Twang - Erle oder Esche?

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tom81
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hallo an alle,
möchte mir eine tele bauen. den hals hab ich schon. er hat ein ahorngriffbrett.
beim holz für den korpus bin ich mir aber unsicher.
ich möchte einen sound mit möglichst viel twang haben. welches holz muss ich da verbauen? esche oder erle? einteilig oder zweiteilig? bei den teuren original fender teles ist das immer unterschiedlich.
vielleicht hat einer von euch erfahrungen mit teles und weiß wie die hölzer klingen?
schon ma vielen dank im voraus,

gruß tom
 
Eigenschaft
 
Gegenfrage: Welches Holz wird denn in der Telecaster mit dem von Dir anvisierten Klang von Fender verbaut?

Wenn Du etwas kopieren willst, so mußt Du es auch vollständig machen.

Ulf
 
Hallo tom81,

meine Rockinger Tele hat einen dreiteiligen Esche Body.
Wegen der Pickups (DiMArzio PAF und X2N) zusammen mit Strat Vintage Tremolo ist da natürlich nicht viel mit Tele Sound.

Dann habe ich noch eine Fender Deluxe Nashville Tele. Fender® Products
Die wurde in 4 Farben (jetzt drei) angeboten - zwei Farben = Erle, zwei Farben = Esche.
Wir haben mit ein paar Mann gesucht wie die wilden, können aber keine Naht finden. Einteiliger Esche Body?! Da ist der "twang" schon da. Mit einem anderen Stegpickup wäre er bestimmt noch deutlicher.

Dummerweise gibt's tausend Faktoren die den Twang beeinflussen können. Auch der Maserungsverlauf des Holzes. Den Sound meines ultra schweren Rockinger Esche Bodies (hergestellt 27.12.84) finde ich immer noch hammer hart. Versteif dich also nicht auf einen einteiligen Body. Er darf ruhig zweiteilig sein!

Hier findest Du Tele-Bodys aus Erle und Sumpfesche: http://www.rockinger.com/ArticleListPage_2.htm?cat=WG031
Du musst ja nicht dort kaufen, aber ruf mal bei Rockinger an! Ich finde der Support ist spitze.
Schau mal was die Leute im "Rockinger / Diego Thread" https://www.musiker-board.de/vb/e-gitarren-modelle/161394-rockinger-diego-user-thread.html
Den Body (und die Pickups) dieser Teles kriegst Du auch einzeln bei Rockinger - oder Läden die Diego Gitarren haben. Bei Rockinger ist der Vorteil, dass man am Telefon "Sonderwünsche" äußern kann (besonders schwerer oder leichter Body, besonders ausgeprägte oder schlichte Maserung ...).
Ruf an und erklär deine Soundwünsche. Kannst ja vielleicht einschätzen ob man dich bestmöglich beraten, oder über den Tisch ziehen will. Die können Dir auch was zur besten Bridge (ich nehme an relativ einfacher Stahl und nix massives) und dem Pickup sagen.

Gruß
Andreas
 
Wenn Du etwas kopieren willst, so mußt Du es auch vollständig machen.
Ulf

ich will hier nix kopieren. ich will mir eine gitarre bauen, die wie eine tele klingt, aber nicht so aussieht. der body und der headstock werden in eigenkreation gestaltet.

@Cadfael:
erstmal vielen dank für die umfangreich antwort. den body, bzw. das holz dafür werd ich aber nicht bei rockinger bestellen, sondern bei meinem kumpel, der ist möbelschreiner.
er hat mir gesagt ich könnte bei ihm alle arten von holz in verschiedenen stärken und lagerzeiten bestellen. durch die in seiner werkstadt vorhandene cnc-fräsmaschine kann die halsaufnahme 100% genau gefräst werden. alles weitere mach ich dann...
naja, die erfahrung die du mir schildersthab ich auch gemacht, nämlich dass ich nicht heraushöre welches holz höher klingt, weil es bei jedem modell anders ist.
als pickups hab ich diese geplant:
Fender 52 Vintage Tele Set Pickups @ Music Store

gruß tom
 
ich will hier nix kopieren. ich will mir eine gitarre bauen, die wie eine tele klingt, aber nicht so aussieht. der body und der headstock werden in eigenkreation gestaltet.
Es ging mir auch nicht um die Form, sondern um die Materialauswahl. Wenn Dein Vorbild zum Beispiel Esche für den Korpus verwendet, solltest Du das ebenfalls tun, um zumindest eine vergleichbare Grundlage zu schaffen. Gleiches gilt übrigens auch für den Hals, der mit seinen Schwingungseigenschaften einen wesentlich größeren Einfluß auf den Grundklang des Instrumentes hat, als der gesamte Korpus.

Weitere Dinge auf die zu achten wären, sind die relativen Positionen der Tonabnehmer sowie ihre elektrische Übertragungscharakteristik. Wenn man hier vom Original abweicht, wird das klangliche Ergebnis zwangsweise auch anders aussehen.

BTW:

Gutes Tonholz ist nicht umsonst so teuer. Im Vergleich zu normaler Industrieware wurde hier schon bei der Auswahl der Bäume sehr speziell selektiert. Nach welchen Kriterien das erfolgt, wissen eigentlich nur erfahrene Gitarrenbauer. Ein "handelsüblicher" Tischler ist da mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der richtige Ansprechpartner.

Ulf
 
Hallo tom81,

ich denke Ulf hat das sehr schön zusammengefasst.
Ein sehr guter Schreiner ist noch lange kein Gitarrenbauer - und umgekehrt.

Wenn ich das richtig sehe brauchst Du ja mehr Attack als Sustain.
Nochmal: Ich habe auch recht wenig Ahnung und spekuliere nur!
Nehmt doch mal zwei verschieden aussehende Eschestücke (eng / weit gemasert, schwer / leicht ...), links und rechts Holzklötze drunter, ein paar Finger aufs Holz und dann mit einem Gummihammer auf das Holz klopfen (nicht auf die Finger). Da solltet ihr bereits Schwingungsunterschiede feststellen. Das Holz sollte nicht zu dumpf klingen, sehr schnell und laut ansprechen und mittelmäßig ausklingen.
Zum Vergleich vielleicht mal Mahagoni nehmen. Da sollte genau das Gegenteil passieren; nicht so laute Ansprache, dafür sehr lange schwingend.

Falls du mit dem Gummihammer irgendwas hörst kannst Du ja solange probieren bis Du ein Stück findest, dass Dir vom Gefühl her zusagt. Da dir eh nur ein Gitarrenbauer helfen könnte ist das Gefühl nicht die schlechteste Wahl ...

Gruß
Andreas
 
ich will hier nix kopieren. ich will mir eine gitarre bauen, die wie eine tele klingt, aber nicht so aussieht. der body und der headstock werden in eigenkreation gestaltet.

Grundsätzlich hat Sumpfesche (nicht Esche!) viel mehr twang, vor allem in Kombination mit Ahorngriffbrett.

Aber das, was den Tele-Sound ausmacht ist eigentlich der Steg. Also ohne Tele-Steg wird Dir der Rest nicht viel bringen.
 

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