[Amp] - Acoustic Control Corporation 160 Head

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t-man
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Ich hatte in einem anderen Thema bereits berichtet, dass ich an das Vermeintliche Bassamp wie die Jungfrau zum Kind gekommen bin.

Nachdem ich nun dem guten 160er einen Satz neue 6L6er verpasst habe, ist es Zeit für ein Review.


Etwas zur Geschichte:

Acoustic Control Corporation war ein kleiner Familienbetrieb, der sich im oberen Segment ansiedelte. Eine Zeit lang waren sie auch sehr gut im Geschäft vertreten, was die folgenden Personen beweisen, John Paul Jones (Led Zeppelin), Carl Radle (Derek & the Dominoes), Ric Grech (Blind Faith), John McVie (Fleetwood Mac), Tony Stevens (Savoy Brown, Foghat), Peter "Overend" Watts , Mott the Hoople, Danny Sheridan (Eli Radish Band / David Alan Coe) , Kirk Powers (American Tears), Robbie Krieger (The Doors), Albert King , Chuck Berry , Frank Marino , Frank Zappa , Ernie Isley, Pat Metheny , Jaco Pastorius, John Deacon (Queen)....
Aber eines Tages, warum ist nicht wirklich nachvollziehbar, haben die den Laden dicht gemacht.

Man munkelt, da der 160er eine „Kopie“ des Mesa Mark2 sei, Mesa Acoustic verklagt hat, und so in den Ruin getrieben hat. Liegt aber im Bereich des möglichen, da das Amp nur 1980 und nur in 799 Stück gebaut wurde.

Wie auch immer, schade.


Ausstattung:

Eingang 1x
Kanäle 2x
Klangregelung 1 Höhen, Mitten, Bass, Höhenboost, Bassboost, Presence
Reverb
Klangregelung 2 5-Band EQ 100/290/1000/2500/5000 Hz
Wahlschalter für Kanal
Wahlschalter für Endstufenleistung 60/100 W
Standbye
Groundreverse
Fußschalter für Volume/Reverb/EQ
Preout
Speker out 2x


Optik:

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Einer der Vorbesitzer hatte in einer geistigen Umnachtung das Gehäuse schwarz gestrichen, aber immerhin nicht gepfuscht.
Es ist aber noch deutlich der Anspruch des Herstellers zu erkenne. Das Gehäuse ist nicht mit billigem Tolex überzogen, sondern es wurde wirklich schönes Kunstleder verwendet. Die Ecken und der Griffhalter sind in glänzendem Messing gehalten. Einzig die Juteverblendung an der Front ist gewöhnungsbedürftig.


Klang:

Die ersten Tests habe ich mit einem Bass über die Originale 2x12 mit dem Bass zu Hause gespielt. Na ja, klingt halt.

Für den Gitarrentest musste mein Sohn mit seiner Tele her halten. Wow! So geil kann also eine Squier klingen. Clean klingt es filigran, transparent und sauber. Im angezerrten Betrieb kommt der Amp so richtig ins Laufen, einfach aller erste Sahne ( ich will mich hier nicht in nögs und andere Klangdeutungsversuche versuchen ).
Ich hätte Stunden zuhören können, aber Junior will eher Zerre bis der Putz von der Wand fällt, und genau das kann der Amp aber nicht. Klassischen Rocksound ist ok, aber metal is nicht. Also wenn so ein Mesa Mark2 klingt, verstehe ich die Schwärmereien.

Aber den vermeintlichen Bassamp hatte ich ja auch für mich gekauft. Also letzten Sonntag im Proberaum an die 15er gehängt, Piezo aus.
Bei neutraler Klangeinstellung ist der Klang etwas mittenbrummig. Also Höhenboost an, mitten raus und Bässe leicht anheben. Im leisen Zustand war es nix besonderes. Also dann mal gas geben, alle 4 Röhren einschalten und Master auf 3/4 . Und da ging die Sonne auf. Feinzeichnende Höhen ( ich wusste gar nicht, dass ein 15er so hoch kommt ), der Bass drückt, ohne schwammig rüber zu kommen, und das Knurren ist wirklich ein Knurren. Also noch ein bisschen Gain, bis es beim Anschlag zerrt. Das klingt richtigen nach Rock der 60-70er. Ich bin begeistert. So schnell ging noch nie ne Probe rum.


Preis:

Wenn man mal ab und zu einen 160er im Ebay findet, gehen sie für um die 350.-€ raus. Einen kompletten Satz Röhren muß man mit ca. 150.- veranschlagen.
Da sind wir dann bei ca. 500.- € und das ist kleines Geld für so einen Amp.



Resümee:

Ich kann jedem Basser nur empfehlen mal über ne Röhre zu spielen. Alle Transen die ich bisher kenne, sind dagegen wie Porsche fahren mit angezogener Handbremse.
Für die Gitarrenspieler kann ich nicht sprechen, doch als Zuhörer, es ist ein Genuss.
 
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Hallo Thomas,

danke für die Jugenderinnerung! :great:

Ja; der Ende der 70er / Anfang de 80er war Acoustic eine feste Größe.
Braunes Kunstleder gab es zu dieser Zeit an mehreren Amps. Weiteres Beispiel wären die legendären Polytones und auch die Ibanez Amps der frühen 80er waren damals braun (sieht man ab und zu bei Ebay).

Hoffentlich kommt auch noch mal ein Kitty Hawk Review?! :cool:

Die Acoustics waren in der Tat etwas feines - und teures. Das war kein Equipment für Amateurmusiker, sondern für Profis und Leute mit sehr viel Geld.

Gruß
Andreas
 
danke für die Jugenderinnerung! :great:

gerne doch.

Freut mich, daß Du den 160er noch in neu kennst.:great:

War das Top damals noch ein geheimtip bevor es vom Markt genommen wurde, oder war es schon "überall" erhältlich?
 
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