Englische Texte - britische oder amerikanische Vokabeln

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Beim Durchstöbern alten Materials bin ich auf einen Text gestoßen, bei dem ich bereits damals bei der schriftlichen Niederlegung einen -sagen wir mal - "Gewissenskonflikt" hatte. Deshalb hier zunächst mal meine Frage an euch:

Schreibt ihr englische Texte "auf" britisch oder amerikanisch?

Bei mir ging es damals um die Vokabel to plough, bzw. to plow. Biedes bedeutet "Pflügen". Da ist mir das erste Mal wirklich bewusst geworden, dass es glaube ich öfters zu Sprachkonflikten kommt.
Klar, in der Schule wird das britische Englisch gelehrt. Aber der mediale amerika-Überfluss lässt uns ja auch nicht kalt, ob wir wollen oder nicht. Davon abgesehen, dass wohl viele, wie auch ich, weder britischen, noch amerikanischen akzent sprechen, sondern eine Mischung aus den beiden mit einer guten Portion deutsch. Das ist auch nicht so schlimm, wie ich finde, beim Gesang fällt das bei mir wenig ins Gewicht.
Aber ich möchte doch vermeiden auch die Vokabeln frei durcheinander zu wirbeln. Leider denke ich in der Regel nicht daran, und weiß bei vielen Dingen auch einfach nicht, woher genau es kommt.
Für einen englischen Muttersprachler muss sich so ein Misch-Masch aber doch ungewöhnlich anhören!?

Was meint ihr, achtet Ihr darauf, oder findet ihr es vielleicht sogar gut, wenn man barriere-frei durcheinanderwürfelt?
 
Eigenschaft
 
Ich glaub besonders heutzutage ist es ziemlich egal. Die Amis sind da generell auch sehr tolerant, wohingegen die Briten etwas konservativer sind. Amerikaner tendieren eher auch mal dazu, Ausdrücke durchgehen zu lassen, die Briten als falsch bezeichnen würden. Aber ich achte jetzt nicht besonders auf britische oder amerikanische Vokabeln, eher auf das Register, das ich wähle. Soll heißen: Irgendwelche hochgestochenen Ausdrücke ersetz ich durch einfachere, sonst klingt es schnell ironisch, wo es nicht so gemeint ist. Mein Akzent beim Singen ist schon eher britisch(kaum "r" am Wortende z.B.), aber weitestgehend ohne komische Lautverschiebungen - wenn ich spreche, sind die aber durchaus da. Das hab ich halt gelernt (an der Uni), das kriegt man schwer wieder raus.
 
Ich achte schon darauf, dass ich eine einheitliche Schreibung benutze und tendiere (nach zwei Semestern Feinschliff an der Uni) auch mehr zum BE weil meine ganze Grammatik darauf ausgelegt ist.
(... ja, der Unterschied besteht nicht nur in der Schreibung oder Verwendung von bestimmten Vokabeln).
Dennoch wird auch da vieles nicht so heiß gegessen, wie's gekocht wird. Zwinkernd gesagt: Von Amis und Kanadiern werde ich - trotz gelegentlichen AE/BE-Mischmaschs in Foren und E-Mails oft für einen Muttersprachler gehalten.
Briten sehen das ganz anders ;D
 
Ach so, meine Rechtschreibung und Grammatik sind eigentlich auch britisch. Natürlich weiß man nicht alles, aber ich schau es halt dann nach (wenn mir bewusst ist, dass ich es nicht weiß*g*). Aber als Nicht-Muttersprachler hat man für viele Sachen einfach nicht so das Gefühl. Aber stimmt schon, in Writing und Grammar&Style gab es einige Kniffe, die BE-Lörner anders als die AE-Leute machen mussten, weil da halt die Standards geringfügig verschieden sind.
 
Ich glaub besonders heutzutage ist es ziemlich egal. Die Amis sind da generell auch sehr tolerant, wohingegen die Briten etwas konservativer sind.

Die Amis feiern das sogar teilweise richtig ab und finden das richtig stark. Wie sonst hätte ein Klaus Meine oder ein Arnold Schwarzenegger so berühmt in den USA werden können. Die finden das total lustig.

Ich selbst bemühe mich, auf Nr Sicher zu gehen, in dem ich möglichst Schulenglisch mit leichtem Ami-Einfluss singe. Also schon "Dääncin'" und nicht "Daancing"... bin aber froh, dass ich weniger vor native Speakers singen muss. Das größe Problem ist für mich das überbetonte "R", was dann gerne schrecklich cowboymäßig klingt und ein vernuscheltes "s" mit minimaler Tendenz zum "sch" - furchtbar....
 
B
Für einen englischen Muttersprachler muss sich so ein Misch-Masch aber doch ungewöhnlich anhören!?

Tut es, ich bin in England aufgewachsen, spreche dementsprechend britisches Englisch und habe einen starken britischen Aktzent.

Es sind weniger einzelne Vokabeln, sondern Redewendungen, Sprachmelodie und Satzbau die da gerne wild gemischt werden, mir fällt das hier im Texte-Forum auch oft auf und ich weise darauf hin.
Die Leute sind an amerikanisches Englisch gewöhnt, durch Film und Musik, schlagen aber Redewendungen und Vokabeln in den alten, britischen Wörterbüchern aus der Schulzeit nach, dazu kommt noch, dass auf Amerikanisch meist Umgangssprache konsumiert wird, auf britischem Englisch aber Literatur aus der Schule gelesen wird.
Wir Briten haben auch eine Umgangssprache die alles andere als "hochgestochen" oder "kompliziert" ist, wir neigen dazu hinter jeden Satz ein "Bro" oder noch besser "Mate" anzuhängen, wenn wir wen direkt ansprechen, wir machen sehr kurze Sätze und lassen immer gerne das Personalpronomen weg. "Got a Beer for ya here, mate!"

Die Vokabeln, die unterschiedlich sind, sind gar nicht so viele und Schreibweise hört man gesungen eh nicht. Und wer schreibt schon Texte über (BE) Capsicums oder (AE) Peppers. Vieles weicht auch auf, "Taxis" nennen wir auch recht oft "cabs".

Mein Tipp - googlen! Wenn ihr ein Idiom verwendet, googlet das einfach mal. Steht es mehr auf .com Seiten, ist es bestimmt amerikanischer als wenn es nur auf .co.uk Seiten steht. Außerdem wisst ihr ja, wo ihr es gehört habt. "This is so totally whatever" kommt eher aus USA-Medien als "random".

Ich würde aber darauf achten, der Mix kommt schon echt komisch rüber....

@Antipasti - Ich sag "daanzing" mit Betonung auf dem A, ausserdem rolle ich das "R" recht heftig, wenn es im Wort steht. Das ist lokal bedingt. Und hast du mal Südafrikaner gehört - klingt wie fieser deutscher Akzent. Den Deutschen erkennt man eher am unausprechbaren "th" und am absurden Satzbau.
 
Freut mich, eure verschiedenen Vorgehensweisen und Erfahrungen zu hören.


Die Amis feiern das sogar teilweise richtig ab und finden das richtig stark. Wie sonst hätte ein Klaus Meine oder ein Arnold Schwarzenegger so berühmt in den USA werden können. Die finden das total lustig.

Ich denke, dass es hier auch die Art des Textes (im Zusammenhang mit der Musik) eine große Rolle spielt...
Für die Texte die ich idR schreibe wäre es fatal, wenn es sich lustig anhört. Naja, ich kann allerdings auch nicht singen wie Arni, hehe.


wilbour-cobb hat natürlich auch nochmal die wichtige Sache mit Redewendungen und colloquial expressions angesprochen.
Ich habe in der Hinsicht ein großes Problem mit dem Internet. Vor englischsprachigen Foren graut es mich ein wenig, da ich dort immer mehr das Gefühl habe "schlechtes" englisch zu lernen. Ich selbst bin als nicht-muttersprachler ja ebenfalls dafür verantwortlich, wenn ich mal ebend schnell einen Beitrag verfasse: Wenn da ein Muttersprachler drüberschaut, dann würde ich mich schonmal vor den schlägen ducken. Da besteht halt ein Problem, zwischen des positiven lerneffektes, und des negativen Fehlerlernens.

Beim singen unterscheidet es sich bei mir übrigens ein kleines bisschen zwischen probe/live und Aufnahmen. Ich singe bei proben aus meinem natürlichen Gefühl heruas. Vor aufnahmen gucke ich aber nochmal alles genau durch. Es ist nicht sehr ausgeprägt, aber ab und an finde ich dann mal den ein oder anderen Vokal, welchen ich auf einer Aufnahme doch etwas bewusster singe, und zwinge mich auch dort tendenziell eher in die britischere Ecke.
 
@Antipasti - Ich sag "daanzing" mit Betonung auf dem A, ausserdem rolle ich das "R" recht heftig, wenn es im Wort steht. Das ist lokal bedingt. Und hast du mal Südafrikaner gehört - klingt wie fieser deutscher Akzent. Den Deutschen erkennt man eher am unausprechbaren "th" und am absurden Satzbau.


Don't get me wrong!! Ich habe das nicht auf andere, und schon gar nicht auf "typisch Deutsch" bezogen, sondern lediglich auf mich selbst. Ich betone für meinen eigenen Geschmack das R zu "Country-like" beim Singen.... bei urbanen Songs wie "New York New York" kommt das etwa albern. Zumindest, wenn das R vor einem Konsonanten steht.

Südrafikaner gehört: Oh ja, das hab ich....

Ich denke, dass es hier auch die Art des Textes (im Zusammenhang mit der Musik) eine große Rolle spielt...
Für die Texte die ich idR schreibe wäre es fatal, wenn es sich lustig anhört. Naja, ich kann allerdings auch nicht singen wie Arni, hehe.

Naja - da steckste oft nicht drin. Ich denke, die Scorpions nehmen ihre Sachen auch ernst.

....
 
Don't get me wrong!!

Ich wollte dir auch nur ein Beispiel geben, dass deine Ausprache nicht "typisch deutsch" sein muss, sondern dass es wirklich absurde "englische" Auspracheformen gibt. Wie eben die Südafrikaner oder denk mal an Schotten oder Iren.....

Und du hast völlig recht, ein zu sehr "Country-Like"-R klingt wirklich komisch. In "New York" steckt bei mir gar kein R, ich spreche es eben aus wie "York" (jiook) in good ol England....
 
Ich wollte dir auch nur ein Beispiel geben, dass deine Ausprache nicht "typisch deutsch" sein muss, sondern dass es wirklich absurde "englische" Auspracheformen gibt. Wie eben die Südafrikaner oder denk mal an Schotten oder Iren.....

... nur, dass die Schotten und die Iren schon sehr viel länger Englisch sprechen als die Amerikaner :D Also ist wohl eher die amerikanische Aussprache "komisch". Zumal es da auch komisch und weniger komisch gibt - je nach Staat eben.

Die meisten englischen Muttersprachler merken aufgrund Deines Vokabulars höchstens, dass Du von "woanders" herkommst. Dass Du nicht selbst auch ein Muttersprachler bist, kriegen die meist gar nicht mit, wenn der Akzent nicht tatsächlich "typisch deutsch, russisch oder spanisch" ist.

Und... na ja irgendwie ist das südafrikanische Englisch ja auch ein "fieser deutscher Akzent". Erinnern wir uns an die Kolonialzeit zurück... Das Afrikaanse, das ja z.T. auch heute noch gesprochen wird, ist ja nun schon ziemlich holländisch, das wiederum kann seine deutsche oder germanische Herkunft nicht so wirklich verleugnen.

Grüße
Marc
 
Bei mir ist es wohl mittlerweile zu einem Mischmasch geworden. Bis zur 10. Klasse hatte ich nur das Schul- (British) Englisch. Dann später in der FOS bzw. während der Ausbildung eher amerikanisch. Ich habe eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent und meine Dozentin war eine Amerikanerin aus Lincoln/Nebraska. So wurde mein British-English immer mehr verwässert. Wahrscheinlich ist es so gar nicht mehr vorhanden. Jobmässig hatte ich eigentlich auch mehr mit Amis als mit Briten zu tun.

In Bands habe ich auch eher mit Amis als mit Briten zusammengespielt. Unser jetziger Gitarrist und Sänger stammt ursprünglich aus Michigan.

Mittlerweile ist es wohl schon soweit, dass ich verschiedene britische Ausdrücke und Wörter gar nicht mehr kenne.
Dies kam neulich bei einem Englisch-Auffrischungskurs zum Vorschein. Da war die Dozentin eine Britin. Die schmunzelte über meine doch sehr amerikanische Aussprache. Besonders fiel mir mein American-English auf, da die Bedeutung einiger Wörter mir fast völlig fremd war. Wie z. B. lorry, wardrobe und lift. Ich kenne nur truck, closet und elevator. Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich Amis und Briten sind. Ist wohl genauso wie Österreicher und Deutsche. Wir sprechen zwar irgendwie die gleiche Sprache, aber dann irgendwie doch wieder nicht. ;)

Übrigens finde ich das überbetonte "R" der Iren und Schotten amüsant. Hab neulich ein Interview mit Shirley Manson von Garbage gesehen. Da kommt das "R" nur so rrrrrausgerrrrollt. :) Finde ich irgenwie lustig.

Nochwas: bei Songtexten darf man es mit der Grammatik und Rechtschreibung eh nicht so genau nehmen. Da sind selbst Muttersprachler nicht immer korrekt. Vielmehr zählt, dass der Wortfluss passt und die Rhythmik stimmt.
Da fällt mir eine Textzeile von Sophie B. Hawkins ein. Die singt: I will wake up happy. Richtig müsste es aber happily heissen. Würde sich aber komisch anhören, also bleibt es (eigentlich) falsch.
 
Hi

also ich finde das Thema paßt supergut hier rein:
https://www.musiker-board.de/vb/diverses/258765-english-small-talk-corner.html

Ich selbst bin eher british orientiert - schließlich habe ich längere Zeit auch Marshall-amps gespielt - ne einfach durch Schule und zwei Auslandsaufenthalte.
Bei songtexten versuche ich es nicht zu mischen - es ist ja bei den meisten Vokabeln nur ne leicht andere schreibweise und natürlich ne andere Aussprache, aber ich denke, das geht dann auch eher den sänger oder die sängerin an. Aber päpstlich gehe ich da auch nicht vor. Manchmal gibt´s da ne Diskussion zwischen nate und wilbour - dann geb ich halt dem recht, der meiner Meinung am nächsten kommt.

x-Riff
 
"This is so totally whatever" kommt eher aus USA-Medien als "random".
i hear "random" here a lot (though i dont necessarily use it)


auf die frage bezogen : am besten ist es meiner meinung nach, herauszufinden, wie man klingt, wenn man englisch spricht,,,,,wenn man mal den vermutlichen deutschen akzent außen vor lässt, dann muss man sich einfach anschauen, ob man von der satzbetonung näher an einen briten oder an einen amerikaner kommt.
und ob man das "a" in "bad" wie das deutsche "Bad" oder eben amerikanisch ausspricht, etc.

große unterschiede, auf die noch nicht weiter hingewiesen wurde, gibt es vorallem im bereich der vokale.

auch irische und schottische akzente lohnt es sich vielleicht, anzuschauen, da dort das "r" etwas "deutschenfreundlicher" ausgesprochen wird...

ich erkenne einen deutschen akzent an einer großen anzahl typischer "fehler" bei der aussprache (wie die meisten, die eine grobe vorstellung davon haben, wie ein deutscher akzent klingt,,,,,klar, nicht jeder hat dauernd mit deutschen zu tun,,,,gleichzeitig auch klar, dass ein deutscher oder halber deutscher einen deutschen akzent weniger befremdlich findet als jemand, der mit deutsch nix am hut hat)

der satzbau, den wilbour angesprochen hat, sollte schon auch richtig sein, fällt aber weniger ins gewicht, als der akzent,,,,,,,denn sobald jemand authentisch klingt, sieht man auch über fehler leichter hinweg.

beim singen hat man es mit der aussprache ja etwas leichter, als beim frei sprechen, da hört man sich einfach vorher ein paar typische britische/amerikanische sänger an, die in die gleiche stilrichtung fallen, dann sollte das eigentlich "abfärben"....zumindest sing ich britische lieder meist auch mit leicht britischem einschlag nach, weils eben einfach "abfärbt".

also wie gesagt, das gilt es zu bestimmen, und danach muss man dann eben alles andere auslegen,,,ich würde die vermutung anstellen, dass es für "den deutschen" im allgemeinen einfacher sein dürfte, amerikanisch zu klingen, weil da wesentlich sparsamer mit betonungsspielereien gearbeitet wird als im britischen.

der illusion, dass sich das alles schon eh echt anhören wird, würde ich allerdings nicht unbedingt nachgeben,,,,,,,dazu kenn ich zu viele, teilweise auch verdammt gute bands, wo ich trotz englischen texten kein wort verstehe,,,,was aber bei einer wirklich guten band auch ab und an shiceegal ist. ab und an.

letzten endes würde ich noch zum langsam singen raten, wenn man verstanden werden will ....wenn man irgendwas runterrattert, was schwer verständlich ist, kommt meistens gar nichts an, weil es zu anstrengend wird, dem text zu folgen.
 
Zu dem, was nate schreibt, habe ich ne nette Geschichte. Vor einigen Jahren war ich mit einem eher weniger des angelsächsischen mächtigen Freund in Irland (ja, da liegt auch eher meine aussprachetechnische Orientierung :D ). Wir waren wirklich "in the middle of nowhere" irgendwo im Hügeligen. Als an unserem Leihwagen auf einmal ein Mittvierziger Pärchen stand.

Mein Kumpel wanderte zu den beiden Mountainbikern mit Landkarte und versuchte den beiden den Weg zu ihrem Ziel zu erklären. All das geschah in beiderseitig eher... hm... miserablem Englisch. Er rief mich, um die sprachlichen Barrieren ein wenig zu überbrücken.

Als dann dieses "ixkjus mi, duh juh noo se weeh tu..." kam, sagte ich freundlich: Kein Problem, da kommen wir gerade her. Was die beiden Hannoveraner natürlich in einen Schockzustnd versetzte :D

Grüße
Marc
 

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