Warum keine "gescheiten" Anfängersets

Koebes
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Hi Leute,

Immer wenn ich hier mitlese oder mitposte, kommt mir der Gedanke, warum eigentlich kein Anbieter ein Starterpaket zusammenstellt, was auch was taugt, so ganz ohne Katastrophen-Klampfe und tragbares Radio.

Es wird doch immer die Yamaha Pacifica empfohlen, in Kombination mit dem Microcube. Warum bietet man das nicht als Starterset an, quasi schon zusammengestellt für den Anfänger, und zwar so, dass er das leicht auf der HP des jeweiligen Anbieters findet. Der Preis liegt dann natürlich höher als bei den ganzen Ekelteilen, aber Anfänger heisst ja nicht automatisch blöd in der Birne, und wer sich informiert, kriegt schnell mit, dass diese Sets besser sind - einfach die Frage stellen "Ist das den Aufpreis wert", die man dann schnell und unbürokratisch mit "Ja" beantworten kann.

Oder ist Geiz zu geil geworden und man kauft nur nach dem Preis, Qualität egal?

Oder führe ich gerade den deutschen Musikalienhandel in den sicheren Bankrott?

Was meint ihr?
 
Eigenschaft
 
Genau diese Frage habe ich mir auch schon gestellt und ich denke, sie ist auch berechtigt.
Ich glaube, bei den ganzen "Billig-" Startersets gehts hauptsächlich um kommerzielle Gründe.
Stell dir mal vor, du bist Elternteil, dein Kind quängelt und will unbedingt ne E-Gitarre haben.
Die wenigsten Leute kommen leider auf die Idee, sich zu informieren und haben noch zusätzlich den Gedanken, dass so'n Anfangsequipment sauteuer ist.
Dann stöbern sie ein wenig auf EBay oder dergleichen und finden auf einmal diese wunderbar aussehende Starterset für 99 Euro, was dann natürlich die Traumlösung ist - für ihren Geldbeutel, versteht sich, nicht für den angehenden Gitarristen. ^^
Ich glaube die Tatsache, dass man die Pacifica und den MicroCube nicht in ein Set packt, ist einfach, dass die beiden zu zweit und ein wenig reduziert (wie's bei Sets ja meistens der Fall ist) einfach wohl zu teuer für den Ottonormalverbraucher erscheinen würde, da dieser ja von Qualität keine Ahnung hat.
Zumindest ist das meine Ansicht. :p

MfG
 
ich denke der Hauptgrund ist erstmal folgender:

Yamaha und Roland sind zwei unabhängig arbeitende und konkurierende Firmen. Da allerdings Roland keine Gitarren anbietet (von den 80er Synthiegitarren mal abgesehen) wäre eine Kooperation da wohl immerhin denkbar.

Vermutlich kann man mit dem Massenhaften Absatz von 99Euro Startersets einfach mehr Gewinn machen. Für den unwissenden Kunden ist das blöd, denn für 250-300 Euro hätte der schon was bekommen können, was auch Spass macht, und einen auch später noch begleiten kann.

Denn ein Microcube als Übungsamp ist immer ne feine Sache, und als Backup sind auch die "kleinen" Pacifica immer geeignet. Da relativiert sich der dreifache Preis gegenüber dem Mega-billig Angebot ganz schnell.

Die Antwort auf die Frage wird also wohl rein wirtschaftlicher Natur sein. Und leider ist es zur Zeit scheinbar so, das mit möglichst billigen Schrott mehr Geld zu machen ist, als mit brauchbarer Qualität. Jeder will alles erstmal haben, von dem eigentlichen Nutzwert wird da gerne mal abgesehen.
 
Vermutlich kann man mit dem Massenhaften Absatz von 99Euro Startersets einfach mehr Gewinn machen. Für den unwissenden Kunden ist das blöd, denn für 250-300 Euro hätte der schon was bekommen können, was auch Spass macht, und einen auch später noch begleiten kann.

eben das ist wohl der punkt. Viele Einsteiger haben wenig bis keine Ahnung und werden zudem oft noch schlecht beraten oder (das Board hier beweist das leider immer wieder eindrucksvoll) schlagen gute Ratschläge in den Wind. Ich denke, es ist heutzutage auch ein generelles Problem, dass die Philosophie "Warum 300 Euro ausgeben wenn ich es auch für 99 Euro bekomme" sehr weit verbreitet ist. Das kann ja vielleicht bei nem Staubsauger oder nem Kühlschrank funktionieren, aber bei Gitarren/Amps fliegt man mit der Einstellung halt auf die Schnauze.

Gute Einsteigersets würden halt um einiges teuerer sein als die üblichen Verdächtigen und aus marktwirtschaftlicher Sicht machen Marshall und Konsorten ja auch alles richtig, wenn sie ihre MGs auf die unwissenden Anfänger loslassen. Aber genauso wie gilt "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" gilt halt auch "Dummheit schützt vor Schaden nicht", daher habe ich auch wenig Mitleid mit Anfängern, die ohne sich vorher zu informieren zum erst besten Billigteil greifen.
 
Die Startersets richten sich an Einsteiger, die keine Ahnung haben und kaum Geld ausgebenwollen. Ein Starterset aus Pacifica und Microcube würde über 300€ kosten. Das ist für viele wohl zu teuer. Und das Hauptptoblem ist da wohl der Microcube. Dass man an sich für 300€ was besseres bekommt wird wohl auch jeder Anfänger einsehen - allerdings erwarten die dann auch einen dickeren Verstärker. Wer gibt denn 300€ für einme Set mit einem 2 Watt Mini-Verstärker aus?
 
Wer gibt denn 300€ für einme Set mit einem 2 Watt Mini-Verstärker aus?

Das ist wohl auch ein Punkt. Die Frage ist eben, worauf springt der potenzielle Verkäufer an, und das ist bei Verstärkern eben oft Watt.

Deswegen sieht man auch bei Ebay oft Startersets mit Tischhupen die angeblich 50 Watt leisten... klar tun sie das, nur eben für einen Bruchteil einer Sekunde, und vom Sound reden wir da garnicht.

:D
 
Ich frage mich allerdings auch, wieviele Leute die hier ständig über die Anfängesets lamentieren, als ob es nicht schlimmeres gäbe, wirklich mal selbst eins ausprobiert haben. Ganz klar ist, bei dem Preis muss man mehr als vorsichtig sein. Ich kann mir selbst nach längerem Überlegen nicht so recht vorstellen, wie das mit den ca. 100 Euros überhaupt geht.
Aber ich sehe das etwas relaxter, die Gefahr Schrott zu bekommen, steigt natürlich mit einem sinkenden Preis. Und das ist überall so, auch bei einem Kühlschrank oder Staubsauger. Der billige Kühlschrank hat keine gute Energieeffizienzklasse, und der Staubsauger saugt nicht gut obwohl er doch 2400 Watt hat.
Trotzdem kann auch mal ein echtes Schnäppchen darunter sein.
Günstig = Schrott funktioniert genausowenig wie Teuer = Gut
 
Mann könnte ja auch den Cube 15 nehmen, kosten in etwa das gleiche, aber selbst der Microcube ist fürs Wohnzimmer ok.
 
Trotzdem kann auch mal ein echtes Schnäppchen darunter sein.
Günstig = Schrott funktioniert genausowenig wie Teuer = Gut

Deswegen wird hier hau auch eine Yamaha Pacifica und ein MicroCube empfohlen. Das sind Schnäppchen weil preiswert.

Gitarrensets für 99 Euro können meine Meinung nach mit den gängigen Herstellungs-, Material-, und Transportkosten keine wertige Qualtität haben.

Jedenfalls nicht das, was ich unter wertig verstehe. Man bekommt eben wofür man bezahlt.
 
der schlaue anfänger stellt sich sein starterset immer noch selbst zusammen
 
Ich denk auch dass Die Firmen wissen dass etwa 50% der Anfänger so blöd sind und sich anfangs so ein kack kaufen.
Ich denk nämlich es gibt so 3 gruppen:

1. Gruppe
So nach der Denkweise:
-Sieht gut aus
-Will nicht viel ausgeben,super PReis
-Hey der Amp ist ja riesig
-Dürft erstmal für die erste Zeit reichen.

2.Gruppe
Danach kommen dann die die sich in die etwas teurere Klasse heben die dann eine GRG von Ibanez oder eie pacifica von yamaha kaufen.Wollen dann sozugsane recht "professionell" anfangen.

3.Gruppe
Und dann gibts noch die die sich überall umschauen,aufm gebracuhtmarkt,Flohmarkt etc.
die dann fürs gleiche Geld einfach mehr bekommen würden(ausnahmen)Das sind dann die die letzendlich mehr von haben und fürn gleichen Preis in einer ganz anderen klasse sind.

und ich denke zu Gruppe 1 zälen eben die meisten.Die wenigsten Anfänger werden wohl sagen: "Hey,ich kauf mir was gebrauchtes da hab ich mehr von..."
Ist dann doch klar wieso es starerpacks gibt,einmal deswegen und einmal
wie es im beispiel mit dem eltern und ihrem Kind heißt.
 
Ich denke auch nicht, das sich zwei verschiedene Hersteller zusammen tun, um ein hochwertigeres Anfängerset auf dem Markt zu bringen :rolleyes:. Denn die meisten Anfänger sind nicht bereit mehr auszugeben als nötig und wenn sie nicht wissen ob sie danach weiter machen. Ein vernüftiges zusammenstellen ist da immer noch die bessere Lösung für Spieler die vorher schon genauer wissen was sie möchten.

Grüße

Kay
 
also, ich muss mich auch zu denen zählen, die sich von den lokalen musik-läden veräppeln lassen. "die gitarre können sie auch noch in 10 jahren spielen" :kotz:
hab das ibanez jumpstart damals gekauft, und fande es für den anfang trotzdem nciht schlecht....auch wen die gitte (die heute nem kumpel gehört) ziemlich mies verarbeitet ist (tonabnehmer schief - als anfänger beachtet man sowas nciht; seiten reiter an der brücke total schief und unterschiedlich hoch und sacken bundunrein *würg*) habe mir nach einem halben jahr dann eine gebrauchte strat gekauft und war mit dem kleinem amp von ibanez für zuhause eigl zufrieden....bin ich ehrlich gesagt auch heute noch....
also, so schlecht sinse echt nich, vielleicht nich das geld wert, oder nich langlebig...aber wirklich ok, wenn man erstma ausprobieren möchte...
 
Das Problem dass das Kind letztlich die Gitarre, wie von den Eltern natürlich schon vohergesehen, in die Ecke pfeffert weil's nicht läuft ist hausgemacht. Wenn man sich nämlich so ein "schikes" Starter-Set, von dem der Händler eigentlich abraten müsste, doch aufschwatzen lässt braucht man sich wirklich keine prophetischen Gaben einbilden oder sich wundern. Sondern da hat man dem Kind einfach von vorneherein einen Spaß aus Geiz verdorben.
 
Das Problem dass das Kind letztlich die Gitarre, wie von den Eltern natürlich schon vohergesehen, in die Ecke pfeffert weil's nicht läuft ist hausgemacht. Wenn man sich nämlich so ein "schikes" Starter-Set, von dem der Händler eigentlich abraten müsste, doch aufschwatzen lässt braucht man sich wirklich keine prophetischen Gaben einbilden oder sich wundern. Sondern da hat man dem Kind einfach von vorneherein einen Spaß aus Geiz verdorben.

Das ist ein wenig die Selbsterfüllende Prohphezeiung.

Da die Eltern vermuten das das Kind wahrscheinlich eh nicht bei der Sache bleibt, wird billiges Geraffel gekauft. Und weil das Kind daran dann keinen Spass hat, hört es schnell wieder auf, und die Eltern fühlen sich bestätigt.

Aber ich kann das schon nachvollziehen. Wenn man dem Kind jedes Hobby ermöglichen will, das es mal ausprobieren möchte, und dann immer gleich SemiProfessionelle Ausrüstung kauft, hat man bald ein Warenlager... es gilt also einen Kompromiss zu finden. Und ich denke der ist eben in einer Preisklasse gegeben die

1. Einen vernünftigen Einstieg ermöglicht

2. Preiswert ist. Also bezahlbar aber eben auch das Geld wert.

3. Im Zweifelsfall auch wieder verkaufbar ist


Selbst beim Neukauf eine Yamaha Pacifica + Microcube wird man wohl nicht wirklich mehr als 100 Euro Verlust beim Verkauf machen, eher sogar weniger. Das Geld ist auch weg, wenn man für 99 Euro irgendeinen Schrott holt... denn das kriegt man wirklich nur schwer los.

Gut beraten ist natürlich immer, wer einen erfahrenen Gitarristen im Freundeskreis hat. Der kann dann entweder eine brauchbare Gitarre als Leihgabe stiften, oder eine gute gebrauchte Gitarre vermitteln.
 

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