Typisches Honorar für Sänger/Sprecher bei Aufnahmen?

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Hallo,

eine Freundin hat ein Englisch-Lehrbuch für Kinder geschrieben und möchte nun auch eine Begleit-CD dafür erstellen. Darin enthalten sollen rhythmisch gesprochene Dialoge und einfache, kurze, gesungene Lieder sein. Zielgruppe sind Kinder. Es ist mit etwa 150-300 verkauften CDs zu rechnen.

Sie hat jetzt zwei Sänger an Hand, die diesen Job übernehmen würden. Allerdings konnte ich ihr die Frage nach dem typischen Honorar für so einen Job nicht nennen. Daher dieser Thread.

Wie sieht das typische Honorar für Sänger/Sprecher einer solcheen Produktion aus? Geht man da von Stundensätzen oder Pauschalen aus (wieviel EUR pro Stunde)? Oder ist eine Beteiligung am Umsatz möglich (welche Höhe in Prozent)?

Ich hab halt leider wirklich keinen Tau davon...

Danke schon im Voraus!!!
Servus aus Wien, Jeff.
 
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Hallo Jeff!

Das "schlimme" ist, dass es diese "typischen" Sätze nicht gibt. Das ist ganz stark Verhandlungssache.
Bestes Beispiel aus meiner Erfahrung: Drei Gospelsongs bei der Weihnachtsfeier der D-C-Vorstandsdamen für einen dreistelligen Betrag... Plus viergängigem Menü und Armbanduhr...

Für das konkrete Beispiel würde ich einen Tagessatz aushandeln oder eben eine Beteiligung am Umsatz. Leider bin ich kein Profi, der von seiner Musik leben muß (was übrigens immer noch einen Unterschied ausmacht - "Amateure" sind billiger) aber unter 100 Euro würde ich nicht ansetzen.
 
Hallo Jeff,
es ist so, wie IcePrincess schreibt - es gibt weder feste Stundentarife noch fixe Pauschalen für Studioproduktionen, es ist Verhandlungssache.
Manche Sänger sagen: ich nehme XY Euro die Stunde bzw. XY Euro für eine soundsoviel-stündige Produktion, und sie lassen sich nicht herunterhandeln. Andere lassen mit sich handeln - es kommt wirklich auf den Einzelfall und die beteiligten Personen an.
Eine Umsatzbeteiligung ist eigentlich nicht üblich, eher eine Pauschale.
Man muss auch bedenken, dass professionelle Sänger Selbständige sind und ihre Einnahmen versteuern müssen; daher ist ein Stundensatz von sagen wir mal 35 Euro nicht so teuer, wenn man bedenkt, dass dieser Betrag noch versteuert werden muss.
schöne Grüße
Bell
 
Man muss auch bedenken, dass professionelle Sänger Selbständige sind und ihre Einnahmen versteuern müssen; daher ist ein Stundensatz von sagen wir mal 35 Euro nicht so teuer, wenn man bedenkt, dass dieser Betrag noch versteuert werden muss.
schöne Grüße
Bell

... weswegen Ihr Euch natürlich überlegen könnt, jemand zB von der Uni (schwarzes Brett) anzufragen....

.. das Problem ist natürlich, dass Ihr zwei Sachen braucht - Sänger und Sprecher - oder bestenfalls jemaden der beides kann.

Jemanden, der ein Kinderlied hübsch singen kann, findet man eventuell auch im semiprofessionellen Bereich etwas günstiger.... aber ob er zusätzlich noch sprechen kann, ist zweifelhaft.... ich persönlich kenne zwar jemanden, die jahrelang professionell KIndertheater gespielt hat und zusätzlich eine Gesangsaubildung und lange Gesangerfahrung hat und das nicht mal versteuern müsste - aber das nützt Dir in Wien natürlich herzlich wenig.

Die Umsatzbeteiligung: da werden sich recht wenige erfahrene Sänger/Schausopieler drauf einlassen bei 150-300 verkauften CDs, was ja nicht mal garantiert ist....

.. bei so einer kleinen Auflagen ist auf jedenfall klar, dass ihr das Geld beisammen halten müsst und auf jeden eher im Studenten-, ambitionierten Amateurbereich suchen müsst. Sonst werden die Produktionskosten höher als die Einnahmen. Denn je nach länge und Anzahl der Akteure geht da das Geld schnell weg. Das Studio kostet acuh noch mal Geld ... da kommt schon was zusammen.
 
Das Blöde in Österreich (vielleicht ist es in D genauso??) ist, dass Du, wenn Du als Künstler bei der Sozialversicherung angemeldet bist, einen bestimmten Gewinn machen MUSST, sonst wird dein Beruf als Hobby deklariert und Du fliegst aus der Versicherung raus. Der Jahresumsatz sollte mindestens bei 10.000 Euronen liegen und der Gewinn nicht unter ca. 7.000. Das ist nur mit Musik nicht so leicht zu verdienen, insofern sind bestimmte Honorarsätze einfach notwendig und Schwarzjobs nicht wirklich anzuraten.

In Eurem Fall ist das Schwarze Brett der Uni oder Kleinanzeigen in den Medien wahrscheinlich die bessere, weil preisgünstigere Lösung. Profis und Semiprofis lassen sich imho oft sowieso kaum unterscheiden.
schöne Grüße
Bell
 
Das Blöde in Österreich (vielleicht ist es in D genauso??) ist, dass Du, wenn Du als Künstler bei der Sozialversicherung angemeldet bist, einen bestimmten Gewinn machen MUSST, sonst wird dein Beruf als Hobby...

OT: Bei der KSK (Künstlersozialkasse) in D musst Du lediglich anhand von alleilei Unterlagen nachweisen, dass Dein Beruf künstlerisch ist und Du damit Geld verdienst. Eine Umsatz-Aufstellung verlangen sie nicht - nur eine Selbsteinschätzung. Die darf natürlich nicht allzu niedrig sein. Ich kann aber schreiben: Ich werde 2008 wohl ca. 6000 Euro mit Kunst umsetzen. Das geht. Je höher Du Dich einschätzt, umso höher die Beiträge....
 
Dann ist die KSK ja ziemlich kulant ! Hier ist es leider nicht ganz so einfach. Wenn Du nicht auf diesen Mindestgewinn kommst, kann es eng werden. Daher ist ja auch dieses Gagen-Dumping so kontraproduktiv.....
schöne Grüße
Bell
 
Hallo,

Gedanken zu dem Thema:

1. Ich sehe es wie Antipasti. Sänger und Sprecher sind meistens 2 ganz verschiedene Baustellen.

2. Wieviele Stunden braucht Ihr denn Euren Sprecher / Sänger? Die Kosten müssten ja auf die 150 ... 300 Exemplare umgelegt werden. Wenn Ihr da 12h für Sänger und Sprecher mit je 100EUR /h benötigt um die CD zu erstellen sind das zwische 4 und 8 EUR pro Exemplar.....

3. Nur mal ein Gedanke: Wenn ich etwas übersetzen lasse bezahle ich 0.50EUR / Zeile. Wenn -mit einem passenden Satz- so kalkuliert werden würde, könntet Ihr mit einem Festpreis kalkulieren.

gruss

Fish
 

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