Hilfe, Truss Rod Problem

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Hab gestern bei meiner Paula Saiten gewechselt, von .009er Saiten im Standardtuning zu .010ern einen Halbton tiefer. Gitarre gestimmt, über Nacht ruhen lassen und heute neu gestimmt.
Jetzt hab ich (v.a. bei den Basssaiten) furchtbares Saitenscheppernin den höheren Lagen (ca. ab dem neunten Bund).
Hab versucht, die/den Truss Rod zu lockern, nach einer viertel Umdrehung war sie bereits lose (!).
Bridge hochgeschraubt, und trotz einer miesen Saitenlage von ca. 2 mm am 12. Bund scheppert's immernoch:(
Kann der Halsstab mit der Zeit seine Krümmung verlieren? Mein Schatzi ist 22 Jahre alt...
Ist mir noch zu helfen?
Bin für jede Hilfe dankbar!
Gruß,
Dainsleif
 
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Moin,
die Saitenlage sollte primär über die Bridge eingestellt werden, nicht über das Trussrod.
Damit stellst Du die Halskrümmung nach.
Normal bringen dickere Saiten auch mehr Zug auf den Hals.
Dadurch muss das Trussrod dann eher etwas fester eingestellt werden,
weil der Hals sich unter dem höheren Saitenzug stärker durchbiegt.
Das was Du schilderst, klingt sehr ungewöhnlich.
Das Saitenscheppern ist normal, weil die dicken Saiten stärker durchschwingen.
Die Satenlage sollte gem. Gibson am 12.Bund bei einer Paula wie folgt eingestellt sein:
E1 1,19 mm (3/64")
E6 1,98 mm (5/64")

Wenn Du Dir nicht sicher bist, bzw. nicht weiter zu helfen weist, dann wende Dich lieber an einen Gitarrenbauer.
 
Du hättest den Truss Rod etwas anziehen sollen anstatt entspannen. Der Hals krümmt sich mit Dickeren Saiten in Richtung Saiten, also nach vorne und Du musst dem entgegenwirken.

Also so wie er vorher war, ungefähr noch eine Viertelumdrehung anziehen und dann die Saitenlage einstellen. Der Hals muss wenn der Länge nach die Kante anschaust fast perfekt gerade sein, nur ganz minimal bis gar nicht zu den Saiten gebogen.
 
Du hättest den Truss Rod etwas anziehen sollen anstatt entspannen. Der Hals krümmt sich mit Dickeren Saiten in Richtung Saiten, also nach vorne und Du musst dem entgegenwirken.

Also so wie er vorher war, ungefähr noch eine Viertelumdrehung anziehen und dann die Saitenlage einstellen. Der Hals muss wenn der Länge nach die Kante anschaust fast perfekt gerade sein, nur ganz minimal bis gar nicht zu den Saiten gebogen.

Hey ein Echo!
Steht doch schon längst alles in meinem Posting!
 
Danke erst mal für die Antworten.
Wenn ich das Truss Rod fester anziehe (also nach rechts drehe), biegt sich doch der Hals nach hinten (Position 2 im Bild), sodass die Saiten noch näher an den Bünden liegen und so noch mehr scheppern, oder?

Rockinger schrieb:
Wird die Trussrodmutter nach rechts gedreht, spannt sich der Hals nach hinten (konvex). Wird die Mutter links gedreht, entspannt sich der Hals, d.h. der Saitenzug zieht den Hals nach vorne (konkav).

ws1509.gif

Rockinger schrieb:
1. Der Hals ist stark konkav gekrümmt (Up-Bow). Dadurch erhält man eine zu hohe Saitenlage.

2. Der Hals ist konvex gekrümmt (Back-Bow). Die Saiten liegen fast immer auf und es schnarrt ständig.

3. Der Hals ist schnurgerade. Bei vernünftiger Saitenlage neigen die Saiten zum Schnarren, da sie keinen ausreichenden Raum zum Ausschwingen haben. Der optimal eingestellte Hals muß ganz leicht konkav gekrümmt sein.

Deshalb bin ich ein bisschen verloren mit dem Thema:(

Gruß,
Dainsleif
 
Du hast aktuell das, was auf dem Bild 1 zu sehen ist. Deswegen scheppert es nur in den hohen lagen, da die tieferen Lagen eben in der Mitte des Bogens sind und somit weiter weg von den Saiten. Aber in höheren Lagen kommt der Bogen wieder hoch und da sind die Saiten nun wieder näher am Griffbrett (da Du sie ja tiefer geschraubt hast), deswegen scheppert es nur da. Wenn die Biegung anders rum wäre, würde es in den tieferen Lagen scheppern und ab dem 12. Bund aufwärts hättest eine mords hohe Saitenlage ohne scheppern.

Schau doch einfach von der Bridge aus richtung Kopfplatte die Griffbrettkante an, da kannst Du die Biegung am besten sehen. Wie gesagt, am besten soll der Hals fast ganz gerade sein.
 
Hallo,
ein idealer Hals wäre auf dem Bild 3 zu sehen - vollkommen Gerade.
Meistens ist der Hals aber leicht nach vorn - zu den Saiten - geneigt = konvex.
Diese Neigung entsteht, wenn die Saiten gespannt werden.
Es ist also absolut wichtig, Einstellungen nur bei korrekt gestimmten Saiten vorzunehmen. Nach jedem Verstellen der Trussrodmutter musst Du die Saiten prüfen.
Dein Problem wird nicht durch lösen des Trussrod behoben.
Wie schon mehrfach erwähnt, erzeugen dickere Saiten mehr Zugspannung.
Der Hals ist also bestrebt, sich weiter nach vorn zu neigen.
Man muss dem Entgegenwirken und mit dem Trussrod eine Gegenspannung erzeugen, indem man die Mutter am Trussrod festzieht.
Erschwerend kommt hinzu, dass es einfache aber auch doppelte Trussrods gibt.
Ein einfaches Trussrod lässt sich gefühlvoller einstellen, weil es nur eine Gegenspannnung erzeugt, die den Hals nach hinten biegt.
Ein doppeltes Trussrod besteht aus zwei parallelen Stangen, die gegeneinander verspannt werden, damit kann ich den Hals nach vorn oder hinten verbiegen.

Du solltest folgendes machen:
- Saitenhöhe am 12ten Bund auf ca. 2mm einstellen.
- Saiten stimmen
- Halsbiegeung prügfen und ggf. nachstellen
- nach jeder Änderung müssen die Saiten wieder geprüft und nachgestimmt werden
- nach dem Einstellen des Trussrod sollte die Gitarre eine Zeit lang Ruhen, weil Holz nicht immer sofort auf Änderungen reagiert

Der Hals sollte eine leichte Durchbiegung aufweisen.
Einen Standardwert gibt es dafür nicht.
 
Naja, 2mm am 12. Bund sind für eine Paula recht viel. Die dünne e sollte ca. 1,2-1,3 mm haben, die Dicke ca. 1,5-2mm.
 
Naja, 2mm am 12. Bund sind für eine Paula recht viel. Die dünne e sollte ca. 1,2-1,3 mm haben, die Dicke ca. 1,5-2mm.

Im zweiten Posting habe ich die von Gibson für eine Paula empfohlenen Werte angegeben.
Zum justieren des Trussrod sind 2mm ein guter Ausgangswert, zumal der Treadstarter das Trussrod völlig Entlastet hat, und der Hals derzeit
eher aussieht wie ein "Feldbogen".
Sobald er das Trussrod spannt, sind diese 2mm sehr schnell verschwunden...
 
Danke nochmal für die Antworten.

Zum justieren des Trussrod sind 2mm ein guter Ausgangswert, zumal der Treadstarter das Trussrod völlig Entlastet hat, und der Hals derzeit
eher aussieht wie ein "Feldbogen".
Sobald er das Trussrod spannt, sind diese 2mm sehr schnell verschwunden...

Problem ist, genau das tut er nicht. Hab ein langes Lineal auf den ersten und letzten Bund gelegt und am 12. war der Abstand vom Bund zum Lineal vielleicht ein viertel Millimeter. Wie gesagt, die Schraube ist lose...
Kann sich vielleicht der Halsstab verklemmt haben oder so?
Gruß,
Dainsleif
 
Problem ist, genau das tut er nicht. Hab ein langes Lineal auf den ersten und letzten Bund gelegt und am 12. war der Abstand vom Bund zum Lineal vielleicht ein viertel Millimeter. Wie gesagt, die Schraube ist lose...
Kann sich vielleicht der Halsstab verklemmt haben oder so?
Gruß,
Dainsleif

Nein.
Das Material nimmt nach einiger Zeit auch etwas von der Form an, benötigt dann aber auch lange, um die ursprüngliche Form wieder einzunehmen.
Wenn Du die Gitarre jetzt ohne Saiten und mit entspanntem Trussrod einige Tage liegen lässt, dann wird der Hals annähernd wieder grade sein.
Annähernd deshalb, weil möglicherweise Reibung zwischen Trusrod/Hals verhindern, das der Hals seine völlig entspannte Form einnehmen kann.
Dazu gibt es einen Trick:
Du kannst - aber bitte ganz vorsichtig - den Hals in die entgegengesetzte Richtung drücken.
Dazu die Gitarre am ersten und letzten Bund auflegen, und dann am 12. Bund grade soviel Druck ausüben, das der Hals ganz leicht durchbiegt - höchstens aber 1mm - man braucht dazu kaum Kraft.
Danach den Hals prüfen, normal sollte der Hals jetzt fast Grade sein.
Das dient aber wirklich nur dazu irgendwelche Restreibung zu überwinden.
 
Danke nochmal, werd's die nächsten Tage mal versuchen.
 

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