Techniken zum Einsingen gesucht

Kayaa
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Hallo,

Ich suche Techniken zum Einsingen!
Habe schon viel gesucht aber noch nichts gefunden.
Kann mir jemad weiter helfen?

Grüsse Kayaa
 
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Hallo Kayaa,
falls Du Atemübungen machst, fängst Du am besten mit denen an. Also z.B. ausatmen auf ssssssssssss, dann Zwerchfellimpulse auf s, sch,f. Zum lockern ein paarmal Oktaven auf brrrr runter- und raufschmieren. Dann vielleicht eine Quinte abwärts auf ng, davon ein paar Halbtonschritte nach oben und unten. Wechseln auf ng-o, ng-a, alle Vokale, zu Schluss nur noch Quinten auf Vokal. Alles leise, nicht drücken, nichts forcieren. Danach ein paar Glissandi auf u, oder u-a-u... vielliecht noch ein paar Tonleitern in Halbtonschritten nach oben, und unbedingt auch nach unten.
Das war jetzt eine Kurzversion, reicht aber eigentlich zum Einsingen, finde ich. Danach kannst Du mit dem Übungsprogramm loslegen, oder mit Deinen Songs.
viele Grüße
Bell
 
Das Einsingen soll ja, anders als technische Übungen, dazu dienen, den Körper vom Sprechen aufs Singen umzustellen. Du solltest Dich dabei auf die Dinge konzentrieren, die für Dich beim Singen wichtig sind, und sie in "Reinform" tun. Von Übungen mit "ng" rate ich allerdings ab, weil dadurch der Nasenraum geöffnet wird. Das wirkt sich nachteilig auf die Stimme aus.
Zum "Aufwärmen" empfehle ich stimmhaftes s und w mit Vokalen kombiniert. Das aktiviert die Stimme und hilft, sie nach vorne zu bringen.
Wirklich klingende Übungen hängen z.T. davon ab, ob Du klassisch oder "pop-ig" singst, also wie Du mit dem Übergang (passagio) umgehst usw.
Bei den Atemübungen unbedingt aufs Stützen achten! Auf Bauch-Lockerungs-Übungen mit Bauch einziehen, die gerne in Amateur-Chören gemacht werden, besser verzichten!
 
Übungen mit "ng" rate ich allerdings ab, weil dadurch der Nasenraum geöffnet wird. Das wirkt sich nachteilig auf die Stimme aus.

???????? Wieso soll sich das nachteilig auf die Stimme auswirken ??????
 
na hat er doch gesagt, weil man dann mehr nasaliert :)
 
Moin,

ich will hier mal zur Vorsicht raten. Das ist ein hoch umstrittenes Thema. Jedenfalls erzeugt das Nutzen der Nasenräume als Resonanzraum keinen nasalen Klang. Dieser entsteht erst, wenn man die Stimme zwar so einstellt, dass die Nasenräume geöffnet sind, diese dann aber selbst verstopft (z.B. Schnupfen) oder verengt sind.
Das Singen mit "Kopfresonanz", also geöffneten Nasenräumen, klingt eher klassisch. Da man das Mischungsverhältnis aber steuern kann, muss das nichts schlechtes sein. Im Bereich Musical, und sicher auch manchmal im Jazz, kann man so einen klassisch angehauchten Klang sicher brauchen. Wenn man jetzt ganz geraden Rock singen wil, sollte diese Resonanz sicher nicht genutzt werden.

Mir ist unklar, wie das die Stimme behindern soll. In punkto Dynamik und Stimmumfang sind ja nun mal einige klassische Sänger sehr gut, die das nutzen. Nur der Klang ist eben für Rock / Pop unbrauchbar, oder größtenteils unbrauchbar.

Dirk, vielleicht kannst Du uns ja mit einem Klangbeispiel erhellen. Mich würde mal sehr interessieren, wie ein klassischer Ton ohne Nasenraumresonanz klingen soll. Du könntest das leicht demonstrieren, indem Du einen Ton singst und anschließend Dir die Nase zuhälst. Der Ton sollte sich nicht - oder nur minimal - ändern.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
...also zu gewissen Zeiten meiner Ausbildung habe ich viel mit ng gemacht, ohne dass ich jetzt nasal klingen würde. Wobei meine Lehrerin immer drauf geachet hat, dass ich eben zwar in die Nasenräume singe, aber nicht durch die Nase ("halt' Dir mal die Nase zu und schau, wie sich der Klang verändert" - es sollte klanglich kaum was passieren)
Zum Einsingen bevorzuge ich meinen Lieblingsvokal "u" mit Dreiklängen und Glissandi, aber da hat wohl jeder seinen eigenen.
 
Also ich mache auch Übungen mit ng und finde nicht, dass sie nasal werden. Es ist halt für die Kopfstimme. Das man dabei nicht klingen soll wie ein Nasenbär mit Schnupfen sollte aber klar sein.

Also zum Thema:
Beim Einsingen beginne ich immer mit Summen. Erst 3 töne aufwärts und wieder abwärts dann 6 und dann dur dreiklänge und dabei den Mund öffnen und schließen. Dann Tonleitern singen abwärts etwas schnell auf mo. Vll noch ein paar Vokalübungen, so Dreiklänge auf a-e-u aber dass ist dann schon eher der Stimmbildungsteil... Für mich nicht das Einsingen und die Übungen eh den größten Teil ein. Aber wenn man nur einsingen will, reichen 15 min. Aber die sollte man auch nehmen. Ich finde es schrecklich, wenn man nicht eingesungen ist. da hab ich das gefühl meine Stimme geht kaputt...
 
Hallo, das ng selbst ist natürlich nasal. Man verschließt dadurch ja künstlich den normalen Mundausgang. Es ist sozusagen eine isolierte Kopfklang-Übung, das sagst Du ja selbst. Natürlich singt man dann die eigentlichen Songs nicht genau mit dieser Einstellung.

Gruß, SingSangSung
 
Nun ja... letztendlich kann es ja jeder halten, wie er will - auch in der Gesangskunst führen bekanntlich viele Wege nach Rom.
Ich habe jedenfalls die Nasenraum-Resonanzen immer genutzt, für Jazz ebenso wie für Pop/Rock (und jetzt auch für lateinamerikanische Musik) und klinge mitnichten klassisch...jedenfalls, das Nutzen des Nasenrachenraums macht meine Stimme obentonreich, aber bestimmt nicht nasal. Was daran schlecht sein soll, ist mir nach wie vor nicht klar....

anyway, hier wurde eigentlich nach Einsing-Übungen gefragt und vielleicht sollten wir Kayaa nicht verunsichern mit allzuviel Meinungs-Wirrwarr ;)
 
Hallo,

was ich noch sehr gut zum Einsingen finde, sind einfache Lieder, die absolut und vollständig in der "Butterlage" liegen. Bei mir wären das z.B. lieder von Queen, die ich einfach eine Oktave tiefer singe. Da verkrampft nichts, die Stimmbänder können voll ausschwingen, locker, warm und gut durchblutet werden.

In vielen Chören zum Beispiel werden beim Einsingen wer weiß wie hohe Töne gesungen. Das wäre dann aber eher schon "Training" als "Warmmachen". Die schwierigen Töne wenn überhaupt dann also erst gegen Ende des Einsingens!

Ich finde auch die Glissandi mit LIppen-Blubbern sehr gut, die mache ich immer.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Also nach meiner Erfahrung (Hör-, Selbst- und Unterrichtserfahrung) gibt es einen Unterschied zwischen Nasen- und Kopfresonanz! Was ist denn Nasenresonanz anderes als in die Nase singen? Ich bitte um Erklärungen.

Was den "klassischen" Klang in dieser Hinsicht ausmacht, ist nicht das Singen in die Nase, sondern Dehnung im Rachenraum, z.B. den weichen Gaumen heben.

Um auf eine private Mitteilung einzugehen: Fischer-Diskau ist ein gutes Beispiel: Er benutzte die Nase mit dem Ergebnis, daß seine Stimme leise, luftig, weich und matt klang und ihm eine klare, klangvolle Höhe fehlte! Nur warme Luft, vor allem in der Höhe! Das ist (nach meiner Erfahrung) die Folge des offenen Nasenraumes.

Natürlich kann man so singen, das tun viele, vor allem im Pop-Bereich (z.B. Nena und die Juli-Sängerin), und man kann so unter Umständen mehr Geld verdienen als ich mit meinem "richtigen" Gesang (Bsp. auf Trio Lyrico). Aber anders ist eben besser, wenn man stimmlich Leistung bringen will/muß.

Die Nase öffnen weitet die Stimmritze. Wie beim gesprochenen "u". Da scheinen Muskeln oder Nerven zusammenzuhängen. Ich hab es aber nicht mit Kehlkopfspiegel oder MRT erforscht...
 
Lieber Dirk,

ich finde die Klangbeispiele sehr schön. Was nun genau die "Kopfresonanz" ist wäre vielleicht Thema für einen eigenen Faden, oder?

Viele Grüße,

Andreas
 
Das ist eine gute Idee. Mir ist außerdem kar geworden, dass wir wahrscheinlich in etwa dasselbe meinen. Ich singe nicht "in die Nase", sondern mit Vordersitz, und da gehört diese Resonanz für mich halt dazu. Ohne Kopfresonanz geht natürlich gar nichts. Ich trenne das aber - ist mir beim Nachdenken aufgefallen- nicht bewusst.
viele Grüße
Bell
 
Fischer-Diskau ist ein gutes Beispiel: Er benutzte die Nase mit dem Ergebnis, daß seine Stimme leise, luftig, weich und matt klang und ihm eine klare, klangvolle Höhe fehlte! Nur warme Luft, vor allem in der Höhe! Das ist (nach meiner Erfahrung) die Folge des offenen Nasenraumes.

Also da würden dir Diskau-fans glaube ich wiedersprechen. Nicht, dass ich mich als Fan von Diskau sehe, aber betrachtet man seine Aufnahme von der Wintereise, so finde ich seine Stimme hat sehr viel Kern und trotzdem hat die Stimme leichtigkeit und von fehlender Höhe merkt man auch nichts.
Ich würde micht jetzt auch nicht als Diskau-Kenner bezeichnen, aber bei den Aufnahmen die ich kenne finde ich ihn eigentlich ganz gut.


Wenn du jetzt als Pop-Beispiel Yvonne Catterfeld genommen hättest, die hat nämlich nur wilde luft und kaum stimme... das soll angeblich gefühlvoll klingen, ich finde es einfach nur schlecht gesungen.
 
Da scheinen wir unterschiedliche Vorstellungen von "Kern in der Stimme" zu haben! Bei FiDi fällt mir auf, daß er kein vorn sitzendes "i" singen kann, es rutscht ebenso "nach hinten", so wie seine hohen und seine lauten Töne.
Und das ist so ziemlich das Gegenteil von "Kern in der Stimme".
Aber ebenso wie Du ein FiDi-Fan bist, bin ich ein FiDi-Hasser. Ich mag es nur nicht, wie er singt! Klingt nicht schön und ist maniriert:D
 
Trotzdem gibt es bestimmt viele Musikkenner, die dir da wiedersprechen würden..
 

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