Distortion in den Overdriveeingang? Funzt dies?

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Leaxim
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Hallo,
ich möchte nun auch meine E-Gitarre ein bisschen gebrauchen. Zu dem Zweck benötige ich ein Verzerrungs-Effektpedal. Nun hat mein Billig-Amp (Johnson/AXL Standart 30 (JV-30) keinen Distortianregler, sondern nur Overdriveregler. Ich dachte bis kürzlich noch, es sei das Gleiche. Jedenfalls kann man hinten in den Amp ein Overdrive Effektpedal anschließen. Was ist denn, wenn ich ein Distortionpedal (Behringer UD100 2-Mode Distortion) anschließe? Funktioniert das?
Falls nicht: Es gibt da noch das BO100 Klassisches Overdrive und OD100 2-Mode Overdrive/Distortion. Beim letzteren steht also sowohl "Overdrive" als auch "Distortion". Welches wäre wohl empfehlenswerter für mich mit meinem Amp? Spielrichtung soll eher in Metal gehen.
Das die Marke schlecht sein soll, las ich bereits. Ich möchte es allerdings wirklich nur zum Üben daheim nutzen und habe nicht allzu hohe Ansprüche. Wenn sich letzteres mal ändert, kann ich mir immer noch einen hochwertigeren kaufen.

Danke schonmal im Voraus
MfG
Leaxim
 
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normalerweise schaltet man ein Distortionpedal zwischen Gitarre und Verstärker, sprich

Gitarre --> Distortion --> Amp

wenn du von "hinten" sprichst, heißt das entweder, dass du den Effektweg meinst (Send + Return-Buchse - sind 2 Buchsen vorhanden?)
Irgendwie habe ich aber die Vermutung (ohne dir etwas unterstellen zu wollen), dass der Anschluss eventuell nur eine Buchse sein könnte? In dem Fall kannst du da nämlich kein Distortionpedal anschließen sondern lediglich ein Pedal, das als Umschalter zwischen "Clean und Overdrive" für den Amp fungiert.

Wenn du die Möglichkeit mit 2 Buchsen meintest, dann geht das schon, den da anzuschließen, allerdings brauchst du auf die Art 2 Kabel (Amp -> Dist und Dist -> Amp) und wirst möglicherweise einen Sound bekommen, der nicht so klingt, wie man es erwarten würde ;) (das zu erklären, wäre jetzt zu aufwändig, hat aber damit zu tun, dass der Effektweg meist hinter den Vorverstärker geschaltet ist und du somit das schon klangbearbeitete Signal verzerrst, statt - wie üblich - das reine Gitarrensignal verzerrst und das verzerrte Signal dann im Preamp/Vorverstärker bearbeitest.

Wenn du in Richtung Metal gehen willst, ist wohl eher ein Distortion-Pedal zu empfehlen, da der Sound, der mit Distortion umschrieben wird, meist "härter" klingt, während ein Overdrive eher "warm" klingen sollte.
 
Hi,

also, auf der Hinterseite des Verstärkers ist ein "Overdrive Pedal" -Eingang und ein "Line Out" -Eingang. Letzteren nutze ich, um den Verstärker an die Musikanlage anzuschließen und auf diese Weise tollen Klang trotz Billigverstärker zu genießen. Tja, das reine Distortian-Pedal lasse ich dann mal lieber und kaufe mir eins der Overdrivepedale, weil mein Verstärker ja keine Distortion kennt (auch wenns, wie ich jetzt dank Dir weiß, besser für den Metal wäre).
Wäre also einmal das hier https://www.thomann.de/de/behringer_od100.htm
und das https://www.thomann.de/de/behringer_bo_100.htm . Vielleicht ist es sinnvoller, sich für das letztere zu entscheiden, da man neben der Overdrive-Option auch die der Distortion hat (falls mal später ein anderer Verstärker ins Haus kommt, der auch dies unterstüzt. Außerdem gefällt mir nicht, dass auf dem ersten "Blues" draufsteht :D). Oder gibt es Gründe, sich für ersteren der beiden zu entscheiden?

MfG
Leaxim
 
Ich würde an deiner Stelle den Warp Factor von H & K nehmen, da es den z.Zt. bei thomann für 20€ inkl. Netzteil (kostete vorher über 100€) gibt und der ist Qualitativ mit Sicherheit besser als die Behringer Teile.
 
ja, das hast du jetzt falsch verstanden ... dein Verstärker "unterstützt" schon die Verarbeitung von einem Signal aus einem Distortionpedal, er kann nur von sich aus selbst keine Distortion erzeugen - daher kauf' dir ruhig ein Distortionpedal ;)
Aber wie gesagt, die normale Anordnung ist Gitarre -> Distortionpedal -> Amp-Eingang

übrigens ist auch fraglich, ob der Line-Out deines Amps mit Distortion in die Stereoanlage noch gut klingen wird, denn um ein verzerrtes Signal gutklingend wiederzugeben, ist ein Gitarrenspeaker nötig - oder eine Simulation eines solchen, welche dann dem Line-Out vorgeschaltet sein müsste - aber nicht unbedingt ist, je nach verstärker.
Wenn es ein billiger Verstärker ist, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass da eine Speakersimulation mit drin ist, somit wird sich dein verzerrtes (egal ob overdrive oder distortion) Signal in Stereoanlagen-Lautsprechern sehr ungewohnt und schrill (nervig) anhören.
 
wie von Deltafox beschrieben, würde das nicht gut klingen.
manche Distortionpedale haben eine eingebaute Boxensimulation, wodurch sie für die direkte Abnahme ohne Box geeignet sind.

Die Pedale der Digitech X-Serie haben 2 Ausgänge
einmal Mixer-Out, damit kannst du direkt in die Anlage gehn
und einmal Amp-Out, der hat keine Speaker-Sim und ist somit dafür gedacht, in den Amp zu gehen (und aus der Box wieder raus zu kommen).

edit: ich hab schnell was aufgenommen, um dir den unterschied zu demonstrieren.

werkzeug:
blade stratocaster mit bridge-pickup (single coil)
digitech grunge (aus der X-serie)
soundkarte vom pc (son billigding)
zuerst mit speaker-sim, dann ohne
 

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Ok, Danke, Jungs!
Ich werde mir gleich den Hughes & Kettner "Warp Factor" bestellen. Und vielleicht kommt schon nächstes Jahr ein besserer Verstärker ins Haus :).
@Deltafox, mein Verstärker hat übrigens auch keinen Sustain :-(, theoretisch kann ich mir auch ein Sustainpedal kaufen und es funzt, nicht wahr?
@Jamahl, Danke für die Aufnahme!
 
ich versuch dir das mal zu erklären:

das gitarrensignal geht in das pedal, in diesem wird das signal so verändert, wie das pedal eben gebaut ist, wenn der sound dann bei aktiviertem pedal raus kommt, klingt das schon anders. wenn du mit einem kabel vom ausgang des pedals zum eingang des verstärkers gehst, wird dieses signal so weiter gegeben, alsob es das signal der gitarre wäre. der amp macht da keinen unterschied, ob das soundsignal jetzt von einer unverzerrten gitarre, einem pedal, oder gar einem microphon kommt. die pedale machen eben das, wofür sie gebaut sind.

und noch was:
distortion, overdrive, crunch und wie sie alle heißen, meinen eigentlich einfach übersteuerung (auf englisch overdrive). übersteuerung entsteht, wenn man ein signal so laut aufdreht, dass es vom verstärker nicht mehr unverzerrt wiedergegeben werden kann. du hast vielleicht bemerkt, dass es auch verzerrt, wenn man in ein microphon rein brüllt.

jetzt musst du wissen, was vorstufen sind.
ein verstärker besteht nämlich nicht nur aus lautermachen,
da herrscht eine gewisse hierarchie.

als erstes, wenn das signal in einen verstärker geht, kommt es in eine vorstufe. dein amp hat 2 kanäle, einmal clean und einmal overdrive.
eigentlich sind beide kanäle clean, nur der eine (overdrive) hat einfach einen hohen input, weshalb er schon früh übersteuert. der gain-regler regelt also nur die lautstärke der ersten vorstufe (pre-amp), die aber aber der übersteuerung nicht mehr lauter, sondern nur stärker verzerrt wird. danach geht das signal meistens in einen equalizer (das ding, in dem du bässe, mitten und höhen regeln kannst, um den sound zu formen), oder auch in eine weitere vorstufe (man kann beliebig viele vorstufen hintereinander schalten) und dann in die endstufe (power amp), die dazu da ist, die lautstärke zu regeln. wenn man die zu weit aufdreht, verzerren auch viele amps, manche kann man nicht so weit aufdrehen, bis sie es tun.

ursprünglich wurde die vorstufenübersteuerung als distortion bezeichnet, welche man absichtlich übersteuert, und die endstufenübersteuerung als overdrive, welche man früher, als es noch keine vorstufen gab übersteuerte. da das aber nur funktioniert, wenn man saulaut spielt, wurde die vorstufe "erfunden".

eigentlich sind alle zerrpedale distortionpedale, und auch dein amp-overdrive ist distortion im overdrivepelz. meistens werden die pedale aber einfach so benannt, wie sie klingen (distortion meistens bei höherem zerrgrad, overdrive bei niedrigerem).
 
Hi,

hab heute das Warp-Factor-Pedal bekommen. Naja, vom AC Adapter hab ich nichts, da er nicht für Deutschland ausgelegt ist. Und Kabel zum Anschließen and den Amp sind auch nicht dabei. Kanns also gar nicht benutzen, so ein Mist.
 
Ich habe noch einen AC Adapter von nem Keyboard gefunden, den ich nutzen kann. Außerdem habe ich mir jetzt noch ein Gitarrenklinkenkabel besorgt, um das Pedal anschließen zu können, was ich gerade ausprobierte. Jedoch: Der Klang ist fast gleich, etwas dumpfer und verzerrter und leiser, aber ob ich nun auf den Pedalknopf drücke oder nicht, nichts ändert sich am Klang. Es ist auch egal ob ich die Knöpfe (Gain,..) rumdrehe, es bringt nichts. Woran kann es liegen?

PS: Es ist egal, ob ich das Pedal ins Overdriveloch des Amps anschließe und die Gitarre im Input des Amps lasse, oder ob ich die Gitarre ins LineIn des Pedals reinstecke und das Pedal durch sein Lineout mit dem Input des Verstärkers verbinde. Beides bringt nichts.
 
Erst mal ist das zweite richtig:
Gitarre -> Warp -> Amp

Leuchten Lämpchen (wenn das Pedal welche hat?), wenn nicht, dann ist dein AC Kabel kaputt, oder ähnliches (Falsche Spannung, falsche Stromstärke -> Schadhaft)
Woher hast du das Pedal, wenn der AC-Adapter nicht passt?
Kostet doch nur 20€ in den Versandhandeln?
 
Hi,
ja, jedesmal, wenn ich den Knopf auf dem Pedal betätige, leuchtet kurz die LED auf. Wie gesagt, DASS das Pedal an den Amp angeschlossen ist, merkt man schon.
Das Pedal habe ich von Thomann. Ja, es hat 20Eur gekostet.
Der Original Adapter passt natürlich ins Pedal, aber nicht in die deutsche Steckdose.
Die Spannung des orig. Adapters beträgt 13V, die des Keyboardadapters wahrscheinlich 12. edit: Offenbar sogar nur 6. Daran liegt's wohl :-/.
edit2: Glück gehabt, konnte den Adapter von meinen PC-Boxen nehmen, der hat immerhin 12V.

MfG
Leaxim
 
Funktioniert es denn?
Nehm mal Kontakt mit Thomann auf.
Ein nicht deutschlandkompatibles Netzteil... Das ist unter aller sau
Da sieht man doch, wie gut man bei Musik-Service aufgehoben ist :p
 
Ja, es funktioniert soweit. Und die Verzerrung ist schon sehr gewaltig, viel extremer als der 'eingebaute' Verzerrer des Verstärkers. Allerdings ist es fast schon problematisch, da bei einem vollen Akkord die Höhen praktisch untergehen, und der Ton schwingt wirklich sehr lange bis er verklingt (dachte, dafür gäbe es einen Sustainknopf). Hatte gehofft, man könnte die Stärke der Verzerrung einstellen. Naja, trotzdem interessant, mal was ganz anderes. Also, ich denke, ich brauche ein Metal-Buch um mir spezielles Wissen in diesem Bereich anzueignen (bin ansonsten nur auf Klassik aus). Aber rumexperementierne und sich das Eine oder Andere einzuprägen macht auch schon Spaß :).
Ich überlege mir, das zu tun, was du mir gesagt hast, Floh, bzgl. des unpassenden Adapters.
Es haben doch sehr viele das Pedal bestellt. War denn nicht bei jedem ein ausländischer AC Adapter bei? Oder ist bei mir etwas schief gelaufen?

MfG
Leaxim

edit: Sehe außerdem gerade, dass auf dem Artikelfoto auch ein deutscher Adapter abgebildet ist! https://www.thomann.de/de/hugheskettner_warp_factor.htm und es steht auch in der Berschreibung, ein 12V Netzteil wird beigelegt (und das ausländische hat 13V). Dann werd ich T. mal kontaktieren.
 
Allerdings ist es fast schon problematisch, da bei einem vollen Akkord die Höhen praktisch untergehen
wenn man viel Zerre drin hat, spielt man für gewöhnlich nur Powerchords (grundton, quinte, oktave). Volle akkorde sind einfach nucht schön, wenn man starke zerre drin hat, bei keinem auch noch so gutem verzerrer.

und der Ton schwingt wirklich sehr lange bis er verklingt (dachte, dafür gäbe es einen Sustainknopf). Hatte gehofft, man könnte die Stärke der Verzerrung einstellen. Naja, trotzdem interessant, mal was ganz anderes. Also, ich denke, ich brauche ein Metal-Buch um mir spezielles Wissen in diesem Bereich anzueignen (bin ansonsten nur auf Klassik aus). Aber rumexperementierne und sich das Eine oder Andere einzuprägen macht auch schon Spaß :).
.
Wie ich erklärt habe, der sustain entsteht eben dadurch, dass es ab einem gewissen grad nicht mehr lauter wird, sondern nur noch übersteuert. bis der ton wieder unter der übersteuerungsgrenze ist, wird er nicht (viel) leiser, danach schon.

bei einem kompressor/soustainer hat man den selben effekt, nur dass einfach die lautstärke ab einem gewissen pegel "unterdrückt" wird, und es nicht übersteuert. wenn du dann die gesamtlautstärke lauter machst, hast du clean mehr soustain.
 
Vielen Dank für sämtliche Infos!

MfG
Leaxim
 
Weicht vielleicht etwas vom Theam ab, aber...wieso zum Teufel kostet der Warp Factor nur 20€:eek: ???
Der hat doch vorher viel mehr gekostet, werd mir das Teil auf jeden fall bestellen.
 
hab' ich auch getan ;)

übrigens @Leaxim: Der Warp-Factor hat von anfang an eine recht starke Zerre
bei einem anderen Overdrive/Distortion-Pedal würdest du den Übergang von "schwach angezerrt" bis "hart verzerrt" viel deutlicher über den Drive-Regler regeln können.
Beim Warp Factor ist schon ziemlich zu Beginn "hart verzerrt" und geht dann in "noch viel härter verzerrt" über ^^
 
Möglicherweise bringt es dir etwas, wenn du den Volumenregler zurückdrehst.
Dann wenige Zerre?

Ich weiß aber nicht genau, wie das Pedal darauf reagiert, aber Probieren kannst dus ja trotzdem
 

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