Gebogenes Bottelneck, Vorteil oder Sinnlos?

Borstl
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Servus Leute,
als ich das letztemal wieder In My Time of Dying von Led Zeppelin gehört habe, schoss der Gedanke mir in den Kopf mal ein bisschen mit einem Bottleneck rumzuexperimentieren. Demnächst möchte ich mir ein paar kleine Dinge bestellen und gleich ein Bottleneck dazu.

Abgesehen von der 3 Materiallien die es gibt hab ich ein weiteres Problem. Ich habe konkav gebogene gefunden. Als ich mit nem Kumpel drüber gesprochen hab meinte er, die seien besser, da ich mit denen alle Saiten gleichmäßig "abdrücke". Der Vorteil scheint mir relativ logisch, leider gibt es dieses Ding nur aus Metall.

Bringt die Formung es wirklich?

Wenn ja, ich hab Forum schon schlechtes über Metallene gehört, da sie auch störende Geräusche entwickeln?!

Grüße, allen viel Erfolg für den Start in die neue Woche^^
 
Eigenschaft
 
Ich hab auch son teil, ich hab recht viele Bottlenecks, denke also dass ich weiß, worüber ich spreche.

Erstens: Ob's was bringt, hängt zum Großteil von der Form des Griffbretts bzw. der "Kurve", die die Saiten beschreiben, ab. Auf E-Gitarren hat ein Griffbrett ja teilweise (!) eine recht ausgeprägte Rundung, auf A-Gitarren oft weniger... also "könnte" so ein Bottleneck was bringen. Ist ja auch bei einigen echten Weinflaschen-Slides so: die sind leicht (!) - viel leichter als diese Konkav-Dinger - gewölbt und passen somit evtl. auf einige Griffbretter besser.

Andererseits: Wer will als ernsthafter Slide-Spieler alle Saiten nutzen, außer vielleicht mal als krachmach-Effekt zwischendurch? Das knarzt und rappelt, alle Saiten werden berührt und sind nicht gescheit zu dämpfen. Von der Hinsicht also ziemlicher Dummsinn. Die 1-3 Saiten, die ich so brauche, erwische ich auch mit einem geraden Slide genauso.

Drittens: Wie viele konkave Slides gibt's im Vergleich zu geraden? Klar, zum Teil hängt das an der Tradition, zum größeren aber meiner bescheidenen Delta-Blues-Erfahrung einfach an der Praxis. Bestimmt gibt's irgendeinen Spezialisten, der auf die Dinger schwört, aber alle wichtigen Slider, die ich so kenne, nutzen "normale".

Mein Fazit: Diese Art von Slides braucht die Welt eigentlich nicht.

Zum Material: die Dinger fühlen sich halt unterschiedlich an und produzieren unterschiedliche Nebengeräusche - je nachdem, was man so will, macht man's halt unterschiedlich. Ich habe mich an mein Messing-Slide gewöhnt und habe seit 1991 dasselbe (!) am liebsten im Einsatz, samt aller Macken und Kratzer.
 
Also, wie Der Zauberer schon sagt, macht es vor allem bei kleinen Griffbrettradien Sinn solch einen Slide einzusetzen.

Außerdem ist mit einem konkaven Slide eine niedrigere Saitenlage möglich, da alle Saiten gleichmäßig berührt werden, ohne viel Druck auszuüben. Mit einen geraden Slide müsstest du quasi erst die d und g – Saite leicht herunterdrücken, um die E und e´ - Saite zu berühren. Bei einer sehr flachen Saitenlage würden dann allerdings die inneren Saiten längst auf den Bünden aufliegen, bevor der Slide überhaupt die äußeren e-Saiten berührt. Eric Sardinas nutzt glaube ich einen konkaven Slide.
 
Danke für die wirklich konstruktiven Antworten. Wenn ich mir Songs angucke in denen mit Bottleneck geslidet wird, dann werden wirklich nie alle Saiten genutzt.
Ich experimentiere zur Zeit einfach so mit nem Glas und glatten Metallgegenständen, aus Messing hab ich leider noch nix gefunden. Kommt das dem Einsatz von Bottlenecks nahe? Ich versuche nur den Klang für mich zu finden.

Ihr würdet also auch Bottlenecks mit geringer Länge die maximal die 4 Saiten abdecken empfehlen?!

Grüße
 
Ich experimentiere zur Zeit einfach so mit nem Glas und glatten Metallgegenständen, aus Messing hab ich leider noch nix gefunden. Kommt das dem Einsatz von Bottlenecks nahe? Ich versuche nur den Klang für mich zu finden.

Dürfte dem Feeling eines Bottlenecks recht nahe kommen, wenn die Gegenstände eine ähnlich Form und eine glatte Oberfläche besitzen. Dein letzter Satz ist ganz wichtig! Probiere am besten die verschiedenen Materialien durch und entscheide welcher Klang dir am besten gefällt, bzw. mit welchem Slide du von Handling her am besten klar kommst.

Ihr würdet also auch Bottlenecks mit geringer Länge die maximal die 4 Saiten abdecken empfehlen?!

4 Saiten wären mir persönlich zu wenig, aber das musst du für dich entscheiden. Ich habe zum Bsp. noch ein Jim Dunlop Bottleneck hier rumliegen, welches 7 cm lang ist. Für meine Spielweise viel zu lang... werde ich denke ich auf 5 cm kürzen. Also, wie gesagt, musst mal sehen was dir gefällt.

Gruß Stef
 
Danke für eure Antworten, noch ein bissel warten und dann gehts los. Ich find den Soundeffekt des Sliden einfach klasse.

Grüße
 
Ich habe mich an mein Messing-Slide gewöhnt und habe seit 1991 dasselbe (!) am liebsten im Einsatz, samt aller Macken und Kratzer.

Oha, schon fast 20 Jahre. Kommt es da schon langsam zur Rillenbildung? Oder hält sich die Abnutzung noch in Grenzen?

Gruß Stef
 
Sind nicht wirklich "Rillen", weil das Teil halt ja immer irgendwie "abgeschliffen" und damit halbwegs gleichmäßig "poliert" wird... sind halt diverse Macken und Furchen drin, da ist nix mehr spiegelglatt... aber vielleicht auch gerade deswegen ist's mein Lieblings-Slide (obwohl eigentlich ein ganz normales Dunlop).... fühlt sich halt am besten an.

Und da ich damit eh nie "clean", sondern eher laut und perkussiv spiele, empfinde ich das nicht als Nachteil...
 
Das Ding hat soul, hast du mal ein anderes probiert in der Zwischenzeit?! Ich wills dir ja nicht ausreden, aber vielleicht tritt ein Gewöhnungseffekt ein. ;) Glas hätte ja den Vorteil das keine Rillen bekommt, aber andereseits gehts gleich kaput und dafür bin ich prädestiniert! Ich freu mich auf das Teil, der billigstes Effekt den es mit gibt! Aber leider nicht so leicht wie ein Knopf zu drücken^^

OT:Was sind so eure Lieblingsslidelieder?
 
Wie gesagt, ich habe stapelweise Slides hier rumliegen, alle Größen, Farben, Formen. Glas, Chrom, Messing, Keramik, Stahl, gerade, kurz, krumm, lang, dick, dünn...

Dicke Glas-Slides produzieren zwar einen fetten Ton, sind mir aber oft zu klobig und unhandlich - zudem schwitze ich gerade in vielen Glasdingern wie Sau. Bei Messing kriege ich vom Schweiß halt grünspanige Finger, fühlt sich aber irgendwie angenehmer und "trockener" an. ;-) Und natürlich spiele ich auch andere Slides, gerade elektrisch bin ich eher mit Glas unterwegs (weil dort die Nebengeräusche im Gegensatz zur akustischen anders rüberkommen). Und klar, diverse Glas-Slides habe ich auch schon zerdeppert, darunter auch ein besonders schönes gutes selbst-geschlagenes aus einer guten Flasche Wein...

zum OT, hier einige meiner Slide-Favoriten:
"Dark was the Night, Cold was the Ground" von Blind Willie Johnson (DAS ultimative Slide-Piece ever)
"Pearline" von Son House (irgendwie klassischer Delta Slide, aber doch irgendwie ganz anders)
"Paris, Texas" von Ry Cooder (ziemlich "haunting")
viele Stücke von Fred McDowell...

--> Bin also ziemlich auf der akustischen und eher Blues-lastigen Schiene unterwegs. Mit vielen modernen Slide-Virtuosen kann ich irgendwie nicht so viel anfangen, Slide spielt sich für mich am besten bis zum 12. Bund (evtl. mal Ausflüge an den 15., aber das reicht) ab... ;.-)

Exot: "Wish You Were Here" von Pink Floyd (mal richtig hinhören, geile Slide-Geschichten)
 

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