Zulässigkeit von Lastmulticores

  • Ersteller jw-lighting
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Kann ich bestätigen :) Hat das evtl. damit zu tun, dass das Abschaltvermögen im Kurzschlussfall schlicht überschritten war?
Finde mal ein Datenblatt für eine Feinsicherung...
Und wer nutzt die Dinger wannanders als hinter einem 16A(B) LS? Trotzdem flog mir das Ding um die Ohren. Ist einfach so, dass die Dinger schon explodieren bis sich ein LS 'in Bewegung' setzt.

Dafür müsste es ja erst einmal erlaubt sein ;)
Lies sich leider in meiner Hausverkabelung nach Renovierung nicht vermeiden...
Zwecks Häufung kann man mehrere Kreise durch ein Lehrrohr ziehen, mit der logischen Konsequenz, dass hinterher in der Dose dann auch zwei Kreise ankommen...
Lt. dem Bekannten (Solartechniker), der mir geholfen hat, darf man das. Sind 6 Einzeladern mit 2x PE, 2xN und 2xPhase in einem Leerrohr denn eine Leitung?

Fragen über Fragen...
 
Kann ich bestätigen :) Hat das evtl. damit zu tun, dass das Abschaltvermögen im Kurzschlussfall schlicht überschritten war?
LG :)
Nicht nur eventuell. So ein Datenblatt eines LS Schalters ist interessant. Oder der Wikipedia-Artikel und dort im Bild die Nummer 8: Deion-Kammer, die dazu führt, dass der auftretende Lichtbogen sicher gelöscht wird. Abschaltvermögen 6000A !!! Da hat die Feinsicherung keine Chance.
Ich habe ja inzwischen meinen Brötchengeber gewechselt und in meinem aktuellen Job unterrichte ich Studenten in Elektronik. Da gibt es auch eine praktische Vorführung über das Abschaltverhalten eines LS Schalters. Immer wieder interessant, wie gut die Dinger funktionieren. Ich überlaste allerdings mit mehreren leistungsstarken Verbrauchern, ein satter Kurzschluß ist mir dann doch zu heiß (den müsste ich ja auch schalten/stecken).

Gruß
Christoph
 
Abschaltvermögen 6000A !!! Da hat die Feinsicherung keine Chance.
Klar, dass der LS das aushält, der muss ja auch damit rechnen 200A Schmelzsicherungen davor zu haben.
Aber eine Feinsicherung hat ja maximal so einen Automaten davor, und selbst da ist es kritisch bzw das Ding explodiert! Also abschalten ja, aber das Ding fliegt durch's Gerät...
 
Keine Sorge, ich lese schon mit, hab mich aber bisher raus gehalten. Einfach weil ich Nachrichtentechniker bin (u.a.), aber kein Elektromeister. Die Vorschriften für Haus/Gebäudeinstallation kenne ich kaum.
Trotzdem bist du mir durch dein großes Fachwissen und die Fähigkeit, das auch noch verständlich rüberzubringen, in anderen Threads schon positiv aufgefallen. ;)

Irgendwas mobiles einphasiges, was hinter einem Schuko sitzt und damit nicht gegen 'Verpolung' (P/N) gesichert ist, MUSS allpolig (bis auf PE) getrennt werden. Einfach weil man das Ding auch andersherum in der Steckdose haben kann.
Die "Regel" kenne ich auch. Aber mir fällt auf Anhieb keine mehrphasige Steckverbindung ein, die nicht verpolungssicher ist. Die üblichen Verdächtigen (CEE, Harting, etc.) sind verpolungssicher.

jw-lighting schrieb:
Doch. Natürlich ist Stecker ziehen (durch eine Elektrofachkraft) freischalten, und du wirst danach auch die Spannungsfreiheit feststellen können. Wie du gegen wiedereinschalten sicherst, ist ein ganz anderer Punkt.
Siehe auch oben.
Eben nicht. Siehe mein Beispiel. Es kommt immer darauf an welches Ende man herauszieht. In manchen Fällen ist das nicht immer sofort offensichtlich. Z.b. bei redundanter Stromversorgung mit mehreren Zuleitungen oder wenn Energiespeicher (Kondensatoren, Batterien,...) im Gerät vorhanden sind. "Von irgendetwas auszugehen" ist eine weitere, beliebte Unfallgefahr. :)

Es geht hier überhaupt nicht um eine allpolige Abschaltung im Fehlerfall, sondern um eine Vorschrift mit Hintergrund eines zuverlässigen Freischaltens. Ich möchte sogar unterstellen, dass diese Vorschrift nicht zum Schutz von Elektrofachkräften gemacht wurde: es geht dabei um das Freischalten durch einen Laien, auch wenn der das nicht darf/soll. Eine Elektrofachkraft hält sich immer an die 5 Sicherheitsregeln ( ;) ) und stellt die Spannungsfreiheit fest, bevor sie arbeitet. Sie verlässt sich nicht darauf, das die Leitung spannungsfrei ist, nur weil sie einen LS ausgeschaltet hat. Der Laie all zu häufig schon.
Wieso sollte ein Laie bewusst irgendetwas 'Freischalten' wollen oder müssen?! Natürlich ist es nicht zu vermeiden, dass Laien mit Strom herumfuhrwerken. Genau deswegen sind Betriebsmittel, mit denen Laien in Berührung kommen, auch darauf ausgelegt, einer nicht fachgerechten Handhabung einen gewissen Widerstand entgegenzusetzen und so sicher konstruiert, dass sie nicht sofort Tod und Verderben versprühen. ;) Was willst du noch mehr? Absolute Sicherheit gibt es im Umgang mit elektrischen Strom nicht.

Die Sache mit der Fehlerspannung ist mir neu. Er schützt vor Berührungsspannung durch Abschalten bei Fehlerstrom, ja. Aber wie erkennt der RCD Fehlerspannungen (du meinst z.B. Spannung am Gehäuse?) ohne Fehlerstrom?
Ohne eine Spannung gibt es auch keinen Strom. Von daher in dem Fall Berührungsspannung = Fehlerspannung.

Btw: Ich bin gelernter 'Energieelektroniker' (alles unter 10A sind Steuerströme :D), jetzt E-Technik Student im 3. Semester und habe Nebenjob-mäßig mit Hochspannungsschaltern zu tun. Von den 5 Sicherheitsregeln braucht ihr mir nichts erzählen... :rolleyes:

Gruß,
Maddin
 
Hallo Maddin,

Es kommt immer darauf an welches Ende man herauszieht.
Ja, da hast du Recht. Ich bin aber immer noch bei meinem Dimmer mit fest verschraubten Geräteanschlusskabel und CEE-Stecker. Und ob Stecker ziehen Freischalten ist oder nicht war ja auch nicht meine Eingangsfrage.

"Von irgendetwas auszugehen" ist eine weitere, beliebte Unfallgefahr.
Wieso sollte ein Laie bewusst irgendetwas 'Freischalten' wollen oder müssen?! Natürlich ist es nicht zu vermeiden, dass Laien mit Strom herumfuhrwerken. Genau deswegen sind Betriebsmittel, mit denen Laien in Berührung kommen, auch darauf ausgelegt, einer nicht fachgerechten Handhabung einen gewissen Widerstand entgegenzusetzen und so sicher konstruiert, dass sie nicht sofort Tod und Verderben versprühen.
Was ich ausdrücken wollte ist genau die von dir beschriebene Unfallgefahr. Der Laie geht davon aus: Sicherung aus - Spannung weg. Das funktioniert halt nur, wenn die Sicherung auch die gesamte Leitung vom Netz getrennt hat.
Der Fachmann arbeitet Regel 1-3 (u. ggf. 4, 5) ab, deshalb würde er die Gefahr bemerken - er geht eben nicht "von irgendetwas aus".

Ohne eine Spannung gibt es auch keinen Strom.
Aber es gibt Spannung ohne Strom - und die erkennt der RCD nicht. ;)

Btw: Ich bin gelernter 'Energieelektroniker' (alles unter 10A sind Steuerströme ), jetzt E-Technik Student im 3. Semester und habe Nebenjob-mäßig mit Hochspannungsschaltern zu tun. Von den 5 Sicherheitsregeln braucht ihr mir nichts erzählen...
Da sind wir uns recht ähnlich, aber du bist mit deiner Ausbildung/Studium weiter als ich.
Ich denke, wir haben beide Recht, und reden nur teilweise ein wenig aneinander vorbei.

Mir wäre es wichtig, hier beim Thema zu bleiben, und nicht zu verallgemeinern. Also: B2T! :great:


Finde mal ein Datenblatt für eine Feinsicherung...
http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=C400%2FMTR%23ESK.pdf;
80A - liegt also unter dem normal zu erwartenden Kurzschlussstrom an einem LS mit 16A. Der zulässige Extremfall bei B16 wären genau 80A (5x 16A). Also kann die Feinsicherung nur vor Überstrom, nicht aber vor Kurzschluss im Gerät schützen, ohne gesprengt zu werden... :gruebel:


LG :)
 
Aber es gibt Spannung ohne Strom - und die erkennt der RCD nicht. ;)
Deswegen werden RCDs ja auch nur in TT/TN-Netzen verwendet. Zitat Westermann Tabellenbuch Betriebs- und Automatisierungstechnik (S.100): "Funktion der RCD: Abschaltung bei gefährlichen Berührungsspannungen durch Isolationsfehler innerhalb von 0,2s"
Aus der Berührungsspannung an einem Gehäuse z.B. wird ein Ableitstrom bzw. Fehlerstrom, da das Gehäuse geerdet sein sollte. Ist es das nicht, wird es eben indirekt durch die nächste Person geerdet, die das Gehäuse berührt. Was da passiert, sollte sich jeder zusammenreimen können... ;)

Trotz aller Diskussion um RCD, Schmelz-/Feinsicherungen und LS-Schalter ist die ursprüngliche Frage immer noch nicht beantwortet. :gruebel:
Wobei sich mir nach meinem elektrotechnischen Verständnis der Sinn/Nutzen einer vollständigen Abschaltung/Freischaltung (im Fehlerfall; es geht doch um Sicherungen/LS-Schalter am Dimmerpack?!) aller Adern/Phasen einer Leitung nur bei bestimmten Anwendungen eines Drei-Phasen-Systems erschließt.

Gruß,
Maddin
 
Aus der Berührungsspannung an einem Gehäuse z.B. wird ein Ableitstrom bzw. Fehlerstrom, da das Gehäuse geerdet sein sollte. Ist es das nicht, wird es eben indirekt durch die nächste Person geerdet, die das Gehäuse berührt. Was da passiert, sollte sich jeder zusammenreimen können...
Richtig, geht schon klar ;)

Wobei sich mir nach meinem elektrotechnischen Verständnis der Sinn/Nutzen einer vollständigen Abschaltung/Freischaltung (im Fehlerfall; es geht doch um Sicherungen/LS-Schalter am Dimmerpack?!) aller Adern/Phasen einer Leitung nur bei bestimmten Anwendungen eines Drei-Phasen-Systems erschließt.
Nach meinem Verständnis dieser Vorschrift geht es nicht um den Fehlerfall und auch nicht um drei Phasen, sondern um eine vollständig freigeschaltete Leitung, wenn man den/einen LS manuell betätigt.

LG :)
 
Für Leute die via Uni/whatever Zugriff auf DIN-Normen haben: Ich bin grade durch Zufall auf die DIN 15568 "Multicoresysteme für Film- und Fernsehproduktionsstätten" gestoßen, einen Auszug gibt es hier, dieser geht aber leider nicht direkt auf "unsere" Problematik ein.
 
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