Reihenfolge der Stücke beim Rockkonzert

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Wir sind eine Rock-and Bluesband und spielen Coversongs (mehr Oldiebereich). Na, ja, so mehr Rockband als Bluesband. Bei unseren bisherigen Konzerten hatten wir eigentlich keinen richtigen Plan, in welcher Reihenfolge wir unsere Stücke bringen sollten. Zu Anfang zwei, drei Fetzer, dann aber alles durcheinander. Mal langsam mal schnell. Dann war schon wieder Pause und man musste sich das Publikum neu erobern. Auch waren wir teilweise unterschiedlicher Meinung zur Reihenfolge.
Wie sollte man aber ein Konzert von der Auswahl der Stücke her aufbauen? Gibt es da Regeln, Tipps usw.? Unser Repertoire besteht aus fetzigen Rocksongs (Gary Moore, Queen, ZZ-Top usw.), aber auch aus einigen ruhigeren Stücken bis hin zu ein, zwei Schmuseballaden (Klassiker wie "Nights in white satin").:confused:
 
Eigenschaft
 
Darüber wurden ganze Bücher geschrieben. Habe mal eines gelesem, der Titel ist mir leider entfallen. Such mal nach Stichworten wie Spannungsbogen und Quintenzirkel.
 
Das ist wirklich ein unendliches Thema. Ich hab ganz gute Erfahrungen damit gemacht, das Programm in Themenblöcke einzuteilen und dann stilistische Kontrapunkte zu setzen. Zum Beispiel den ersten Block mit 4-5 Liedern als Anheizer zu nutzen mit schnellen, wuchtigen Rochstücken, dann eine kleine Erholungsphase mit einem Blues oder einer Ballade einzubauen, dann das Tempo wieder anzuziehen usw.
Als Coverband kann man dann auch gut einen Gag-Block einbauen mit Drafi Deutscher, ABBA oder DJ Ötzi (wenn es denn sein muss...)
Ich achte immer darauf, dass ich nicht zwei Lieder aneinander reihe, die im Prinzip dieselbe Dramaturgie haben, wie etwa "Here I Go Again" gefolgt von "Time To Wonder", sondern auch innerhalb der Stilblöcke, sollten sich die Lieder voneinander deutlich unterscheiden.
Das ist aber auch nur meine persönliche Herangehensweise. Letzten Endes sollte Abwechslung im Programm herrschen.
 
Spannungsbogen ist ein gutes Stichwort.

Ganz wichtig: Das Beste nicht schon zu Anfang verbraten!

Der Spannungsbogen darf, wenn nicht sogar sollte, mehrere Höhepunkte haben - wichtig dabei ist aber, dass man den Extrempunkt (also DEN Höhepunkt) erst gegen Ende spielt, weil man das nicht mehr toppen kann. Sonst hängen die Zuhörer etwas in der Luft und erwarten mehr, aber da kommt ja nichts mehr, was besser sein könnte...

Ich würde mir also die richtigen Kracher aus eurem Set raussuchen und dann die weniger mitreißenden Songs dazwischenpacken. Mal auch mehrere gute hintereinander, wie ihr wollt. Den Song, den ihr als euren besten erachtet, dann zuletzt oder vor der "Zugabe" spielen.
Gute Frage ist jetzt, ob man die Zugabe in die Fragestellung zum Spannungsbogen miteinbezieht...

PS: Worte wie "Kracher" oder "weniger mitreißend" sind weniger auf die "Rockigkeit" der Stücke bezogen, sondern eher auf deren Wirkung aufs Publikum.
 
Also ich spreche mal als Metal-Band-Schlagzeuger: Anfangs würde ich Stücke bringen, welche gut nach vorne gehen, aber nicht zu technisch oder zu anspruchsvoll sind. Eben erstmal was zum Anheizen. Als zweite Phase finde ich persönlich brachialere & schnellere Stücke gut z.B. welche, in denen Blastbeats vorkommen. Nach diesen Sachen sollten dann die ruhigeren oder atmosphärischeren Stücke kommen, damit sich die Crowd (Und die Musiker) erstmal wieder "erholen" können. Bringt man dann noch nen soliden Finisher, der abschließend wirkt ist alles super. (Zugaben können folgen)

Das kann man eigentlich auch auf ne Rockband ummünzen.
Auch da hat man Stücke, die mehr nach vorne gehen oder eher verhaltene Sachen.

Ist natürlich leicht gesagt, aber nicht für alle Bands umzusetzen. Z.B. ne klassische Oi-Punk Band oder so hat nicht die große Verschiedenheit in ihren Songs. Da isses dann eigentlich fast wurscht. Bei uns ist es schön, da eigentlich jeder Song einen ganz eigenen Charakter hat und eben einzigartig ist. ^^
 
Ich finde es ja super, dass hier soviele konkrete Tips kommen. Bedenklich finde ich allerdings, dass es keiner von euch für nötig hält nach dem Einsatzzweck zu fragen. Es macht einen Unterschied ob ich ein 45 min Set spiele oder eine 6 stündige Veranstaltung umrahmen soll.
 
Ich finde es ja super, dass hier soviele konkrete Tips kommen. Bedenklich finde ich allerdings, dass es keiner von euch für nötig hält nach dem Einsatzzweck zu fragen. Es macht einen Unterschied ob ich ein 45 min Set spiele oder eine 6 stündige Veranstaltung umrahmen soll.


Der Titel "Reihenfolge der Stücke beim Rockkonzert" schließt für mich die Umrahmung einer 6-stündigen Veranstaltung aus. ;)
 
ich unterscheide bei der erstellung einer setliste schon zwischen 90min und 120min. bei einer 6-stündigen veranstaltung kommts auf die länge der einzelenen sets an (würde ich nie machen sowas).

es ist aber auch n unterschied, ob du z.b. auf nem stadtfest um 22h spielst, oder um 19:30h, obs noch hell ist oder schon dunkel, ob du als erste band spielst, mittendrin, oder als letzte, oder vorletzte (pre-co-headliner) :)

äh, bei längeren sets baue ich auch sowas wie "themenblöcke", grundsätzlich haben unsere sets (oder: sollen haben) quasi zwei spannungsbögen.

schwach anfangen und stark nachlassen...
nein, ein showtechnisch cooles intro, n knaller anfang, die stimmung schnell anheizen und sie auf diesem level halten (evtl noch etwas steigern). gegen Mitte des sets n besseren "lückenfüller" , dann zwei hammerballaden. erstere bildet quasi den abschluß des ersten spannungsbogens. zweitere (mehr powerballade) bildet somit quasi den beginn des zweiten spannungsbogens, in dem dann auch drumsolo, verstärkte publikumsteile, medley-alarm, und die "gassenhauer" sind. das reguläre set ändet meist mit "paradise city". zugaben spielen wir eigentlich immer, daher sind die von vornherein mit eingeeplant. da is fast egal was wir spielen, geht immer ziemlich ab.

geendet wird in einem umgebauten gassenhauer mit schmunzel-effekt.

ach ja, wir sind ne rock / hardrock coverband. haben n paar lustige medleys gemacht (z.B. abba + metallica, van halen + beatles, etc). kommt immer sehr gut an son kram. allerdings ist auch festzustellen, das das publikum mit "zu wirren" sachen oft nix anfangen kann. das "abba+metallica"-medley überfordert die leute oft. die findens geil sobald sie es verstanden haben, aber bis dahin stehen sie mit nem ziemlichen fragezeichen dar. auf der demo-cd isset allerdings das wohl meistbeachtete stück. naja, da kann man es ja auch öfter anhöhren.

ansonsten gilt leider oftmals: stumpf is' trumpf
 
Hallo, wir haben noch kein 6-Stunden-Gig machen müssen. Meist sind es drei Stunden, evtl. mit 2 kurzen Pausen darin.
mfg
Wlfried
 
Vielen Dank auch für die vielen Tipps.
mfg
Wlfried
 
Es gibt auch einen EDIT-Button.
mfg
gitarrenmensch
 
PS: Worte wie "Kracher" oder "weniger mitreißend" sind weniger auf die "Rockigkeit" der Stücke bezogen, sondern eher auf deren Wirkung aufs Publikum.

Was sind schon Kracher? Bei manchen Songs bin ich der Meinung, das sind die Oberbringer, und unten geht's verhalten ab. Dann spielst Du plötzlich einen Lückenfüller und unten spielen die Leute verrückt :screwy:
Es macht schon Sinn, wenn man sein Publikum kennt, d.h. Locations, wo ich bislang noch nicht gespielt hab, schau ich mir gerne vorher einmal an, oder frag mal vorsichtig, was man dort üblicherweise hört.

Übrigens: Ich wäre vorsichtig, die besten Songs für den Schluss aufzusparen. Es passiert schon mal, dass der Zeitplan durcheinander gerät, man hinten Zeit abgeschnitten bekommt, oder die Veranstaltung wegen Lautstärke-Beschwerden durch Nachbarn vorzeitig beendet werden muss.
Und schließlich: Was machst Du, wenn Du Zugaben verplanst, aber niemand danach verlangt?
 
Was sind schon Kracher? Bei manchen Songs bin ich der Meinung, das sind die Oberbringer, und unten geht's verhalten ab. Dann spielst Du plötzlich einen Lückenfüller und unten spielen die Leute verrückt :screwy:
...deswegen auch der Verweis auf die "Wirkung auf das Publikum" ;)

Übrigens: Ich wäre vorsichtig, die besten Songs für den Schluss aufzusparen. Es passiert schon mal, dass der Zeitplan durcheinander gerät, man hinten Zeit abgeschnitten bekommt, oder die Veranstaltung wegen Lautstärke-Beschwerden durch Nachbarn vorzeitig beendet werden muss.
Und schließlich: Was machst Du, wenn Du Zugaben verplanst, aber niemand danach verlangt?
:gruebel:
Letzteres will man jetzt nicht hoffen, aber ansonsten hast du recht...:great:
 
Übrigens: Ich wäre vorsichtig, die besten Songs für den Schluss aufzusparen. Es passiert schon mal, dass der Zeitplan durcheinander gerät, man hinten Zeit abgeschnitten bekommt, oder die Veranstaltung wegen Lautstärke-Beschwerden durch Nachbarn vorzeitig beendet werden muss.
Und schließlich: Was machst Du, wenn Du Zugaben verplanst, aber niemand danach verlangt?

Wir heben uns für Zugaben eigentlich immer n paar unserer "Klassiker" auf. Quasi Lieder die richtig abgehen, wenn sie gespielt werden, bei denen es aber auch nicht so schlimm ist, wenn man sie nicht spielt
 
Wir heben uns für Zugaben eigentlich immer n paar unserer "Klassiker" auf. Quasi Lieder die richtig abgehen, wenn sie gespielt werden, bei denen es aber auch nicht so schlimm ist, wenn man sie nicht spielt

Was sind das bei euch für Titel - nur mal so als Beispiel?
 

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