Gedanken zu einem Anti-Verstärker

Daric
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So, eine komische Idee hat sich wieder breit gemacht! ^^
Mein Top hat leider keinen Kopfhörerausgang, weshalb ich immer mit dicker Box spielen muss. Da hab ich mal nachgedacht.
Müsste, man das Ausgangssignal aus der Endstufe nicht mit entsprechend dicken, belastungsfähigen (und wahrscheinlich gekühlten) Widerständen drosseln können, sodass man nen Kopfhörer an den Speakerausgang stecken könnte?

(Sollte das möglich sein, werd ich es aber trotzdem nicht bauen. Wär ja Quatsch das Top soviel Strom fressen zu lassen, um dann am Ende nur nen kleinen Kopfhörer damit zu befeuern und den Rest vom Strom in Wärme dahinscheiden zu lassen. Das wär ja nun totaler Bullshit...)
 
Eigenschaft
 
Geht es da nur ums Prinzip? :D Macht ja wirklich keinen Sinn wenn es hier für knappe 8€ an Bauteilkosten ein Bass Mini-Übeamp gibt :)
 
Das gibts bei uns Gitarristen.
War doch klar :D
Nennt sich HotPlate(oder so ähnlich) und ermöglicht Röhrenamps bei moderater Lautstärke in die Endstufensättigung zu fahren.
Hier mal ein Link

Antron
 
Jo, es geht nur ums Prinzip! Wie schon gesagt, alles andere wär ja Quatsch!

Würd mich nur mal interessieren, wie so eine Drosselung ausschauen würde und wie das mit Hitze-Enwicklung ausschauen würde. Rein hypothetisch natürlich. Dabei erinner ich mich gerade... Wurden alte Röhrenamps nicht mit Glübirnen gedrosselt?
 
Hab so was ähnliches gefunden: TAD

Theoretisch ist eine noch viel stärkere Drosselung auf Kopfhörerlautstärke (glaub das ist so der Bereich von so 10-20mW) schon möglich. Aber ich vermute dann nur mit großem Aufwand und klanglichen Einbußen.
 
Ich bin da kein Fachmann!
Das sind die "Elektroniker" hier ...

Aber das bringt doch garnichts?! :rolleyes:

Das bringt was bei Vollröhrenamps, da man mit einem PowerSoak die Endstufe auskitzeln kann. Die Endstufe des Vollröhrenamps arbeit also wie wild und verzerrt - und am Ende kommt "verzerrtes Piepsen" aus den Speakern raus.

Aber die meisten Bass Amps haben doch Transistorendstufen, die eh nicht verzerren dürfen?!
Verzerrende Transistorendstufen sind der Tod jedes Speakers - und klingen tut es fürchterlich. Wenn Du einen Vollröhren Bassamp hast und verzerrt spielen willst, kannst Du einen Power Soak / Attenuator einsetzen.
Für Transistorverstärker (auch mit Röhre in der Vorstufe) gibt es - meistens ganz rechts - einen Regler an dem "Master" steht. Den kann man gegen den Uhrzeigersinn drehn! :eek:

Dem Speaker dürfte es egal sein ob er kaum Endstufensignal kriegt, oder ob das Endstufensignal durch künstliche Widerstände kastriert wurde. Der Speaker reagiert sehr ähnlich. Da die Endstufe eh nicht verzerren darf, ändert sich am Sound kaum etwas (kaum - da minimale Soundunterschiede möglich sind).

Gruß
Andreas
 
Ich glaub hier herrscht ein verständnisproblem :D

-Geht es darum die Last beizubehalten um einen Röhrenamp auch ohne Box zu fahren?
-Oder geht es darum einen Kopfhörer an den Speaker out eines Transistoramps zu schalten?
 
machen wir doch mal ein gedankenexperiment:


Wir haben einen 350Watt amp an 4ohm

das bedeutet:
nach ohmschen gesetzen folgendes:

p= UxI
350Watt = UxI

U=RxI
I=U/R
somit ist I=U/4

anders gesagt sind somit:
350Watt = U²/4

somit: U = 37,4 Volt


Nun haben wir einen Kopfhörer als beispiel mal folgenden:

http://www.musik-service.de/superlux-hd-660-prx395741596de.aspx den hier, einfach der erste beim suchbegriff kopfhörer....

Der Amp hat also ca. ne max. spannung von 37,4Volt (in realität etwas mehr), der kopfhörer 150Ohm.

das macht nach ohmschem gesetz:

P=UxI
P=37,4xI

U=RxI
37,4 = 150xI
I= 0,25A

P= 37,4 * 0,25

P= 9,35Watt

Das heißt: stöpsel ich einen "speaker" des kopfhörers ein, bekommt das arme ding 9,35Watt ab. dann aber einseitig!

Nominalbelastbarkeit liegt bei 100mW.... ebenfalls einseitig.


das bedeutet weiter gerechnet:

wir müssten diesen amp damit er den kopfhörer nicht bräht ca. 20db ( akustisches "1/4tel aufgedreht") unter maximalpegel betreiben....

ich halte das für realistisch dass man das machen kann..... und wenn man sich vorsichtig anstellt macht man auch nix kaputt!

dann braucht man nichtmal großartig gerätschaften dafür... man muss im grunde nur tip und ring der klinke mit hilfe eines kleinen adapters brücken und hat so seinen kopfhörer amp.

wenn es denn sein muss kann man auch noch n seriellen widerstand verbauen:

wir rechnen dann wie folgt:

parallel geschaltet hat der kopfhörer ne impedanz von 75ohm, der amp gibt 37,4V spannung und ca. 19Watt Leistung raus.

wir müssen also den anschlusswiderstand so weit erhöhen, dass am kopfhörer nur 200mW abfallen. Nicht zu verwechseln mit "dass der amp nur 200mW rausgibt" denn es wird ebefalls leistung am seriellen widerstand verbraten.

dies gilt es zu berechenen:

damit bei einer Spannung von 37Volt (ich runde mal) an einem 75Ohm Widerstand 200mW abfallen wird folgender Strom benötigt:

I=0,2/37 --> 0,01A

damit bei einer Spannung von 38Volt nur 0,01Ampere fließen wird folgender gesamtwiderstand benötigt:

R=37/0,01 -->3,7kOhm

da fallen nun die 75Ohm des Kopfhörers nicht mehr wirklich ins gewicht.

Nehmen wir also an wir hauen einfach einen 3,7kohm widerstand seriell dazwischen dann bekommt dieser folgende leistung ab:

P=37x0,01A
--> 0,37 Watt.

Das ist wenig....
einen solchen widerstand bekommt man bei reichelt für ein paar cent....

zumal dieser betragt "thermische" watt sind... will sagen: peak werde sind da untinteressant, stichwort: crestfaktor. Bassignal hat viele spannungsspitzen aber geringe effektivspannung und somit auch wenig effektivleistung... egal: es gibt 1 Watt widerstände....



die ganze rechnung ist extrem grob gehalten nur um eine ganz ungefähre aussicht zu geben welcher aufwand getrieben werden muss oder eben auch nicht und was das so kostet (5€ max :D 2x klinkenbuchse, 1xWiderstand 10cm litze, lötzinn im wert von 0,1ct)

was allerdings passiert (das passiert bei jeder andere drosselungsvariante aber auch:)
der impedanzverlauf des lautsprechers wird verändert und somit seine widergabeeigenschaften, es verändert sich also der klang, ob merklich oder nicht, gut oder schlecht, schlimm oder nicht muss man im einzelfall testen
EDIT: das ganze geht nur bei transistoren, bei röhren müsste man tatsächlich einen spannungsteiler verwenden und unmengen an leistung verheizen...
zudem würde ich auch bei nem transistoramp den seriellen widerstand deutlich kleiner wählen, man muss ja nicht so weit aufziehen.... also ich denke 500Ohm würden da auch locker gehen
 
Kann man nicht einfach volle Pulle aufdrehen und dann nur weit genug weggehen? So etwa 350 Meter?
 
...

Nehmen wir also an wir hauen einfach einen 3,7kohm widerstand seriell dazwischen dann bekommt dieser folgende leistung ab:

P=37x0,01A
--> 0,37 Watt.

Das ist wenig....
einen solchen widerstand bekommt man bei reichelt für ein paar cent....
Carl hat an anderer Stelle mal zu diesem Thema gepostet (aber wie bereits gesagt: nur bei Transistorendstufen!!):
Serieller Vorwiderstand ist doof, wenn, dann schon ein Spannungsteiler. Also sowas wie 1 Ohm, 0,25W und 100 Ohm, 5W in Reihe an den Ampausgang und dann den Kopfhörer parallel zu den 1 Ohm (und die ein Ohm an Masse des Amps, die 100 Ohm an '+').
So machen auch einige Hifi Amps das Signal für die Kopfhörer.
Wenn man in Reihe mit den 100 Ohm noch ein 10k log. Poti mit >2W klemmt, dann hat man sogar einen Lautstärkeregler.
 
Worauf bezieht sich Deine Frage? Auf "nur Transistor"?
Falls ja: Der von Carl vorgeschlagene Spannungsteiler kann zwar einige Leistung "verbraten", hat aber für Röhren doch schätzungsweise eine zu hohe Impedanz:

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nene ich mein warum überhaupt spannungsteiler und kein reiner serieller widerstand?
 
Geht auch mit einem einfachen seriellen Widerstand - das macht z.B. H&K bei vielen Amps.
 
nene ich mein warum überhaupt spannungsteiler und kein reiner serieller widerstand?
Hehe, zuerst hatte ich in dem alten Thread auch nur den seriellen Widerstand vorgeschlagen, woraufhin ich mir dann die zitierte Bemerkung von Carl reinziehen durfte.
Im Prinzip kann man bei Transistoramp einfach den Lautsprecherausgang mit einem passenden seriellen Vorwiderstand anzapfen - ich habe es selbst noch nicht so gemacht, aber bei einigen kleineren, nicht so leistungsstarken Bassamps, ist das so.
Werte für diesen seriellen Vorwiderstand bewegen sich so im Bereich 200 - 1000 Ohm/1 - 5 W.

Da poste ich aber hier und nicht im Bezugsthread, weil das imho nichts für jeden ist, der bei unsachgemäßem Vorgehen dann zumindest seinen Kopfhörer schrotten kann.
 
wie gesagt mir erschließt sich der vorteil eines spannungsteilers im vergleich zu einem seriellen widerstand nicht.....


im gegenteil:

mit nem seriellen vorwiderstand lienarisierst du sogar noch die widergabe des kopfhörers nach unten (zugegebenermaßen marginal)



ich hab nur gelesen "seriell is doof" :D blöde begründung :D ;)
 

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