Das "HardRock" oder "GnR / ACDC" Leid

  • Ersteller komposer
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Viele reden auch immer von "Virtuosität". Wie definiert man einen Virtuosen denn ? Jemanden der 300 Noten in der Sekunde auf dem Griffbrett rauf und runter schrammelt, oder jemanden, der einen beim spielen "mitnimmt" ? Für MICH ist es der letztere.

Nicht nur für dich (ab 11:58):
 
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Ich bin doch erstaunt das es nicht nur mir so geht!

Das mit den songs mache ich meistens aus so, 1:1 lernen um zu kapieren was da passsiert. Oft zb. lege ich dann meine eigenen Ideen mit rein! Hendrix ist da sehr dankbar als Material wie ich finde, UFO auch oder stones.......

Bspw. haben wir im set ein Cover von den Cranberrys natürlich "Zombie" Im orginal ist der Song so für mich eher zum ........ Aber wir habe den Anfang etwas abgeändert und den Lead Gitarren Part etwas dynamischer gemacht! So wurde daraus ein wie ich finde gutes Cover!

Aber das geht ja irgendwie nicht bei allem so oder? Finde das bei GnR oder ACDC super schwer nicht alles zu übernehmen! Enweder weil die Songs so für mich perfekt sind oder weil ich wie von @Soulagent79 beschrieben diese Spielart einfach nicht meine Komfortzone ist!

Ich hatte mal eine Konzertpianistin als Schülerin, die sagte mir mal das sie bestimmte Stücke spielen kann und andere zum klingen bringt..... Dachte zuerst die ist High, was als Fahrschülerin schlecht wäre ;)

Aber nein, mittlerweile begreife ich es! House of the Raising Sun...... Standard eines Gitarrenschülers oder? Ich habe Ihn gehasst und es nie wirklich gut gelernt. Spielen kann ich Ihn solala komme aber durch, man hört aber ganz deutlich wie sehr ich den Song hasse. Born To be Wild zb. liebe ich, den Song kann ich mit 2 promille hopsend auf dem Klo spielen..... Und der klingt dann auch!
 
Born To be Wild zb. liebe ich, den Song kann ich mit 2 promille hopsend auf dem Klo spielen..... Und der klingt dann auch!

Aha...,

vllt ist das ein neuer Lernansatz!

Mit 2 Promille, hopsend aufn Klo, klingt glaub ich alles geil.
Da muß man sich erst mal hinarbeiten. :D:great:
 
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Nicht nur für dich (ab 11:58):
Klasse ! Ja, das ist das, was ich damit sagen wollte !

In der Tat hatte ich mir ca. 45 Min Yngwie Malmsteen auf YouTube reingezogen, weil unser Drummer meinte "....boa....der spielt so virtuos zieh dir den mal rein.."
Ich hab 45 Min versucht das geil zu finden, aber ganz ehrlich ?....mich hat es gelangweilt. Yngwie Malmsteen hat meinen absoluten Respekt für seine Fingerfertigkeit, aber als ich danach ein Angus Young Interview gesehen hatte, wo er ein paar "einfache" Blueslicks gespielt hatte, ging mir förmlich das Herz auf !

Das ist ja ein krasser Zufall, das der im Video auch noch ausgerechnet den Malmsteen anspricht.
 
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Das ist ja ein krasser Zufall, das der im Video auch noch ausgerechnet den Malmsteen anspricht.
Ich denke es gibt nicht wenige die deiner Meinung sind. Ich hab auch schon probiert das geil zu finden... und bin gescheitert.
Damit ich einen Song richtig gut finde muss das "Riff" passen. Ein Solo ist nur dann geil wenn auch der Rest passt.
 
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Für mich ist Virtuosität auch mal der Mut, einen Ton stehen zu lassen. Oder mal ein Sololick mehrfach hintereinander zu spielen. In der Wiederholung kann auch etwas richtig geiles stecken. Oder sich auch mal ganz rauszunehmen, andere Instrumente zu unterstützen, denen einen Platz einzuräumen.

Viele Gitarristen langweilt es ja auch, wenn das Gitarrensolo vor allem auf der Gesangsmelodie basiert. Aber wenn die Melodie super ist, warum dadurch den Song nicht aufwerten? @Soulagent79 hats ja richtig gesagt: Musik ist kein Sport. Und ich hasse Sport, darum mach ich Musik :D.

BtT:

Ich verzweifle regelmäßig an GnR und AC/DC. Manche Licks sind dann doch ganz schön ausgebufft, gerade bei Slash. Und Angus hats auch einfach drauf. Aber mit nem Metronom, viel Zeit und Geduld kommt man irgendwann auf eine ganz passable Stufe.

Zum Thema "Groove": Groove ist Mikrotiming. Also schon straight gespielt und auf der Spielzeit, aber eben doch nicht, sondern ein klein wenig davor/danach. Ganz schwierige Kiste. :D.
 
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Das ist genau das was ich gemeint habe AC/DC und auch fast alle Bands aus den späten 60ern,den 70ern haben dieses mikrotiming das wird mit nem metronom nie klappen. ich bin der meinung das gerade das genaue nach metronom spielen die musik von heute langweilig macht .
 
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Ich weiß nicht ob das stimmt aber mir kommt es so vor als würden heute kaum noch Riffs verwendet sondern das viele abgedämpfte Powerchords im Achtel-Rythmus gespielt werden. Selbst wenn ich Crazy Train von Ozzy Osbourne vereinfacht spiele (naja, was ich halt spielen nenne ;)) bewege ich meine Finger mehr als bei irgendwelchen modernen Sachen. Es gibt zwar viele Sachen die sich auch gut anhören aber (für mich) zum nachspielen zu langweilig sind bzw. die Gitarrenspur alleine ohne die richtige Begleitung ist langweilig.
 
hier, ab 2:41

und hier ab 3:00
 
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Also das, @defender19789 , halte ich für totalen quatsch! Gerade wegen dem Mikrotiming muss man absolut fest im Sattel sitzen, den Song ganz genau können und kennen. Zwischen "ich verpasse den Einstieg und spiel die Betonung auf 2und anstatt auf 2" und Mikrotiming/groove liegen Welten.
 
Ich glaube das es einzig und allein am gut aufeinander eingespielt sein liegt.
 
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Hast Du doch ganz häufig. Wenn der ganze Kampfsportgitarrenballast weg ist, rücken Groove, Feeling und Authentizität in den Fokus.

CCR/John Fogerty ist auch so ein Fall. Sieht einfach aus, aber wenn Herr Fogerty mit "Born on the Bayou" loslegt und die Band mitrollt, dann ist dass schon die große Schule.

Oder ZZ Top - was Billy Gibbons rein an tönen spelt ist nicht weltbewegend, aber wie er das macht, und wie Dusty Hill und Frank Beard mitgehen....

Oder die Rolling Stones......

Mit auch ein Grund, weshalb die genannten Bands heute immer noch mitspielen.
 
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Man braucht ne gute sehr eingespielte rythmus gruppe. ich spiel hauptsächlich schlagzeug und weniger ist da mehr.
 
Ohhh Gott. ZZ Top...... Ich kann mir Stundenlang die Jungs rein ziehen. Aber Teilweise ist das echt umständlich und komisch was da gespielt wird.

Irgendwo habe ich mal ein YT Video gesehen wo er mit nem Typem jammed ,der offensichtlich nicht so schlecht zockt. Der war bei dem einen oder anderen Riff nur am gucken. Gibbons sagte nur: Ja ich weiß das gehört gerade nicht darein. Aber wieso sollte man die Töne nicht spielen?

Aber tatsächlich sind diese Vermeintlichen nicht so virtuosen Bands noch im Business.
 
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Nur weil etwas "Virtuos" ist muss es noch lange nicht gut sein. Die ganze Vituosität bringt gar nichts wenn man damit nichts rüberbringt. So geht´s mir z.B. bei Yngwie Malmsteen. Auch von Zakk Wylde kenne ich Youtube Videos wo er es (meiner Meinung nach) mit dem ganzen Sologespiele übertreibt.
 
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Was bei den "grossen alten" - und auch vielen neuen - Bands durch nichts zu ersetzen ist, ist einfach spielen, spielen, spielen. Praktisch alle grossen Musiker sind besessen von der Musik, sie spielen allen, mit anderen, ... und sind sehr selten in irgendwelchen Foren anzutreffen :D sie haben Besseres zu tun.

Wenn man mal als Band ueber Jahre hinweg existiert und einige liebgewonene Songs immer wieder probt, spielt, aufnimmt, whatever - das merkt man. Wenn man es eben auch "frisch" halten kann, nicht gelangweilt runterzockt, sondern auch mal den getretenen Pfad verlassen kann, weil man einfach weiss, dass man sich wieder findet. Gibt so Momente, da denkt man einfach "wow" - mit meiner Studi-Cover-Band, mit der wir intensiv geprobt haben, haben wir mal 5 Jahre nach Studiumsende (und 5 Jahre nach Ende des gemeinsamen Musizierens) ein Revival-Konzert gemacht. In der ersten Probe dafuer eins unserer "alten Stuecke" angesagt, und ZACK, 5 Jahre spaeter haben wir ohne jegliches verzocken das Stueck von oben bis unten runtergerockt. Viel Grinsen danach. Wir hatten es einfach drauf!

Man kann individuell sehr viel ueben/trainieren - aber auch hier geht es ums Spielen! Aber so sehr ich betone, dass Proben einer Band nicht zum Ueben der einzelnen Parts da sind, so sehr betone ich auch, dass Proben dazu da sind, alles zusammenzubringen und es zum Gesamtwerk zu machen. Wenn man weiss, wo man "immer" mal schneller/langsamer oder lauter/leiser wird, dann kann man gemeinsam entweder dran arbeiten oder es als besonderen spielerischen Ausdruck genau so kultivieren und was draus machen.

Kritische Bemerkung: Das Thema "groove" und "Microtiming" halte ich fuer den "Hausgebrauch" oft ueberbewertet. Die meisten (Hobby)bands waeren besser dran, sich ein bisschen mehr auf "Spielen wie ein Uhrwerk" zu konzentrieren, als am Microtiming zu arbeiten (womit sie im Endeffekt kaschieren wollen, dass die Rhyhthmusgruppe "all over the place, but not on the beat" spielt). Es gibt - im Rock, R&B, whatever - sehr viele Beispiele fur einen extremst stabilen Uhrwerk-Rhythmus, auf dessen Basis man sehr schoen auch davon abweichend spielen kann. Aber wenn ich "slightly relaxed behind the beat" spielen will, dann brauche ich halt auch erstmal DEN Beat, sonst bin ich einfach nur daneben...
 
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Aber gerade wenn es um AC/DC geht wirst du mit genauem Uhrwerk Timing nicht richtig klingen . da kannst du die besten Musiker nehmen , auch gerade aus der Prog Schiene, die werden es nie genau zum klingen bringen.für mich ist phil Rudd 3mal besser als ein Mike mangini
 
Kritische Bemerkung: Das Thema "groove" und "Microtiming" halte ich fuer den "Hausgebrauch" oft ueberbewertet. Die meisten (Hobby)bands waeren besser dran, sich ein bisschen mehr auf "Spielen wie ein Uhrwerk" zu konzentrieren, als am Microtiming zu arbeiten
+1
Wobei ich denke dass man Microtiming auch nur spielen kann wenn es aus dem Gefühl kommt - bewusst was zu verzögern oder zu beschleunigen gibt einfach nur Murks.
 
Ich finde, man darf es nur nicht zu verkopft angehen.
Durch ständiges Lernen neuer Techniken und Songs, habe ich mich
mit der Zeit von meinen Bedenken, was man wie spielen sollte, freigespielt.
Vor allem in den ersten Jahren dachte ich immer, es gäbe sehr viele Regeln und
Zwänge beim Gitarrespielen und Leute wie Hendrix oder SRV hätten diese
Regeln auf meisterhafte Weise in sich aufgesogen, verinnerlicht und
wenden sie wie eine Geheimlehre, die ich nicht kenne, an.
Es gibt eine interessante Platte aus dem Jahr 2000 von Eric Clapton und B.B.King namens "Riding with the King".
Ich habe sie mir damals sehr oft angehört und auf die Unterschiede geachtet.
Clapton spielt technisch brillant, während King unkonventioneller an die Sache
geht, was aber nicht schlechter klingt, sondern seinen eigenen Charme entfaltet.

Ein Mathelehrer von mir hat früher mal gesagt, Musik sei reine Mathematik.
Er war ein Vollidiot.
 
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