neue stegeinlage anpassen

  • Ersteller taschentuch
  • Erstellt am
T
taschentuch
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.08.18
Registriert
01.02.05
Beiträge
362
Kekse
332
Ort
Groningen
Hallo!
Ich muss eine neue Stegeinlage haben. Meine Neugier will, dass ich es selbst mal probiere. Ich habe mir ein Buch geliehen in der Bücherei (über das Tennisspielen natürlich :D) und gegoogelt aber es gibt keine genauen erläuterungen zu finden. ZB. die Form (die man oben an den Rohling schleifen muss) und das errechnen (ich denke mal dass man das tun muss) der Höhe, die der steg herrausragen muss...
Es geht natürlich um Knochenrohlinge, denen man oben die rundung verpassen muss und natürlich in der höhe anpassen muss...

wer hilfreiche links, tipps, auch gerne Buchempfehlungen (!) hat, bitte her damit!

Vielen Dank, Taschentuch
 
Eigenschaft
 
ich würde zum gitarrenbauer gehn. kostet höchstens nen 10ner und der macht dir das perfekt. bei meiner stegeinlage hat er sich echt den wolf gefeilt, damit alles agnz genau passt.
 
super super! vielen Dank!
Zum Gitarrenbauer geh ich nachdem mir die nerven durchgehen :D
 
Der Link hat mich richtig zuversichtlich gemacht. Ich möchte bei meiner Taylor NS71 demnächst die Stegeinlage wechseln und dabei auch etwas modifizieren. Deshalb habe ich ein paar Fragen:

Material: Kunstoff; Tusq-Kunstoff; Knochen; Elfenbein,Mammutelfenbein oder vielleicht Messing?
Ich könnte mir vorstellen, dass sich Knochen nicht so schnell abnutzt bzw. einkerbt wie die eingebaute Taylor Einlage und klanglich möglicherweise ein besserer Tonträger ist. Aber lohnt sich hochwertiger. Oder ist der Kunststoff überlegen? An Messing glaube ich gefühlsmäßig nicht wirklich.

Ich habe mir von CarlosJuan, der bei mir in der Nähe wohnt, sein Pickup CP-1 in meine Martin 000-28EC einbauen lassen. Dabei hat er die eingebaute Stegeinlage geschlitzt. Carlos behauptet, dass die Tonübertragung auf das Pickup besser sei.

Was meint Ihr?
Gruß Hans
 
Wenn Du das so meinst Flexibler Steg und das System einen "under saddle transducer" hat, würde ich sagen ja, weil der Druck auf den Transducer bei jeder Saite auch bei sich verändernder Deckenwölbung (z.B. bei hoher Luftfeuchtigkeit) eher gleichmäßiger bleibt als ohne flexiblen Steg. Das bedeutet, die Gefahr das irgendeine Saite plötzlich leiser klingt ist eher geringer.
 
Einen "under saddle transducer" hat sie. Leider hat es mit einem Bild über die Stegeinlage nicht geklappt. Genau genommen hat er die Stegeinlage vorher in gleichen Abständen Saite für Saite gebohrt und dann eingeschlitzt.
Gruß Hans
 
Einen "under saddle transducer" hat sie. Leider hat es mit einem Bild über die Stegeinlage nicht geklappt. Genau genommen hat er die Stegeinlage vorher in gleichen Abständen Saite für Saite gebohrt und dann eingeschlitzt.
Gruß Hans

yep-genau so.

Ich hab bei einer meiner gitarren den steg sogar in stücke gebrochen (also erst fast durchgesägt und dan gebrochen-past haargenau) klingt prima, keine balanzunterschiede mehr.

Gibts denn schablonen oder sowas wegen der rundung? Die Knochenstücke sind ziemlich groß und da wäre so ein grober vorschliff odch nich schlecht? (NB hab schonmal eine stegeinlage gemacht nach dem frets.com beispiel, das resultat war eher ernüchternd. Ob ich jetzt nich sorgfältig genug war oder woran es lag, der alte steg war völlig verhunzt und ich hatte keine vorlage also feilen bis der arzt kommt und die krümmung war scheisse, das ding ist weit entfernt von bundrein usw usw...das ist echt zehntel-millimeterarbeit!) Klammer zu.

Übrigens Ala Delta, der Besitz von Elfenbein ist heutzutage strafbar und wird streng geahndet ;)
 
Wenn Du mit "Stegeinlage Knochen" googlst, dann kommt man schnell zu Martins Kiste. Dort gibt es vorkonfektionierte Stegeinlagen in den verschiedensten Materialien. Bei Elfenbein hatte ich den Mammut unterschlagen.

Zwischenzeitlich habe ich mich mal bei Thomann mit zwei Stegeinlagen (4.-- €/Stück) aus Rinderknochen eingedeckt. Rein vom Gefühl ist das schon was anderes ("schwer"), als das eingebaute Kunststoffstück.
Dass die Stegeinlage eine Wissenschaft sein kann zeigt sich beim genaueren Betrachten von Stegeinlagen von verschiedenen Gitarrenherstellern.
Jetzt fehlt nur noch die Muse zum Anfertigen einer "guten" Stegeinlage. Oder sollte ich besser "neuen" Stegeinlage schreiben?
 
Hab das mit der rundung auch rausgefunden :)

Das ende des Grifbrettes dient als schablone. Übrigens hab ich dann einfach gefeilt und weil die Brücke ja ca 2/3 mm über der decke liegt (also die grube), kam das in verbindung mit dem pickup ganz gut aus von der höhe.
 
Ich habe gerade mal durch meine Stanford gepeilt. Die hat die aufwendigste Stegeinlage. So vom Prinzip her scheint das mit der Griffbrettform nicht falsch zu sein. Nur alle meine Gitarren weisen dann aber noch etwas mehr Abstand an der oberen E-Saite auf.
Da mein Ingenieurgrundstudium bereits einige Jährchen zurückliegt, und ich gerade keine Lust auf Physik Auffrischung habe, vermute ich mal.
Tiefe E-Saite = geringe Frequenz (Schwingung/Sekunde) mit hoher Amplitude (Schwingungshöhe) = höherer Steg. Hohe E-Saite ist umgekehrt = niedriger Steg.
Hört sich zumindest mal fachmännisch an.
Gruß Hans


P.S. Meine Stegeinlage liegt noch in der Schublade. Ist aber nicht vergessen.
 
Tiefe E-Saite = geringe Frequenz (Schwingung/Sekunde) mit hoher Amplitude (Schwingungshöhe) = höherer Steg. Hohe E-Saite ist umgekehrt = niedriger Steg.
Hört sich zumindest mal fachmännisch an.
Gruß Hans

Stimmt schon.

Aber ich denke, dass bei etwa gleicher Zugkraft (bei Standardstimmung ist die Zugkraft der E-Bass-Saite nur geringfügig höher als die der e-Diskantsaite - etwa 2 - 3 kg) die Amplitude von der Frequenz unabhängig ist und nur durch die Auslenkkraft (Anschlag) und der Saitenmasse bestimmt wird (d. h. stärkerer Anschlag = größere Amplitude und umgekehrt, aber trotzdem gleiche Frequenz und damit Tonhöhe - die wird durch Schwingungslänge und Zugkraft der Saite bestimmt).
Die E-Bass-Saite hat in etwa eine ca. 10 - 15 fach höhere Masse als die e-Diskantsaite.

Andererseits wird die Amplitude bei gleicher Anschlagkraft mit geringerer Saitenspannung höher (Beispiel: extremes runterstimmen der E-Saite auf G um 9 Halbtöne) bzw. wird die Lautstärke in diesem Fall wesentlich geringer, da durch die deutlich geringere Zugkraft die Decke weniger direkt in Schwingung versetzt wird - vermutlich ist die potentielle Energie geringer und deswegen kann man auch nur eine geringere Schwingungsenergie auf die Decke bzw. den Korpus übertragen).

Dies würde ja bedeuten, dass bei der etwas höheren Zugkraft der E-Saite bezogen zur e-Saite eine etwas geringere Amplitude resultiert. Aber bei der E-Saite wird die Zugkraft hauptsächlich durch den Kerndraht übertragen und den relativ tiefen Ton bzw. Frequenz erzielt man durch die mitschwingende Masse des Umwicklungsdrahtes (der Kerndraht alleine würde ja einen viel höheren Ton bzw. Frequenz erzeugen). Aus diesem Grund ist das Schwingverhalten bzw. die erforderliche Zugkraft um eine bestimmte Frequenz bei gegebener Saitenlänge zu erreichen keine leichte Rechnungsaufgabe - der Querschnitt der Saite ist nicht homogen kreisförmig, sondern da sind viele kleine Zwischenräume und weiters ist das Saitenmaterial auch nicht homogen, sondern Kern und Umwicklungsdraht haben unterschiedliche spezifische Gewichte.

Weiters wird man in der Praxis die Anschlagkraft den Klang- bzw. Lautstärkeansprüchen anpassen und da spielt bei reiner akustischen Betrachtung die Decke, Beleistung, Korpusgröße und anderes eine sehr große Rolle (soll heißen, dass es bei manchen Gitarren einem wesentlich stärkeren Anschlag der E-Saite bedarf um eine brauchbare Lautstärke bzw. Klang zu erzielen als dies bei der e-Diskantsaite der Fall wäre).

Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht selbst widersprochen:).
 
Dein Studium scheint noch nicht so lange her zu sein?
Ich versuche jetzt einen Rückschluss aus Deinem Vortrag zu ziehen.
Wenn die Tonhöhe unabhängig der Amplitudenhöhe ist, so versucht die Erhöhung der Stegeinlage auf der Bassseite dem Spielerverhalten entgegenzukommen. Da man a) gewöhnlich mehr Kraft im Daumen hat und b) die Basssaiten oftmals stärker anschlägt um sie als tragenden Ton zu bringen. oder c) wie meine Martin 00028 EC, wo man in die Basssaiten durch den kleinen Korpus sowieso richtig reinlangen muß (Deshalb spiele ich die nur verstärkt, da ist sie o.k.)


Die Erhöhung muß aber nicht sein, andererseits kann es dann zum Schnarren kommen, wenn die Tension der Saite zurückgenommen wird. Z.B. wenn ich mal wieder Bock auf Bolero habe und die E-Saite auf D stimme, oder Albatross und die A-Saite auf Fiss.

Ich werde ein bischen auf der Bassseite erhöhen und wenn ich dann noch Bundreinheit schaffe, dann bin ich happy. Ich hoffe, ja dass ich eine so tolle Gitarre habe, dass ich da gar nicht viel machen muß.
Man brauch immer ein wenig Sonne im Leben.
Gruß Hans
 
Ich hab 2 Knochenrohlinge bestellt und werde einen davon meiner Martin spendieren, wenn ich kurzfristig dazu komme, und Interesse besteht, kann ich evtl. davon ein paar Fotos machen und was drüber schreiben ;)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben