Wie mit der Band professionell werden?

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VoWe
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Hey!

Nachdem ich die SuFu genutzt habe und nicht wirklich weiter kam:

Ich habe im Herbst 2007 eine neue Band gegründet mit noch 3 Leuten.
Wir haben alle schon Erfahrung mit vorhergehenden Bands, auch viel Live (eben eher kleine Sachen hier in Darmstadt und Umgebung), aber auch musikalisch.

Im Winter waren wir dann im Studio, wo wir 4 Songs aufgenommen haben und diese Promo-CD jetzt auch pressen lassen.

Jetzt am 18. April hatten wir ein Konzert selbst organisiert, waren 250 Leute da, geile Stimmung, hammer!
Hier in Darmstadt sind wir unter den Leuten im Moment auch recht bekannt.

Allerdings läuft das jetzt mit dem Gigs finden sehr sehr lahm.
Haben eine Bewerbungsmappe, also Anschreiben, Bandbild, Bandinfo, Promo-CD.

Als Referenzen haben wir eben leider noch nicht viel von dieser Band, nur das Release-Konzert und ein paar Interviews im lokalen Radio-Sender.

Trotzdem wollen wir anfangen, das "professionell" zu betreiben.
Mit professionell meinen wir, in Jugendkulturzentren und kleinen Clubs als Supportband und so fürn Spritpreis zu spielen.

Wie sollen wir das angehen?
Weiter Mappen verschicken und da anrufen? Wie ist die beste Taktik am Telefon usw?
Oder doch lieber an eine kleine Booking-Firma wenden?

Hörproben gibts auf myspace.com/infaded
Infos auf www.infaded.de
Sehproben auf www.young-power.de (dann gleich der dritte Artikel oder so).
(natürlich ist auf allen Seiten ungefähr das gleiche, nur da findest mans am schnelssten;) )

Danke für eure Antworten!:)

Edit: Ich glaube das ist hier im falschen Forum. Sorry!:redface: Könnte ein Mod das verschieben?
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwar Off-Topic, aber trotzdem ;) :

Ihr seid eine der wenigen "unbekannten" Bands, die bei mir in die Standard Playlist kommen....Wirklich sehr geile Musik, gibts noch mehr als die 4 Lieder?
 
leider gibt es noch nicht mehr aufgenommene...
gibt nur ein unplugged video von einem anderen song auf der homepage.
beim nächsten konzert gibt es dann auch einen livemitschnitt!

und danke:) freut man sich sowas zu hören!

//off-topic-ende

wir brauchen trotzdem dringend auftritte...
 
wir brauchen trotzdem dringend auftritte...

Wer braucht die nicht?
Ich vermute mal, euch wird nichts anderes uebrig bleiben als den 1000 anderen Newcomerbands. Sucht euch Clubs, die erreichbar sind, macht euch ne grosse Club-Datenbank, kontaktiert die einzelnen Clubs, fuehrt Buch darueber, wen ihr wann wie kontaktiert habt und vor allem bleibt dran und hakt immer wieder nach. Es kann passieren, dass bei 600 angeschriebenen Clubs gerade mal 30 Gigs rausspringen, aber damit muesst ihr rechnen und weiter dranbleiben.
Gut ist es u.U. auch, sich mit ner befreundeten Band zusammen zu tun, damit man doppelt so viele Clubs anschreiben/-rufen kann und gleich ein doppel-pack anbieten.
M.W. ist die einzige Alternative dazu, sich nen professionellen Booker zu suchen, wobei die Frage natuerlich ist, ob die ohne CD/Deal mit nur Demos interesse an Euch haben, aber nen Versuch ist's wert.
 
Erst mal Respekt! Hab mir gerade euer Demo angehört, gefällt mir sehr gut! :great:

Gigs bekommen ist leider wirklich schwierig... Ich würde mal sagen, ihr habt folgende Möglichkeiten:


Veranstalter kontaktieren
Die Ochsentour: Adressen von Clubs, Festivals, Jugendzentren, Kulturzentren etc. raussuchen und sich bewerben. Entsprechendes Material (Bewerbungsmappe) habt ihr ja. Nach meiner Erfahrung hat sich folgendes Vorgehen bewährt:
  • Ansprechpartner ermitteln. Entweder steht schon ein Name z.B. auf der Website oder im Branchenverzeichnis, oder ihr fragt einfach telefonisch nach("an wen kann ich mich wenden, wenn ich mit meiner Band...?").

  • Bewerbungsmappe so weit wie möglich personalisieren. Anschreiben direkt an den zuvor ermittelten Ansprechpartner ("Sehr geehrter Herr...") ist das Mindeste. VIP-Behandlung ist immer gut. Vielleicht einen personalisierten Backstagepass beilegen? Oder eine kleine Tüte Gummibärchen? Kreativ sein! Eure Kontaktadresse muss leicht zu erkennen sein. Möglichst alle Kontaktmöglichkeiten (Telefon, E-Mail, Handy, Postadresse, ...) angeben. Aber bitte nur von EINER EINZIGEN Person. Nichts ist für Veranstalter nerviger, als plötzlich mit zwei oder gar drei Personen reden zu müssen, um einen einzigen Gig klarzumachen. Alle eure Kontakte zu Veranstaltern laufen ab sofort nur noch über EINE EINZIGE Person eurer Band!

  • Bewerbungsmappe abschicken. In Werbeagenturen gilt der Dienstag als bester Tag zum Versand von Mailings. Im Normalfall kommt die Sendung dann am Mittwoch an, und mittwochs sind die Menschen in Gedanken nicht noch (wie montags) oder schon wieder (donnerstag, freitag) im Wochenende

  • Nach Versand des Infomaterials eine Woche warten. Wenn sich der Veranstalter in dieser Zeit von alleine meldet - um so besser, er hat Interesse! Glückwunsch!

  • Nach einer Woche telefonisch nachfragen. Demomaterial angekommen? Und, schon reingehört? Euer Minimalziel für dieses Telefonat lautet NICHT, einen Gig klarzumachen. Das wäre quasi der Jackpot. Euer Minimalziel lautet "in guter Erinnerung bleiben". Also immer schön freundlich :)

  • Ab jetzt ist das weitere Vorgehen von der Reaktion des Veranstalters abhängig. Einige muss man ständig wieder anrufen, andere sagen gleich, ob sie Interesse haben oder nicht. Euer Ziel: Den Veranstalter nicht zum Gig überreden. Aber versucht auf jeden Fall, eine klare Aussage zu bekommen! Viele Veranstalter versuchen sich aus Höflichkeit um eine Absage zu drücken. Dadurch bleibt so eine Anfrage ewig offen. Erstens nervig, zweitens steht das bei der nächsten Kontaktaufnahme immer zwischen euch und dem Veranstalter. Also versucht, eine klare Aussage zu bekommen: Kein Interesse? Kein Problem. Vielleicht dürfen wir uns ja später noch einmal bei Ihnen melden...? Doch Interesse? Glückwunsch!

Und diese Aktion bei jedem Veranstalter, den ihr auf der Liste habt, ein bis zwei Mal im Jahr. Idealerweise habt ihr für jede neue Bewerbungsaktion einen besonderen (vielleicht auch konstruierten? ;) ) Anlass: Neues Infomaterial, neue Songs, neues Demo, neue CD, liebe Grüße zu Weihnachten ... auch hier: kreativ sein.

Langfristiges Ziel ist es, sich langsam in das Bewusstsein der Veranstalter zu schleichen. Das erfordert viel Arbeit und Ausdauer, und zwar über Jahre! Eine gut gepflegte Kontaktliste mit Veranstaltern ist Gold wert! Bei meiner Showband hat es z.B. ca. sieben Jahre gedauert, bis die Veranstalter und Agenturen von sich aus auf uns zukamen, um uns für große Events zu buchen ...


Eigene Veranstaltungen organisieren
Nicht ganz einfach, aber machbar. Vielleicht mit anderen Bands zusammen? Allerdings bleibt dann der gesamte Organisationskram (Venue organisieren, Werbung, Versicherungen, GEMA, Getränkeausschank, Security, Kassenpersonal, Abfallentsorgung etc.) an euch hängen. Unterschätzt das nicht, das ist Arbeit.


Gigtausch
Entsprechende Gesuche findet ihr z.B. hier im Board: Zwei oder mehr Bands aus verschiedenen Regionen tun sich zusammen, jede Band organisiert einen Gemeinschaftsgig aller Bands in ihrer Region. Hat den Vorteil, dass man mal aus seiner Region rauskommt und nur einen Gig organisieren muss, aber zwei oder mehr spielen kann.


Professionelles Booking
Hmmmm... Mag eine Möglichkeit sein, aber allzu viel Hoffnung würde ich mir da ehrlich gesagt nicht machen. Denkt daran, dass ein professioneller Booker die Veranstalter, bei denen ihr z.B. für Spritgeld und ein warmes Essen spielen könntet, gar nicht erst kontaktiert. Denn wenn es kaum oder gar keine Gage gibt, gibt es erst recht keine Provision. Und für ein belegtes Brötchen kann kein professioneller Booker arbeiten...


Ich denke mal, eine geschickte Kombination dieser Möglichkeiten, gepaart mit viel Fleiß, Ausdauer und Frustrationstoleranz, könnte euch mittel- und langfristig weiterbringen. Ganz viele Gigs in ganz kurzer Zeit gibt es wohl leider nicht...

Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück! :)
 
Hey erstmal vielen Dank für diese sehr ausführlich und sehr hilfreiche Antwort!
Jetzt weiß ich, was ich die nächste Zeit zu tun hab;)

Danke danke danke!!
 
LeGatos Beitrag ist mal Eindeutig eine Bewertung Wert! Super Post!
 
Kann Legatos Aussage nur befürworten!

Ich selbst bin mit einem gewissen arroganten Auftreten relativ erfolgreich.

Mail Inhalt (sinngem.):

"Hi, wir sind eine Band aus XY, die im Juli ihre erste EP veröffentlicht, Label, Bookingagentur etc. vorhanden. Aber weil wir die CD promoten wollen und eigentlich am (z.B.) 05.08. noch Zeit haben, wurde der Wunsch an mich herangetragen, Euch zu fragen, ob an dem Tag der Support Slot für Metallica (das ist jetzt übertrieben) noch frei ist.

Gage verlangen wir keine riesige, da wir zunächst die CD promoten wollen und noch bekannter werden möchten.

Bei Interesse könnt Ihr Euch ja melden. (gedanklich "und wenn nicht, gehts mir auch am Arsch vorbei")

Grüße

-----------------

Vielleicht ist es psychologisch begründet, aber seitdem ich so vorgehe, sagen mehr Leute zu...
Wahrscheinlich aufgrund des "wer sich anbiedert, ist eh scheisse"-Denkens...

Rein Marketingtechnisch muss man der Location ja das Gefühl geben, dass die einen Vorteil haben, wenn die EUCH und nicht die Band von nebenan buchen.
 
In eurem Anschreiben kann ich keine Arroganz entdecken, vielmehr gesundes Selbstbewusstsein. Das ist durchaus ein Unterschied!

Arroganz ist, wenn ich mich gedanklich und damit auch in Sprache und Umgangsformen ÜBER den anderen stelle. Das kann ich mir nur in zwei Fällen tatsächlich erlauben: Wenn ich TATSÄCHLICH in der Hierarchie über dem anderen stehe (z.B. sein Vorgesetzter bin), oder aber wenn der andere unbedingt etwas von mir möchte und deswegen bereit ist, auch eventuelle Kröten zu schlucken.

In beiden Fällen mag ich vielleicht kurzfristig mein Ziel erreichen, aber mittel- und langfristig wird mein Gegenüber versuchen, den Kontakt zu mir zu vermeiden. Ganz abgesehen davon ist es einfach schlechter Stil.

Gesundes Selbstbewusstsein dagegen (wie in eurer Mail) stellt beide Gesprächspartner auf die selbe Stufe, man verhandelt auf Augenhöhe. Wenn das dann auch noch von respektvollem Umgang miteinander begleitet wird, ist das die ideale Verhandlungsposition und macht einen für den Gegenüber u.U. sogar interessanter als die 500. Kellerband, die durch Schmeicheleien und Unterwürfigkeit (Übertreibung veranschaulicht ;) ) an einen Gig zu kommen.

Der Nachteil an der Sache ist: Das muss man konsequent durchziehen, sonst wird man unglaubwürdig. Wenn man dem Veranstalter also sagt, man hätte gern 500 Euro Gage, und der Veranstalter bietet nur 200, sollte man freundlich dankend ablehnen und den Gig nicht spielen. Sonst verlässt man die Position der gleichen Augenhöhe und begibt sich direkt eine Stufe nach unten. Keine gute Ausgangsbasis für die Verhandlungen im nächsten Jahr...

Aktuelles Beispiel: Wir hätten letztes Jahr die Möglichkeit gehabt, auf einer wirklich GROSSEN Bühne auf einem wirklich GROSSEN Event zu spielen. Leider hätte es dafür inakzeptabel wenig Gage gegeben. Statt also (wie anscheinend viele andere Bands) mit der Ehre, hier mal spielen zu dürfen, zufrieden zu sein, haben wir uns freundlich bedankt und auf einer kleineren Bühne auf dem selben Event für mehr Gage gespielt.

Ergebnis: Dieses Jahr spielen wir auf besagtem Event auf insgesamt vier Bühnen, darunter auch die große Hauptbühne, und zwar zum Dreifachen des im letzten Jahr angebotenen Geldes.

Ein bisschen Selbstbewusstsein kann also durchaus angebracht sein, auch wenn kurzfristig gesehen mal ein Gig verloren gehen kann.

Arroganz dagegen wird wohl in 90% der Fälle mehr schaden als nutzen.
 
uhm hab ich das richtig gelesen: ihr seid seit winter 07 zusammen als band tätig und habt schon auftritte gehabt usw und wollt jetzt "größer" werden?

also am grundgedanken ist nichts falsch ich würds nur nicht überhasten, erstmal weiterhin die gigs spielen.

Gage würd ich nur aufwandsentschädigung nehmen, in erster linie geht es ja darum bekannt zu werden...
 
aah ok sry hab ich wohl überlesen...

ja dann alles gute und viel glück und viele gigs ;)
 
@ Legato: Hast Recht! Selbstbewusst ist das bessere Wort.

Und das Verhandeln auf gleicher Augenhöhe ist einfach was, was man lernen muss... das kommt nicht von heute auf morgen. Vor allem, wenn es um Geld geht...

Am Anfang haben wir immer umsonst gespielt... hauptsache raus.
Mittlerweile spielen wir nur noch für Gage und nur bei ausgewählten Konzerten auch mal umsonst. Dann muss das ausgewählte Konzert aber strategisch wertvoll sein. (z.B. Support einer bekannten Band, große Bühne, viele Hörer, die dann wiederum unsere CD kaufen)

Für das nächste halbe Jahr ist mein Ziel, nur noch gegen Gage zu spielen (Benefizkonzerte ausgenommen).

Eine gute Regelung, wenn ihr sowohl Geld verdienen als auch spielen wollt:

Legt Euch ein Limit, welches so aussehen könnte:

1. Ihr spielt nur in der Region umsonst, wenn der Spritaufwand SEHR gering ist. Ansonsten muss der Sprit bezahlt werden.
2. Ihr spielt pro Monat nur maximal EIN Konzert umsonst. Wenn Euch jemand unbedingt hören will, soll er Euch entweder bezahlen oder auf nen Monat warten wo Ihr noch einen "Umsonst-Gig" frei habt.

Und die Gage kommt mit dem Bekanntheitsgrad und der Qualität der Musik dann auch von selbst.

Aber alles nur eine grobe Faustformel... ich schwinge hier große Reden, aber vor 2 Wochen haben wir auch zu nem Gig sozusagen "Geld mitgebracht"... gemachte Erfahrung und für die Zukunft weiss man, worauf man sich einlässt und worauf nicht ;)

Wenn man umsonst spielt, wird es umso schwerer, irgendwann Geld zu bekommen... wir haben heute nen Gig für 350,00 EUR in unserer Stadt angeboten bekommen. Was meinste, was der Typ sagt, wenn er hört, dass wir bei der Konkurrenz umsonst spielen??? Das ist nicht gut für die Zukunft.
 

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