichtsmäßig in diese mittlere Kategorie gehören, aber mit fast 50 € pro Stück deutlich teurer sind. Die Hipshot Ultralight „Licensed“ sind übrigens „Made in Korea“ und werden u.a. bei BassLine verwendet.
Alle Mechaniken – außer den Hipshots – sind gekapselte Mechaniken. Bei den Hipshots liegt das Rändelrad offen, was aber auch bei den Standard-Mechaniken im Fender-Stil ganz normal ist.
Die Original Hipshots waren mir einfach zu teuer. Die Gotoh GB707 anstelle der Kluson – na, macht vom Gewicht und vom Preis her kaum einen Unterschied. Wäre höchstens interessant, ob sich die Gotohs auf Dauer als stabiler erweisen … aber es ging ja auch um meine Neugier von wegen „leichter ist besser (?)“, also im „Mittelfeld“ der Kandidaten umgeschaut und einen Satz (wenn schon, denn schon) GB350 beim großen T bestellt. War auch gut so, wegen der Optik, aber dazu später mehr.
Lieferung wie immer prompt und zuverlässig. Die vier Mechaniken waren in einer äußeren Plastik-Umhüllung verpackt, die inneren Teile der Verpackung sind aus Pappe. In einem Extra-Beutelchen (Plastik) die Hülsen, Distanzscheiben und Schräubchen. Alles dabei, alles gut.
Die Verpackung
Der Inhalt
Zwei Sachen sind mir beim Auspacken direkt aufgefallen: 1. Die Mechaniken sind überraschend leicht. Selbst beim Auspacken nur einer Mechanik habe ich gedacht, „Holla, das merkt man ja sofort!“ 2. Die Flügel der Mechaniken sind aus … , ja, wenn ich das so genau sagen könnte … irgendeinem Kunststoff und fühlen sich – billig an. Etwas klebrig, da hat auch kein Sidolin geholfen. Bestimmt gut für’s Gewicht, aber … Nach ein paar Tagen war dieses leicht klebrige Gefühlt dann weg. Ein Handschmeichler sind sie dennoch nicht. Die Kluson-Flügel sind aus Metall, vermutlich Aluminium, und fühlen sich ungleich wertiger an.
Aber gut, wenn’s leichter macht … weiter in der Begutachtung, und direkt noch eine Überraschung: der Schaft der Gotohs bleibt über die ganze Mechanik gleich breit. Bei den Klusons ist der Schaft selbst deutlich schmaler als die Hülse und hat für die Saitenführung eine Kerbe. Außerdem hat die Kluson ein Innengewinde für die Hülse, die Gotoh ein Außengewinde. Was in der Praxis kaum etwas ausmachen sollte …
Kluson links, Gotoh rechts
Genug betrachtet, jetzt geht’s an den Einbau / Umbau. Da ich am Human Base einen Hipshot Bass-Extender („D-Tuner“) verbaut habe, bin ich einen Umweg gegangen und habe dem Ibanez BTB700DX die Gotohs verpasst. Und die Erkenntnis: die GB350 passt nicht! Knapp, aber eben nicht passend. Beim Ibanez nicht, beim Human Base auch nicht. Also mit Schiebelehre nachgemessen: die Klusons haben eine Hülsenbreite von ziemlich genau 13,8 mm, die Gotoh von 14,0 mm. Gerade so viel, dass die Hülse eben nicht reinflutscht, sondern eher mit Gewalt reingehämmert werden müsste. Nee, das wollte ich dann doch nicht wagen. Ulkig, dass es bei solchen Standard-Maßen und Werbeaussagen („passt auf alle Bässe mit 14 mm-Bohrung“) dann doch noch kleine Unterschiede gibt. Also: Schleifpapier rausgeholt und die Löcher für die Mechaniken ein wenig nachbearbeitet, dann passten die Gotohs auch.
Und eingebaut machen sie einen guten Eindruck. Die Flügel sind etwas größer und, wie schon gesagt, aus Kunststoff, was Abzüge bei Optik und Haptik bringt. Der Funktionalität tut das absolut keinen Abbruch: Stimmen wie gehabt, stimmstabil wie immer, passt so.
Und das Gewicht? Es sind zwar „nur“ 68 Gramm*, die in Summe weniger auf der Kopfplatte verbaut sind, aber der Unterschied ist deutlich spürbar. Wie gesagt, ein „Neckdive“ war vorher nicht vorhanden – aber man merkt an der Greifhand, dass da etwas weniger Gewicht verbaut ist. Wo vorher der Hals locker in der Hand lag, habe ich jetzt den Eindruck, dass da fast Null Gegendruck nötig ist. Klar, ein Headless fühlt sich nochmal anders an, aber der Unterschied ist tatsächlich fühlbar, sowohl im Sitzen wie auch im Stehen.
* Die Kluson MKB habe ich mit 56 g gewogen, die Gotoh GB350 mit 39 g. Differenz (56 g – 39 g = ) 17 g x 4 Mechaniken = 68 g.
Fazit: ob sich so ein Wechsel „lohnt“, muss jeder für sich entscheiden. Der Unterschied zwischen „Standard“ und „Light“ ist bei mir deutlich spürbar, wird aber auch mit einem deutlich höheren Preis bezahlt. Langfristig wird interessant sein, ob die leichteren Gotohs haltbarer sind als die Klusons, dann würde sich der Aufpreis auch wieder relativieren. Als Ersatz für eine einzelne Mechanik hätte ich allerdings eher eine Schaller-Mechanik genommen, die kommt optisch der Kluson am nächsten. Für den Gesamtaustausch waren die Gotoh imho eine gute Wahl.
Nachtrag: ich hatte den Wechsel der Mechaniken im Juni 2024 vorgenommen. Seitdem keine Beanstandungen mit den Gotohs. Dafür hat sich auf meinem Human Base wieder eine Kluson verabschiedet. Evtl. gibt’s deswegen demnächst einen zweiten Teil mit anderen „Light“-Mechaniken …
Also mal ein wenig recherchiert … und ziemlich ernüchtert worden, was v.a. die Preise angeht. Hier die Kandidaten, die auf meine Bässe passen sollten, im Überblick:
Kluson MKBxx – 58 g – 8,50 €
Gotoh GB707 – 60 g – 13 €
Schaller M4 90 – 44 g – 25 €
Gotoh GB350 – 40 g – 25 €
Hipshot Ultralight „licensed“ – 45 g – 24 €
Hipshot Ultralight – 42 g – 45 €
Insofern gliedert sich das potenzielle Test-Feld in zwei Gruppen: a) der „Standard“, ca. 60 g, ca. 10 €; b) die „Leichten“, 40-45 g, um die 25 €. Und dann gibt es noch die Original-Hipshot Ultralight „Made in USA“, die gewichtsmäßig in diese mittlere Kategorie gehören, aber mit fast 50 € pro Stück deutlich teurer sind. Die Hipshot Ultralight „Licensed“ sind übrigens „Made in Korea“ und werden u.a. bei BassLine verwendet.
Alle Mechaniken – außer den Hipshots – sind gekapselte Mechaniken. Bei den Hipshots liegt das Rändelrad offen, was aber auch bei den Standard-Mechaniken im Fender-Stil ganz normal ist.
Die Original Hipshots waren mir einfach zu teuer. Die Gotoh GB707 anstelle der Kluson – na, macht vom Gewicht und vom Preis her kaum einen Unterschied. Wäre höchstens interessant, ob sich die Gotohs auf Dauer als stabiler erweisen … aber es ging ja auch um meine Neugier von wegen „leichter ist besser (?)“, also im „Mittelfeld“ der Kandidaten umgeschaut und einen Satz (wenn schon, denn schon) GB350 beim großen T bestellt. War auch gut so, wegen der Optik, aber dazu später mehr.
Lieferung wie immer prompt und zuverlässig. Die vier Mechaniken waren in einer äußeren Plastik-Umhüllung verpackt, die inneren Teile der Verpackung sind aus Pappe. In einem Extra-Beutelchen (Plastik) die Hülsen, Distanzscheiben und Schräubchen. Alles dabei, alles gut.
Zwei Sachen sind mir beim Auspacken direkt aufgefallen: 1. Die Mechaniken sind überraschend leicht. Selbst beim Auspacken nur einer Mechanik habe ich gedacht, „Holla, das merkt man ja sofort!“ 2. Die Flügel der Mechaniken sind aus … , ja, wenn ich das so genau sagen könnte … irgendeinem Kunststoff und fühlen sich – billig an. Etwas klebrig, da hat auch kein Sidolin geholfen. Bestimmt gut für’s Gewicht, aber … Nach ein paar Tagen war dieses leicht klebrige Gefühlt dann weg. Ein Handschmeichler sind sie dennoch nicht. Die Kluson-Flügel sind aus Metall, vermutlich Aluminium, und fühlen sich ungleich wertiger an.
Aber gut, wenn’s leichter macht … weiter in der Begutachtung, und direkt noch eine Überraschung: der Schaft der Gotohs bleibt über die ganze Mechanik gleich breit. Bei den Klusons ist der Schaft selbst deutlich schmaler als die Hülse und hat für die Saitenführung eine Kerbe. Außerdem hat die Kluson ein Innengewinde für die Hülse, die Gotoh ein Außengewinde. Was in der Praxis kaum etwas ausmachen sollte …
Genug betrachtet, jetzt geht’s an den Einbau / Umbau. Da ich am Human Base einen Hipshot Bass-Extender („D-Tuner“) verbaut habe, bin ich einen Umweg gegangen und habe dem Ibanez BTB700DX die Gotohs verpasst. Und die Erkenntnis: die GB350 passt nicht! Knapp, aber eben nicht passend. Beim Ibanez nicht, beim Human Base auch nicht. Also mit Schiebelehre nachgemessen: die Klusons haben eine Hülsenbreite von ziemlich genau 13,8 mm, die Gotoh von 14,0 mm. Gerade so viel, dass die Hülse eben nicht reinflutscht, sondern eher mit Gewalt reingehämmert werden müsste. Nee, das wollte ich dann doch nicht wagen. Ulkig, dass es bei solchen Standard-Maßen und Werbeaussagen („passt auf alle Bässe mit 14 mm-Bohrung“) dann doch noch kleine Unterschiede gibt. Also: Schleifpapier rausgeholt und die Löcher für die Mechaniken ein wenig nachbearbeitet, dann passten die Gotohs auch.
Und eingebaut machen sie einen guten Eindruck. Die Flügel sind etwas größer und, wie schon gesagt, aus Kunststoff, was Abzüge bei Optik und Haptik bringt. Der Funktionalität tut das absolut keinen Abbruch: Stimmen wie gehabt, stimmstabil wie immer, passt so.
Und das Gewicht? Es sind zwar „nur“ 68 Gramm*, die in Summe weniger auf der Kopfplatte verbaut sind, aber der Unterschied ist deutlich spürbar. Wie gesagt, ein „Neckdive“ war vorher nicht vorhanden – aber man merkt an der Greifhand, dass da etwas weniger Gewicht verbaut ist. Wo vorher der Hals locker in der Hand lag, habe ich jetzt den Eindruck, dass da fast Null Gegendruck nötig ist. Klar, ein Headless fühlt sich nochmal anders an, aber der Unterschied ist tatsächlich fühlbar, sowohl im Sitzen wie auch im Stehen.
* Die Kluson MKB habe ich mit 56 g gewogen, die Gotoh GB350 mit 39 g. Differenz (56 g – 39 g = ) 17 g x 4 Mechaniken = 68 g.
Fazit: ob sich so ein Wechsel „lohnt“, muss jeder für sich entscheiden. Der Unterschied zwischen „Standard“ und „Light“ ist bei mir deutlich spürbar, wird aber auch mit einem deutlich höheren Preis bezahlt. Langfristig wird interessant sein, ob die leichteren Gotohs haltbarer sind als die Klusons, dann würde sich der Aufpreis auch wieder relativieren. Als Ersatz für eine einzelne Mechanik hätte ich allerdings eher eine Schaller-Mechanik genommen, die kommt optisch der Kluson am nächsten. Für den Gesamtaustausch waren die Gotoh imho eine gute Wahl.
Nachtrag: ich hatte den Wechsel der Mechaniken im Juni 2024 vorgenommen. Seitdem keine Beanstandungen mit den Gotohs. Dafür hat sich auf meinem Human Base wieder eine Kluson verabschiedet. Evtl. gibt’s deswegen demnächst einen zweiten Teil mit anderen „Light“-Mechaniken …