Unterschiede des Publikums in den Bundesländern?

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Die meisten werden das kennen: Der Hauptteil der Gigs wird in der eigenen Region respektive dem eigenen Bundesland gespielt. Wir bewegen uns hauptsächlich in NRW; mit vereinzelten Abstechern in die (meist größeren Städte der) Republik (Berlin, München, etc.).

Demnächst stehen die ersten Gigs in Bremen, Hessen und Sachsen-Anhalt an und da kam mir die Frage:

Habt ihr - die ihr vll öfters tourt o.ä. - verallgemeinerbare Mentalitätsunterschiede beim Publikum feststellen können? Oder sonst irgendwelche Unterschiede?

Sind die Norddeutschen eher kühl und zurückhaltend, die Bayern (teilweise ja fast schon Norditaliener ;)) bspw. schneller zu "gewinnen", temperamentvoller?
Bei einem Gig in Rostock bspw. waren wir von der Offenheit des Publikums total überrascht, die sind sofort total abgegangen, obwohl sie uns nicht kannten...

Hoffe ihr findet die Frage nicht ZU bescheuert und ich krieg ein paar Antworten :great:
 
Eigenschaft
 
Sind die Norddeutschen eher kühl und zurückhaltend

Wenn ich mich so an die letzten Konzerte erinnere, würde ich spontan sagen, dass Nordlichter im Vergleich mit dem Rest der Bundesrepublik nicht zurückhaltender oder so sind...

Andersrum könnte man natürlich auch sagen, dass Leute, die schneller "abgehen", anspruchsloser sind, als die, die erst langsam in Fahrt kommen...Denn die Leute, die schneller abgehen, geben sich evtl. mit irgendwelchem 08/15-Rock zufrieden, wohingegen bei den Anderen erst Dream Theatre antanzen müssen...ums mal sehr übertrieben zu formulieren
 
Moeglicherweise sind die Unterschiede zwischen Dorf, Kleinstadt, Grossstadt groesser als die zwischen den Bundeslaendern. War jedenfalls mein Eindruck bisher.

Da ich noch nie im Ausland gespielt habe, wuerden mich die Unterschiede zwischen den Laendern interessieren. Auf Clubebene, natuerlich. Dass Hupfdole Madonna ueberall gut ankommt, zaehlt nicht :)
 
Generell: Berliner Publikum ist anstrengend, weil total satt. In Berlin muss man schon ne ziemlich gute show liefern oder ziemlich bekannt sein um beim großteil des publikums gut anzukommen...gilt nicht für alle shows aber für viele.
in münchen fanden wir es da schon etwas einfacher anzukommen.

generell ist es glaube ich aber wirklich so, dass in den großen städten es schwerer ist die leute zu animieren, weil sie sehr iel entertainment haben. in den kleineren orten freuen sich die leute eher dass überhaupt was geht und sind dann auch party-williger...
 
Frankfurt is extrem beschissen für Metal/Hardcore. da gibtrs mehr Bands als Hörer. (und es gibt nich überdurchschnittlcih vile hier...)
 
generell ist es glaube ich aber wirklich so, dass in den großen städten es schwerer ist die leute zu animieren, weil sie sehr iel entertainment haben. in den kleineren orten freuen sich die leute eher dass überhaupt was geht und sind dann auch party-williger...

:great:

dorf/kleinstadt-gigs rulen!!!
 
Ich habs auch schon anders erlebt: "Dorf-Gig", anständige Bands, viel Werbung, gute Preise etc. und kein Mensch da... weil irgendwelche anderen traditionellen Feste (Marke Schützenfest etc.) wohl interessanter waren... ansonsten geb ich euch recht: das Großstadtpublikum ist anspruchsvoller, da mehr Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bestehen.
 
Dieser Land/Stadt-Geschichte stimme ich zu, aber nur teilweise. Ich würde behaupten, es hängt mehr von den Umständen ab - Politik, Wetter, sonstige VAs oder Sendungen im TV, nicht zuletzt auch von der Werbung und wie man die aufzieht.
Grad die aktuellen politischen Entscheidungen haben auch wieder unterschiedliche Wirkung im städtischen oder ländlichen Bereich - je nach dem, wer wie betroffen ist...
Und dann ist es auch je nach Personen-Typ wieder unterschiedlich! Der eine sagt sich: So, heut war ein scheiß Tag - jetzt freu ich mich auf's Konzert und vergess mal die Alltags-Dinge! Der andere ist dann brummig und hat keine Lust auf nix, geht aber hin, weil man ja schließlich schon die Karten bezahlt hat...

Ich könnte mir vorstellen, dass es allgemein bei uns im schwäbischen Gebiet schwerer ist, die Leute mitzureißen. Gut, die jüngeren sind da nicht mehr so - aber allgemein ist es bei uns so, dass man die Emotionen weniger zeigt :D
Was aber nichts heißen muss! Ich erinnere mich da an ein Musical, das wir vor rand-vollem Haus gespielt haben. Die Leute saßen auf ihren Plätzen und haben halt geschaut/gehört und am Ende - fast höflich - Applaus geklatscht. Obwohl das die gefühlt beste Aufführung war, die wir je hatten! ABER: Die Resonanz hinterher war trotzdem sehr positiv!
Für uns war das damals der krasse Gegensatz - wir sind an dem Tag mit dem Bus von Hessen zurückgekommen, wo wir am Abend vorher 'ne Aufführung hatten. Leider wurde da kaum Werbung gemacht und es war irgend was anderes los, so dass vielleicht ein Drittel vom Haus voll war. Aber die Leute die da warn, sind total mitgegangen! Nach jedem Lied und teilw. zwischendrin voller Applaus, was ja für ein Musical eher unüblich (teilw. sogar fast störend) ist! (und das obwohl die Aufführung an diesem Tag wirklich [...] war... :D )

Tja, so sind die Leut verschieden... :nix:


MfG, livebox
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es allgemein bei uns im schwäbischen Gebiet schwerer ist, die Leute mitzureißen.
da kriegst du von mir mal meine volle Zustimmung
Im schwäbischen sagt man "Ned gschimpft isch g'lobt gnuag".
Und genau so isses.

Dafür gibts bei uns wenigstens akzeptable Bierglasgrößen.
 
Dafür gibts bei uns wenigstens akzeptable Bierglasgrößen.

Du meinst die Dinger, die man nicht mehr genießen kann, weil man Angst haben muss, dass sie schal werden? :p

Zurück zum Thema:

Irgendwas dran ist ja an jeder der vorherigen Antwort. Unterschiede Groß- und Kleinstadt oder sonstige parallel verlaufende Veranstaltungen. Mir persönlich wäre es viel zu viel Aufwand, jedesmal vorher gucken zu müssen, ob man irgendwo spielen kann, weil vielleicht im Nachbardorf oder im Kino eine Alternativ-Veranstaltung ist. Da spiel ich halt für die, die da sind.
Ebensowenig wollte ich hinterher analysieren, ob die Leute nicht aus sich rausgehn wollten, ob die Region gesättigt ist oder ob Leute im Publikum sind, die zu hohe Ansprüche haben.

Klar muss man ab bestimmten Größenordnungen einen Plan haben wie etwas aufzuziehen ist, aber dann reichts auch. Wie sagt der Kaiser immer? - "Geht's raus und spielts!"
 
Du meinst die Dinger, die man nicht mehr genießen kann, weil man Angst haben muss, dass sie schal werden? :p
Dieses Problem gibt es bei MIR nicht.
Üblicherweise bekommst du von der Bedienung zur Antwort: "Geh hoim und komm wieder wenn'd an richtigen Durscht hasch"
 
Hallo zusammen !

Was mir stark aufgefallen ist:

Es kommt oft nichtmal auf Ort/Bundesland usw. an. Auf manchen Veranstaltungen ist einfach traditionell immer was los, auf anderen wird nie was los sein. Enstsprechend gut/schlecht ist dann
auch das Publikum drauf.
Warum das so ist kann ich einfach nicht sagen.
Abshcließend hab ich die Erfahrung gemacht, dass der "Prophet im eigenen Land nichts zählt"...
D.h. je weiter weg wir bisher aufgetreten sind, desto mehr war das Publikum begeistert.
Das liegt vielleicht aber auch daran, dass es in unserem Gebiet eine große Anzahl von Coverbands gibt und dadruch das Publikum "verwöhnt" ist.

Der Erfolg einer Veranstaltung hängt an vielen Faktoren. Ich hab es schon erlebt, dass einfach dadruch, das 2 größere Gruppen im Publikum waren diese schon untereinander Spass hatten und dadruch den ganzen Rest mitgerissen haben (zusammen mit den Bands natürlich)

Abschließend glaube ich aber nicht, dass sich das Bundesweit sehr unterscheidet.

ciao

bluebox
 
Abshcließend hab ich die Erfahrung gemacht, dass der "Prophet im eigenen Land nichts zählt"...
D.h. je weiter weg wir bisher aufgetreten sind, desto mehr war das Publikum begeistert.
DAS kann ich ebenfalls mit unterschreiben
 
also,
ich habe jetzt noch nicht (glaube ich) ausserhalb von thüringen gespielt, ist zwar was geplant, aber das komt ja noch.
also bei uns ist es unterschiedlich, jenachdem in welcher stadt man ist.
in eisenach ist ein anderes publikum als bei uns in jena. gut, aber anders, weil andere musik aus der umgebung gewöhnt.

ich in jena habe das gefühl, dass wir eine metal stadt sind :kotz: wo hingegen eisenach eher rock'n'rollig ist.
 
Du meinst die Dinger, die man nicht mehr genießen kann, weil man Angst haben muss, dass sie schal werden? :p
Wenn du auch so langsam trinkst... :rolleyes: ;)

Mir persönlich wäre es viel zu viel Aufwand, jedesmal vorher gucken zu müssen, ob man irgendwo spielen kann, weil vielleicht im Nachbardorf oder im Kino eine Alternativ-Veranstaltung ist. Da spiel ich halt für die, die da sind.
Ebensowenig wollte ich hinterher analysieren, ob die Leute nicht aus sich rausgehn wollten, ob die Region gesättigt ist oder ob Leute im Publikum sind, die zu hohe Ansprüche haben.

Zumindest ersteres sehe ich als eine Sache des Veranstalters. Über letzteres kann man hinterher eh nur spekulieren, denke ich.

MfG, livebox
 
Für unsere Band ist der größte Unterschied bei Veranstaltungen erst mal der Anlass: Stadtfest, Zeltfest, Firmengala?

Diese Einteilung macht zumindest bei uns erst mal mehr aus als die Region, in der wir spielen.

Was die unterschiedlichen Landesteile angeht: Die regionalen Unterschiede scheinen nicht soooo besonders groß zu sein. Völlig ausgeflipptes Publikum hatten wir bisher u.a. in Kassel, Stuttgart, Rothenburg (Fulda), Hannover, Hamburg, Ruhpolding, Essen, Bremen, Osnabrück, Grenzach, ...

Einzige echte Ausnahme sind die Gigs im Osten, die Leute dort sind unbestreitbar etwas anders drauf als im Westen. Speziell in den ländlicheren Gebieten haben die DJs dort mehr Erfolg mit obskuren Discofox-Schlagern und Songs von Karat oder City als mit dem roten Pferd oder "Hol das Lasso raus". Speziell "Alt wie ein Baum" ist "drüben" regelmäßig der Höhepunkt des Abends.

Was die angebliche schwere Erreichbarkeit der Schwaben angeht: Gerade unsere Gigs in Grenzach-Wyhlen (gegenüber von Basel, wenn ich das richtig verstanden habe, zählt das durchaus noch zu Schwaben) oder beim CSD in Stuttgart waren echte Highlights der Bandgeschichte mit tausenden durchgedrehten Fans vor der Bühne.

Besonders, als wir beim Stuttgarter CSD "Y.M.C.A." vor mehr als fünftausend wild schreienden und tanzenden Menschen gespielt haben, habe ich schon mal nervös nach der Security geschielt... :D

Insgesamt würde ich sagen, es hängt mehr davon ab, ob Band und Publikum einen guten Tag haben oder nicht als davon, wo man gerade ist. Sowohl im Westen, Osten, Norden oder Westen und in großen Städten oder winzigen Käffern ist von wilder Party bis zu totalem Flop immer alles drin.

So ist es wenigstens nie langweilig ;)
 
...Völlig ausgeflipptes Publikum hatten wir bisher u.a. in ... Stuttgart, ...
:great::D Yeah! Wehe, wenn sie losgelassen!

...Grenzach-Wyhlen (gegenüber von Basel, wenn ich das richtig verstanden habe, zählt das durchaus noch zu Schwaben) ...
Uuuaaaahhhh!!! :eek:
Liebe badischen Nachbarn! :hail:
Bitte nehmt es ihm nicht so übel! Er hat's nicht besser gewusst. Wahrscheinlich war er gerade Kreide holen, als in Erdkunde Baden-Württemberg dran kam! :D
Dafür dürft Ihr auch einmal zu LeGato sagen "Göttingen zählt durchaus noch zu Ostfriesland". :p

SCNR
 
Mist, Mist, Doppelmist, so was musste ja passieren... :eek: :D

Und das mir als gebürtigem Leonberger ... :rolleyes:

Meine einzige Entschuldigung ist, dass ich im zarten Alter von sechs Monaten nach Flensburg verschleppt wurde, um mein weiteres Leben fortan unter Wikingern zu verbringen. Daher kann ich jetzt Angeln von Schwansen und beides von Dithmarschen unterscheiden, aber bei den Süditalienern kenne ich mich zugegebenermaßen nur rudimentär aus... man bekommt bei den Gigs einfach zu wenig von Land und Leuten mit.

Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa! ;)

kiroy schrieb:
Dafür dürft Ihr auch einmal zu LeGato sagen "Göttingen zählt durchaus noch zu Ostfriesland".
Meinetwegen. Aber nur einmal, denn unser Gitarrist kommt aus Aurich, und wir beide sind uns durchaus im Klaren darüber, dass obige Aussage einer sehr freien Auslegung der Regionsgrenzen bedarf... :D

Und dass mir das bitte keiner wiederum mit Nordfriesland verwechselt! :)

Die übrigen Aussagen meines obigen Posts bleiben übrigens davon unberührt! ;)
 
@LeGato: komm du mir nach Neckarsulm..... :evil:
 
@LeGato: komm du mir nach Neckarsulm..... :evil:
Und da haben wir dann doch noch einen signifikanten regionalen Unterschied in der Mentalität der Zuschauer: Die Menschen in Süddeutschland sind irgendwie noch der mittelalterlichen Kleinstaaterei verhaftet und reagieren daher erheblich empfindlicher auf falsche Ansprache als die Muschelschubser... :D

@Harry: I han koi Angscht vor dir! I dät saga, mr schwätzet in Ruh' driebr, wegen'm domm' Denger wie mir brauch'sch net a beleidigds rolle macha, gell? :)
 

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