Akkord-Tabelle 2021?

Bb findet in unseren internationalen Projekt beteiligten DAW's faktisch nicht statt

Das ist doch genau der springende Punkt:

Wer aus der DAW-Ecke (und somit reinen MIDI- und Audio-Welt) kommt, sieht eben überall nur #.
Denn dort geht es um den Klang (deshalb ja A für "Audio" in DAW) und im MIDI-Umfeld nennt man die Töne eben (eigentlich sind es ja neutrale Nummern) immer einheitlich A#, D#, G#, ... statt Bb, Eb, Ab, ...

Aber, vor allem, wenn die "Beat-Bauern" noch nie ein echtes Instrument eigenhändig gespielt haben und nicht darauf angewiesen sind, z. B. Noten eindeutig und sinnerfassend zu lesen, dann ist es klar, dass ihnen die musiktheoretisch "richtigen" Bezeichnung völlig wumpe sind.

Das ist sogar auch in der "klassischen" alten Welt teilweise üblich, wenn es z. B. bei Orgeln um konkrete Pfeifen geht. Dann werden die auch immer nur C#, D#, F#, G#, A# genannt. Denn es geht darum, welche Pfeife nachgestimmt werden muss o. ä.
Da ist es dann auch völlig egal, wie der Ton in Abhängigkeit von konkreten musikalischen Situationen "korrekt" heißt, da geht es einzig und allein um die Pfeife. Und die ist für A# und Bb die selbe.

@topo
Aber du muss doch auch zugeben, dass ein als C D# G notierter Dreiklang von keinem vernünftigen Menschen aus Fleisch und Blut sofort als Cm wahrgenommen wird.


By the way - ich betrachte CFGA# nach wie vor als C7sus4 und nicht als Klops. Es ist für mich die übliche (auch im Netz 1000fach) weltweit benutzte Bezeichnung.

Wie gesagt - ja, ist ist wohl so.
Aber im Netz wird auch 1000fach das und dass verwechselt, weil es eben (fast) gleich klingt.
Aber das macht das Lesen nicht einfacher, weil es einfach sinnentstellend ist.

Ein DAW kennt keinen Sinn. Die dudelt nur ab, was man ihr sagt.


Es gibt also, unabhängig vom Bezeichnungs-Glaubenskrieg, ganz pragmatisch diese beiden Alternativen:
  • Entweder man lernt den Sinn und das System hinter dem Aufbau von Akkorden, wie @OckhamsRazor es sehr sinnvoll vorgeschlagen hat.
  • Oder man konsultiert lieber riesige Tabellen-Nachschlagewerke bzw. lernt jeden Einzelfall in jeder Tonart auswendig.
Welche Vorgehensweise von beiden geschickter ist, mag jeder für sich entscheiden.

Basierend auf der Terzschichtungs-Logik macht man sich das Leben aber viel einfacher, wenn man auch Terzen schichtet. Und C-D# ist eben keine Terz, C-Eb hingegen schon.
Das ist also keine Rechthaberei, sondern einfaches Handwerkszeug, das einem im Grunde das Leben erleichert.

Wer möchte, kann aber auch gerne viele, viele vermeintliche "Ausnahmen" lernen.
Manchen liegt stumpfes Auswendiglernen mehr als das Verstehen von Hintergründen.
Also soll doch jeder das tun, was ihm besser liegt.
Aber sich auch nicht beschweren, wenn aus anderen Richtungen andere Vorschläge kommen.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Auswendiglernen
Torsten
 
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In diesen Projekten, wo einige Musiker keine Noten/Griffe/Tasten lesen können oder wollen oder nicht mehr wollen, ist es wichtig zu wissen, wie die Taste heißt, die man drücken muss, oder die Seite/Finger, die man zupfen muss. […] Die Akkord Bezeichnung ist für einfach nur eine weitere Abstraktionsebene, um eben nicht immer C/F/G/A# schreiben zu müssen.

Okay, alles nachvollziehbar, bis auf den Punkt: wenn deine Mitmusiker sich nicht für die Notennamen interessieren, warum wollen sie dann Akkordsymbole verwenden? Da wäre es doch viel naheliegender, einfach die gängigsten Tonansammlungen z.B. durchzunummerieren, anstatt Akkordsymbole zu verwenden, die aus einer unbeliebten und abgelehnten Tradition stammen?

Nummerierte Tonsammlungen sind neutral und in Schriftform übrigens auch viel leichter zu transportieren als Akkordsymbole. Sowas würde ich empfehlen.
 
Ich bin ab jetzt hier raus...
Da ich stark annehme, dass Du trotzt Deiner Ankündigung noch immer hier bist, zumindest passiv, will ich Dir noch einen letzten Gedanken mitgeben:

Es interessiert auch niemanden, dass dieser Ton in einer bestimmten Tonfolge nach irgendeiner Norm Bb heißen müsste.
Es steht Euch natürlich völlig frei, weiterhin ignorant durchs Leben zu laufen.
Möglicherweise wird sich diese Ignoranz im musikalischen Endprodukt auch gar nicht negativ bemerkbar machen.

Womit Du aber halt leben wirst müssen, ist, dass Dich Gesprächspartner, die wirklich Musiker sind, nicht verstehen oder Dich gar komisch anschauen, wenn Du ihnen mit sowas daherkommst.

Und es ist kein Ausdruck von künstlerischer Freiheit, sich den Konventionen einfach aus Unwissenheit zu widersetzten.
Freiheit ist, die Konventionen erstmal zu kennen, sie dann zu verletzen indem man sie durch neue, andere Systeme ersetzt.

LG
Thomas
 
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Ich wüßte nicht, warum man hier einen Unterschied machen sollte. :)
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass die korrekte Schreibweise nur für Leute interessant wäre, die sich mit Harmonielehre auskennen. Die korrekte Schreibweise sollte einfach immer der Fall sein. Dem Kenner ist es wichtig, und für die anderen auf keinen Fall schädlich, vielleicht sogar nützlich.

Für alle, die aus Unkenntnis, Desinteresse, Unvermögen, Ignoranz oder was auch immer, sich mit den Konventionen nicht beschäftigen wollen, ist ja tatsächlich ´wurscht´, wie sie die Akkorde nennen. Da wären auch Namen wie "Micky" oder "Maus" oder "Donald" oder "Duck" möglich und sogar gestattet, wir leben ja in einem freien Land.
Hier:
Häufig bestehen Tracks eben auch aus 2-4 Basis Akkorden. Und dafür brauchen wir eben die 2-4 Namen dafür.
würde das sogar passen, sind ja insgesamt 4 Namen.
Eine Band, die so etwas praktizieren würde, würde aus ihrer Band allerdings so etwas wie eine "geschlossene Gesellschaft" machen. Nicht wirklich empfehlenswert.
Harmonielehre (ich habs ja auch mal so gelernt), so wie hier teilweise propagiert, ist nicht mehr (so?) wichtig.
Ich fürchte, das ist - leider - eine immer öfter zutreffende Beobachtung, wenn ich das so reflektiere, was da so manchmal (und immer öfter) so als Zwischenmusik zwischen den Wortbeiträgen bei WDR5 gespielt wird (da WDR5 aber primär ein Wort- und kein Musiksender ist, will ich dem nicht zuviel Bedeutung beimessen).
Hier wird komplett anders gearbeitet.
Der Titel ist hinsichtlich seiner Harmonik auch sehr simpel.
Die Nomenklatur der Töne in MIDI ist, wie ebenfalls die Tonnamen-Gravuren auf Orgelpfeifen ein rein technische, die nichts anderes will, als den Einzelton benennen. Mehr nicht. Die Töne werden in diesem System nicht in Beziehung gesetzt und nicht in ihrem harmonischen Zusammenhang betrachtet. Dieses technische System sollte man daher auch nicht mit harmonischem Denken verwechseln.
Die Gefahr beim Theorie-Lernen besteht darin, daß einem irgendwann die Songs mit 2-4 Basis-Akkorden auf den Wecker gehen ...
Wie wahr! Das kann aber auch passieren, wenn man von der Theorie keine Ahnung hat, aber im Laufe der Zeit seinen musikalischen Geschmack vertieft ausbildet und die Ansprüche höher werden. Durch Weiterbildung in Harmonik kann man als Musik-Macher sein Akkord-Repertoire allerdings erweitern, auch nicht schlecht.
Freiheit ist, die Konventionen erstmal zu kennen, sie dann zu verletzen indem man sie durch neue, andere Systeme ersetzt.
(y)
 
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