Erfahrungsbericht zur aktuellen Squier Affinty vom T

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Ich wollte eine preisgünstige Tele! Beim großen T im Laden konnte ich leider keine vergleichend anspielen, um die Hälse und die Haptik zu testen, weil keine Squier im Laden vorhanden war, und eine aus dem Lager holen/bringen lassen - Fehlanzeige. Aber bei Youtube war ein guter Vergleich Squier Affinity- Squier CV50´s - Fender Player zu sehen/hören. Also ab zum örtlichen Fenderhändler. Ich wollte eine Affinity (wegen der seidigen Lackierung vom Hals) und diese umbauen, aber leider war sie nicht zu bekommen, da sie wegen zu schlechter Qualität aus dem Angebot genommen wurde. Also blind bei Thomann bestellt. Wie immer super schnell in Originalverpackung geliefert. Bei dem Geld schaut offenbar Niemand dort nach, ob an dem Ding alles passt.
So weit - so gut!

Aber dann: Was mir entgegenkam war kein Buterscotch Blonde – sondern ein dick draufgesprühtes „Caramel“ Blonde (meine Frau sagt, es sieht wie ein Caramel-Eis aus; ich meine, es sieht etwas nach Säuglingskacke aus - siehe angehängtes Bild im Vergleich zu meiner Natural Framus Diablo). Von der Maserung ist nur noch etwas zu erahnen. Nur mit großer Mühe ist zu erkennen, dass der Body aus drei Teilen gefertigt ist. Die Bilder auf der Thomann-Seite haben mit der an mich gelieferten Gitarre optisch keine Gemeinsamkeiten. Na ja, die Optik ist für mich etwas nachrangig; ich bin ja auch kein Markenfetischist.

Der Hals ist schön dünn lasiert und die Bundstäbchen sind auch o.k. – greift sich 1a.
Am Steg mussten die Kerben für die E- und A-Saite nachgekerbt werden und alle Kerben vergrößert/angeschrägt werden. Angestöpselt: Nichts geht! Ursache ist die Eingangsbuchse. Die hat soviel Spiel, das der Stecker keinen Kontakt hat; da hilft auch kein Nachbiegen des heißen Federpols. Also gewechselt, war eh nur eine Plastikabdeckung mit billigster Buchse drin. Erster Ton: Grrrr, die Tonabnehmer müssen raus. An der Brücke ein schrilles Klingeln und am Hals fehlen alle Mitten. Aber das hatte ich erwartet. Also ein paar neue Fender Noisless Gen4 rein. Dabei habe ich festgestellt, dass keinerlei Abschirmung und an der Brücke keine Erdung vorhanden sind. Druckluft, um die Spanreste aus den Fächern zu pusten, hat in der Montage in China auch gefehlt. Und der mitgelieferte Nupsi für den Schalter passt nicht. Also bei Thomann nachgefragt, welcher der richtige für den Schalter ist, um den zu kaufen. Und hier die herbe Enttäuschung: der Kundenservice von Thomann erwies sich als sehr zäh und mau (sehr untypisch bezüglich der bisherigen Erfahrungen, aber passend zu den zuvor gemachten Erfahrungen im Ladengeschäft in Burgebrach – irgendwie lustlos und gleichgültig). Eine neue (Negativ-)Erfahrung! Einen passenden Nupsi hatte ich 14 Tage nach Lieferung der Gitarre von Thomann kostenfrei erhalten (ein 2-er Pack Original-Fender wurde geschickt).

Nach der Einstellung einer flachen Saitenlage und der Bundreinheit ist klar: die Mechaniken müssen auch noch gewechselt (und dabei die sehr schief befestigte Mechanik der e-Saite gerichtet) werden – oder ich stimme weiterhin nach jedem zweiten Titel neu. Bei dem Preis der Gitarre lohnen sich sogar Gotoh Locking Mechaniken. Bei Herstellen der Bundreinheit müssen die Schrauben der Böckchen mit Gewalt gegen das Blech nachgedrückt werden, da die Federspannung hierzu nicht ausreicht. Die Bohrungen für die Schrauben sind offenbar etwas zu klein geraten. Aber das ist ja nur ein seltener Vorgang und insoweit werde ich die Bohrungen später vielleicht etwas nacharbeiten – vorläufig bleibt es so. Und irgendwann kommt bestimmt eine neuer Sattel rein.

Fazit:

Für Anfänger m.E. ungeeignet (ich habe für meinen Enkel eine Yamaha Pacifica für das gleiche Geld – 205 Euro - beim örtlichen Händler gekauft – die musste nur gestimmt werden und war danach sehr gut brauchbar. Da muss nichts gewechselt werden!).

Im Urzustand verdirbt einem die Gitarre das Spielen! You get what you want.

Wer basteln will, bekommt eine gute Basis. Die Farbe bleibt allerdings sehr grenzwertig! Bei der Hardware muss man schon viel ändern und nacharbeiten. Trotzdem noch eine gute Investition. Kosten (alles in allem) zum Schluss um die 430 Euro. Und dann ist sie aber richtig gut zu spielen und klingt auch gut.
 
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Bundreinheit = Octavreinheit. ;)
Die CV hat einen lackierten Hals und scheidet für mich aus. Ich wollte eine seidenmatte Lackierung. Die Mex ist etwas teurer und hat dabei noch keine Noisless Pickups. Auch locking tuners sind dann keine drauf. Insoweit ist die modifizierte Affinty für mich die bessere Option gewesen.
 
Manche Hersteller halten den Kunden eben für einen primitiven Wilden und geben ihm Glasperlen statt Edelsteinen.
Damit ist der Ethos dieser Hersteller auch schon zutage getreten.
 
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Du hast die Affinity und für DICH so gepimpt das sie DIR gefällt.

Na also, passt doch ;)
 
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Tja, da ist eigentlich glatt alles schief gelaufen. Eigentlich hättest du die Gitarre gleich zurück schicken sollen.
Du sagst, es war nix auf Lager, weil du eine Lefthand brauchst?
Es ist halt immer besser, wenn man die Gitarre vorher in der Hand hatte. Mit T ist das zurückschicken eigentlich unkompliziert, nervt halt.
Ich habe im Laden eine Affinity Strat gekauft, die konnte ich aber in die Hand nehmen, wenn man es nicht besser wüsste..., ein Spitzeninstrument für 190 €, ich musste nur die Saitenlage anpassen und das Vol-Poti gegen ein algorithmisches tauschen.
Viel Spass mit deiner Tele!
 
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Ich weiß nicht ob du da einfach Pech hattest oder ob sich die Lage verschlechter hat.

Meine Squier Affinity Strat (von 2006 wohlgemerkt) spiele ich seit vielen vielen Jahren völlig Problemfrei, auch auf Bühnen, und sie steht teureren Gitarren funktional betrachtet eigentlich nicht wirklich in etwas nach. Ich habe sie zwar inzwischen auch gemoddet, aber das war immer Spaß an der Freude. "nötig" im engeren Sinn wäre es eigentlich nicht wirklich gewesen. Die Squiers sind meiner Erfahrung nach unglaublich gute Gitarren für ihren Preis.

grüße B.B
 
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..... dafür gibts schon was gebrauchtes aus dem hause G&L ..... und das ist eine andere liga .
mein Gitarrenhändler hatte eine da, ich war schwer am überlegen, aber dann, wär` dann wieder eine zuviel:redface:,
tschuldigung für OT
 
Eine gebrauchte G&L hätte ich für den Preis sofort genommen. Aber für Leftys fast aussichtslos zu bekommen und dann noch in der Nähe?! ... Und ohne anspielen würde ich keine kaufen!
Ich habe den Eindruck, dass die Qualität der Affinity Tele schlechter geworden ist. Die Bewertungen waren immerhin soweit voll des Lobes, - aber sie waren auch etwas älter. Deswegen auch mein Bericht, um andere zum Überlegen zu animieren. Die mir gelieferte Affinity ist m.E. definitiv keine Gitarre, die man ohne pimpen spielen kann. Eigentlich traurig, denn immerhin kostet sie über 200 Euro. Aber das es ohne Nacharbeit nicht gehen wird war mir beim Kauf schon klar. Ich habe insoweit keinen Grund zum Jammern. Sie spielt sich nun so leicht wie meine in D gefertigten Framus-Gitarren (und die spielen mit den geplekten Hälsen in einer anderen Liga - sind aber auch deutlich teurer). :cool:
 
Ich hätte das Ding auch sofort zurück geschickt. Unfassbar 😟
Gerade im günstigen Einsteigerbereich sind, meiner Erfahrung nach, Marken wie Ibanez und Yamaha zu bevorzugen.
Die Qualitätskontrolle scheint doch bei Squier eher ein Glücksspiel zu sein.
Das Instrumente vor der Auslieferung, von Thomann, nicht geprüft werden ist eine Schlamperei.(thumbsDown)
 
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Bundreinheit = Octavreinheit. ;)

Nö, daran ändert auch der Emoji nix. Sehr vereinfacht ausgedrückt: Die Oktavreinheit ist schon etwas anders, als die Bundreinheit. Das eine ist die korrekte Platzierung der Bünde (die hast Du sicherlich nicht versetzt, nehme ich mal an) und das andere die Einstellung der Oktave, also gleicher Ton eine Oktave höher, wenn am 12. Bund gegriffen. Daher ist die Verwunderung von @rmb durchaus berechtigt.
 
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Die "Bundreinheit" kann man nicht "einstellen" wie du geschrieben hast.
Da gibt es nichts dran zu rütteln und das kann man doch auch einfach mal so annehmen, wenn man es nicht gewusst hat und es einem hier erklärt wird. :nix:
 
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Oktavenreinheit? Wird mir eh zu viel Theater drum gemacht.
Denn auch mit einer Tele und seinen 3 Vintage Reitern lässt sich wunderbar Musik machen ;)
 
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Das habe ich nicht gesagt, aber es gibt bald mehr Leute die sich um Oktavenreinheit und Cliptuner (was auf der Bühne eh schlimm ausschaut) und Zeug auseinandersetzen als zu üben ;)

Ob in Foren oder durch Erfahrung als Gitarrenlehrer ;)

Und was die Affinty angeht, habe inzwischen zwei und war überrascht, kein Oberhammer, aber durchaus auch Bandtauglich.
 
Cliptuner (was auf der Bühne eh schlimm ausschaut)
Spandexhosen sehen schlimm aus auf der Bühne und trotzdem gab es sie massenhaft.
Was ist dagegen schon ein kleiner Cliptuner ....... :nix:
 
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Wollen wir da nicht einen anderen Thread aufmachen ? ;) Anstatt den hier zu kapern ;)
 

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