Zuviel Gain!

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Johnny Guitar
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Ich hätte da gern mal ein Problem. Gain zum Abwinken aus seinen Pedalen herauszukitzeln, ist heutzutage ja ein Kinderspiel :). Mich beschäftigt pünktlich zum Wochenende aber mal genau das Gegenteil.

Will ich auf Bedroom-Level mein Pedalboard und einen Röhrenverstärker benutzen, muß ich die meisten Volume-Regler sowohl am Verstärker, als auch an den Effekten auf empfindlich kleine Werte herunterdrehen. Damit verlässt man aber im Prinzip den günstigsten Arbeitspunkt der verschiedenen Geräte. Z.B. braucht aber mein Compressor einen vernünftigen Eingangspegel, damit sein Threshold/Schwellwert auch überschritten werden kann - nur mal als Beispiel. Abgesehen davon, stupst man nur mal einen der Regler an, hat man schon heftig die Pegel vertrimmt.

Was mir vorschwebt, ist eigentlich genau das Gegenteil von einem Booster, den man zwischen Pedalboard und Verstärker hängt und der einfach nur das Signal so neutral wie möglich drosselt. Und ich die Pedale und den Verstärker auf günstigen Pegeln/Arbeitspunkten belassen kann. Gibt es da irgendwas? Wir löst Ihr das? Keine Alternative sind für mich allerdings Kopfhörer oder andere Kofferverstärker - selbst mein kleinster 5 Watt GA5 steht üblicherweise schon fast auf Null.
 
Eigenschaft
 
bin auch auf der Suche nach sowas ählnichem

in einem Review hier im MB über den Electro Harmonix LPB-1, der eigentlich ein Booster ist, hab ich gelesen, dass er auch einen Regelbereich bis ca. 9 Uhr hat, der das Signal leiser macht, also könnte das eine - wenn auch notdürftige, da der Regelweg dann immernoch sehr klein ist - Möglichkeit sein

ist auch nicht so sehr teuer, allerdings eben doch nicht so die super Lösung, bisher warte ich noch auf etwas praktischeres
 
Zwei Lösungen:

a) Du holst dir eine Powersoak, die klemmt man zwischen Amp und Lautsprecher und regelt an ihr den Sound nach (!) der Endstufe runter. Nachteil: Selbst mit Endstuffenzerre hast du immer noch nicht das physikalische Gefühl von Lautstärke, also kein Wummern im Bauch. Und das ist es, was die meisten in deiner Situation vermissen.
b) Spiel in irgendeiner Form über Kopfhörer.

Tut mir leid dass ich nix besseres weiß, aber mit deinem Problem stehst du wahrhaftig nicht alleine da. Und bis jetzt kenne ich keine zufriedenstellende Lösung, denn der Bauch hört mit - und das halt nur bei entsprechenden Pegeln in der Luft.

PS Das was dir vorschwebt hätte den gleichen Effekt auf den Klang wie der Lautstärkeregler deines Cleankanals, sprich damit wärst du wieder unter dem "optimalen Arbeitspunkt" deines Amps und könntest nichts was du nicht jetzt schon kannst.
 
Zwei Lösungen:

a) Du holst dir eine Powersoak, die klemmt man zwischen Amp und Lautsprecher und regelt an ihr den Sound nach (!) der Endstufe runter. Nachteil: Selbst mit Endstuffenzerre hast du immer noch nicht das physikalische Gefühl von Lautstärke, also kein Wummern im Bauch. Und das ist es, was die meisten in deiner Situation vermissen.
b) Spiel in irgendeiner Form über Kopfhörer.

Tut mir leid dass ich nix besseres weiß, aber mit deinem Problem stehst du wahrhaftig nicht alleine da. Und bis jetzt kenne ich keine zufriedenstellende Lösung, denn der Bauch hört mit - und das halt nur bei entsprechenden Pegeln in der Luft.

PS Das was dir vorschwebt hätte den gleichen Effekt auf den Klang wie der Lautstärkeregler deines Cleankanals, sprich damit wärst du wieder unter dem "optimalen Arbeitspunkt" deines Amps und könntest nichts was du nicht jetzt schon kannst.



das mit dem powersoak/attentuator funktioniert aber nur mit einem röhrenamp!

gute alternative, aber leider sehr teuer ist der cornford harlequin (der eben genau das kann: leise gut klingen…)
 
zum reinen leisermachen vor dem amp könnte dir der volumenschalter von musikding.de weiterhelfen:

klick

nach dem amp wohl nur ein powersoak...
 
das mit dem powersoak/attentuator funktioniert aber nur mit einem röhrenamp!

Jein.
Du kriegst halt den Sound des lauten Amps in leise. Dass das bei Röhrenamps tollere Ergebnisse bringt als bei einer Transe stimmt (IMO), aber wenn man seinen Transisoramp auf einer bestimmten Endstufenleistung liebt... Kann das schon einen kleinen Klangunterschied machen.
 
Jein.
Du kriegst halt den Sound des lauten Amps in leise. Dass das bei Röhrenamps tollere Ergebnisse bringt als bei einer Transe stimmt (IMO), aber wenn man seinen Transisoramp auf einer bestimmten Endstufenleistung liebt... Kann das schon einen kleinen Klangunterschied machen.

ok - einigen wir uns auf JEIN. ich hatte das ganze für mich ein bisschen verkürzt, da das ergebnis mit mosfets in der regel nicht gut ist.
mehr zum thema power soak gibts hier.
 
Danke für die ganzen Vorschläge schonmal! Nett!

@Deltafox: Sowas wie der LPB-1 könnte die Lösung sein. In diesem Fall könnte ich sogar auf true-bypass verzichten ;-). Haben vielleicht Schaltungen von Volume-Pedalen ebenfalls eine aktive Elektronik und Verstärkung kleiner eins?

@nighthawkz: 'ne Powersoak müsste ich sogar noch irgendwo haben. Palmer irgendwas, so 'ne hässliche, graue 1 HE 19"-Kiste. Habe ich mir vor langer Zeit mal aufquatschen lassen, als ein Musiker seine Equipment verscherbelt hat und ich eigentlich nur einen Keyboard-Tisch von ihm wollte. Vielleicht probiere ich das mal aus, wenngleich ich die Kiste im Wohnraum nicht gerne sehen würde. Brennen die Röhren dadurch eigentlich "ab" wie Zunder, oder ist das bei moderaten Pegeln unerheblich? - Was den Mangel an "bewegter Luft" angeht, kann ich Dir voll zustimmen. Bart Simpson: You can't get tone on a diet! :)

@tobias..: Den Volumenschalter von musikding.de werde ich mal bestellen. Obwohl es eine passive Schaltung ist und ich Bedenken wegen Tone-Suck habe, ist es sicherlich einen Versuch wert. Selbst wenn ich die Bauteile hinterher anderweitig weiterverwende ... Vielen Dank! (hat jemand vielleicht sogar klangliche Erfahrung mit dem Teil?)

Gruß @all
 
Wie gesagt, ein Lautstärkedrossler VOR dem Ampinput hat - auch messtechnisch - die gleichen Auswirkungen wie wenn du den Volumeregler zurückdrehst. Zur Powersoak: Wenn sie nicht defekt ist und die richtige Impendanz hat (wie deine Box), ist der Röhrenverschleiß genauso hoch wie ohne sie mit den gleichen Ampeinstellungen.
 
Wie gesagt, ein Lautstärkedrossler VOR dem Ampinput hat - auch messtechnisch - die gleichen Auswirkungen wie wenn du den Volumeregler zurückdrehst. Zur Powersoak: Wenn sie nicht defekt ist und die richtige Impendanz hat (wie deine Box), ist der Röhrenverschleiß genauso hoch wie ohne sie mit den gleichen Ampeinstellungen.

Hmm, also da bin ich mir eben nicht ganz so sicher. Wenn ich vor dem Amp drossele, kann ich ja Volume- und Master-Regler am Blues-Junior höher aufdrehen, um die gleiche Zimmerlautstärke zu erhalten. Wenn diese beiden Regler nicht mehr in dem winzigen Regelbereich von ca. 10-15% der Gesamtskala stehen müssen, könnte es durch den geänderten Arbeitspunkt durchaus anders klingen (Spekulation). Feinfühliger regelbar wäre es dann jedenfalls.

Das mit dem Röhrenverschleiß ist plausibel, danke. Insgesamt gehe ich davon aus, daß der Verschleiß durch die verbratene Leistung größer wäre, als bislang, aber ich hoffe jetzt einfach mal, daß der nicht exponentiell wächst (oder weiß das jemand?)

Gruß
 
Nein. der Volumeregler an deinem Amp (an anderen würde er in der Position Gain heißen) sitzt noch vor der ersten Röhre und bestimmt wieviel Pegel sie bekommt. Wenn du jetzt vor dem Amp die Lautstärke drosselst und das mit dem Gainregler kompensierst... Nehmen wir eine Metapher: Als würde der eine Wasser aus dem Boot schöpfen, während der andere welches reinkippt.
 
ach ja, das musikding lineal macht auch bis ca 9 uhr leiser. Und ist billiger als der lpb ;)

Gruß, florin
 
Nein. der Volumeregler an deinem Amp (an anderen würde er in der Position Gain heißen) sitzt noch vor der ersten Röhre und bestimmt wieviel Pegel sie bekommt. Wenn du jetzt vor dem Amp die Lautstärke drosselst und das mit dem Gainregler kompensierst... Nehmen wir eine Metapher: Als würde der eine Wasser aus dem Boot schöpfen, während der andere welches reinkippt.

Aber vielleicht sind die Blubber-Geräusche beim Entleeren anders, als beim Befüllen 8->. Eines ist sicher, mehr Rauschen entsteht, wenn zwei mit Wasser plantschen, als nur einer :-/
So ganz überzeugt hast Du mich noch immer nicht. Habe gerade mal einen Schaltplan vom Fender Blues-Junior im Netz angesehen:
http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/tom/files/blues_jr.gif
Das Signal von der Gitarre geht zuerst statisch in eine Röhrenvorstufe B und dann in eine Vorstufe A mit dem Volume-Regler (A und B sind wohl beide innerhalb der gleichen Röhre untergebracht). Somit würde B durch eine Drosselung ein kleineres Signal bekommen und A müsste es durch eine höhere Verstärkung/Poti-Stellung wieder ausgleichen, um die gleiche Signalstärke wie vorher weiterzugeben. Sieht tatsächlich nicht unbedingt nach einer Verbesserung aus, weil jetzt auch noch B schlechter als vorher angesteuert wird. Trotzdem bleibt es dabei: Es könnte anders klingen und der Regelweg am Volume-Poti ist komfortabler. Oder man läßt die Vorstufe trotz Drosselung unverändert und dreht dafür den Master mehr auf - was wiederum anders klingen könnte. Um eine Versuch mit zwei Ohren kommt man wohl wieder nicht herum.
 
ach ja, das musikding lineal macht auch bis ca 9 uhr leiser. Und ist billiger als der lpb ;)

Gruß, florin

Aha, nice. Und es ist gemäß Schaltplan auf der Shop-Seite auch echt True-Bypass, das nenne ich mal vorbildliche Opensource! Wie es sich diesbezüglich mit dem EHX LPB-1 verhält, konnte ja nichtmal der Benutzer klären, der hier neulich einen schönen Testbericht des Kleinen eingestellt hat (Danke nochmal rückwirkend!). - Gibt es dazu eigentlich neue Information?
 
Du kannst auch einfach einen (Brick Wall) Limiter davor hängen. Jedoch wäre ich mir nicht sicher, dass es noch ordentlich klingt, wenn der Amp nicht genug Input bekommt.
 
Den Testbericht über den LPB-1 habe ich geschrieben und ich sage danke für die Blumen. Neue Informationen gibt es nicht, aber ich habe die Bedienungsanleitung noch mal genau gelesen und da steht ausdrücklich was von einem echten Bypass. Kleiner Fauxpas beim Schreiben des Berichtes. Entschuldigung.

Bis dann dann

Markus
 
IDamit verlässt man aber im Prinzip den günstigsten Arbeitspunkt der verschiedenen Geräte.

Den verlässt Du auch dann auf jeden Fall, wenn Du die Lautstärke zwischen Effekten um Amp drosselst. Denn nicht nur die Efffkete, sondern auch Vor- als auch Endstufe sowie die damit verbundene Speakerauslastung und die lautstärkeabhängige Klangentfaltung in der Akustik Deines Zimmers bestimmen, was Du letztlich hörst.

Das bedeutet unterm Strich, dass

# 1 einziger Regelpunkt nicht ausreicht

# jede VEränderung der Lautstärke die Klangentfaltung im Raum und der Wahrnehmung beeinflusst.
 
Den Testbericht über den LPB-1 habe ich geschrieben und ich sage danke für die Blumen. Neue Informationen gibt es nicht, aber ich habe die Bedienungsanleitung noch mal genau gelesen und da steht ausdrücklich was von einem echten Bypass. Kleiner Fauxpas beim Schreiben des Berichtes. Entschuldigung.

Bis dann dann

Markus

Willst Du damit sagen, Du vertraust Herstellerangaben beim Thema True-Bypass? =:cool:
Dann lies mal das, insbesondere unterhalb von Terminology:
http://www.stinkfoot.se/andreas/diy/articles/bypass.htm
... und die Verwendung von "kreativer Sprache":
http://www.stinkfoot.se/andreas/diy/articles/bypass3.htm

Gruß
 
Den verlässt Du auch dann auf jeden Fall, wenn Du die Lautstärke zwischen Effekten um Amp drosselst. Denn nicht nur die Efffkete, sondern auch Vor- als auch Endstufe sowie die damit verbundene Speakerauslastung und die lautstärkeabhängige Klangentfaltung in der Akustik Deines Zimmers bestimmen, was Du letztlich hörst.

Das bedeutet unterm Strich, dass

# 1 einziger Regelpunkt nicht ausreicht

# jede VEränderung der Lautstärke die Klangentfaltung im Raum und der Wahrnehmung beeinflusst.

Ja, um Abstriche kommt man sicherlich nicht herum. Hifi-Freaks nennen das bei Lautsprechern fehlende "Leistungslinearität". ein Lautsprecher klingt bei geringen Lautstärken anders, als bei höheren. Zudem verhält sich das menschliche Ohr ebenfalls nicht linear, bei geringen Lautstärken werden Bass und Treble weniger stark wahrgenommen. Der optimale Arbeitspunkt des Ohres ist sozusagen auch nicht erreicht.

Wie wäre es mit folgender abstrusen Idee? Man verwendet einen extra "Übungslautsprecher" mit extrem schlechtem Wirkungsgrad, also winzigem Magneten, Riesenluftspalt zwischen Schwingspule und Magnet oder so. Seine Impedanz müsste natürlich wie üblich sein, damit die Röhrenendstufe keinen Schaden nimmt. Aber vermutlich muss so ein mieser Lautsprecher in China erst noch erfunden werden ;-). Und man würde letzten Endes praktisch doch nur einen "anderen Kofferverstärker" betreiben.
 
... oder ich lasse einfach alles so wie es schon ist :)

Hatte nämlich gerade mal meinen Boss PQ-4 Parametric Equalizer wieder hervorgekramt. Anders, als üblich, ist dessen Level-Poti auf 12 Uhr eingerastet und drosselt nach links bis -18 dB und verstärkt nach rechts bis +18 dB. Selbst die -18 dB sind immer noch zu wenig, um Volume und Master am Amp auf sagen wir mal 25% der Skala aufzudrehen. Bis auf mehr Brumm bringt das eigentlich nichts.

Schönes Wochenende
 

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