Trompetenanfänger-Kopfschmerzen

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Piana
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Wie kann ich eine Mutter beruhigen, weil ihr 8jähriger Sohn Kopfschmerzen beim Trompete spielen bekommt? Er hat gerade erst angefangen. Sie macht sich Sorgen wegen dem Druck aufs Hirn.
Kann das auch am Instrument liegen? Ist das einfach das Problem von Atemtechnik lernen?
Der Junge hat große Lust auf Trompete. Die Mutter ist sich noch nicht so sicher mit der Wahl.(;))
Als Pianistin weiß ich nur, dass das bei der Trompete anders ist als bei der Oboe, weil ja mehr Luft entweicht beim Spielen.
Und natürlich soll sie den Lehrer fragen.
Sie will jedoch gern auch von mir eine Antwort.

Danke für eure Hilfe
piana
 
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Die Kopfschmerzen kommen tatsächlich von mangelnder Atemtechnik. Der Junge pustet was er nur kann - was eben völlig falsch ist. Da muss der Lehrer einfach noch dran arbeiten.
So viel mehr Luft als bei der Oboe braucht man nicht, aber der Ansatz muss halt stimmen. Das wird bei einem blutigen Anfänger noch genauso wenig der Fall sein.

Aber ich kann hier beruhigen: So'n bisschen Kopfschmerzen vom falsch pusten hat noch niemanden umgebracht ;)

Edit: Der Workshop ist zwar für den Vocals-Bereich gedacht, aber Atmung und Stütze bei Blasinstrumenten sind sehr ähnlich
https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/238361-atmung-stuetze-luftsaeule.html
 
Danke,
es ist halt ein besonders cleveres Kerlchen.
Die Mutter kennt diese Vermutung, dass professionelles Oboe spielen Gehirnzellen schädigen könnte. Ich hab ihr dazu gesagt, dass beim Trompete spielen der Druck im Mund wohl noch größer ist, der Trompeter aber die Luft auch wieder los wird im Gegensatz zum Oboisten mit seinem dünnen Röhrchen.
Wie ist das mit den Mundstücken?Gibt es da vorteilhaftere für Anfänger? Ich denke mal, er hat nur eine billige geliehene Trompete von der Schule.
Gruß,
piana
 
Der Druck ist (!) meines Wissens nach (!) nicht im Mundbereich, der sollte von unten kommen.
Bin nun aber kein Trompeter ;)

AFAIK gibt es auch keine konkreten "Anfängermundstücke", aber das Mundstück sollte zum Trompeter passen.
Bis heute Abend schauen hier vielleicht ein paar von den echten Blechbläsern vorbei, die wissen da sicher mehr.
 
Kopfschmerzen können vielseitigste Ursachen haben. Man sollte hier erstmal Überlegungen anstellen, ob nicht schon eine Latenz besteht und durch den vom Trompetespielen entstehenden Druck im Kopf der Schmerz verstärkt wird.

Bei uns im Orchester kann ich sehr gut beobachten, wie unterschiedlich die Bläser mit dem Druck nach oben umgehen. Vom knallroten Kopf bis zum entspannten, lockeren Spiel, das durch ganz normale Gesichtsfarbe gekennzeichnet ist, findet sich da alles.
Es liegt sicher an der Technik, aber idR am routinierten Bläserspiel. Denn wer einen guten=weichen Ansatz hat, der braucht viel weniger Luftdruck.
Den erreicht man eben nur mit viel Übung, vor allem aber mit Technikübungen.

Ein Beruftrompeter wohnte mal einige Jahre bei mit im Haus. Er blies täglich ne Stunde lang "Töne aushalten und Tonleitern/Intervalle querbeet". Dann kamen erst die eigentlichen Stücke in betracht.

Aber zurück zum Kopfschmerz. Ich hatte schon mit kopfschmerzgeplagten Gitarrenschülern zu tun. Beim Hinterfragen stellte sich meist heraus, dass sie von einem Termin zum nächsten hetzen. Sie waren also permanent angespannt.
Dazu kommt, dass die Kinder (und Erwachsenen) viel zu wenig Wasser trinken - wann auch? Der Mineralstoffhaushalt kommt zu kurz, die Dehydrierung kann Kopfschmerz auslösen.

So biete ich in meinen Unterrichts-Stunden wahlweise Wasser oder Tee an. Zur Not gibt man dem Kind eben etwas zu trinken mit. Mein kleinster Schüler kam im Sommer mit der Apfelschorle-Flasche an... :great:

Viel Erfolg bei der Problembekämpfung :great:
think
 
Wie die grüne Fee schon sagte!
Ich vermute zudem, die Halsmuskulatur ist noch nicht stark genug, um die Gefäße zusammenzuhalten. Zudem muss das auch gelernt werden, sonst gibt´s ne rote Birne und der Druck steigt tatsächlich.
Mein alter Prof., der sich auch mit Medizin beschäftigt hatte, war gar nicht begeistert davon, dass Kinder in so frühem Alter schon ein Blasinstrument lernen. Sein Argument war, dass sich die Lungenbläschen erweitern und später die Bläser dann Probleme haben. Hauptfehler wäre, dass Lehrer, bei angenommener Begabung, zuviel fordern, vor allem Höhe. In wie weit das stimmt weiß ich nicht, aber Schmerzen sind immer ein Signal.

"Gesundheitsbuch für Musiker\" von Renate Klöppel
Ich habe das hier noch gefunden:
http://www.musik-medizin.ch
mal unter "links" gucken.
Vielleicht mal anrufen?
 
...wo ist hier Absinth? :p

Aber es beruhigt mich, dass Du das genauso siehst, Tantrix. An Dich musste ich (unter anderem) in der Abteilung "echte Blechbläser" denken.
 
@think.funny
Danke.
Deine Bemerkungen werde ich ansprechen.
Ich mach das auch so: neben dem Flügel hab ich ein Tischchen mit Sprudel und Gläsern.

Denkt noch jemand wie tantris, dass Trompete für 8jährige eher ungesund ist?
Es handelt sich um ganz normalen Musikschulunterricht.
piana
 
Hallo Piana,

ich hab' da mal eine Frage. Bist Du eigentlich studierte Trompetenpädagogin, oder spielst Du nur nebenbei etwas Trompete?
Ich frage deshalb, weil es sehr wichtig ist, den Schülern von Anfang an einen richtigen Ansatz, bzw. Stütze beizubringen. Ich verweise hier mal auf die Alexander-Technik und ähnliches. Und alles Üben am Besten spielerisch.
Dann entstehen auch die wenigsten Probleme. Späteres Umlernen ist schwierig, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Meine Vorredner haben absolut recht in Bezug auf zu wenig Flüssigkeit und Termindruck.
Desweiteren könnte auch ein schlecht gelüfteter Unterrichtsraum ursächlich sein.
Mit 8 Jahren dürfte das Erlernen des Trompetespiels gerade so, vom Lungenwachstum aus gesehen, schon gehen. Aber wenn ein ähnliches Instrument mit weniger Gegendruck/Widerstand beim Blasen gewünscht sein sollte, warum kann der Knirps dann nicht erstmal mit Kornett anfangen? Das Kornett spricht etwas leichter an und klingt etwas weicher als Trompete. Halt so ein Mittelding zwischen Trompete und Flügelhorn. Das Kornett ist leider ein wenig aus der Mode gekommen, meines Wissens aber für Trompetenanfänger ideal.
Wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen sein sollten, kann er ja mal ein Kornett versuchen.
Bis denne

Matt
 
Denkt noch jemand wie tantris, dass Trompete für 8jährige eher ungesund ist?

Das Problem ist halt, dass ein 8-Jähriger noch nicht die körperliche Konstitution eines Jugendlichen (in dem Alter fangen wohl die meisten Blechbläser an) hat, und das Spielen eines Blechblasinstrumentes ist schon auch eine körperliche Herausforderung. Wenn sich der Lehrer dessen bewusst ist, und nicht sein Standardanfängerprogramm durchzieht, sehe ich da wenig Probleme. Vllt. sollte man mit dem Lehrer auch mal darüber reden, auch völlig unabhängig von den Kopfschmerzen.
 
Hi Matt, keine Sorge, ich beschränke mich auf alles, was Tasten hat.
(Ich selbst tröte höchstens mal auf einem Gartenschlauch mit Mundstück, hihi, oder begleite Bläser.)
Ich habe keine Ahnung wie gut die entsprechende Lehrkraft ist.

Vielen Dank euch allen, jetzt weiß ich, was ich der Mutter alles sagen kann.
Sie muss sich jetzt vertrauensvoll an den Trompetenlehrer wenden.
Das Kornett finde ich eine super Idee. Ich weiß nur nicht wie sich das integrieren lässt für das Schulorchester. Werde mal kurz googlen...
Der Junge ist in einer sogenannten Bläserklasse an der Grundschule. Da spielen alle Kinder in der 1. und 2. Klasse Blockflöte und wählen ab der dritten ihr Orchesterinstrument.
Die Schule will das noch erweitern und eine Grundschule mit allgemein Schwerpunkt Musik werden.
piana
 
Das Kornett finde ich eine super Idee. Ich weiß nur nicht wie sich das integrieren lässt für das Schulorchester.

Kann man ganz normale Trompetenstimmen mit spielen, sollte nur nicht zu hoch werden, aber das wird es in der Altersgruppe wohl ohnehin nicht.
 
In meinen 2 Trompetenschulen wird jeweils davor gewarnt, bestimmte Atem- oder Aushalteübungen zu lange auszuführen, vor allem, wenn man alleine und selbstständig zu Hause übt. Mein damaliger Lehrer (Autor einer der beiden Schulen) hatte (selten aber doch) Schüler, die es bei solchen Übungen übertrieben haben, was schließlich zur Bewusstlosigkeit, evtl. verbunden mit Sturzverletzungen, führte.

Da betreffender Schüler ja hochmotiviert und sehr jung zu sein scheint, übertreibt er es vielleicht auch einfach nur ein bisschen und müsste etwas gebremst werden (also öfter atmen, mehr und längere Pausen zwischen den Stücken...)? Könnte ich mir bei Kindern zumindestens vorstellen.
 
Liebe Iceprincess

Absinth! Ein zwar exotisches Wort, aber nicht so poetisch wie "Grüne Fee" und so symbolträchtig, ähnlich wie der sagenhafte Marianawein. Das Elixier der Künstler, Maler wie Poeten, auch Musiker, sensible Menschen, die Welt und das Millieu von Henri Matisse.
Die Subarbanen Typen, diese Vorstadtcowboys, die sahen in Absinth nur einen geilen Stoff um sich genial zu besaufen. Puh. Auch die Clochards, hier Wermutbrüder mal genannt ist so romantisch nicht. Auch bei dem Wort "Trip" zucke ich unangenehm berührt zusammen.
Aber Absinth, mit den Folgen einer chemischen Intoxikation durch Äthanol und Thujon. Grrrrr. :eek:
Auf die "Grüne Fee", dem süssen Traum, mit allem Respekt, könnte ich mich einlassen um sich Anregung, Inspiration zu holen und zu genießen mit guten Gesprächen und good vibrations. ;)

@Matt
Hi, wieder da? freut mich.
Kornett finde ich gut. Hatte es schon vergessen. In einer meiner ersten Dixiebands hatte ich einen Kornettisten - lang lang ist´s her. Dieser wunderbare klare Ton, zwar etwas klein aber doch rund und geradeheraus. So um manches besser als die ungezählten Wackeltrompeten die danach kamen. Ich mußte mir gerade noch mal Bix Beiderbecke auflegen. Diesen wunderschönen Royal Garden Blues, wie er den mit seinem Kornett spielt. (Das Basssax kitzelt auch so schön im Bauch). Es war wie das Wiedertreffen einer alten Liebe. :cool:
 
ich selbst habe jetzt ein paar trompetenschüler aus der 5. klasse, ebenfalls bläserklassen projekt.

beim ausprobieren der instrumente gab es kaum ein kind, was nicht nen knallroten kopf hatte, weil es einfach mit zuviel kraft gearbeitet hat. nachdem man ihnen aber erklärt hat, dass sie gar nicht soviel kraft brauchen sondern einfach ganz locker bleiben sollen hat sich das schlagartig gebessert. am anfang jeder übungsstunde mach ich 1min lang buzzing mit den kinds mit dem mundstück, einfach nur damit sie merken, dass sie nicht viel kraft brauchen und dass es eigentlich keinen unterschied macht ob man nur das mundstück "spielt" oder ob da noch ne trompete dranhängt.

bis jetzt klappt das sehr gut

kopfschmerzen hatte ich beim trompetespielen eigentlich NIE (sind jetzt 13 jahre), eher das problem, grade am anfang, dass ich danach zB nicht mehr pfeifen konnte *hihi*

allerdings war ich ziemlich fix und fertig (und hatte auch kopfschmerzen) nachdem ich meinen schlagzeuglehrer gewechselt hatte und auf einmal sehr sehr viel neues auf mich einhämmerte. ich konnte nicht soviel aufnehmen wie ich wollte und dann machte das hirn dicht.

ich würde jetzt einfach mal vermuten, dass es bei dem schüler nicht anders ist. einfach zuviel input und kein ventil, ausser kopfschmerz, da.
 

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