[Effekte] T-Rex Michael Angelo Batio Distortion

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T-Rex Michael Angelo Batio Overdrive


Hintergrund und erster Eindruck:
Schon seit längerem war ich auf der Suche nach Zerrpedal für schöne Leadsounds und hab in der Zeit das Zakk Wylde OD, einige Tubescreamer + Klone gespielt und war nie so richtig überzeugt, entweder es war zu viel, oder zu wenig, oder schraubte an den falschen Stellen den Sound um. Durch den Tipp eines guten Freundes von mir bin ich auf die Idee gekommen, einfach mal das T-Rex Michael Angelo Signature Pedal zu testen.
Wie üblich ist Verpackung und Lieferumfang schlicht, mehr braucht es aber auch bei einem Pedal eigentlich nicht. Irgendwie hatte ich bei der Bestellung den Eindruck es sieht deutlich schwerer aus und war etwas verwundert wie leicht das Ding ist. Normalerweise bin ich ein Freund von "schwerem" Equipment, klingt einfach heavy... ähm nein... ist einfach subjektiv, weil man nicht das Gefühl hat ne Pappschachtel zu treten wie bei so manchen Billiggeräten. Trotzdem macht das Pedal einen grundsoliden Eindruck, Metall, stabil, gut. Kurzer "Schütteltest", nein auch da klappert nichts herum. Das Batteriefach auf der Rückseite lässt sich mit Hilfe eines Schraubenziehers heraushebeln, etwas mühselig, aber was solls, kommt ja eh an die Netzleiste. Die Potis sind angenehm griffig und gehen nicht zu leicht, hier könnte man auch im Eifer des Gefechts mal mit dem Fuß dran kommen ohne eine böse Überraschung zu erleben. Der Taster ist im Druck mit der Hand etwas schwergängig, mit dem Fuß allerdings genau richtig eingestellt. 3 Potis braucht der Mensch... Gain, Tone, Volume... das ist auch so ziemlich alles was man technisch dazu sagen kann, wer mehr technische Daten braucht, schaut doch einfach mal auf die Produktseite.

Musik - Service - Link

Equipment:
Getestet hab ich es an meinem EVH 5150 MK III + Marshal 1960 Lead mit einer Sandberg Custom und einer ESP Eclipse II.

Sound und Spielgefühl:
Ich habe mich stückweise durch die 3 Kanäle meines Amps gearbeitet um zu hören, was denn diese kleine Kiste so damit anstellt. Angefangen beim Clean - Kanal ist mein erster Test bei den klassischen "3 - Poti - Pedalen" immer: Volume auf max, Gain auf min und Tone auf Mitte. Hier war ich wirklich erstaunt, das Pedal verleiht dem cleanen Kanal eine angenehm bluesig/mittige Note und macht eine Grätsche zwischen Pickup und Amp. Am Steg etwas aggresiv verleitet es sofort zu hart gepickten Blues - Licks, während es am Hals den nötigen "Dreck" (nicht falsch verstehen, ist positiv gemeint) in den Sound bringt und den Pickup in den dunkelsten Delta-Blues treibt. Gain ein wenig rauf und es wird deutlich crunchiger, aber auch bei Max - Gain ist keine wirkliche Distortion zu hören, es geht einfach sehr gut auf den Kanal des Amps ein, der cruncht schließlich auch nur.
Gleiches Einstellungsspiel bei Kanal 2 des Amps, der Rythm Channel des MK III ist klassisch, rockig, mal schauen was das Pedal daraus macht. Und siehe da, der Amp springt einem förmlich ins Gesicht, die Zerre erreicht ein schönes Sustain und kippt wunderbar in Obertöne und Pinch Harmonics. Den Volume an der Gitarre ein wenig zurück und ich fühl mich wie Gary Moore, ich kann das dezente Delay dazu schon hören. Hier kommt ganz klar Distortion raus, sehr musikalisch und aufgeräumt. Für Rythmus nicht so mein Fall, für Leads wirklich sehr schön. Gain am Pedal hier bis zu Anschlag aufzureißen versuche ich erst gar nicht, ein wenig mehr bis max. halb geht noch, danach wirds unschön. Trotzdem, da hab ich schon ganz anderes erlebt. Wirklich verwundert bin ich jetzt auch nicht, dass die beste Einstellung in Kombination mit Channel 3 des 5150 aus der klassischen Booster - Einstellung besteht. Endloses Sustain, ein gleichmäßiges Hinübergleiten in die Rückkopplung. Dazu eine sehr klare Ansprache und viel Attack im Pick beim Anschlag... kennt ihr das, wenn man ein und denselben Ton ne Stunde lang spielen könnte? :)

Zusammenfassung:
Gekauft, getestet, behalten. Einfach ein schönes Pedal für klassische Lead - Sounds. Es lädt sofort zu langen Akkordbendings ein und quittiert dies selbst bei hoher Verzerrung durch präzise Spieldynamik. Der Preis geht für mich voll in Ordnung, Verarbeitung und Roadtauglichkeit sind gut. Das Design mag man, oder man mag es nicht, ich finds stylisch... Das Handling ist hervorragend, ich hab es nicht mal anschließen müssen um nen guten Sound einzustellen, das ging im Blindflug. Der Nebengeräuschpegel hält sich in Grenzen und macht nichts, was der Amp bei dem Gainlevel nicht auch machen würde. Insgesamt freut es mich, dass ich mit dem Pedal immer noch hervorragend den eigentlichen Charakter von Gitarre und Amp höre, wobei hier der Sound der Gitarre wesentlich stärker betont und unterstützt wird, was für Leadgitarre und Soli sehr vorteilhaft ist.

Bei Boostern kommt man nie drum herum das Pedal zu testen und zwar am eigenen Amp mit der eigenen Gitarre. Was im Laden vor nem anderen Amp funktioniert muss vor dem eigenen nicht zwingend gut klingen. Jeder Amp reagiert anders und das richtige Pedal zum Amp zu finden kann eine wirklich schwierige Geschichte werden. Ich bin froh, dass ich was Anständiges gefunden hab.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr interessantes Review - dafür gibt's Kekse. :great:

Könntest du bei Gelegnheit bitte noch ein paar Soundbeispiele nachliefern? Da ich meines Zakk Wylde OD mittlerweile etwas überdrüssig geworden bin, suche ich ohnehin gerade nach Alternativen im OD-Bereich.

Noch eine Frage:
Wirklich verwundert bin ich jetzt auch nicht, dass die beste Einstellung in Kombination mit Channel 3 des 5150 aus der klassischen Booster - Einstellung besteht.
Welches ist denn die klassische Booster - Einstellung?
 
Gutes Review! Schnell mal Kekse verteilen! ;)
 

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