Die Musik und das Internet

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Gast24082
Guest
(Äh, eins vorweg. Ich hab gerade die SuFu beschäftigt, aber nichts gefunden was zu diesem Thema passt, was auch daran lag dass ich nicht wirklich nen Plan hatte was genau ich da suchen soll. Also falls es den Thread schon gibt usw. oder so - feel free to lock, delete, ban und sonstwas. ;) )

Habt ihr das Gefühl dass sich Musik und Internet irgendwie in der Kombination z.T. nicht gut machen?

Mich beschleichen desöfteren Gedanken was ich denn mal tun kann, um mich an einem meiner Instrumente zu verbessern. Klar, sowas denkt man ja dauernd. Da googelt man meinetwegen mal nach "Spieltechnik Legato Läufe" oder so und findet auch was, nicht zuletzt steht ja hier im Board eine ganze Menge. Nur habe ich bei so manchem Artikel und bei vielen Beiträgen die ich gelesen habe nicht das Gefühl gehabt, dass da ein fachkundiger Autor am Werk war.
Natürlich gilt das immer für das Internet. Allerdings gerade bezogen auf Musik ist es besonders ärgerlich, wenn man nur widersprüchlichen Krams findet; auf der anderen Seite aber z.B. auch in diesem Board (unterschwellig) mit der Haltung konfrontiert wird, dass eine gründliche Recherche und Autodidaxe via Internet gleichwertig sei mit einer guten Instrumentalausbildung.
Ich würde gerne Meinungen dazu hören ob tatsächlich jemand dieser Ansicht ist.
Irgendwie kommt es mir, je länger ich umherschaue (das beziehe ich nicht explizit auf dieses Board, aber wie gesagt hier kommt es auch vor), dass mancherlei Einfluss durch das Internet sehr "unmusikalisch" ist. Im Detail z.B.

- schaut manch ein Neuling im Internet nur Testberichte nach und schaut oder fragt, was "die anderen denn so sagen", bevor er irgendein Dingens tatsächlich kauft - ohne es selbst anzuspielen.

- scheint mancherorts der Glaube zu sitzen, dass die traditionellen Wege der Instrumentalausbildung (bspw. Musikunterricht, Musikschule, Musik LK, Studium) gänzlich falsch, ja verwerflich seien, bisweilen werden sogar Antipathien gegen Leute geäußert, die sie beschreiten.

- ist manche Band offenbar der Ansicht es durch irgendwelche "Bandvotings" ernsthaft zu etwas bringen zu können (in den meisten Fällen finde ich die Bands schlecht und die Praxis ist vollkommen erfolglos, oder nervt sogar durch Spam).

- wird zu leicht mit Lob und zu wenig mit Kritik kommentiert, wenn Ergebnisse veröffentlicht werden. (Klar, das liegt auf der Hand wenn sich Laien austauschen und man muss sich gegenseitig auch motivieren, ich weiß).

- werden (spiel-)technische Aspekte den musikalischen Aspekten übergeordnet; ich habe auch irgendwie das Gefühl dass mancherlei Musiker mehr das "gute rüberkommen im Internet" im Visier haben als den tatsächlichen musikalischen Gehalt einer Darbietung bzw. ihrer Aufzeichnung. Wir alle kennen die Youtube Videos von irgendwelchen "Technikwichsern", die jedoch im Kontext verdammt untight sind. ;)

- wird zu leicht anhand fragwürdiger Quellen eine Aussage getroffen, ich kann mich erinnern über einen neueren Marshall Amp hier einen Thread gelesen zu haben in dem manche Leute allen Ernstes anhand eines Youtube Videos den Sound beurteilt haben (Hallo!? :screwy: ).

Ob jetzt jemand in Etwa gepeilt hat was ich meine weiß ich nicht. (Sagt ihrs mir).
Das was ich äußerte sind jetzt Gedanken, die noch nicht sonderlich weit gedacht sind, aber es sind irgendwie Dinge, die einem durch den Kopf gehen, da sich die Musik ja heute (leider) zu einem großen Teil im Internet abspielt, was Organisation und Promotion betrifft (und weit mehr als das). Doch die Person des Künstlers unterliegt m.E. einem sehr zwielichtigen Einfluss durch dieses Medium - irre ich mich oder was meint ihr?
Meinungen erwünscht, gerne auch in drastischer Art und Weise. ;)
 
Eigenschaft
 
Durchaus richtiger Post, doch kurz und knapp: Im Internet kann JEDER etwas sagen.

Einige haben etwas zu sagen, Andere sagen etwas ;)

Viele schreiben ihre Meinung, einfach, um überhaupt mal was geschrieben zu haben und seinen Postingzähler in die Höhe zu treiben. Dabei wird mit Vorliebe auf Halbwissen, Klischees oder schlicht Unwahrheiten zurückgegriffen.

Natürlich gibt es (zum Glück) auch "ordentliche User" die das Forum oder allgemein das Internet mit Kompetenz bereichern (es geht um das Thema Musik)
 
ich kann vor allem dem punkt zustimmen, über die technischen fähigkeiten und kreativen unfähigkeiten.
ich bin weiß gott nicht der beste, ich behaupte, eine gute technik zu haben, aber ich kann kein thumbing und ich will es auch nicht können.
ich hab auch kaum ahnung von amps, von hölzern bei bässen, ich weiß quasi nichts über irgendwelche tollen bassisten, gitarristen, sänger oder irgendwas. und ich bin absolut glücklich damit.
ich fühle mich gut genug, meiner kreativität freien lauf zu lassen, und mir ist das wichtigste, was rauskommt.

ich hab meiner band auch erklärt, dass ich eigentlich garnicht drauf aus bin, bekannt zu werden, tausend gigs zu spielen und geld zu verdienen. ich will eigentlich nur musik machen, ob das im proberaum oder auf der bühne ist, ist nicht wichtig. ich will mich in meiner musik ausdrücken, ich will nichts beweisen.
ich schätze, deswegen höre ich unter vielem anderen auch popmusik gerne.

wie gesagt, das wichtigste ist, das was rauskommt. wen interessierts, mit welchem körperteil ich irgenwas mache, solang es klingt, wie es klingen soll, und wie es passt, vor allem für den musiker selbst.
 
- schaut manch ein Neuling im Internet nur Testberichte nach und schaut oder fragt, was "die anderen denn so sagen", bevor er irgendein Dingens tatsächlich kauft - ohne es selbst anzuspielen.
naja das alte problem des hypes. ich denke das internet verbreitet hypes genau wie es sich unter freunden vereitet, nur halt in größerem umfang. ("der kumpel von meinem cousin ist n super gitarrist - kann alle emtallica songs spielen und sagt du sollst tonabnehmer xy nehmen")
naja neulinge können eh kaum selbst entscheiden welche gitarre sie gut finden... die meisten wissen es doch auch erst wenn sie sich schon mit dem musizieren beschäftigt haben aber hypes gibts natürlich auch in bezug zum profi equipment. und auch schon vor dem internet :)
- scheint mancherorts der Glaube zu sitzen, dass die traditionellen Wege der Instrumentalausbildung (bspw. Musikunterricht, Musikschule, Musik LK, Studium) gänzlich falsch, ja verwerflich seien, bisweilen werden sogar Antipathien gegen Leute geäußert, die sie beschreiten.
in bezug auf das forum kann ich das nicht unterstreichen.

ansonsten hast du schon recht :)
der künstler unterliegt durch myspace, youtube & co schon einer wahren inflation an musikern die sich darstellen wollen. wer macht da eigentlich noch etwas besonderes?
 

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