Übungsraum Akustik verbessern - Welche Dämmung?

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Folgendes Problem. Ich habe jetzt einen neuen Übungsraum für E-Gitarre und es klingt einfach furchtbar, weil der Raum auch noch ziemlich leer und schallhart ist. Dementsprechend sind die Nachhallzeiten auch entsprechend lang.
Der Raum ist etwa 16 m² groß, also etwa 4,5 x 3,5 m und 2,10 m hoch, also eher niedrig. Der Fußboden ist gefliest aber hier habe ich jetzt schon einen 3,5 x 2,4 m Teppich liegen.

Obwohl noch ein paar Kleinmöbel ergänzt werden, werde ich wohl nicht um einige Akustik optimierende Maßnahmen umhin kommen. Da gibt es aber 2 Probleme. Zum Einen muss es schick und nicht zu dunkel aussehen, also Eier-Kartons oder
schwarzer Schaumstoff scheidet aus. Und zum Anderen darf es auch nicht sehr viel kosten.

Ich habe mich natürlich auf Amazon umgesehen und bin auf diese Dinge gestoßen:

Polysound 3d Absorber

Davon an jede Wand eine Gruppe.

und für die Decke eventuell diese

Variante Decke

Hat jemand mit diesen Produkten Erfahrung oder wie habt ihr das Problem gelöst?
 
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peter55
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Durch Verschieben obsolet
Unser Musikzimmer 1, das auch für Klavierunterricht genutzt wird, sollte nicht zu gruftig nach Rockerproberaum aussehen bei uns.

Wir haben dann zwei Breitband-Absorber gebaut aus einem Holzrahmen, einer Sperrholz-Rückwand, gefüllt mit Mineralwolle. Maße etwa 60x180x20cm. Die Konstruktion wurde jeweils mit (wein)rotem Molton überzogen. In zwei der vier Zimmerecken steht nun jeweils so ein Teil. Dann noch zwei Elemente in ähnlicher Größe aber flacher, die mit Pyramidenschaumstoff gefüllt sind – den hätte man auch direkt anbringen können, aber aus optischen Gründen landete der ebenfalls in der Kiste mit rotem Molton. Auf dem Parkettboden dicker Teppich.

Die Akustik ist angenehm trocken geworden, fast zu trocken. Einen maßgeblichen Dröhner gibt's beim Bass irgendwo in der Gegen vom tiefen A / Ab, ich hab dann mir einfach nen graphischen EQ in den Effektweg vom Amp gehängt, damit konnte ich das ausreichend behandeln. Das Drumkit spielt mit einem Drummer ohne Tobsucht in einer Lautstärke, die mit dem kleinen Flügel zusammen funktioniert – zusammen mit dieser Raumkonstruktion.

Das teuerste an der Sache waren Schaumstoff, Mineralwolle und Molton. Da man das Holz sowieso nicht sieht, habe ich für die Rahmen auf hässliche Pressspan-Teile aus alten Möbeln zurückgegriffen, die sonst in den Müll gewandert wären. Tischkreissäge hilft.

Leider hat sich die Band erstmal aufgelöst, sodass das Schlagzeug nun hauptsächlich dem Abstauben dient, aber das ist wieder ein anderes Thema.
 
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... oder wie habt ihr das Problem gelöst?
Hoi Enkin

Ich habe mich vor etwas mehr als einem Jahr mit dem gleichen Thema beschäftigt und einen Bericht dazu hier im MB gepostet. Vielleicht findest du dort etwas Inspiration 😊
 
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Stell Zeug rein!
Ein Bücherregal (gefüllt, aber unregelmäßig), ein paar Gitarren an die Wand, Etwas zum Sitzen - so ein Sofa kommt da immer gut... und richte es ein, dass ein Raum draus wird, in dem man sich gerne aufhält. Hängelampen sind eher was für den Wandnahen Bereich. Bilder an die Wand (Leinwand mit Abstand ist super) Vorhänge und Gardinen beim Fenster...usw.
Alles was Möblierung/Equipment ist bricht den Schall, bzw. absorbiert ihn.

Wenn es kein Eingemessenes Studio werden soll, in dem hochwertige Aufnahmen produziert werden, würde ich ERST den Raum Einrichten und DANN mich um die verbleibenden akustischen Probleme kümmern. Denn das kostet erstmal alles kein Geld, weil Du die Sachen eh schon irgendwo hast, oder der Kollege hat es...

Gruß Dirk
 
Grund: Text ergänzt
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Ein Teppich am Boden, Eierkarton und Noppenschaumstoff an der Wand -- das ist vergleichsweise so wie mit einem halben Hähnchen zum Tierarzt zu gehen. Die Ausgangslage ist nicht optimal (klein, Fliesen) aber mit etwas Hilfe - und die muß kein Geld kosten, sondern Sperrmüll und rumfragen wer was hat - wird das eine brauchbare Sache. Ich kopier mal was von einer meiner Antworten anderswo zusammen:
Du kannst dir das so vorstellen, daß Schallwellen sich in einem Raum ausbreiten wie Wellen in einem Teich, wenn du nen Stein reinwirfst. Beim Teich ist das langsam und verläuft sich. Beim Raum ist das in Schallgeschwindigkeit und die Wellen prallen mehrfach immer wieder an Wände und Decken, bis sich die Schallwelle ausgetobt hat, das kann je nach Raumgröße ne Sekunde oder zwei dauern. Das heißt dann Hall, Echo oder Dröhnen oder Resonanzen. An einigen Stellen schaukeln sich Frequenzen auf, an anderen löschen sie sich aus. Raumakustik Maßnahmen helfen, das kontrolliert so zu ändern, daß die Frequenzen ungefähr gleich lange ausklingen und im Idealfall nicht so lang.
Zu deiner Antwort: sind die Räume leer, klingen sie nicht gut. Ist Zeug drin, wird das besser.
Klar kann man da Akustikzeug kaufen, bis der Kontostand brennt. Kann man aber mit Ghettomethoden viel ausrichten, wenn egal ist ob es supi aussieht. Ganz wichtig: Bassfallen. Verpackte Steinwolle in die Ecke, gern auch Ecke/oben an der Decke. Mit einem Pack anfangen, bei Bedarf mehr. Ansonsten Dämmzeug (schwere offenporige Stoffe: Handtücher, Vorhänge, Molton etc.) für Mitten/Höhen nicht direkt an harte Flächen, sondern min. ne Handbreit davon weg, gern ne Ellenbogenlänge. Eine von zwei gegenüberliegenden Flächen mal was hintun, höchstens. Nicht gleich alles, nicht gleich volle Fläche, sondern Schritt für Schritt und dann hören.
 
Nee, also Sperrmüll oder Sachen, die Andere loswerden wollen scheiden aus. Ebenso Eierkartons und Noppenschaumstoff. Der Raum soll schick werden, keine Siffbude. Teppich ist drin. Aber das schrieb ich ja schon.
Aber gut ich räume jetzt erst mal die Sachen noch ein, die ich habe. Unter anderem ein Sofa und dann wird weiter gesehen. Paar Bilder meiner Frau müssen auch noch rein. Vielleicht bringt das ja auch schon was.
 
Ich habe bei mir im Proberaum NULL an Akustikmaßnahmen mit Schaumstoffen, o.ä. gemacht. Es sind aber Amps, Drumkit, ü20 Gitarren und Bässe, Keys und Licht mit Decotruss drin. Dazu liegt ein relativ hochfloriger Teppich. (4,0x2,6x2,4)
Dennoch überhaupt keine Probleme mit der Akustik.
Eines vlt doch... ich habe vor dem Einrichten die Wände und die Decke mit Raufaser tapeziert. Somit ist keine Wand wirklich glatt...
Ich denke, bei Dir wird es nach dem Sofa schon viel besser sein.
Gruß Dirk
 
Zum Einen muss es schick und nicht zu dunkel aussehen
Und zum Anderen darf es auch nicht sehr viel kosten.
Das wird schwierig, wenns effizient sein soll.

Die von dir verlinkten Paneele, werden kaum was bringen, höchstens in den Höhen, welche normalerweise keine Probleme darstellen. Jedoch wenn man sie wegdämpft klingts oft sehr dumpf und mufflig. Also eher kontraproduktiv.

Eine Gitarre macht im Raum vorwiegend in den Grundtönen Probleme. Ich sag mal so zwischen 100-500Hz. Da muss man mit wesentlich dickeren Materialien ran sonst geht dieser Frequenzbereich ungehindert durch.

MMn ist das Einzige was effektiv und billig ist, Steinwolle. Mind 20cm dick. Sieht nicht schön aus, müsste schön verpackt werden...
 
Ich würde mir erst mal eine Packung zu Probe schicken lassen.

Der Preis ist so dermassen niedrig, dass es einige Probleme geben kann.

1. Ausgasungen, die nicht nur derbe stechend riechen, sondern auch gesundheitsschädlich sein können.

2. Geschäumtes Polystrol nennt man auch Styropor. Das kann, je nach Material- und Verklebungsqualität, mechanisch in Schwingungen versetzt werden und mit den Bässen mitrappeln

3. Wenn das Styropor ist, hat es eine harte Oberfläche und reflektiert, ev. sogar mehr als es dämpft. Für gute Dämpfung muss das Material offenporig sein.

4. 10cm Dicke sind nicht viel. Die Höhen können gedämpft werden, mehr nicht

Testen schadet ja nicht bei dem Preis, gute Qualität würde ich nicht erwarten.
 
Ich denke bei Verbesserung der Raumakustik ist nicht die Dicke des Materials entscheidend, sondern es geht um die Schallbrechung und damit die Verringerung der Nachhallzeiten.
Ja, die Dämmplatten sind aus Styropor, haben aber eine Filzbeschichtung. Zudem sind die einzelnen Platten unterschiedlich stark.

Die Akustikpaneele von Silenti sind noch dünner aber auch aus einem anderen Material. Siehe hier:


View: https://youtube.com/watch?v=sI5B4UQiH4U&si=BCPKH-5wnMDppt5D
 
Versuch macht kluch. Dämmung und Schallbrechung ergeben vollkommen unterschiedliche akustische Ergebnisse.
 
ist ein recht guter Bassabsorber, vor allem mit relativ schweren Scahumstoff-Matrazen drin.

Mein Musikraum ist ganz gut voll gestellt und hat Teppichboden sowie Stoff - Vorhänge vor einem Regal.

Auch Instrumente hängen dirn. Allerdings klingen bei denen Töne mit, wenn die angeregt werden.
 
Auch Instrumente hängen drin. Allerdings klingen bei denen Töne mit, wenn die angeregt werden.
in den Gitarren sind bei mir überall Plecs im 5. Bund. Nur das China an der Wand (wird dort aufberwahrt) und die Becken am Drumset selber kann man hören!
Gruß Dirk
 
Den ganzen Vorrednern wäre höchstens noch etwas Grundsätzliches zuzufügen:
Wenn dir jemand etwas bestimmtes verkaufen will, sollte er auch überprüfbare technische Angaben dazu machen. Tut er das nicht, kannst du davon ausgehen, daß das Produkt nicht das kann, wofür es angepriesen wird. Weil, dranschreiben kann man alles!
Die Zielgruppe für diesen Kunststoffmüll sind sowieso die HIFI-Jünger, die gern alles glauben und Unsummen für Akustikspray und magnetische CD-Reiniger austüten...
 
Ich denke, das Problem beginnt schon bei der unscharfen Verwendung relevanter Begriffe. Google mal
- Diffusoren
- Breitbandabsorber
- Bassfallen

und informiere dich über deren Wirkweise und die akustischen Phänomene, gegen die sie eingesetzt werden.

Zusammen mit diesen Erkenntnissen hörst du dir deine Raumakustik mit den analytischsten Ohren an, die dir möglich sind. Stört ein unangenehmer Hall? Klingt der Raum blechern? Dröhnt es beim Spielen in der Magengrube? etc pp

Für viel Geld könnte man das alles auch durchmessen (lassen), aber für einen nutzbaren Proberaum ist das m.E. echter Overkill. Du wirst fetsstellen, dass du dann nicht mehr davon sprichst, deinen Raum zu "dämmen", sondern die Auffälligkeiten und deren mögliche Lösungsansätze benennen kannst. Schlechter Raumklang ist plötzlich kein dunkler Magier mehr, dessen Namen nicht benannt werden kann, sondern eine konkrete Feststellung ganz ohne Schrecken.

Und dann kannst du die vielen guten Lösungsansätze auch mit besserem Verständnis einsetzen, denn wie die o.g. "Profitools" können auch Möbel unterschiedliche Effekte bewirken (z.B. Sofa=Breitbandabsorber, Bücherregal=Diffusor usw.). Von jeder Art Kauflösung vom"Fachhandel" würde ich zunächst auch klar Abstand nehmen, denn für den Hausgebrauch lässt sich vieles günstiger realisieren.
 
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Ich denke bei Verbesserung der Raumakustik ist nicht die Dicke des Materials entscheidend, sondern es geht um die Schallbrechung und damit die Verringerung der Nachhallzeiten.
Naja eine Schallwelle und deren Dimensionen sieht man nicht, daher nicht einfach nachzuvollziehen.

Stell dir Wellen auf dem Meer vor. Man kann die Welle dort wo sie auftrifft brechen indem man sie umlenkt (diffusieren), oder man kann ihr mit offenporigem Material, wo die Welle eindringen kann, die Energie entziehen. (absorbieren)
Egal ob man die Welle umlenkt oder ihr die Energie entzieht: die Grösse der Welle muss im Verhältnis zu den Dimensionen des Wellenbrechers stehen. Wenn eine Welle mit 1m Wellenlänge auf einen nur 3cm dicken Wellenbrecher trifft, wird nicht viel passieren.
Bei 1/4 der Wellenlänge liegt der höchste Punkt, und bei 3/4 der tiefste Punkt der Wellenlänge. Physikalisch etwas komplizierter, aber vereinfacht ausgedrückt: Will man die Welle effizient brechen oder absobieren, muss der Wellenbrecher oder Absorber den höchsten oder tiefsten Punkt überragen. Bei 1m Wellenlänge müsste die Massnahme also mindestens 25cm dick sein, um wirklich was bewirken zu können.

Zurück zu akustischen Wellen:
Eine Gitarre macht im Raum vorwiegend in den Grundtönen Probleme. Ich sag mal so zwischen 100-500Hz.
100-500Hz entspicht einer Wellenlänge von 3m-686mm
 
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So, ich habe das Problem für mich wie folgt gelöst. Habe mir gestern im Künstlerbedarf bei Boessner für kleines Geld 4 sehr stabile Rahmen mit Leinwand gekauft. Diese werden dann noch mit einer speziellen reliefartigen Spachteltechnik farblich beschichtet und mit Rockwool Sonorock gefüllt.
Schon jetzt also unfertig und leer ist eine deutliche Verbesserung im Raum spürbar. Dazu kommt dann noch die Couch Anfang Mai und ein Schrank und ein Bücherregal. Das war’s.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

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Beitrag automatisch zusammengefügt:

Fertig sieht das dann mal so oder so ähnlich aus.
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Klasse! Günstig und schön. Wenn es ausreicht, ist das doch toll!
 

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