Einsingen für die Tiefe

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IrishCountryMike
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Hallo, alle zusammen,
vielleicht könnt Ihr mir ja einen Rat geben, es geht um folgendes: Ich bin Bariton und suche Tipps, wie ich beim Einsingen speziell an der Tiefe arbeiten kann. Am schönsten klingt meine Stimme normalerwseise morgens, da erreiche ich mitunter mühelos das tiefe C und nach kurzem Einsingen auch das hohe G. Leider sind die Auftritte aber immer spät abends... Oft habe ich abends eine Art "Kloß im Hals", d.h. die Tiefe kommt nicht mehr richtig rüber; nur mit Mühe erreiche ich noch das tiefe Bariton-G. Obwohl ich mich immer vor Auftritten einsinge, gelingt es mir nicht, die Tiefe wieder zu erlangen. Allerdings gibt es Tage, wo ich auch abends hervorragend "bei Stimme" bin, sprich: Gute Tiefe habe! Bis heute weiß ich nicht, warum das so ist und wie ich es beeinflussen kann.:confused:
Welche Einsingübungen wären gut geeignet? Es geht mir nicht darum, besonders tief zu singen, alle Songs sind "baritongerecht" transponiert, aber ohne Tiefe fehlt mir auch etwas der Vordersitz, der Gesang ist leicht kehlig... Grüße aus Hamburg! Michael
 
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Hallo, Michael,

ich benutze als tiefer Baß hauptsächlich folgende Übungen für die Weite in der Tiefe: Auf "wau-wau-wau-wau-wau" in der Quinte abwärts gehen; das gleiche geht auch auf "mo" ganz gut. Hilfreich dabei wäre, ein "Gähn-Gefühl" zu entwickeln. Einfach mal herzhaft gähnen, bevor Du mit den Übungen beginnst, dann wird das klar. Du fängst am besten in einer gemütlichen Mittellage an und gehst dann halbtonweise nach unten. Wenn's unten nicht mehr weitergeht, wieder halbtonweise nach oben, um die Höhe zu dehnen. Vor allem beim "wau" aber darauf achten, daß Dir der Ton nicht in den Hals rutscht!

Viel Erfolg, viele Güße
Klaus
 
Hallo Klaus,
ja vielen Dank, werde das mal versuchen. Ähnliche Hinweise hat mir auch meine damalige Gesangslehrerin gegeben, so richtig geklappt hat's allerdings bisher nicht. Ich bin ein sehr energiegeladener Mensch, ständig unter Strom, sehr impulsiv u.s.w. Die Tiefe erreicht man ja eigentlich über die Entspannung, aber auch Entspannungstechniken (z.B. "Muskelentspannung nach Jacobsen") haben mir nicht wirklich geholfen. Ich weiß, daß ich die typische Baritontiefe habe, an manchen Abenden klappt's ja. Ich weiß nur noch nicht wirklich, ob und wie ich das beeinflussen kann. Beim Singen an sich habe ich keine Probleme, aber bestimmte Songs erfordern eine gewisse "Tiefenkraft", gerade in meinem Bereich, nämlich Country und Irish Folk. Na ja, vielleicht gibt's auch bestimmte Songs, die einfach nicht für mich geschaffen sind und ich mach mir nur zu viele Gedanken... Viele Grüße, Michael
 
Hallo, Michael,

der Jacobsen hat mir auch nichts gebracht. Was ich persönlich sehr hilfreich finde: Jedes Mal vor meinem Gesangsunterricht oder auch vor Auftritten räkele und strecke ich mich wie eine Katze, die nach einem verschlafenen Tag so ganz langsam und gemütlich wach wird. Das tut unter anderem nach langer Büroarbeit nicht nur dem gestreßten Rücken gut, sondern öffnet, wenn Du dabei z. B. gähnst oder irgendeine Vokalise zum Dehnen singst, auch die Resonanzräume. Dann noch was aus der Trickkiste: Wenn ich beim Üben feststelle, daß ich den Ton "nicht so richtig tief" sitzen habe, nehme ich mir schonmal die Einsatznote der Passage und mache ein Glissando von unten bis auf die Note. Klingt schauderhaft, aber gibt mir das Körpergefühl eines tieferen Tonsitzes wieder zurück und prompt hat der Ton auch wieder mehr Körper.

Viele Grüße
Klaus
 

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